DE1758075C - Verfahren zur Herstellung von Eisenpulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von EisenpulverInfo
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Description
I
2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur wachsen. Außerdem wird angenommen, daß einige
Herstellung von Eisenpulver durch Reduktion von der kleineren beigemischten Eisenkristalle mit dem
Eisen(Il)"Chlorid mit heißem Wasserstoff und an- Chlorwfvsserstoffgas reagieren und als EisendI)-chlorid
schließender Zerkleinerung des bei der Reduktion verdampft werden. Nach anschließender Reduktion
anfallenden Eisenschwamms. 5 wUrde dieses Eisen auf den größeren, Testen Eisen-Verfahren
zur Herstellung von Elsenpulver sind kristallen abgelagert werden. Man kann beobachten,
in den USA.-Patentschriften 3 258 332 und 3 244 512 daß die kleineren Kristalle des beigemischten Eisens
beschrieben. Bei diesen bekannten Verfahren wird dazu neigen, wahrend der Reduktion zu verschwinden
Eisen(II)-chlorid mit heißem Wasserstoff umgesetzt, und daß die größeren Kristalle weiter wachsen. In
um es in die Form von Eisenschwamm zu reduzieren. io jedem Fall sind die Kristalle des gemliß der Erfindung
Der Schwamm kann dann unter Verwendung üblicher gewonnenen Eisenproduktes größer als in dem Fall,
Maßnahmen, beispielsweise einer Hammermühle, in wenn während der Reduktion keine Eisenteilchen
Pulverform zerkleinert werden. Die entstehenden beigemischt werden. Als Folge dieses Kristallwachs-Teilchen
enthalten Agglomerate sehr kleiner Eisen- 'turns tritt eine Vergrößerung der offensichtlichen
kristalle. Allgemein gesagt besitzt das Produkt eine 15 Dichte und eine Verbesserung des Fließvermögens ein.
Scheindichte von etwa 1,5 g je Kubikzentimeter und Es besteht die- Möglichkeit, bei der Anwendung
fließt beim Einbringen in ein Hall-Fließmeßgerät der Erfindung als Teil eines großtechnischen konzur
Messung der Fließeigenschaften nach der ASTM. tinuierlichen oder periodisch arbeitenden Verfahrens
Methode B 213-48 überhaupt nicht. zur Herstellung von Eisenpulver als Rohmaterial
Für eine wirtschaftliche Anwendung auf bestimmten 2° beispielsweise Eisenkonzentrat oder Schrott zur AnGebieten
dei Pulvermetallurgie muß Eisenpulver wendung zu bringen. Ein derartiges Verfahren ist
eine Scheindichte von etwa 2,0 bis 3,0 g je Kubik- in den U SA.-Patentschriften 3 258 332 und 3 244 512
Zentimeter und einen Hall-Fließmeßwert von etwa beschrieben. Es besteht darin, daß man das Roh-60
Sekunden oder weniger aufweisen. So werden z. B. material mit einer Salzsäurelösung auslaugt und
große Mengen Eisenpulver zur Herstellung von 25 Eisen(II)-chlorid in hydratisierter Form aus der Aus-Preßteilen
verwendet, wobei die Pulver eine hohe lauglösung auskristaliisiert. Die gewonnenen Kristalle
Scheindichte aufweisen müssen, um die erforderliche können anschließend in eine Form, wie beispielsweise
Form und die Vorschublänge der verdichtenden hy- Fe Cl2 ■ 2H2O dehydratisiert werden, wobei sie nicht
draulischen Presse klein zu halten. Außerdem sollte in ihrem eigenen Hydratwasser schmelzen. Es wurde
das Pulver frei fließen, um die Hohlräume der Form 30 gefunden, daß Eisenpulver, das aus den Stufen der
vollständig auszufüllen. Reduktion mit heißem Wasserstoff und der Zer-
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, kleinerung im Kreislauf zurückgeführt wurde, als
die Scheindichte und Fließfähigkeit von Eisenpulvern, Beimischungskomponente bessere Ergebnisse zeitigt
die aus brikettiertem Eisen(II)-chlorid durch Re- als andere Quellen von Eisenpulver, die untersucht
duktion mit heißem Wasserstoff hergestellt werden, 35 wurden,
zu erhöhen. Der Zusatz von Eisen ist nur innerhalb bestimmter
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, Bereiche zur Vergrößerung der Kristalle des fertigen
daß vor der Brikettierung dem Eisen(II)-chlorid Eisen- Eisenproduktes vorteilhaft, nämlich zwischen 20 und
pulver in einer Menge von 20 bis 70%, bezogen auf 70%, bezogen auf das Gewicht des in dem Gemisch
den Gesamteisengehalt der zu brikettierenden Mi- 40 vorhandenen Eisens. Wenn die beigemischte Eisen-
schung zugesetzt wird. Vorzugsweise wird hierzu menge kleiner als etwa 20%, bezogen auf das Gewicht
im Kreislauf geführtes Eisenpulver verwendet. des in dem Gemisch vorhandenen Eisens, ist, sind
Das durch Reduktion und Zerkleinerung dieses die Verbesserungen hinsichtlich Scheindichte und
Gemisches hergestellte Pulverprodukt besitzt, wie Fließvermögens klein und wenig interessant. Wenn
gefunden wurde, eine höhere Scheindichte und bessere 45 die Menge größer als etwa 70 Gewichtsprozent ist,
Fließeigenschaften als das der Fall ist, wenn reines neigt das Pulver dazu, zu körnig zu werden, und die
Eisen(II)-chlorid reduziert und zerkleinert wird. Festigkeit der aus dem Pulver hergestellten grünen
Vor der Beschreibung des'Verfahrens gemäß der (rohen) Preßlinge kann in schädlicher Weise beErfindung
soll zunächst eine mögliche Deutung einträchtigt sein. Beimischungen von etwa 30 bis
der Rolle gegeben werden, die das vermischte Eisen 50 50 Gewichtsprozent Eisenpulver erbringen normalerin
der Stufe der Reduktion mit heißem Wasserstoff weise die besten Ergebnisse.
spielt, die jedoch im einzelnen noch nicht restlos Es wurde gefunden, daß die physikalischen Eigenaufgeklärt ist. schäften des Eisenproduktes durch folgende Faktoren
Es wird angenommen, daß während der Reduktion in einem begrenzten Ausmaß beeinflußt zu werden
von Eisen(II)-chlorid mit heißem Wasserstoff das 55 scheinen:
Eisen(II)-chlorid verdampft wird. In diesem Stadium 1. Reduktionstemperatur
reagiert das Eisen(II)-chlorid mit Wasserstoff unter
reagiert das Eisen(II)-chlorid mit Wasserstoff unter
Erzeugung von Eisen und Chlorwasserstoffgas. Etwas Je höher die Temperatur in dem Reduktionsvon
dem Eisen scheint sich in Form von »Keimen« reaktor ist, desto größer wird die Menge an Chlorniederzuschlagen,
worauf der Rest des Eisens unter 60 wasserstoffdampf sein, die in dem Reaktor beim
Bildung allmählich wachsender Kristalle abgelagert Gleichgewicht vorliegen kann. Das führt zu einer
wird. Gemäß der Erfindung werden Eisenpulverteil- größeren Wiederablagerung von Eisen und zu einem
chen zusammen mit dem Eisen(II)-chlorid während erhöhten Kristallwachstum,
der Reduktion erzeugt. Es wird angenommen, daß 2 Die Größe der im Kreislauf zurückgeführten
die »beigemischten« Eisentdlchen als »Kenne« wirken. 65 Tei,chen und deren Größenverteilung
Demzufolge wurde mindestens ein Teil des verdampften Eisens sich auf den beigemischten Eisen- Allgemein gesagt sind die Eisenteilchen, die er-Wristallen absetzen, worauf diese Kristalle anschließend zeugt werden, wenn große Eisenteilchen beigemischt
der Reduktion erzeugt. Es wird angenommen, daß 2 Die Größe der im Kreislauf zurückgeführten
die »beigemischten« Eisentdlchen als »Kenne« wirken. 65 Tei,chen und deren Größenverteilung
Demzufolge wurde mindestens ein Teil des verdampften Eisens sich auf den beigemischten Eisen- Allgemein gesagt sind die Eisenteilchen, die er-Wristallen absetzen, worauf diese Kristalle anschließend zeugt werden, wenn große Eisenteilchen beigemischt
IO
werden, größer als die Teilchen, die erzeugt werden,
wenn Feine Teilchen beigemischt werden. «
3, Die HomogoniUit des Mischens
Die Agglomerierung der beigemischten Teilchen in dem Brikett scheint die gleiche Wirkung zu haben
wie die Zugabe großer Teilchen.
4. Die Größe und die Größenverteilung der Eisen(Il)-chloridteilchen
und die offensichtliche Dichte
des im Kreislauf zurückgeführten Eisenpulvers
des im Kreislauf zurückgeführten Eisenpulvers
Die genaue Wirkung jedes der vorstehenden Faktoren ist schwierig zu skizzieren. Sie wurden lediglich
als Paktoren aufgeführt, die, wie Beobachtungen ergeben haben, einige geringere Veränderungen in
den physikalischen Eigenschaften des Produktes bewirken, wenn sie variiert werden.
Nachdem die beizumischende Eisenpulvermenge bestimmt wurde, wird sie sorgfältig mit dem Eisen(II)-chloridpulver,
das reduziert werden soll, vermischt. Ein geeignetes Verfahren zum Vermischen besieht
in der Anwendung eines Schaufelmischers bei einer Verweilzeil von 5 bis 15 Minuten.
Es ist erforderlich, das Gemisch in der Reduktionszone in einer Form vorzusehen, die einen leichten Zu-
gang des heißen Wasserstoffgases zu allen Teilen des Gemisches zu deren vollständiger Reduktion
erlaubt. Es wurde gefunden, daß die Einbringung des Gemisches in die Zone in Form von Briketts
die Erfüllung dieser Forderung am besten sicherstellt. Miteinander verbundene Hohlräume zwischen den
Briketts erzeugen Kanäle, durch welche das Gas leicht fließen kann. Das Gemisch kann unter Verwendung
einer üblichen Ringwalzenpresse brikettiert werden. Briketts, die weniger als 20 g wiegen, sind,
wie gefunden wurde, für die Zwecke der Erfindung geeignet.
Die Briketts können in einen Reaktor gebracht und heißer, auf etwa 700 bis 8000C vorerhitzter
Wasserstoff über sie während einer Zeitdauer fließen gelassen werden, die ausreicht, um im wesentlichen
das gesamte Eisen(II)-cnlorid zu Metall zu reduzieren.
Die Fließgeschwindigkeit wird vorzugsweise durch Aufrechterhaltung des Partialdruckes von Chlorwasserstoff
unterhalb des Gloichgewiohtswerles geregelt.
Nach der Reduktion wird das Eisenschwammprodukt in Pulverform zerkleinert. Eine Hammermühle
ist eine bekannte Vorrichtung, die zu diesem Zweck geeignet ist.
Das hergestellte Eisenpulver kann mehr als einmal im Kreislauf zurückgeführt werden, wenn ein Reduktionszyklus
nicht zur Erzeugung eines Pulvers mit der gewünschten offensichtlichen Dichte ausreichend
ist. Die offensichtliche Dichte des Produktpulvers wird mit jedem Rückführzyklus erhöht,
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einiger Beispiele näher erläutert. *
1000 g technisch reines Eisen(II)-chloriddihydratpulver,
dessen im wesentlichen alle Teilchen eine Größe entsprechend einer lichten Maschenweite von
0,42 mm haben, wurden zu zylindrischförmigen Briketts
mit einem Durchmesser von 2,54 cm und einer Dicke von 1,27 cm unter Anwendung eines Druckes
von etwa 1 Tonne je 6,45 cm2 gepreßt. Die entstehenden Briketts wurden in ein geschlossenes, rostfreies
Stahlrohr mit einem Durchmesser von 10,16 cm gebracht. Heißer Wasserstoff wurde in das Rohr
bei einer Einlaßtemperatur von 750° C eingeleitet und bei einer Geschwindigkeit von 1,132m3 je.
Stunde über die Briketts 1 Stunde lang fließen gelassen. Nach Abkühlenlassen des Wasserstoffs auf
Raumtemperatur wurden die Briketts geprüft, und es wurde gefunden, daß sie zum metallischen Zustand
reduziert worden waren.
Die Briketts wurden dann durch Einführen in eine 12,7-cm-Hammermühle, die mit 3000 Umdrehungen
je Minute rotierte, zerkleinert. Das entstehende Pulver wurde in einem Hall-Fließmeßgerät gemäß
der ASTM-Methode B 213-48 untersucht, um dessen Fließeigenschaften zu bestimmen. Außerdem wurden
die offensichtliche Dichte und die Siebfraktionen bestimmt. Die dabei gefundenen Ergebnisse sind in
folgender Tabelle aufgeführt:
Tabelle I Pulver Nr.
Fließgeschwindigkeit (Sek./50 g) |
Offensichtliche Dichte (g/cm3) |
Sieböffnung mm |
0,149 6,2 |
Siebanalyse | 0,074 10,1 |
0,063 4,9 |
1 0,044 18,3 |
<0,044 52,3 |
1,52 | Gewichts prozent zu rückgehalten |
0,105 7,5 |
||||||
752 g von technisch reinem Eisen(II)-chloriddihydrat, dessen Teilchen im wesentlichen alle eine
Größe entsprechend einer lichten Maschenweite von 0,42 mm besaßen, wurden sorgfältig mit 248 g Eisenpulver
(Nr. 121), erhalten durch Reduktion von F.isenillVchlorid mit heißem Wasserstoff, vermischt.
Das Mischen wurde so ausgeführt, daß das Eisenpulver gleichförmig in das Eisen(II)-chIoridpulver
eingemischt wurde. Das Gemisch wurde in Briketts von zylindrischer Form mit einem Durchmesser
von 2,54 cm und einer Dicke von 1,27 cm unter Anwendung eines Druckes von etwa einer Tonne
je 6,45 cm2 gepreßt. Die entstehenden .Briketts wurden in ein geschlossenes, rostfreies Stahlrohr mit einem
Durchmesser von 10,16 cm gebracht. Heißer Wasserstoff
wurde in das Rohr bei einer Einlaßtemperatur von 75O0C eingeleitet und bei einer Fließgeschwindigkeit
von 1,132 cm3 je Stunde Über die Briketts 1 Stunde
lang fließen gelassen. Naoh Abkühlen des Wasserstoffs auf Raumtemperatur wurden die Briketts geprüft,
und es wurdo gefunden, daß sie zum metallischen Zustand reduziert worden waren.
Die Briketts wurden durch Einführen in eine 12,70-cm-HammerrnUhlc, die bei 3000 Umdrehungen
je Minute rotierte, zerkleinert, Die Eigenschaften des Pulvers wurden wie im Beispiel 1 bestimmt.
Tabellen
Pulver 121-C-I
Pulver 121-C-I
l'llcßgcsehwlndigkeU (Sck./50g) |
OITcnsiclillichc Dichte (B/cm3) |
Sicbnnalyse | Sieböffnung mm Gewichts prozent zu- , rückgehalten |
0,149 32,1 |
0,105 18,1 |
0,074 13,1 |
0,063 5,4 |
0,044 IU |
<0,044 19,8 |
52 Sekunden | 1,95 |
Das gemäß Beispiel 2 hergestellte Pulver wurde im Kreislauf gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 2 zusätzlich
dreimal im Kreislauf zurückgeführt. Tabelle 111 zeigt die Ergebnisse der 4 Zyklen.
Tabelle III
Pulver 121-C-4
Pulver 121-C-4
Fließgeschwindigkeit (Sek./50 g) |
Offensichtliche Dichte (g/cm3) |
Siebanalyse | Sieböffnung mm Gewichts prozent zu rückgehalten |
0,149 38,8 |
0,105 12,2 |
0,074 10,2 |
0,063 4,5 |
0,044 24,4 |
<0,044 9,6 |
37 Sekunden | 2,49 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß die offensichtliche Dichte und die Teilchengröße
bemerkenswert ansteigen, wenn Eisenpulver mit Eisen(II)-chlorid vermischt wird und das Gemisch
mit Wasserstoff reduziert wird. Zusätzlich werden die Fließeigenschaften des Pulvers verbessert. Diese
Veränderungen der Pulvereigenschaften werden verstärkt, wenn die Arbeitsweise mehrere Male wiederholt
wird.
Wenn Briketts aus reinem Eisen(II)-chlorid
duziert wurden, wurde festgestellt, daß die reduzierten Briketts sich während der Reduktion verformten
und eine geringe Festigkeit besaßen. Nachdem Eisen in das Eisen(II)-chlorid eingeführt worden war, wurden
aus dem Gemisch Briketts hergestellt und die Briketts in Wasserstoff reduziert. Es wurde festgestellt, daß
dabei während der Reduktion nur geringe oder keine Deformierung auftrat und die reduzierten
Briketts eine bessere Festigkeit besaßen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Eisenpulver durch Reduktion von Eisen(II)-chlorid in brikettierter
Form mit heißem Wasserstoff und anschließender Zerkleinerung des bei der Reduktion
anfallenden" Eisenschwammes, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Brikettierung
dem Eisen(II)-chlorid Eisenpulver in einer Menge von 20 bis 70%, bezogen auf den Gesamteisengehalt
der zu brikettierenden Mischung, zugesetzt wird.
2. Verwendung eines durch Reduktion von Eisen(II)-chlorid mit heißem Wasserstoff gewonnenen
Eisenpulvers als Zusatz beim Brikettieren bei dem Verfahren nach Anspruch 1.
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