Landwirtschaftliches Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches
Kraftfahrzaug, insbesondere zum Befördern von Lasten, bestehend aus einer einachsigen,
mit angetriebenen und gegebenenfalls lenkbaren R,#:*tdern sowie mindestens einer
Zapfwelle ausgestatteten Zugmaschine, die durch ein beliebiges einachsiges Anhängefahrzeug
zu einem zweiachsigen Kraftfahrzeug ergänzbar ist, wobei im Koppelglied zwischen
den beiden Fahrzeugteilen ein parallel zur Fahrzeuglängsachse drehbares Drehgelenk
vorgesehen ist. Es ist bereits eine einachsige landwirtschaftliche Zugmaschine mit
angetriebenen und lenkbaren Rädern bekannt, bei der an den beiden Stirnseiten Anschlußstellen
in Form von ringförmigen, parallel zur Fahrzeuglängsachse drehbar gelagerten Anschlußgliedern
vorgesehen sind. Eine derartige Zugmaschine stellt eine Sonderanfertigung für spezielle
Zwecke dar. Die Herstellung bedingt somit einen eigenen Fertigungszweig und ist
aus diesem Grund relativ kostspielig. Für die laufende Instandhaltung einer derartigen
Zugmaschine gilt entsprechendes. Darüber hinaus sind infolge der Ausbildung der
Anschlußglieder umfangreiche Vorkehrungen am Anhängefahrzeug notwendig und die Handhabungen
zum An- und Abkoppeln des Anhängefahrzeuges verhältnismäßig umständlich und arbeits-
sowie zeitaufwendig (Deutsches Patent 1 089 276),
Es ist
weiterhin bereits ein universell verwendbares Kraftfahrzeug bekannt geworden, bei
dem die Zugmaschine mehrere leicht montierbare Koppelstellen zum jeweiligen Ankoppeln
des Anhängefahrzeuges aufweist. Auch hierbei handelt es sich um Sonderanfertigungen
sowohl der Zugmaschine, als auch der Anhängefahrzeuge. Auf diese Weise treten #7--leichfalls
die bereits genannten Nachteile der kostspieligen Anschaffung und Unterhaltung auf
(Gm 1 794 543). Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Herstellung
eines wahlweise für den jeweiligen Verwendungszweck zusammenstellbaren landwirtschaftlichen
Kraftfahrzeuges zu verbilligen und zu vereinfachen. Diese Aufgabe löst die Erfindung
dadurch, daß die Zuginaschine aus dem Antriebsaggregat eines für sich bekannten
Schleppers oder Geräteträgers besteht und das Drehgelenk an einer an der Rückseite
des Triebwerkgehäuses der Zugmaschine befestigten Konsole angeordnet ist. Eine besonders
zweckmäßige Anordnung und Zugänglichkeit des Drehgelenkes zwischen Zugmaschine und
Anhängefahrzeug ergibt sich nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung dadurch,
daß das Drehgelenk oberhalb der Achse der Räder, vorzugsweise oberhalb der
Oberkante des Triebwerkgehäuses angeordnet ist. Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 das Kraftfahrzeug In,der Zusammenstellung als Ladewagen;
Fig.
2 das Kraftfahrzeug in der Zusammenstellung als Streufahrzeug; Fig. 3 das
Kraftfahrzeug in der Zusangnenstellung als Schlepper; Fig. 4 die Zugmaschine und
ein Teil des Anhängefahrzeuges in vergrößertem Maßstab; Fig- 5 das Drehgelenk
in vergrößertem Maßstab; Fig. 6 die Draufsicht auf den Schnellverschluß am
Dreh-gelenk;
Fig. 7 eine Seitenansicht auf den Schnellverschluß gemäß
Fig. 6;
Fig. 8 die Draufsicht auf das Kraftfahrzeug init Knicklenkung.
In den Fig. 1 bis sind verschiedene Zusammenstellungen eines landwirtschaftlichen
Kraftfahrzeuges dargestellt. Bei allen diesen Zusammenstellungen besteht die einachsige
Zugmaschine 1 aus.dem Antriebsaggregat einer für sich bekannten und handelsüblichen
Zugmaschine, wie Schlepper oder Geräteträger, die im wesentlichen aus dem Motor
und dem Geschwindigkeitswechselgetriebe besteht, wobei oberhalb des Triebwerkgehäuses
2 der Fahrerraum mit dem Sitz 3 und dem Lenkrad 4 angeordnet ist. In Abwandlung
der normalerweise nicht lenkbaren Achse ist eine Achssehenkellenkung vorgesehen,
durch die bei Verdrehen des Lenkrades 4 die angetriebenen Räder 5 entsprechend
um eine etwa lotrechte LerAcachse verschwenkt werden. Das Anhängefahrzeug
6 besteht in der Zusammenstellung gemäß Fig. 1 aus einem ebenfalls
fUr sich bekannten und handelsüblichen einachsigen Ladewagen, der
von
Rädern 7 getragen wird und beispielsweise in der Nähe seines vorderen Endes
eine Aufnahmevorrich tung 8 aufweist. Zugmaschine 1 und Anhängefahrzeug
6 sind über ein parallel zur Fahrzeuglängsachse drehbares Drehgelenk
9 miteinander verbunden, das später noch näher erläutert wird. Fahrerhaus
14 ausstatten. In Fig. 2 ist die gleiche Zugmaschine 1 wie in Fig.
1 dargestellt, die als Anhängefahrzeug 6 mit einem Streuwagen über
das gleiche Drehgelenk 9 gekoppelt ist. Der Antrieb der Streuvorrichtung
10 sowie eines nicht dargestellten Rollbodens erfolgt über eine an der Zapfwelle
der Zugmaschine 1 angekoppelte Zwischenwelle 11. Zusätzlich kann über
eine an eine weitere fahrabhängig angetriebene Zapfwelle angeschlossene Zwischenwelle
12 die Achse 13 der Hinterräder 7 angetrieben werden. Selbstverständlich
läßt sich die Zugmaschine 1 mit einem Allwetterverdeck oder Im Beispiel der
Fig. .3 ist die Zugmaschine 1 mit einem Arülängefahrzeug 6 gekoppelt,
durch das die Form eines zweiachsigen Schleppers entsteht, wobei auf dem Anhängefahrzeug
6 eine Hydraulikanlage 15 vorgesehen ist, durch die die unteren Lenker
eines Dreipunktgestänges 16 gehoben und gesenkt werden können. IV-#'eiterhin
trägt die Heckseitedieses Anhängefahrzeuges 6 noch mindestens eine Zapfwelle
17, die #tweckmäßigerweise fahr- oder motorabhängig antreibbar ist, sowie
ein Anhängemaul. -Kelbstverständlich läßt sich über eine entsprechende Zwischenwelle
12 auch hierbei die Achse 13 der Hinterräder 7 antreiben, sodaß ein
Allradantrieb entsteht. In weiterer Ausgestaltung kann die Zugmaschine
1 auch mit einer Frontdreipunktanlage ausgestattet werden, an die sich Frontgeräte
einschließlich eines Frontmähwerkes anbauen lassen. Weiterhin können auch die
in
den Fig. 1 und 2 dargestellten Anhängefahrzeuge an ihrer Heckseite mit einer
von der Zugmaschine 1 angetriebenen Zapfwelle sowie einem Anhängemaul ausgestattet
sein. Gemäß Fig. 4 und 5 befindet sich das Drehgelenk 9 in einer Konsole
18, die an der Heckseite des Triebwerkgehäuses 2 angesehraubt ist. Oberhalb
der Oberkante des Triebwerkgehäuses 2 trägt die Konsole 18 eine Lagerhülse
19, in der ein Zapfen 20 des Anhängefahrzeuges 6 eingeführt und drehbar
gelagert ist. Anschläge 21 zu beiden Seiten der Lagerhülse 19 sowie eine
Verschraubung 22 verhindern ein axiales Verschieben des Zapfens 20. Letzterer ist
in einer Steckhülse 23 über eine Verschraubung 24 und einen Klemmring
25 starr gelagert, während die Steckhülse 23 am Rahmen 26 des
Anhängefahrzeuges 6 befestigt ist. Es ist ersichtlich, daß sich einerseits
Zugmaschine 1 und Anhängefahrzeug 6 um das Drehgelenk 9 uft=ein
parallel zur Fahrzeuglängsachse gegeneinander verdrehen können, andererseits jedoch
eine starre Verbindung zwischen den beiden Fahrzeugteilen besteht. Der Antrieb der
Aufnahmevorrichtung 8 erfolgt über eine Zapfwelle 27 und eine Gelenkwelle
28. Das An- und Abkuppeln des Anhängefahrzeuges 6 wird durch jeweiliges
Anbringen bzw. Lösen der Verschraubung 22 erreicht. Zum Abstützen der Zugmaschine
1 dient hierbei ein Stützrad 29, dessen Stütze 30 zweckmäßigerweine
lUngenverstellbar ist. In ähnlicher Weis3 dient dem Anhängefahrzeug 6 eine
ebenfalls längenverstellbare stütze 31 zum Abstellen bei Nichtgebrauch. Durch
die jeweilige Längenverstellung der Stützen 30 und 31 läßt sich die
Höhenlage der Lagerhülse 19 sowie des anhängerseitigen Zapfens 20 einstellen.
Das An- und Abkuppeln des Anhängefahrzeuges 6 kann auch mit Hilfe eines Schnellverschlusses
durchgeführt werden, wie
aus den Fig. 6 und 7 hervorgeht.
Hierzu ist in der Lagerhülse 19 eine Aufnahmehülse 32 drehbar gelagert,
die rückseitig einen Fangtrichter 33 und in der Nähe ihres vorderen Endes
eine Kegelfläche 34 sowie eine Ringscheibe 35 aufweist, die sieh gegebenenfalls
an der Stirnfläche der Lagerhülse 19 anlegen kann. Diese Ringscheibe
35 weist wiederum zwei Führungsarme 36 auf, die an ihrem freien Ende
mit Gleitführungen 37 ausgestattet sind. Zwischen den beiden Führungsarmen
36 ist ein Kniehebelgelenk 38
vorgesehen, dessen übereinander liegende
mittlere Gelenkpunkte 39 durch eine Schraubspindel 40 gegeneinander verstellt
werden können. Der der Ringscheibe 35 zugewandte Drehpunkt 41 Ist an den
beiden Tragarmen 36 gelagert, während der gegenUberlIegende Drehpunkt 42
an der Längsführung 37 gleitend geführt ist. Mit letzterem stehen noch Zuganker
43 in Verbindupg, deren nach rückwärts gerichtete Enden mit Haken 44 ausgestattet
sind. Diese sind an den Zugankern 43 um Bolzen 45 schwenkbar gelagert und können
durch Federn gegeneinander gedrückt werden. Die Haken 44 greifen in eine entsprechende
Ausnehmung 46 den Zapfens 20 ein, der darUber hinaus noch der Kegelfläche
34 sowie dem Fangtrichter 33 entsprechende Kegelflächen 49 und
50
aufweist. Es Ist ersichtlichs daß zum Ankuppeln den Anhängefahrzeuges
6 die Schraubspindel 40 hineingeachraubt wird4" um die Gelenkpünkte
39 In möglichst großen Abstand zu bringen, wobei der Gelenkpunkt 42 sich
In Rtehtung AutnahmehUlee 32 veretellt3 d.h. die Haken 44 befinden sich dIcht
vor der Ringschelbe 35. Wird nunmehr der Zapfen 20 In die
AufnahmehUlee
32 eingeführt, wobei sowohl der Auftangtrichter 33, als auch
die kogellge Ausbildung des Zapf4nendes behilflich sindj kommt die
Ausnehmung 46 In den Bereich der Haken 44, die infolge der Federkraft selbsttätig
In diese einschnappen. Durch Herausschrauben der Schraubspindel 40
wird
nunmehr das Kniehebelgelenk 38 gestreckt, wobei der Zapfen 20 -.,;eiter in
die Aufnahmehülse 32 hineingezogen wird, bis sich die Kegelflächen 49 und
50 Jes Zapfens 20 an die entsprechenden Kegelflächen 34 der Aufnahmehül-,se
32 und der des Auffangtrichters 33 anlegen. Dadurch entsteht in Längsrichtung eine
starre Verbindun,-, wobei edoch die Drehung, um die Fahrzeug#ängsachse beibehalten
wird'.
Die Schraubspindel 40 befindet sich so unterhalb des Sitzes
;, daß diese vom Fahrer ohne abzusteigen betätigt werden kann. In. weiterer
Ausgestaltung, kann auch die Achsschenkellenkung durch eine KnicklenkunIg zwischen
Zugmaschine und Anhängefahrzeug iD ersetzt werden, wie in Fig. cl dargestellt ist.
Die Anordnung des Drehgelenkes ), gegebenenfalls Mit Schnellkupp, lung, kann
auch hierbei beibehalten werden. Das Knickgelenk 1,7 ist aus diesem Grunde
zwischen Zapfen 20 und dem Anh;ingefahilzeucz 6 angeordnet. 47.um Herbeiführen
J-er Knick-T bewegungen zur -Jenkung ein doppelseitig beaufschlagter Hydraulik-Zylinder
48, der sowohl an (der Rückseite des Gehäuses 2, als auch am Anhängefahrzeug
6 angelenkt ist und dessen Druckmittelzufuhr durch die Drehung des Lenkrades
4 gesteuert wird. belbstverständlich sind die Anschlußstellen des Hydraulik-Zylinders
z+8 sowie auch der hierfür benötigten Steuerleitungen als Schnellanschlüsse
ausgebildet. Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß das landwirtschaftliche Kraftfahrzeug aus zwei Fahrzeugteilen zusammengesetzt
ist, die jedes für sich bekannt sind, sodaß durch geringe Umbauten ein völlig rieuer
Fehrzeugtyp geschaffen wird, der sich je nach Verwendungszweck und Einsatzart zusammenstellen
läßt. Die hierfür
benötigten Aggregate können somit der laufenden
Serienfertigung in entsprechender Anzahl entnommen und daher relativ einfach für
den neuen Verwendungszweck umgestellt werden. Das An- und Abkuppeln des Anhängefahrzeuges
ist darüber hinaus einfach und läßt sich insbesondere mit Hilfe des Schnellanschlusses
auch von einer einzigen Person in relativ kurzer Zeit ausführen. Es entsteht somit
ein in der Landwirtschaft oder für Transportaufgaben allgemein einsetzbares Fahrzeug,
das In seiner Anschaffung preisgünstig und in der laufenden Wartung keine besonderen
Maßnahmen notwendig macht.