-
Hoesch Maschinenfabrik Deutschland AG Dortmund Borsi Straße 22 Hub-
und Absenkeinrichtun zum Aufgleisen von Schienenfahrzeugen
Die Erfindung
betrifft eine Hub- und Absenkeinrich-tung. zum Aufgleisen von Schienenfahrzeugen,
insbesondere von Straßenbahn- und üntergrundbahnwagen, wobei unter Verwendung von
hydraulischen Hebern, Aufgleisbrücken, Rollwagen. und Verschiebevorrichtungen das
Schienenfahrzeug über das Gleisniveau hochgehoben, danach seitlich bis zur Gleismitte
geschoben und anschließend auf das Gleis abgesenkt wird.
-
Es ist bekannt, Schienenfahrzeuge mit Hilfe von Aufgleiseinrichtungen
wieder auf das Gleis zu setzen, sie einzugleisen. Hierfür werden. beispielsweise
sogenannte Aufgleisbrüeken verwendet, die quer zum Gleis unter das Fahrgestell gelegt
werden und auf denen Rollwagen verschiebbar angeordnet sind, die hydraulische Heber
zum Hochheben und Absenken des entgleisten Schienenfahrzeuges tragen. Zum Verschieben
der Rollwagen. auf den Aufgleisbrücken dienen band-- oder druckmittelbetätigte Verschiebevorrichtungen.
-
Ist ein Schienenfahrzeug entgleist, wird es zunächst mit den am Fahrgestell
angesetzten hydraulischen Hebern über das Gleisniveau angehoben. Danach werden durch
die Verschiebevorrichtungen die Rollwagen mit den Hebern und dem hochgehobenen Schienenfahrzeug
auf. den Aufgleisbrücken quer zum Gleis bewegt bis die Räder eines jeden Radsatzes
senkrecht über den Schienen des Gleises stehen. Anschließend senken die hydraulischen
Heber das Schienenfahrzeug ab, so daß die Räder der Radsätze vom Gleis wieder aufgenommen
werden.
Mit einer derartigen Aufgleiseinrichtung läßt sich ein entgleistes
Schienenfahrzeug, das eine geringe Bodenfreiheit besitzt und infolge unterschiedlicher
Einsinktiefe der Räder eine Schräglege einnimmt# nur schlecht oder gar nicht aufgleisen.
-
In derartigen Fällen werden Pratzenheber fier das Heben und Absenken
eingesetzt. Die Verschiebung des mit Pratzenhebern hoehgehobenen Schienenfahrzeuges
quer zum Gleis erfolgt durch auf Auf.-gleisbrüeken verfahrbar angeordnete Rollwagen.
Aber auch c»x''#'tnsätz der Pratzenheber ist mit Nachteilen verbunden, da die an
den Pratzenhebern auftretenden Kippmomente größtenteils ton dünnen, leicht zu Lackschäden
neigenden Seitenwänden des Schienenfahrzeuges aufgenommen werden müssen. Sind außerdem
die am Fahrgestellt angebrachten Anhebestützen, an denen die Pratzen angreifen,
relativ weit von den Seitenwänden entfernt, entstehen an den Pratzenhebern so große
Kippmomente, daB ein seitliches Abrutschen der Pratzen. heber nicht immer ausgeschlossen
ist.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die bisher bekanntgewordenen
Einrichtungen sowie deren Nachteile zu verbessern. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß die Einrichtung zum Hochheben und Absenken des entgleisten Schienenfahrzeuges
eine aus zwei Hebern, zwei Einhängekappen und einem Hebe-. balken gebildet ist und
daß das Verschieben des hochgehobenen f.
.Schienenfahrzeuges quer zum Gleis
in an sich bekannter Weise durch auf Aufgleisbrücken verfahrbar angeordnete-Rollwagen
erfolgt.
Zwecrmäßigerweise trägt ein auf einem Stempel des Hebers
angebrachtes Kugelsegment eine mit einer kugeligen Vertiefung versehene Einhängekappe.
Die Einhängekappe selbst weist zwei diametral gegenüberliegende Zapfen auf, die
zwei Arme eines Hebebalkens in schlitzförmigen Ausnehmungen drehbeweglich aufnehmen.
Die beiden Arme sind durch zwei Schrauben mit einem Ende eines Rechteckrohres starr
verbunden.
-
Für den Transport des Hebers ist ein Traggriff vorgesehen, der in
ein Gewindeloch des Kugelsegmentes einschraubbar ist.
-
Die vorgeschlagene Lösung schafft den Vorteil, daß zum Hochheben und
Absenken von entgleisten Schienenfahrzeugen normale druckmittelbetätigte Heber verwendet
werden können. Vorzugsweise wird als T:Iaterial für diese Heber, die Einhängekappen
und den HebebalKen wie auch bei anderen Aufgleisäeräten Leichtmetall eingesetzt,
im
das GemrI cht für das Handhaben der Einzelteile niedrig zu halten. Als
weiterer Vorteil der Ausführung ist zu werten, daß die beiden auf einen Hebebalken
wirkenden Heber auch bei ungleichen Hub- und Absenkbewegungen keine Lageveränderung
auf den Bodenplatten erfahren.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. "I eine Hub- und Absenkeinrichtung mit hochgehobenem Schienenfahrzeug
in Ansicht,
Fig. 2 die Hub- und Absenkeinrichtung im Grundriß, "
._ Fig. 3 einen Hebebalken dieser Einrichtung im Schnitt und . , ei.ngn Teilschnitt
durch das Fahrgestell entsprechend der.Linie III - III in Pig. 1,.
-
Fig. 4 einen Teilschnitt durch den Hebebalken und einen Schnitt durch
eine Einhängekappe entsprechend der Linie IV - IV @ in Fig. 1, Fig. 5 den linken
Teil vom Hebebalken mit nach innen geschwenkt angeordneten Armen im Grundriß, 7
Fig. 6 den linken Teil vom Hebebalken mit nach innen geschwenkt angeordneten Armen
in Ansicht, Fig. 7 einen Heber in Ansicht und die Einhängekappe im Längsschnitt,
Fig. 8 ein über das Gleisniveau hochgehobenes Schienenfahrzeug, getragen von zwei
auf einer Aufgleisbrücke verfahrbar angeordneten Rollvagen.
-
Ein entgleistes Schienenfahrzeug 1, wird während der Aufgleisung über
das Niveau des Gleises 2 hochgehoben, danach quer zum Gleis 2 bis Gleismitte bewegt
und anschließend auf das Gleis 2 abgesenkt. Zum Hochheben und Absenken des Schienenfahrzeuges
1 dient eine Hub-und Absenkeinrichtung 3, die aus zwei Hebern 31, zwei Einhängekappen
32 und einem Hebebalken 33 gebildet ist. Die Heber 31 sind doppelwirkende Zylinder.
Ein Stempel 311 eines Hebers 31 ist am Ende 3111
mit einem Kugelsegment 312
versehen, das eine, mit einer kugeligen
Vertiefung 321 versehenen
Einhängekappe 32 dreh- und pendelbeweglich trägt. Im Kugelsegment 312 befindet sich
ein Gewindeloch 3121, in das eine mit einem Traggriff 3131 verbundene Schraube 313
eingeschraubt ist. Ein Durchgangsloch 322 ist so groß in die Einhängekappe 32 gebohrt,
daß die Schraube 313 die Pendelbewegungen der Einhängekappe 32 nicht behindern kann.
-
Die Einhängekappe 32 besitzt zwei diametral gegenüberliegende Zapfen
323, 324, die zwei Arme 332, 333 eines Hebebalkens 33 in den schlitzförmigen
Ausnehmungen 3321, 3331 drehbeweglich aufnehmen. Die Arme 332, 333 sind durch zwei
Schrauben 334, 335 mit einem Rechteckrohr 331 verbunden. Die Schraube 335 weist
an den Gewindeenden 3351 3352 die Verlängerungen 3353, 3354 zum Tragen des Hebebalkens
33 auf. Zum besseren Transport des Hebebalkens 33 werden die Arme 332,
333
nach dem Lösen und Herausziehen der Schraube 335 um den Schaft 3341 der
Schraube 334 nach innen geschwenkt und anschließend wieder durch die Schraube 335
mit den Rechteckrohr 331 verbunden (Fig. 5 und 6). Beim Aufgleisen des Schienenfahrzeuges
1 wird zunächst der Hebebalken 33 unterhalb der am Fahrgestell 11 befestigten Anhebestützen
111, 112 auf das Gleis 2 gelegt. Anschließend werden die beiden Heber 31 mit den
aufgestülpten Einhängekappen 32 auf die Bodenplatten4, 5 gestellt und der Hebebalken
33 in die Zapfen 323, 324 eingehängt. Hiernach werden an beide Heber 31 je zwei
Druckmittelschläuche 314, 315 angeschlossen, die über eine Steuereinheit mit einer
Druckmittelpuape verbunden sind. (Die Steuereinheit und die Druckmittelpumpe sind
nicht dargestellt)
Durch Druckmittelbeaufschlagung der Heber 31
über die Druckmittelschläuche 314 werden beide Stempel 311 gleichzeitig ausgefahren
und somit das entgleiste Schienenfahrzeug 1 über die Schienen-. oberkante gehoben
(Fig. 1). In dieser Lage des Schienenfahrzeuges 1 _ wird neben die Hub- und
Absenkeinrchtung 3 eine Aufgleisbrücke 6 auf die Bodenplatten ?, 8' gelegt: Auf
der Aufgleisbrücke 6 sind zwei Rollwagen 61, 62 und eine Verschiebevorrichtung 63
angeordnet.
-
Wird das Schienenfahrzeug 1 mit der Hub- und Absenkeinrichtung 3 abgesenkt,
nehmen es die Rollwagen 61, 62 an den AnhebestÜtzen 113, 114 auf (Fig. 8). Durch
'die Verschiebevorrichtung 63, die kraft-. schlüssig mit dem Rollwagen 61 verbunden
ist, erfolgt das Verschieben des von den Rollwagen 61,62 getragenen Schienenfahrzeuges
'1-quer zum Gleis 2 bis die Räder 115, 116 senkrecht über der. Schienen 21, 22 des
Gleises 2 stehen.
-
Die Hub- und Absenkeinrichtung 3 hebt nun das Schienenfahrzeug durch
Ansetzen des Hebebalkens 33 an den Annebestützen 111 112 von den Rollwagen 61, 62
frei, so daß die Rollwagen 61, 62, die Verschiebevorrichtung 63 und die Aufgleisbrücke
6 aus dem Raum unter dem Fahrgestell 11 entfernt werden können. Danach senkt die_Hu'a.-
und Absenkeinrichtung 3 das Schienenfahrzeug 1 ab, wodurch:d-ie Räder 1159
116 von den Schienen 21, 22 des Gleises 2 .aufgenommen werden: Der. Aufgleisvorgang
endet mit dem Herausnehmen des Hebebalkens 33 aus dem Schienenfahrzeug 1.