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Belüftungs- und Schwemmanlage für einen Rübenlagerplatz Die Erfindung
betrifft eine Belüftungs- und Schwemmanlage für einen Rübenlagerplatz mit mindestens
einem überdachten Schwemmkanal zu dem hin die Lagerfläche abfällt.
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Die bei einer Zuckerfabrik einlangenden Zuckerrüben werden, soferne
sie nicht sofort verarbeitet werden können, gelagert.
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Die gelagerten Rüben müssen, um ein Anfaulen, das eine Verminderung
des Zuckergehaltes verursacht, zu verhindern, belüftet werden. Sobald die Verarbeitung
erfolgen soll, werden
die RUben in einen Kanal geschwemmt, in dem
sie den Verarbeitungsstellen zugeführt werden. Der Schwenunkanal, zu dem hin die
Lagerfläche geneigt ist, ist, um ein Erfüllen durch Rüben bei deren Lagerung zu
verhindern, zumindest über einen Teil seiner Länge Uberdacht, wobei diese Uberdachung
oberhalb der angrenzenden Lagerfläche liegt, wodurch seitlich öffnungen gebildet
sind, durch welche hindurch die Rüben in den Kanal geschwimmt werden können.
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Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelost, einen überdachten Schwemmkanal
gleichzeitig auch für die Belüftung der am Lagerplatz lagernden Rüben verwenden
zu kennen, wobei es insbesondere auch möglich ist, nur einen Teil der Rüben abzuschwemmen
und daraufhin den anderen Teil wieder zu belüften.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die von der Lagerfläche
in den Kanal führenden öffnungen sowie dieser selbst an seinem tiefer liegenden
Ende verschließbar sind und daß an den Kanal, vorzugsweise an dessen höher gelegenes
Ende, ein Gebläse angeschlossen ist.
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Vorzugsweise sind die zum Kanal führenden öffnungen durch Klappen
verschließbar, die vom Kanal aus, der begehbar ist, betätigbar sind. So können an
der Überdachung des Kanals Gen platten oder dgl. gelenkig befestigt sein, die in
einer annähernd lotrecht hängenden Lage die Eintrittsoiinungen in den Kanal verschließen
bzw. in einer annähernd waagrechten Lage, in der sie durch eine
Verriegelung
festgehalten sind, diese OfRnungen freigeben.
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Gleiches gilt auch für den Verschluß des tiefer liegenden Endes des
Kanals.
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Vorzugsweise ist an das höher gelegene Ende des Kanals ein erstes
Gebläse und an das tiefer gelegene Ende des Kanals mindestens ein zweites Gebläse
angeschlossen, wobei durch das letztere über einen Stichkanal, der in den Kanal
unter einem spitzen Winkel und innerhalb dessen verschließbaren Bereiches einmündet,
Luft einblasbar ist. Der Stichkanal kann sich gegen die Mündung im Kanal hin bei
gleichbleibendem Querschnitt verbreitern und oberhalb dessen Sohle münden.
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Soferne auf dem gesamten Platz BUbe ielagert sind, werden alle Klappen,
insbesondere auch diejenige am Ablaufende des Kanals, in Offenstellung gebracht
und wird den RUben mittels des oder der Gebläse Luft zugeführt. Ein zu starkes Abströmen
der Luft am Ablaufende des Kanals istkisoferne nicht zu befürchten, als dort der
Kanal nach oberffen ist und dadurch mit Rüben erfüllt ist, die der Stromung der
Kühlluft einen großen Widerstand entgegensetzen. Die gewünschte Verteilung der Kühlluft
kann mittels Rauchpatronen geprüft werden. Zeigt sich, daß an bestimmten Stellen
des Kanals zu viel Luft ausströmt, können in den entsprechenden Abschnitten einige
Klappen geschlossen werden.
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Soll, nachdem ein Teil des Lagerplatzes, beginnend vom tiefergelegenen
Ende des Kanals, von Rüben geräumt wurde , der Rest der
Rüben wieder
belüftet'werden, so läßt man die Klappen in denjenigen Bereichen, in welchen noch
Rüben lagern, offen und verschließt alle anderen öffnungen, insbesondere auch das
Ablaufende des Kanals, wodurch die vom Gebläse geförderte Luft wieder nur den noch
restlichen Rüben zugeführt wird.
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Mehr als ein Gebläse vorzusehen ist dann zweckmäßig, wenn eine ausreichende
Belüftung des ganzen Platzes, da dieser eine bedeutende Längenausdehnung hat, durch
ein einziges Gebläse nicht gewährleistet erscheint. Den Kanalbegehbar zu machen
und die Verschlüsse, die als Klappen ausgebildet sind, von diesem aus zu bedienen,
stellt eine konstruktiv sehr einfache Lösung des erfindungsgemäßen Gedankens dar.
Um den Kanal begehbar zu machen, auch wenn dessen tiefer liegendesEnde mit Rüben
erfüllt ist, ist das am höher gelegenen Ende angeordnete Gebläse hschklappbar.
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Nachstehend ist anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Rübenlagerplatz in Draufsicht, die Fig.
2 und 3 vergrößerte Schnitte nach den Linien II-II bzw.
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111-111 der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der
Fig. 2 und Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 3.
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Der aus Fig. 1 im Plan ersichtliche Rübenlagerplatz besteht aus einer
rechteckigen, betonierten Fläche 1, an deren beiden Schmalseiten Krangeleise 2,
2' vorgesehen sind und die gegen einen z. B
in angenähert der Längsmitte
vorgesehenen Kanal 3 hin in schwacher Neigung abfällt. Über den größten Teil seiner
Länge ist der Kanal 3 mit einer Überdachung 4 versehen, welche breiter ist als die
obere lichte Weite des Kanals 3 und beiderseits mittels Stützen 5 (Fig. 2) auf der
Fläche 1 aufruht. Zwischen je zwei Stützen 5 werden somit zum Kanal 3 führende öffnungen
6 gebildet, die z.B. durch Gummiklappen 7 verschlossen werden können. Diese Klappen
7 sind an Usen 8, die an der Unterseite der Überdachung 4 befestigt sind, in eine
waagrechte Lage verschwenkbar und in dieser Lage mittels einer geeigneten Verriegelung
fixierbar. Da der Kanal 3 begehbar ist, können die Klappen 7 jeweils an jener Stelle,
wo dies erwünscht ist, in die horizontale bzw. vertikale Lage gebracht werden.
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An seinem höher gelegenen, in der Zeichnung rechten Ende ist an den
Kanal 3, der vorzugsweise in einem Teil 10 nach oben geführt ist, ein außerhalb
der Kranbahn 2' vorgesehenes Gebläse 11 angeschlossen. Am anderen Ende des Lagerplatzes
sind zwei Gebläse 12, 12' vorgesehen, welche über V-förmig zusammenlaufende, schräg
nach unten führende Luftkanäle 13, 13' in den oberen Teil des Kanals 3 einmünden,
sodaß auch von dieser Seite dem Kanal Luft zuführbar ist. Am Ende der Süberdachung
4 ist eine weitere Verschlußklappe 15 (Fig. 5) vorgesehen, durch welche dieses Ende
dea Kanals ebenfalls verschließbar ist. Das dem Ablaufende zugewandte letzte Stück
des Kanals ist nach oben hin offen.
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Die Luftkanäle 13, 13' münden in Gefällerichtung des Kanals 3 vor
der Verschlußklappe 15. Um eine Mündung dieser in den Kanal 3
gut
oberhalb dessen Sohle zu gewährleisten, somit während des Schwemmvorganges ein Eindringen
von Wasser in diesen zu vermeiden, können sich die Luftkanäle 13, 13' zur Mündung
hin bei gleichbleibendem Querschnitt verbreitern.
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Die Verwendung der geschilderten Anlage ist wie folgt: Solange die
Rüben über den gesamten Lagerplatz gelagert sind, werden alle Klappen 7 sowie die
Klappe i5 offen gehalten und strömt in den Kanal mittels der Gebläse 11, 12, 12'
Luft ein, die durch die öffnungen 6 hindurch zu den Rüben geführt wird. Ein verstärktes
Abströmen der Kühlluft am tiefer gelegenen Ende des Kanals ist nicht zu befürchten,
da dessen unterstes Teilstück ebenfalls mit Rüben erfüllt ist, die der Strömung
der Kühlluft einen großen Widerstand entgegensetzen.
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Sollen Rüben der Verarbeitung zugeführt werden, so werden zuerst diejenigen
abgeschwemmt, die im Bereich des tiefer gelegenen Kanalendes lagen. Soll, wenn erst
ein Teil des Platzes von Rüben geräumt ist, das Abschwemmen der Rüben beendet und
die Belüftung der restlichen Rüben fortgesetzt werden, werden in dem bereits von
Rüben geräumten Teil des Lagerplatzes die öffnungen mittels der Klappen 7 und 15
wieder verschlossen, wogegen sie im Ubrigen Teil geöffnet bleiben, worauf die Belüftung
wieder fortgesetzt wird.
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Soll die Abschwemmung wieder fortgesetzt werden, so werden die Gebläse
11 und 12, 12' abgestellt und wird die Klappe 15 in Offenstellung gebracht.