-
Luftfilmfahrzeug für die Beförderung und das Umsetzen von Lasten Die
Erfindung bezieht sich auf ein Luftfilmfahrzeug für die Beförderung und das Umsetzen
von Lasten, insbesondere in der Form eines Hubstaplers, mit mindestens drei Gleitern,
die unter sich einen Luftfilm zur Bewegung des Fahrzeuges über die Fahrfläche erzeugen
und von denen das Fahrzeug getragen wird.
-
Bekannte Fahrzeuge der vorgenannten Art besitzen keinen sie bewegenden
Antrieb und keine besondere Steuerung für die verschiedenen Fahrrichtungen, so daß
die Bedienung gezwungen ist, das Fahrzeug zu bewegen und hierbei in die verschiedenen
Richtungen zu ziehen oder zu drücken. Dies beeinträchtigt das leichte Manövrieren
des Fahrzeuges und damit dessen Verwendbarkeit. Beispielsweise für Hubstapler oder
Flurförderer ist die leichte Beweglichkeit in allen Richtungen verbunden mit Richtungsänderungen
von größter Bedeutung, wenn ein solches Fahrzeug mitNutzen eingesetztwerden soll.
-
Es sind Räderfahrzeuge bekannt, bei denen ein Luftkissen als zusätzliches
Mittel zum Tragen des Fahrzeuges und der auf diesem befindlichen Last vorgesehen
ist, um das auf die Räder wirkende Gewicht zu verringern. Der Antrieb des Fahrzeuges
und seine Lenkung erfolgt über die Räder. Solche Fahrzeuge sind im wesentlichen
herkömmliche Fahrzeuge auf Rädern, bei denen die Räder durch das Luftkissen entlastet
sind. Das Luftkissen bildet ein verhältnismäßig großes Luftvolumen, welches von
entsprechend leistungsstarken Gebläsen erzeugt werden muß.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Luftfilmfahrzeug zu
schaffen, welches ohne Beeinträchtigung seiner Eigenschaft als auf einem Luftfilm
gleitendes Fahrzeug, dessen gesamte Last von den Gleitern über den Luftfilm getragen
wird, mit einem Eigenantrieb und einer Eigenlenkung ausgerüstet ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist nach der Erfindung das Fahrzeug zusätzlich
mit einem einzigen motorisch angetriebenen, steuerbaren Treibrad ausgerüstet, auf
das eine es nachgiebig gegen die Fahrfläche drükkende Kraft wirkt.
-
Hierdurch ist erreicht, daß sich das Fahrzeug auf dem Luftfilm bewegt,
dennoch aber einen diese Bewegung nicht beeinträchtigenden Antrieb besitzt, der
auch die Lenkung oder Steuerung des Fahrzeuges übernimmt und dem Fahrzeug eine große
Beweglichkeit in allen Richtungen verleiht, ohne daß ein Kraftaufwand durch die
Bedienung hierfür erforderlich ist. Hierbei ist es auch von Vorteil, daß die Anordnung
keinen unangemessenen Platz beansprucht. Zweckmäßig ist der Fahrzeugrumpf in an
sich bekannten Weise mit einer Preßluftquelle ausgerüstet, die mit den den Luftfilm
erzeugenden Gleitern verbunden ist.
-
Wenn der Antriebsmotor als Luftmotor ausgebildet ist, dann kann die
Preßluftquelle des Fahrzeuges auch mit dem Luftmotor in speisender Verbindung stehen.
-
Weitere Merkmale im Rahmen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Zeichnungen erläutert.
-
F i g. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer
Wiedergabe; F i g. 2 ist ein Seitenaufriß des Fahrzeuges nach F i g. 1 mit zum Teil
abgenommener Abdeckung des Fahrzeugrumpfes; F i g. 3 ist ein Teilschnitt nach der
Linie 3-3 in F i g. 4; F i g. 4 ist ein Teilschnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 2;
F i g. 5 verdeutlicht schematisch das System für den Betrieb des Luftmotors.
-
F i g. 6 läßt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem
festen Mast und einem Paar von Auslegerarmen erkennen, welche die umgriffene Last
umranden.
-
In F i g. 1 bis 5 bezeichnet das Bezugszeichen 10 allgemein ein Luftfilinfahrzeug
nach der Erfindung,
welches einen Rumpfteil 12 mit einer Deichsel
14 sowie einem Paar einander paralleler, nach vorn vorstehender, waagerechter Rahmenschenkel
16 aufweist. Jeder Rahmenschenkel 16 besteht aus einem nach der Innenseite
offenen, im Querschnitt U-förmigen Träger 18 und einem rohrförmigen Teil
20.
-
Auf den Rahmenschenkeln 16 ist ein Hubmast oder eine Säule 22 angeordnet.
-
Das Fahrzeug 10 wird von mehreren scheibenförmigen Gleitern 46 getragen,
die an der Unterseite des Fahrzeugrumpfes angebracht sind und als kombinierte Trag-
und Luftfilmspender wirken. Von jedem der Gleiter 46 entweicht ein zentraler Luftstrom
geringen Druckes, so von etwa 0,35 bis 1,0 kg/cm=, gegen die Bodenfläche und strömt
radial nach außen, um einen Luftfilm von einer Stärke in der Größenordnung von 0,04
bis 0,08 mm zu ergeben, der als Gleitmantel zwischen den Gleitern 46 und der Tragfläche,
z. B. einem verhältnismäßig ebenen Lagerhausboden,- wirkt.
-
Das Luftfilmfahrzeug weist eine lenkbare Reibradanordnung 48 (F i
g. 2 und 3) auf, die im Rumpfteil 12 untergebracht ist.
-
Der Rumpfteil 12 besitzt eine Brennkraftmaschine 50 zum Antrieb eines
Zentrifugalkompressors 52, der Luft mit niedrigem Druck durch einen Auslaß
54
in eine U-förmige Speicherkammere 56 (F i g. 4) abgibt. Die Speicherkammer
56 ist mit den rohrförmigen Teilen 20 verbunden, so daß Luft von der Speicherkammer
zu den Gleitern 46 gelangt, die an der Unterseite der rohrförmigen Teile
20 angebracht sind. Die Luft gelangt direkt zu den Gleitern 46 an der Unterseite
der Speicherkammer 56.
-
Jeder Gleiter 46 ist, wie es in F i g. 3 gezeigt ist, über
eine allseitig bewegliche Verbindung mit beschränkter Bewegungsmöglichkeit mit dem
Fahrzeug verbunden und weist einen Hohlstutzen 58 auf, der zur Luftleitung vom Speicherraum
56 oder von dem rohrförmigen Teil 20 zur Unterseite der Gleiter 46 dient.
-
Die Radanordnung 48 ist senkrecht in dem Zwischenraum zwischen den
Schenkeln der Speicherkammer 56 angeordnet. Sie weist ein Treibrad 60 auf, welches
drehbar in einer nach unten offenen Gabel 62 angeordnet ist. Letztere ist an einem
senkrechten Rückenzapfen 64 angebracht. Der Zapfen 64 durchgreift ein Paar oberer,
miteinander achsgleicher ,Öffnungen 66 in einem Paar von mit senkrechtem Abstand
voneinander angeordneten Tragplatten 68 zwischen den Schenkeln des Speicherraumes
56. Auf dem Zapfen 64 befindet sich zwischen der Gabel 62 und der unteren Tragplatte
68 eine Schraubenfeder 70, so daß das Rad 60 sich nachgiebig in Anlage gegen den
Boden oder die entsprechende Oberfläche, auf welcher das Fahrzeug arbeitet, befindet.
Ein Anschlagring 72 von einem den Durchmesser der Lochungen 66 übersteigenden Durchmesser
ist auf dem Zapfen 64 zwischen den Tragplatten 68 angeordnet und wirkt als Anschlag
zur Begrenzung der Senkrechtbewegung der Radanordnung 48 nach oben und nach urfiten.
Das Rad 60 wird in herkömmlicher Weise über einen an der Gabel 62 angebrachten und
in Treibverbindung mit dem Rad 60 stehenden Luftmotor 74 angetrieben. Obwohl die
Verwendung eines Luftmotors sehr praktisch ist, da eine Druckluftquelle ohnehin
vorhanden ist, kann naturgemäß auch irgendein anderer geeigneter Motor, so ein hydraulischer
oder elektrischer Motor, für den Antrieb des Rades 60 verwandt werden, falls dies
wünschenswert ist. Der Luftmotor 74 ist über Leitungen 78 und
80
mit einem Steuerventil 76 (F i g. 5) verbunden. Das Steuerventil 76 kann
zur Verbindung der Leitung 78 mit der Speicherkammer 76 sowie der Leitung 80 mit
dem Auslaß betätigt werden, so daß der Luftmotor 74 in einer Richtung läuft. Eine
Verbindung der Leitung 80 mit dem Speicherraum 56 und der Leitung
78 mit dem Auslaß bewirkt, daß der Motor in der anderen Richtung läuft. Wenn keine
der Leitungen mit dem Speicherraum 56 verbunden ist, dann wird der Luftmotor 74
nicht angetrieben. Die Betätigung des Ventils 76 kann in üblicher Weise über einen
Baudenzug 82 erfolgen, der durch die Deichsel 14 zu einem Bedienungshebel
84 geführt ist (F i g. 2).
-
An dem Kopf des Zapfens 64 ist ein Ritzel oder Spurrad 86 angebracht,
welches mit einem Zahnsegment 88 größeren Durchmessers kämmt, das in seiner Mitte
auf einem Wellenzapfen 90 schwenkbar angebracht ist. Dem Spurrad 86 ist ein anderes
Spurrad oder Ritze192 diametral gegenüberliegend angeordnet, welches gleichfalls
mit dem Segment 88 kämmt. Das Spurrad 92 ist auf dem Wellenstummel 94 befestigt,
der seinerseits in einem Arm 96 schwenkbar angebracht ist. Die Deichsel 14 ist mit
der Welle 94 über ein Gabelgelenk 98 verbunden, sa daß sie um eine horizontale Achse
geschwenkt werden kann. Durch das Schwenken der Deichsel 14 nach der einen oder
anderen Seite wird das Spurrad 92 gedreht. Die Drehung des Ritzels 92 hat eine Drehung
des Segments 88 zur Folge, welches seinerseits eine Drehung des Spurrades 86 in
der gleichen Richtung und um den gleichen Betrag wie das Spurrad 92 bewirkt, da
die Räder 86 und 92 den gleichen Durchmesser aufweisen. Durch die Drehung des Zahnrades
86 dreht sich die ganze Radanordnung. Demzufolge erfolgt die Lenkung des Fahrzeuges
intuitiv, d. h., das Rad 60 dreht sich in der gleichen Richtung wie die Deichsel
14 und ebenso um den gleichen Betrag.
-
Zum Verständnis der Wirkungsweise der Erfindung sei angenommen, daß
der Motor 50 den Luftkompressor 52 zur Speisung der Speicherkammer 56 mit Druckluft
niedrigen Druckes antreibt, so daß sich ein Luftfilm über den Gleiter zwischen diesem
und der Fläche ergibt, über die sich die Gleiter 46 bewegen. Der Fahrer kann das
Fahrzeug 10 zusammen mit oder ohne Last an den gewünschten Platz verfahren, indem
er den Hebel 84 zur Steuerung der Drehrichtung des Treibrades 60 betätigt und das
Fahrzeug durch Schwenken der Deichsel 14 in der gewünschten Verfahrrichtung lenkt.
-
In F i g. 6 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung gezeigt.
Das Fahrzeug ist allgemein mit dem Bezugszeichen 122 versehen. Es weist einen Rumpfteil
12 auf, der mit dem Rumpfteil in F i g. 1 übereinstimmt.
-
Das Fahrzeug 122 weist gleichfalls ein Paar von hohlen Auslegerarmen
124 auf, die einen Raum begrenzen, in dem die an einem Mastaufbau 22 vertikal beweglichen
Gabelarme 34 angeordnet sind. Zusätzlich zum Mitwirken beim Tragen des Fahrzeuges
122 dienen die Arme 124 auch als Leitungen zum Zuführen von Preßluft aus der Speicherkammer
56 in die Gleiter 46, welche an der Unterseite der Auslegerarme 124 angebracht sind.
-
Im Betrieb wird das Fahrzeug 122 der palettisierten Last genähert,
so daß die Gabelarme 34 sich in
die Palette entsprechend F i g.
1 einführen. Zur gleichen Zeit umranden die Ausleger 124 die Palette. Nachdem die
Gabelarme 34 in die Palette eingeführt sind, wird die Hubvorrichtung betätigt, so
daß die Palette etwas von dem Boden angehoben wird. Hiernach kann das Fahrzeug 122
angetrieben und zu dem neuen Platz über die Radanordnung 48 gelenkt werden,
an dem die Palette wieder auf den Boden abgesetzt und das Fahrzeug von der Palette
zum Herausziehen der Gabelarme 34 unter ihr weggefahren werden kann.