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Mehrradantrieb für Flurfordergeräte, insbesondere fahrbare
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Es ist bekannt, fahrbare Stapel geräte kleinerer Transportleistung, |
in der Grössenordnung angefähr bis 1 t, mit einem 3-Rad-Fahrwk |
auszustatten, bei dem das im Heck liegende Einzelrad als Lenk-und |
Triebrad ausgebildet ist. Nach den bekanntgewordenen deutschen |
Patenten Nr. 883240 und 926951 wird in besonders vorteilhafter Weise ein Elektromotor
in Vertikalbauart um seine Vertikalachse drehbar mit einem Drehkranz im Fahrgestell
gehalten, an dessen nach unten gerichtetem Ende ein Uebersetzungs-und Winkelgetriebe
angeflanscht ist, welches auf seiner horizontalen Achse das Triebrad trägt, das
nun bei der auf diese Weise möglichen Schwenkung der ganzen aus Antriebsmotor, Getriebe
und Triebrad bestehenden Einheit gleichzeitig als Lenkrad mit besonders guter Wirkung
dient.
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Andere Bauformen als die in dem erwähnten deutschen Patent beschriebene
sind möglich. Namentlich kann auch der Motor in Horizontalbauart ausgeführt werden
und es kann an Stelle des Elektromotors ein Motor anderer Bauart treten, (beispielsweise
nach den deutschen Patenten Nr. 915301 und 920950.) Bei fahrbaren Stapelgeräten
und ähnlichen Flurfördergeräten für Leistungen von etwa 1 t aufwärts ist die 3-Rad-Bauweise
des Fahrwerkes nicht geeignet. Man hat deshalb 4-Rad-Fahrwerke bekannter Bauform
benutzt, bei welchen die Vorderräder als ungelenkte Antriebsräder von zwei getrennten
Elektromotoren, hydraulischen Motoren oder Motoren anderer Art oder von einem Motor
beliebiger Art über dem normalen Kraftfahrzeug etwa entsprechendes Differentialgetriebe
und etwa erforderlichen Wende-und Wechselgetrieben angetrieben werden.
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In diesen Fällen werden dann die nicht angetriebenen Hinterräder e
als Lenkräder ausgbildet, die über einen Lenkmechanismus bekannter Art ihre Lenkbewegungen
ausführen. ; Bauformen mit vorderen Lenk-und hinteren Triebrädern und der beschriebenen
Uebertragung der Antriebskraft auf den Triebrädern sind denkbar ungebräuchlich,
j Die Vorteile angetriebener Lenkräder, insbesondere bei nicht griffeger Fahrbahn,
sind bekannt ünd-auch-der bekanntgewordene 3-Rad-Antrieb mit angetriebenem Lenkrad
weist diese Vorteile auf. Die
bekanntgewordene Bauart mit nur einem
schwenkbaren zu einer Einheit zusammengefasstem Lenktriebwerk weist weiter den Vorteil
geringer Verluste, also eines hohen Wirkungsgrades auf.
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Neu und Gegenstand der Erfindung ist ein Antrieb von Flurfördergeräten,
insbesondere von fahrbaren Stapelgeräten, durch mehr als ein zu einer in sich geschlossenen'Einheit
zusammengefasstes Lenktriebwerk der beschriebenen an sich bekannten Art, vorzugsweise
durch zwei derartige Lenktriebwerke, die dann vorn oder im Heck des Fahrgestelles
um Vertikalachsen schwenkbar angeordnet sind.
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Diese unabhängig voneinander im Fahrgestell schwenkbar gelagerten
Lenktriebwerke, werden nach der Erfindung mit-beliebigen an sich bekannten die Lenkgeometrie
berücksichtigenden Mitteln mit der Lenkhandhabe, also vorzugsweise mit einem am
Fahrerplatz angeordneten Lenkrad gemeinsam so geschwenkt, dass die Ebene jedes der
Lenkräder bei jedem Lenkanschlag tangential zu dem Spurkreis liegt.
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Ein derartiger Antrieb durch mindestens zwei korrekt gelenkte Räder
bietet eine Möglichkeit zum Lenken mit denkbar kleinstem Lenkradius, also praktisch
fast zu einem Wenden auf der Stelle. Ein weiterer Vorteil liegt in der Steigerung
des Wirkungsgrades bei der Uebertragung der Antriebskraft auf die Fortbewegung bei
eingeschlagenen Lenkrädern und schliesslich liegt ein grosser wirtschaftlicher Vorteil
darin, dass unter Fortfall aller Wechsel-und Differentialgetriebe mit ein und demselben
Muster eines Lenktriebwerkes auf einfachste Weise durch Summierung mehrerer Lenktriebwerke
weiteste Leistungsgrenzen beherrscht werden. Der Bau von Flurfördergeräten mit dem
erfindungsgemässen Antrieb durch mehrere übereinstimmende Einzellenktriebwerke ermöglicht
eine Vereinheitlichung und damit wesentliche Wirtschaftlichkeitserhöhung beim Bau
solcher Geräte.
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Um so mehr, als durch den Fortfall von Differentialgetrieben der Bau
weiterhin verbilligt wird. Die Erfindung wird in zwei beispielsweisen Formen in
den Fig. 1 bis 6 dargestellt.
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Fig. 1 stellt grobschematisch-ein Lenktriebwerk nach den deutschen
Patenten Nr. 883 240 und 926 951 dar. Dabei ist 1 der Antriebsmotor, dessen Triebachse
eine beliebige vorzugsweise vertikale Lage aufweist. 2 ist ein Drehkranz oder anderes
Lager, mit dem das Lenktriebwerk im Fahrgestell 3 angebracht ist, das aus dem Antriebsmotor
1, einem starr mit ihm verbundenen Träger 4 für das Lenkrad 5
und
einem in geeigneter Weise, vorzugsweise in dem hohlen Träger 4 angeordneten Getriebe
besteht, über welches das Lenkrad 5 vom Antriebsmotor 1 angetrieben wird.
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Fig. 2 zeigt die bekannte Anordnung des Lenktriebwerkes in einem
3-Rad-Fahrwerk 6 mit zwei vorderen nicht angetriebenen und nicht lenkbaren Stützrädern
7.
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Fig. 5 ist die schematische Darstellung der Anordnung nach der Erfindung
mit als Lenktriebwerke ausgebildeten Vorderrädern, beispielsweise zwei solcher Lenktriebwerke
mit Rädern 10 und 10'mit Antriebsmotor 1 und l'und Lenktriebrädern 5 nach Fig. 1,
die in Vertikalachsen schwenkbar im Fahrgestell 6 gelagert sind. Dabei sind die
die Schwenkbewegung entsprechend der Lenkgeometrie bewirkenden an sich beliebigen
Uebertragungsglieder von der Lenkhandhabe auf die Lenktriebwerke nicht dargestellt,
weil diese in sehr vielen bekannten oder von ihnen abgeleiteten Formen ausgeführt
werden können.
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Fig. 6 zeigt die Grenzstellungen der beiden Lenktriebwerke, welche
die einnehmen, wenn das fahrbare Stapelgerät mit kleinstem Wenderadius gelenkt wird,
d. h., wenn es sich um einen zwischen den ungelenkten hinteren Stützrädern 11 gelegenen
Punkt 9 dreht, wobei die Räder 11 die durch Pfeile angedeuteten Bewegungen machen
und die Triebräder 10 und 10'tangential einen um den Punkt 9 mit dem Radius geschlagenen
Kreisbogen berühren.
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Zwischen den Grenzstellungen nach Fig. 5 und 6 sind alle Zwischenstellungen
möglich.
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In einer Abwandlung können die Lenktriebwerke auch in das Heck des
Fahrzeuges verlegt werden, wie es in den Figuren 3 und 4 schematisch dargestellt
ist, wobei 5 und 5'die gelenkten Triebräder, vorzugsweise zweier Lenktriebwerke
mit Motoren 1 und 1'und 7 die vorn angeordneten nicht angetriebenen'Stützräder sind.
Der Drehpunkt für extreme Lenkung liegt dabei zwischen den Vorderrädern und ist
mit 8 bezeichnet.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die in den Figuren 3,4,5
und 6 dargestellte Anordnung der Lenktriebwerke und es können nicht
nur vorn oder hinten dieentriebwerKe im Fahrgestell angeordnet |
sein. Ohne Durchbrechung des Erfindungsgedankens können auch
andere |
von Fall zu Fall zweckmässig erscheinende Anordnungen getroffen |
werden. So können beispielsweise auch die nicht angetriebenen Räder
lenkbar gestaltet und in die Lenkvorrichtung einbezogen werden.
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Ebenso kann ein Dreirad-Fahrzeug benutzt werden, dessen Räder ungefähr
nach Fig. 2 angeordnet sind. bei dem aber die Räder 7 als Lenktriebwerke ausgebildet
sind, während das Einzelrad 5 nicht angetrieben nur als Stütze dient oder ebenfalls
um eine Vertikalachse schwenkbar ist und mit in die Lenkmechanik einbezogen wird.
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Schliesslich ist die Erfindung nicht auf die in den Figuren 4 und
6 schematisch dargestellte Lenkgeometrie beschränkt, sondern jede andere Lenkgeometrie
ist in jedem der angedeuteten Fälle möglich.
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Die Erfindung ist auch nicht auf die in den deutschen Patentschriften
Nr. 816 643 und 915 301 und 920 950 beschriebenen Formen des Antriebsmotors und
seiner Zusammenfassung mit anderen Teilen zu einem geschlossenen Triebwerk beschränkt,
sondern beansprucht grundsätzlich auch dann die Anordnung mehrerer mindestens zweier
Lenktriebwerke in einem Fahrzeug als Antriebs-und Lenkräder als neu, wenn andere
Formen einzelner Lenktriebwerke odereandexer als elektrische Antriebsmotoren benutzt
werden, solange jdes Lenktriebwerk eine mindestens dem Antriebsmotor ein Uebersetzungsgetriebe,
das Laufrad, das auch ein Doppelrad sein kann, und die Lagerung im Fahrgestell zusammenfassende
Baueinheit bildet.