DE1753669C3 - Verfahren zum Herstellen einer flexiblen mikroporösen Folie mit zwei Schichten - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer flexiblen mikroporösen Folie mit zwei SchichtenInfo
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Description
50
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer flexiblen, mikroporösen Folie mit
zwei Schichten, bei welchem die Schichten jeweils aus einer Mischung, die einen in einem Lösungsmittel
gelösten filmbildenden, elastomeren, thermoplastischen, polymeren Kunststoff und einen im Lösungsmittel
praktisch nicht löslichen, entfernbaren teilchenförmigen Füllstoff enthäit, durch Koagulation mittels eines
Nichtlösungsmittels für den Kunststoff gebildet werden und der Füllstoff mittels eines den Kunststoff nicht
lösenden Auslaugungsmittels entfernt wird.
Ein solches Verfahren ist aus der BE-PS 6 68 295, die im wesentlichen der DT-OS 15 04 737 entspricht,
bekannt.
Es gibt verschiedene Gründe, Materialien der hier interessierenden Art in zwei Schichten herzustellen.
Natürliches Leder enthält zum Beispiel eine Hauptfaserschicht und eine Oberflächenschicht (Narbenschicht)
und bei der Herstellung von Kunstleder ist es daher oft wünschenswert, dieses aus zwei Schichten mit ziemlich
verschiedenen Eigenschaften aufzubauen, um die beiden Schichten des natürlichen Leders nachzuahmen. In
anderen Fällen kann der Zweck der freiliegenden, oberen Schicht lediglich darin bestehen, dem Material
ein gewünschtes, gefälliges Ausseilen oder eine gewünschte Farbe zu verleihen, während für den
größeren Teil der Dicke ein Material verwendet wird, das andere wünschenswerte Eigenschaften hat, wie
Festigkeit, Zähigkeit oder Billigkeit. Es kann auch beispielsweise wünschenswert sein, daß die freiliegende
Oberflächenschicht wasserabstoßend ist während die andere Schicht bis zu einem gewissen Grade Wasser zu
absorbieren vermag.
Bei manchen bekannten Verfahren zur Herstellung solcher Flächep.materialien traten dadurch Schwierigkeiten
auf, daß beim Aufbringen der Mischung für die zweite Schicht auf die bereits gebildete erste Schicht das
Lösungsmittel in der Mischung die Oberfläche der bereits gebildeten Schicht teilweise löst und die Struktur
dieser Schicht beeinträchtigt, beispielsweise indem die Poren dieser Schicht zum Zusammenfallen gebracht
werden und die Wasserdampfdurchlässigkeit dieser Schicht herabgesetzt wird. Man hat zwar bereits
versucht, diese Schwierigkeiten dadurch zu vermeiden, daß man zwischen den beiden Schichten eine dritte
Schicht (Bindeschicht) vorgesehen und die Lösungsmittel für die verschiedenen Schichten so gewählt hat, daß
sie die jeweils vorangehende Schicht nicht lösen oder beeinträchtigen. Diese Maßnahmen machen das bekannte
Verfahren jedoch ziemlich kompliziert.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen einer flexiblen
mikroporösen Folie mit zwei Schichten anzugeben, das ein mechanisch stabiles Produkt mit hoher Porosität
liefert und einfach durchzuführen ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Mischung für die zweite Schicht auf die noch unkoagulierte Mischung für
die erste Schicht aufgetragen und zusammen mit dieser koaguliert wird.
Dadurch, daß man die beiden Schichten gleichzeitig koaguliert, ergibt sich nach dem Auslaugen des
Füllstoffes eine durchgehende, feine Porenstruktur, so daß die fertige Folie eine hohe Gas- und Wasserdampfdurchlässigkeit
hat. Durch die gleichzeitige Koagulation ergibt sich auch ein sehr fester Zusammenhalt der
beiden Schichten.
Vorzugsweise ist die Viskosität der Mischung für die erste Schicht größer als die Viskosität der Mischung für
die zweite Schicht. Die Viskosität der Mischung für die erste Schicht kann bei 25°C größer als 700 Poise sein.
Der Füllstoff ist vorzugsweise derart gemahlen, daß mehr als 50% der FüllsHoffteilchen einen Durchmesser
zwischen 4 und 20 μπι haben. Der mittlere Durchmesser der Teilchen kann im Bereich zwischen 10 und 14 μηι
liegen und ueträgt vorzugsweise 13μΐτι; die Normabweichung
vom Mittelwert beträgt nach beiden Seiten jeweils 4,5 μίτι. Diese Teilchengröße wird im folgenden
kurz mit »13 ±4,5 μπι (eine Noimabweichung)« bezeichnet.
Als Füllstoff eignet sich 2:. B. Natriumchlorid. Die Teilchengröße kann in bekannter Weise gemessen
werden (siehe x. B. die Veröffentlichungen von H. E. Rose in der Zeitschrift »Engineering« vom 31. März
und 14. April 1950 und in der Zeitschrift »Nature« 1952,
Band 169, Seite 287).
(J
Die für die Herstellung der zweiten Schicht verwendete Mischung kann einen solchen Anteil an
entfernbarem Füllstoff enthalten, daß das Verhältnis von Füllstoff zu Kunststoff in der Mischung im Bereich
zwischen 0,5 : 1 bis 6 : 1 Gewirhtsteile, vorzugsweise 3:1 bis b : 1 Gewichtsteile beträgt. Die für ciie
Herstellung der ersten Schicht verwendete Mischung kann einen solchen Anteil an entfernbarem Füllstoff
enthalten, daß das Verhältnis von Füllstoff zu Kunststoff im Bereich von 0,5 : 1 bis 3 :1 Gewichtsteile liegt,
vorzugsweise beträgt dieses Verhältnis wenigstens annähernd 1,78 :1 Gewichtsteile.
Durch die vorliegende Erfindung wird nicht nur das Verfahren wesentlich vereinfacht, sondern auch eine
Anzahl anderer Vorteile erreicht. Durch die gleichzeitige Koagulation der beiden Schichten kann nämlich der
Zusammenhalt der Schichtstruktur (»Laminationsfestigkeit«), also der Widerstand gegen eine Trennung der
beiden Schichten, erhöht werden Es hat sich außerdem gezeigt, daß gewisse Ansätze dazu neigen, eine Art
Zellenstruktur zu ergeben, welche eine Anzahl von relativ großen Zellen oder »Makroporen«, die groß
genug sind, um mit dem unbewaffneten Auge erkannt werden zu können, in einer mikroporösen Matrix
enthält; bei einer solchen Struktur besteht die Neigung zu verringerter Zähigkeit, Verschleißfestigkeit oder
Widerstandsfestigkeit gegen die Ausbreitung von Rissen. Es hat sich gezeigt, daß gewisse Ansätze, die eine
solche Zellenstruktur in den Schichten, wenn diese einzeln hergestellt werden, ergeben dies nicht tun, wenn
die Schichten gemäß dem vorliegenden Verfahren gleichzeitig koaguliert werden.
In der Mischung für die erste Schicht kann das Verhältnis von Kunststoff zu Lösungsmittel im Bereich
von 25 :75 bis 35 :65 Gewichtsteile liegen, es beträgt
vorzugsweise wenigstens annähernd 30 : 70 Gewichtsteile.
In der Mischung für die zweite Schicht kann das Verhältnis von Kunststoff zu Lösungsmittel im Bereich
zwischen 20 :80 und 30:70 Gewichtsteile liegen, es
beträgt vorzugsweise wenigstens annähernd 25 :75 Gewichtsteile.
In der zur Bildung der ersten Schicht verwendeten Mischung kann das Verhältnis von Füllstoff zu
Kunststoff und Kunststoff zu Lösungsmittel in den Bereich fallen, der durch die geschlossene Kurve
DOLMD1 insbesondere durch die Kurve AKLMA,
vorzugsweise durch die Kurve RSTUR in dem in F i g. 5 dargestellten Diagramm begrenzt wird.
Wenn die genannten Verhältnisse im Bereich RSTUR liegen, ist es unwahrscheinlich, daß im Substrat größere
Poren (Makroporen) auftreten. Wenn jedoch die Teilchengröße des verwendeten Natriumchlorids in der
Nähe der unteren Grenze des angegebenen Bereiches liegt, neigt das Natriumchlorid relativ stark dazu,
Feuchtigkeit zu absorbieren, und es ist dann darauf zu achten, daß der Feuchtigkeitsgehalt des Natriumchlorids
den bevorzugten Bereich von 0,2 bis 0,4% Wasser nicht überschreitet und daß die Mahl- bzw. Mischbedingungen
so gewählt werden, daß sich homogene Dispersionen ergeben. Um Makroporen zu vermeiden,
sollte außerdem die Koagulationstemperatur niedrig gehalten werden.
Bei der Mischung zur Herstellung der ersten Schicht beträgt das Gewichtsteüverhältnis von Füllstoff zu
Kunststoff vorzugsweise etwa 1,78:1 und bei der Mischung zur Herstellung der zweiten Schicht beträgt
das Gewichtsteüverhältnis von Füllstoff zu Kunststoff vorzugsweise wenigstens annähernd 3 : 1 und der
mittlere Teilchendurchmesser des Füllstoffes liegt zwischen 10 und 14 μιη.
Die die erste Schicht bildende Mischung wird vorzugsweise derart aufgebracht, daß die Dicke der
Schicht im fertig ausgelaugten und getrockneten Produkt im Bereich zwischen 1,1 und 1,3 mm liegt. Die
Mischung zur Bildung der zweiten Schicht wird vorzugsweise derart aufgebracht, daß die Dicke des
zusammengesetzten, fertig ausgelaugten und getrockneten feinporigen Produktes im Bereich zwischen 1,6
und 1,8 mm liegt. Beide Schichten können durch Aufrakeln hergestellt werden.
Als Kunststoffe werden vorzugsweise Polyuretane verwendet, die aus Polyestern, Polyäthern oder
Polycaprolactonen gewonnen wurden.
Als Lösungsmittel für die Kunststoffe können unter anderem Dimethylformamid, Dimethylsulphoxid,
N-Methylpyrrolidon und Dimethylacetamid verwendet werden; welches spezielle Lösungsmittel verwendet
wird, hängt von dem verwendeten Kunststoff ab. Für Polyuretane auf Polyester-Basis (ELASTOLLAN TN 61
EH 98 AK) wird Dimethylformamid bevorzugt.
Dimethylformamid kann mit anderen billigeren Lösungsmitteln wie Poluol und Mevhyläthylketon
verdünnt werden, die für sich selbst zwar Polyuretan nicht lösen, in Mischung mit Dimethylformamid jedoch
nicht als Nichtlösungsmittel wirken.
Ein bevorzugter Werkstoff für beide Schichten ist ein thermoplastisches, elastomeres Polyuretan, das aus
einem Polyester durch Reaktion mit einem Diol und einem Di-Isocyanat gewonnen wurde, insbesondere ein
Kunststoff, bei dem der Polyester das Kondensations-Reaktionsprodukt von Adipinsäure und Äthylenglycol
enthält, das Diol 1,4-Butylenglycol und das Di-Isocyanat
4,4'-Diphenylmethan-Di-Isocyanat enthalten und das Isocyanat mit einem sehr geringen molaren Überschuß
verwendet wird. Ein Teil des Äthylenglycols kann durch 1,4-Butelenglycol ersetzt werden.
Als koagulierende Flüssigkeit wird Wasser bevorzugt, es können jedoch auch andere Lösungsmittel, ζ. Β
organische Lösungsmittel oder Mischungen anderer Lösungsmittel mit Wasser verwendet werden.
Die zeitweilige Unterlage ist vorzugsweise eine Folie oder Bahn aus porösem Kunststoff und wird zweckmäßigerweise
durch Sintern eines pulverförmigen thermoplastischen Polymerisats hergestellt. Das thermoplasti
sehe Polymerisat kann aus Polyäthylen hoher Dicht* bestehen. Insbesondere hat sich ein Unteriagemateria
als geeignet erwiesen, dessen Dicke 1,7 ±1,1 mn beträgt, das eine Durchlässigkeit von 510 ±113 Lite:
Luft/Minute bei dem Druck von 200 mm Wassersäul« hat und das 1230 g/m2 wiegt (im englischen Maßsystem
Dicke 0,067"±0,004"; Durchlässigkeit 18± cubii ft./rnin. air bei dem Druck von 8" statischer Wassersäu
Ie; Gewicht 114 g/sq. ft.).
Vorzugsweise hat die Unterlage eine Reißfestigkei über 115 kp/cm2 und eine Bruchdehnung unter 25%.
Ein für die Unterlage geeignetes Material ist unte dem Handelsnamen VYON erhältlich. Zur Herstellun
dieses Materials wird eine gleichmäßige Schicht au pulverförmigem Ziegler-Polyäthylen hoher Dichte ai
einer glatten Metallfläche verteilt und die auf de Metallfläche befindliche Schicht wird dann zum Sinter
in einem erhitzten Ofen gebracht. Die Seite de resultierenden gesinterten Materials, die sich i
Berührung mit der glatten Metallfläche befand, π
srlatter als die andere Seite und die Schichten werden ai
dieser glatteren Seite gebildet.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird für beide Schichten als Füllstoff Natriumchlorid
verwendet, der Kunststoff enthält ein thermoplastisches elastomeres Polyuretan, das aus einem Polyester durch
Reaktion mit einem Diol und einem Di-Isocyanat gewonnen wurde, das Lösungsmittel enthält Dimethylformamid,
und die Mischungen werden dadurch gebildet, daß die Polyuretane in dem Dimethylformamid
gelöst und dann getrocknetes Natriumchlorid unter Bedingungen niedriger Feuchtigkeit in die Lösung
gemahlen wird, bis eine homogene Dispersion erreicht ist. Der Feuchtigkeitsgehalt des Natriumchlorids beträgt
vorzugsweise höchstens 0,2 bis 0,4 Gew.-% und das Mahlen erfolgt bei einer relativen Feuchtigkeit von
höchstens 50% bei 25° C. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist die Viskosität der Mischung für die
erste Schicht größer als die der Mischung für die zweite Schicht und die Schichten werden mit Rakeln auf die
Unterlage aufgetragen, während diese um eine Walze läuft; die erste Schicht wird dabei auf die Unterlage
zwischen einer ersten, vorzugsweise senkrecht stehenden Rakel und einer stromaufwärts geneigten Rückplatte,
die in Laufrichtung der Unterlage gesehen vor der eisten Rakel angeordnet ist, während die zweite Schicht
zwischen der ersten Rakel und einer zweiten Rakel aufgetragen wird, welche in Laufrichtung nach der
ersten Rakel angeordnet ist. Die zweite Schicht wird also unmittelbar auf die Oberseite der ersten Schicht
aufgebracht.
Die Koagulation erfolgt vorzugsweise dadurch, daß die Unterlage mit der darauf befindlichen Schicht mit
der beschichteten Seite nach unten in Wasser von 200C eingetaucht wird. Zweckmäßigerweise wird das Material
in der Kälte, beispielsweise bei 20°C, in die Koagulationsflüssigkeit eingetaucht, bis das noch
verbliebene Lösungsmittel nicht mehr ausreicht, die Porenstruktur beim Erwärmen zusammenfallen zu
lassen, und dann wird der Füllstoff in ausreichendem Maße entfernt, indem das Material in der, z. B. auf 60°C,
erhitzten Koagulationsflüssigkeit, die im Gegenstrom zur Laufrichtung des Materials strömt, gewalzt wird.
Die Oberfläche der zweiten Schicht des ausgelaugten und getrockneten mikroporösen Produkts kann mit
einem Lösungsmittel für den Kunststoff besprüht werden, um die mikroporöse Struktur der Oberfläche
teilweise zusammenfallen zu lassen, wobei die Gasdurchlässigkeit der so behandelten Oberfläche immer
noch wesentlich größer ist als die des Kunststoffes in unporösem Zustand. Diese Behandlung, die in der
deutschen Patentanmeldung P 42.094 X/39a3 näher erläutert ist, verleiht dem Material ein natur- oder
narbenlederartiges Aussehen, so daß es als Ersatz für Kalbsleder, z. B. als Schuhoberleder, verwendet werden
kann.
Ein typisches Produkt des vorliegenden Verfahrens, wie es weiter unten noch genauer beschrieben werden
"'ird, abgesehen von den Dicken der Unterschicht
(Substratschicht) und Oberschicht, den Koagulationstemperaturen von 25-300C und den Auslaugungstemperaturen
von 7O — 8O°C, hat eine Unterschichtdicke von 0,95 mm, eine Oberschichtdicke von 0,75 mm und
ein Flächengewicht von 747,6 g/m2. Als Maß für die Atmungsfähigkeit des Materials kann dessen Wasserdampfdurchlässigkeit von 1455 g/m2/24 Stunden (gemessen
nach dem Austrocknungsverfahren) dienen, während sich der Widerstand des Materials gegen das
Eindringen von flüssigem Wasser durch die hydrostatische Druckfestigkeit von 90 Torr angeben läßt. Das
Material eignet sich also gut als Schuhoberleder.
Das Austrocknungsverfahren zur Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit ist im britschen Normblatt
3177/1959 festgelegt, es wurde jedoch bei 38°C mit einem Nenn-Feuchtigkeitsgradienten von 100% relativer
Feuchtigkeit gemessen.
Die hydrostatische Druckfestigkeit wurde gemäß dem im britischen Normblatt 2823 beschriebenen
ίο Verfahren gemessen.
Die Erfindung, die sich auf die verschiedenste Weise realisieren läßt, soll im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert werden; es zeigt
Fig. 1 eine graphische Darstellung des Verfahrensablaufes und
Fig.2 eine schematische Seitenansicht einer Zweikopf-Beschichtungsvorrichtung
400 und eines Koagulationsbehälters 500 zur Bildung einer Schicht aus Substrat- oder Unterschichtpaste auf der Unterlage und
einer Schicht aus Deck- oder Oberschichtpaste auf der Oberseite der Schicht aus Substratpaste, und zur
Koagulation beider Schichten gemäß den Stufen 40, 41 und50in Fig. 1,
Fig.3 eine etwas vereinfachte Draufsicht auf die in
Fig. 2 dargestellte Zweikopf-Beschichtungsvorrichtung,
Fig.4 eine etwas vereinfachte Querschnittsansich· des Eintrittsendes des Koagulationsbehälters 500 in
einer Ebene IX-IXder Fig.2und
Fig.5 ein Diagramm, in dem das Gewichtsteilverhältnis
von Kunststoff zu Lösungsmittel in Prozenten des Kunststoffes längs der Abszisse und das entsprechende
Gewichtsteilverhältnis von Füllstoff zu Kunststoff längs der Ordinate aufgetragen sind.
Generelle Beschreibung des Verfahrens
In F i g. 1 sind die Hauptstufen des Verfahrens mit 3J
bis 80 bezeichnet. Es gibt ferner zwei Hilfsverfahrensstufen, nämlich das Mahlen des Natriumchlorids zu
Teilchen, deren Größe in einem engen Bereich liegt (Stufe 20) und die Herstellung der Unterlage (Stufe 25).
Die Unterlage ist eine Folie aus porösem, gesinterten Polyäthylen hoher Dichte, zu deren Herstellung eine
gleichmäßige Schicht eines Pulvers aus Ziegler-Polyäthylen hoher Dichte auf ein glattes Metall-Förderband
aufgebracht, die auf dem Förderband befindliche Teilchenschicht durch einen auf eine geeignete Temperatur
erhitzten Ofen zum Sintern des Granulats geführt, die gesinterte Folie abgekühlt und die abgekühlte Folie
schließlich vom Förderband abgezogen werden. Die Seite der so erhaltenen gesinterten Folie, die sich in
Berührung mit der glatten Metallfläche befand, ist glatter als die andere Seite, und auf dieser glatteren
Seite wird die Mischung verteilt.
Allgemein gesprochen bestehen die Hauptstufen des Verfahrens darin, zwei verschiedene Pasten herzustellen,
die eine Lösung eines Polyuretans auf Polyester-Basis in Dimethylformamid, fein verteiltes Natriumchlorid
und Karbonschwarz-Pigment (Ruß) enthalten, wobei die erste Paste (Substratpasle) mehr Kunststoff, weniger
Salz und weniger Pigment enthält und eine höhere Viskosität hat als die zweite Paste (Deckschichtpastc).
Die Herstellung dieser Pasten umfaßt die Stufen 31 bis 36.
Die erste Paste wird in Form einer Schicht auf der Unterlage verteilt und unmittelbar darauf wird auf der
ersten Schicht eine dünnere Schicht aus der anderen
Paste gebildet. Dies erfolgt in den Verfahrensschritten 40 und 41.
Die als Träger dienende beschichtete Unterlage, die bei dieser Verfahrensstufe unter Spannung gehalten
wird, läßt man dann mit der beschichteten Seite nach unten sanft in kaltes Wasser eintauchen und es wird mit
kaltem Wasser (200C) gewaschen, bis das ganze Polyuretan aus der Lösung ausgefallen ist und das ganze
Dimethylformamid entfernt worden ist. Dies erfolgt in den Stufen 50 und 55. Der noch verbliebene Rest des
Natriumchlorids wird dann durch Auslaugen mit 600C heißem Wasser entfernt und das Material wird dann mit
der Deckschicht nach oben getrocknet, wobei darauf zu achten ist, daß sich die als Träger dienende Unterlage
durch das Erwärmen nicht wirft. 20 Minuten in einem auf 1200C erhitzten Ofen sind geeignet. Das Auslaugen
und Trocknen erfolgt in den Verfahrensstufen 60 und 65.
Das Folien- oder Flächenmaterial wird nach dem Trocknen vorsichtig von der Unterlage abgezogen
(Stufe 70). Dies ist unter Umständen einfacher, so lange das Material noch heiß ist. Die Seite der Unterschicht,
die an der Unterlage gehaftet hatte, erhält bei diesem Verfahren ein faseriges oder fleischseitenartiges Aussehen.
Die Unterlage kann dann behandelt werden, um, falls dies möglich ist, sie wieder verwenden zu können, und
sie wird der Stufe 25 des Verfahrens dann zur Wiederverwendung bzw. Verwertung zugeführt.
Das Material wird dann begutachtet und geprüft und bei positivem Ausfall der Prüfung erfolgt dann noch eine
Oberflächenbehandlung durch Besprühen mit Dimethylformamid und anschließendes Trocknen (Stufe 80).
Hierdurch erhält die Oberfläche der Deckschicht das Aussehen von hochwertigem Kalbsleder.
Stufe 20: Mahlen des Salzes
Zufriedenstellende Ergebnisse werden erhalten, wenn der Hauptteil der Teilchen einen Durchmesser zwischen
4 und 20 μπι haben; der bevorzugte mittlere Teilchendurchmesser
ist 13 ± 4,5 um.
Das Mahlgut besteht aus Natriumchlorid-Kristallen, deren Feuchtigkeitsgehalt höchstens 0,2 bis 0,4 Gew.-%
beträgt und die zwischen 0,4 und 0,7 Gew.-% eines das Zusammenballen verhindernden, zusammen ausgefällten
Kalk- und Siliciumoxyd-Zusatzmittels enthält.
Stufe 25: Herstellung der Unterlage
Die als zeitweiliger Träger dienende Unterlage ist eine Bahn aus porösem Kunststoff, die durch Ausbreiten
von ijulverförmigem Ziegler-Polyäthylen hoher Dichte
in Form einer gleichmäßigen Schicht auf einer glatten Metallfläche und durch Zusammensintern der Teilchen
der auf der Metallfläche befindlichen Schicht in einem Ofen hergestellt wird. Die Seite der auf diese Weise
hergestellten gesinterten Bahn, welche sich in Beruhrung mit der glatten Metalloberfläche befand, ist glatter
als die andere Seite und auf ihr wird die Schicht gebildet.
Bei dem vorliegenden Beispiel ist die Bahn 560 mm breit, 0,1 bis 1,7 mm dick, das Material hat eine
Luftdurchlässigkeit von 510±t 13 Liter/Min, bei einer
Druckdifferenz von 203 mm Wassersäule und hat ein Flächengewicht von 1230 g/m2.
Stufen 31 bis 36:
Herstellung der Unter- und Deckschichtpasten 6j
Herstellung der Unter- und Deckschichtpasten 6j
Der Werkstoff, aus dem das wasserdampfdurchlässige, biegsame Kunstleder-Flächen- oder Folienmaterial
hergestellt wird, ist ein Polyuretan auf Polyester-Basis, das auf folgende Weise hergestellt wird:
Das Ausgangsmaterial ist ein linearer, Hydroxylgruppen enthaltender Polyester, der aus Adipinsäure und
Äthylenglycol hergestellt wird, ein Molekulargewicht von ungefähr 2000, einen Hydroxylindex von etwa 50
und die Säurezahl 1 hat. 1000 g eines solchen Polyesters
wird mit 90 g 1,4-ButylenglycoI auf etwa 1200C erhitzt;
beide Reaktionspartner waren vorher ausreichend getrocknet worden. Der erhitzten Mischung werden
unter heftigem Rühren 400 g festes 4,4'-Diphenylmethan-Di-Isocyanat
zugesetzt, und das Rühren wird fortgesetzt, bis sich das feste Material gelöst und die
Temperatur etwa 1000C erreicht hat. Nach etwa 2 Minuten wird die Flüssigkeit auf Platten gegossen, die
vorher auf eine Temperatur zwischen 110 und 1300C
erwärmt worden waren. Nach etwa 10 Minuten wird die Masse von den Platten entfernt und nach Abkühlen auf
Raumtemperatur in einer üblichen Granuliermaschine granuliert. Das erhaltene Material hat bei 25° C eine
Shore-A-Härte von 98.
Eine 10gew.-%ige Lösung in Dimethylformamid hat bei 25° C eine Viskosität in der Größenordnung von
15-30 Centipoise.
Bei einer Abwandlung dieses Materials wird ein Teil des Äthylenglycols durch 1,4-Butylenglycol ersetzt, so
daß der als Ausgangsmaterial dienende Polyester praktisch ein Mischpolymerisat zweier Diole ist.
Das Material kann auch übliche Stabilisierungsmittel enthalten.
In der Stufe 32 (Fig. 1), in der die Substrat- oder
Unterschichtlösung hergestellt wird, werden 3 Gewichtsteile des in der oben beschriebenen Weise
hergestellten Polymerisats abgewogen und in 7 Gewichtsteilen trockenen Dimethylformamids gelöst. Das
Dimethylformamid soll weniger als 0,01% Feuchtigkeit enthalten und ist in dieser Qualität im Handel erhältlich.
Die Lösung erfolgt in einem Vertikalmischer mit hoher Scherungsrate, z. B. in einem Silverson-Mischer. Es ist
darauf zu achten, daß die Temperatur beim Mischen unter 4O0C bleibt, da sonst eine Qualitätsverschlechterung
des Polyuretans eintreten kann. Die Substratlösung wird in trockener Umgebung aufbewahrt.
Dimethylformamidlösungen sind mit Vorsicht handzuhaben, da der Dampf giftig und hygroskopisch ist. Das
Mischen erfolgt daher, wenn möglich, unter Abschluß und in einer Umgebung geringer Feuchtigkeit, die im
Idealfall unter 50% relativer Feuchtigkeit bei 25°C liegt.
Die Stufen 31 und 33, in denen das Polyuretan für die Deckschicht gemischt und polymerisiert wird und die
Deckschichtlösung zubereitet wird, werden in einem Bandmischer und einem Silversonmischer, wie er für die
Stufe 32 verwendet wurde, durchgeführt.
Das Polymerisat mit 15-30 Centipoise Viskosität be
25°C in 10gew.-%iger Lösung wird trocken gemischt und polymerisiert. Die Polymerisation erfolgt bei 75°C
in einer inerten Atmosphäre, z. B. Stickstoff, bis die Viskosität der 10,gew.-%igen Lösung des polymerisier
ten Polyuretans bei 25° C auf 70-90 Centipoist
angestiegen ist.
Ein Gewichtsteil des polymerisierten Polyuretan: wird dann abgewogen, mit 3 Gewichtsteilen trockener
Dimethylformamids in der gleichen Weise wie bei dei Substratlösung gemischt und in trockener Umgebunf
aufbewahrt.
Das Dimethylformamid wird ebenfalls in trockenei Umgebung aufbewahrt.
Die Zubereitung der Pigmenthauptcharge gemat
Stufe 34 geschieht wie folgt: 60 Gewichtsteile de
Deckschichtlösung werden filtriert um etwaige Agglomerate oder ungelöste Feststoffe zu entfernen. Die
gefilterte Lösung wird dann in einen 23-Liter-Schaufelradmischer eingebracht und in diesem mit 30 Gewichtsteilen trockenen Dimethylformamids und lOGeichtsteilen
Ruß-Pigment, dessen mittlere Teilchengröße 20 nm beträgt, gemischt. Die Mischung wird dann in einer
Torrance-Dreiwalzenmühle gemahlen bis eine homogene Dispersion erreicht ist, und dann trocken aufbewahrt.
Das Mahlen erfolgt in einem klimatisierten Raum, in den gefilterte, erwärmte Luft eingeleitet wird, deren
Temperatur auf 25°C und deren relative Feuchte auf etwa 50% gehalten werden.
Die Substratpaste wird in der Stufe 35 wie folgt zubereitet:
100 Gewichtsteile filtrierter Substratlösung werden in einen Flügeiradmischer eingebracht, und es werden
1,5 Gewichtsteile der Pigmenthauptcharge und 53,4 Gewichtsteile gemahlenen Salzes zugesetzt. Letzteres wird
dicht verschlossenen Behältern, z. B. Büchsen, entnommen und durch ein der brilschen Norm entsprechendes
60-Maschen-Sieb in einer Schwingsiebmaschine gesiebt.
Die Mischung wird in dem Flügelradmischer gemischt und dann in der Dreiwalzenmühle gemahlen, bis eine
homogene Dispersion erreicht ist, welche bei Prüfung mit einem Hegman-Meßgerät einen Meßwert von 6,5
bis 7 ergibt, was anzeigt, daß keine Teilchen vorhanden sind, deren Durchmesser 14 μπι übersteigt. Diese
Dispersion ist die Substratpaste und wird trocken aufbewahrt.
Die Substratpaste hat also die folgende Zusammensetzung:
Gewichtsteile
Polyurethan | 30 |
(15-30Centipoise | |
bei 25° C) | |
Polyurethan | 0,23 |
(70-90Centipoise | |
bei 250C) | |
Gemahlenes Natriumchlorid | |
(mittlere Teilchengröße | 53,4 |
13±4,5μηι | 71,13 |
(eine Normtoleranz) | 0,15 |
Dimethylformamid | |
Pigment (Ruß) | |
Die Substratpaste hat bei 25°C eine Viskosität in der Größenordnung von 1,5 χ 106Centipoise.
Die Stufe 36, zur Herstellung der Deckschichtpaste verläuft wie folgt: 10 Gewichtsteüe filtrierter Deckschichtlösung
werden in den Mischbehälter eines Flügelradmischers eingebracht, und es werden dann 12,5
Gewichtsteüe der Pigmenthauptcharge und 80,63 Gewichtsteüe gemahlenen Salzes zugesetzt. Das Salz
wird dicht verschlossenen Büchsen entnommen und vor dem Zusetzen in einer Schwingsiebmaschine durch ein
der britschen Norm entsprechendes 60-Maschen-Sieb gesiebt. Die Mischung wird dann in dem Mischer
gemischt und in einer Drciwalzenmühle gemahlen, wie bei der Herstellung der Substratpaste in der Stufe 35
und die resultierende Deckschichtpaste wird trocken aufbewahrt.
Die Deckschichtpaste hat also die folgende Zusammensetzung:
Gewichtsteüe
Polyurethan
(70-90Centipoise
bei 25° C 26,86
Gemahlenes Natriumchlorid
(mittlerer Teilchendurchmesser
13±4,5μΐη
(eine Normabweichung)
Dimethylformamid
Pigment (Ruß)
80,63
84,38
1,25
Die Viskosität der Deckschichtpaste liegt bei 25°C in der Größenordnung von 1,Ox 106.
Zweikopf-Beschichtungs vorrichtung 400 und
Koagulationsbehälter 500 (F i g. 2,3 und 4)
Koagulationsbehälter 500 (F i g. 2,3 und 4)
Die als Träger dienende Unterlage 403, die trocken aufbewahrt worden war, wird in Form eines Wickels 401
auf einem gebremsten Abwickelgerüst 402 montiert.
Die Unterlage läuft über eine geschliffene, aus Stahl bestehende Beschichtung.swalze 404, deren Durchmesser
46 cm beträgt, unter der Zweikopf-Beschichtungsvorrichtung hindurch und nach unten unter einer
Leitrolle 405 in den Koagulationsbehälter 500.
Die Zweikopf-Beschickungsvorrichtung enthält eine
erste Beschichtungsrakel 406, die in Spur 3 genau rechts von der Mitte der Walze 404 angeordnet und verstellbar
an einem Gerüst 407 montiert ist, dns auch die Walze 404 lagert. Durch eine Rückplatte 409 und Wandenstük
ke 410,411, die verstellbar am Gerüst 407 montiert sind,
wird ein Trog 408 gebildet. An dem Gerüst 407 ist außerdem eine zweite Beschichtungsrakel 412 in einem
Winkel von etwa 35° bezüglich der ersten Rakel 406 montiert. Zwischen den beiden Rakeln 406, 412 und
Wangenstücken 414, 415, die verstellbar am Gerüst 407 montiert sind, wird ein zweiter Trog 413 gebildet.
Die Rakeln 406, 412 haben abgeschrägte Rückseiten 416bzw.417 und ebene Basisflächen.
Die Verfahrensstufe 40, bei der eine Schicht aus der Substratpaste auf der Unterlage gebildet wird, verläuft
wie folgt:
Die dem Vorratsbehälter entnommene Substratpaste wird erneut durchgemischt, um einen etwaigen Bodensatz
von Natriumchlorid zu beseitigen, in einen Mischer unter Vakuum entgast und dann in den Trog 408
gegossen.
Der Abstand der Unterkante der Rakel 406 von der Unterlage 403 wird auf 2,54 mrn eingestellt, so daß sich
eine etwa 460 mm breite und 2,29 mm dicke leuchte Schicht ergibt. Diese Schicht hat nach dem Auslaugen
und Trocknen ein Flächengewicht von 450 g/m2 und ist 1,2 mm dick.
Die Stufe 41, bei der die Schicht aus der Deckschichtpaste auf der Substratschicht gebildet wird,
wird wie folgt durchgeführt: Die Deckschichtpaste wird erneut durchgemischt um einen etwaigen Bodensatz aus
Natriumchlorid zu beseitigen, unter Vakuum in einem Paddelrührer entgast und dann in den Trog 413
gegossen.
Der Abstand der Rakel 412 von der Unterlage wird auf 3,43 mm eingestellt, so daß sich eine 1,27 mm dicke
feuchte Deckschicht ergibt. Nach dem Auslaugen und Trocknen hat die Deckschicht ein Flächengewicht von
200 g/m?.
Wie erwähnt, tritt die beschichtete Unterlage 403 in den Behälter 500 ein, indem sie unter einer Rührungsrolle
405 hindurchläiift. Längs der Innenseite der Seitenwände des Behälters 500 sind horizontale Kanäle
501 angeordnet, in denen die unbcschichtetcn Runder
der 560 mm breiten Unterlage gleiten. Beim Austreten aus dem Behälter 500 läuft die Unterlage 403 um eine
Leitrolle 502, dann läuft die Unterlage durch eine geschwindigkeitskons'.ante Aufwickclanordnung 503,
die durch einen drehzahlveränderlichen Motor und ein Getriebe angetrieben wird, und schließlich wird sie auf
einer Aufwickelrolle 504 aufgewickelt.
Die Stufe 50, bei der die beiden Schichten koaguliert werden, wird wie folgt durchgeführt:
Die Unterlage mit den beiden aufeinander liegenden Schichten wird mit einer Geschwindigkeit von etwa
1,2 m/Min, mit der beschichteten Seite nach unten in den
Behälter eingeführt, der Wasser von 200C enthält. Die
Schichten werden also innerhalb etwa '/2 Minute nach
ihrer Bildung eingetaucht. Das Eintauchen in das Wasser erfolgt so sanft wie möglich, damit sich auf der
Oberfläche der Deckschicht keine Wellen bilden.
Die Schichten können andererseits auch kurz vor dem Eintauchen durch einen versprühten Wassernebel
geführt werden.
Die Kanäle 501 und die Spannung der Unterlage halten letztere etwa 5 cm unterhalb des Wasserspiegels.
In den Behälter 500 wird von beiden Enden Wasser eingepumpt, dessen Spiegel durch einen in der Mitte des
Behälters angeordneten Überlauf 505 konstant gehalten wird. Die Wassertemperatur wird durch einen am
Boden des Behälters angeordneten Dampfmantel 507 und durch auf der Wasseroberfläche schwimmende und
diese bedeckende Kunststoffkugeln 506 auf 20"C gehalten.
Das Material läuft durch den 18,3 m langen Behälter,
so daß die Eintaiichdaucr insgesamt 45 Minuten beträgt. Dabei kann das mikroporöse Polyurethan, das innerhalb
weniger Minuten aus der Lösung ausfällt, aushärten. Das Material wird während dieser Stufe mit der besciiichtetcn
Seite nach unten gehalten, um zu verhindern, daß Luft aus der Unterlage hochsteigt oder durch die
Polyurethanschichten gedrückt wird und dabei Blasen oder große Poren bildet.
Die Polyurethanschichten ziehen sich während des Ausfällens zusammen, die Unterlage ist jedoch so
ausgebildet und wird so unter Spannung gehalten, daß kein störendes Werfen und keine störende Längen- und
Breitenschrumpfung auftreten. 4c
Das Auslaugen des Dimethylformamids in der Stufe 55 geschieht wie folgt: Das auf die Rolle 504
aufgewickelte Material wird in einen nicht dargestellten Behälter, der ruhendes kaltes Wasser enthält, gebracht
und man läßt die Windungen der Rolle sich etwas lockern. Das Material verbleibt in diesem Behälter, bis
die in dem Material verbliebene Dimethylformamidmenge nicht mehr ausreicht, die Porenstruktur beim
Erhitzen zusammenfallen zu lassen. Die Behandlung in dieser Stufe erfordert etwa 2 Stunden.
Stufe 60: Auslagen des Natriumchlorids
Das Material wird aus dem das ruhende Wasser enthaltenden Behälter in Schleifen und durch Walzen
mit einer Belastung von etwa 135 kp durch eine Reihe
von Auslaugungsbehältern geführt, durch die Wasser im Gegenstrom zum Material fließt. Diese Behandlung
dauert etwa 4 Stunden. Das Wasser wird auf 60°C erwärmt. Durch diese Behandlung wird genügend
Natriumchlorid entfernt, um ein zufriedenstellendes Produkt zu erhalten.
In der Stufe 65, in der das Material getrocknet wird,
wird das feuchte Material mit der beschichteten Seite nach oben 20 Minuten durch einen auf 1200C erhotzten
Ofen geleitet. Etwa verbliebenes Salz neigt dazu, sich in der Unterlage und nicht in der Deckschicht abzusetzen,
so daß es das in der Stufe 80 durchgeführte Besprühen mit Lösungsmittel nicht stört.
Bei der angegebenen Temperatur und Behandlungszeit im Ofen wirft sich die Unterlage nicht.
Stufe 70:
Entfernen des Materials von der Unterlage
Entfernen des Materials von der Unterlage
Das aus der Substrat- und Deckschicht bestehende Material wird von der Unterlage abgezogen, um eine
Rolle an kreisförmigen Randzurichtmessern vorbeigeführt und mit konstanter Geschwindigkeit auf einer
Aufwickelrolle aufgewickelt, die über eine Reibungskupplung angetrieben wird, so daß das Material nicht
unzulässig gedehnt wird. Die Unterlage wird zur Sinterungsanlage zurückgebracht, um wiederverwertet
oder wiederverwendet zu werden und das Schichtmaterial gelangt zur Stufe 75, in der es begutachtet und
geprüft wird. Anschließend kann dann das Material in der oben erwähnten Weise durch Besprühen ausgerüstet
werden.
Das Produkt dieses Verfahrens hat nach dem Besprühen mit Lösungsmittel das Aussehen von
hochwertigem Voll-Kalbsleder und es kann als Ersatzmaterial
für Oberleder für Herrenschuhe und dergleichen verwendet werden.
Mikrophotographien zeigen, daß das Material eine feine, gleichmäßige und zusammenhängende Porenstruktur
hat.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen einer flexiblen, mikroporösen Folie mit zwei Schichten, bei welchem
die Schichten jeweils aus einer Mischung, die einen in einem Lösungsmittel gelösten .üildenden,
elastomeren, thermoplastischen, polj,,icren Künststoff
und einen im Lösungsmittel praktisch nicht löslichen, entfernbaren, teilchenförmigen Füllstoff
enthält, durch Koagulation mittels eines Nichtlösungsmittels für den Kunststoff gebildet werden und
der Füllstoff mittels eines den Kunststoff nicht lösenden Auslaugungsmittels entfernt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung
für die zweite Schicht auf die noch unkoagulierte Mischung für die erste Schicht aufgetragen und
zusammen mit dieser koaguliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff derart gemahlen wird, daß
mehr als 50% der Füllstoffteilchen einen Durchmesser von 4 bis 20 μπι haben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung für die erste
Schicht eine größere Viskosität hat als die Mischung für die zweite Schicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der ersten Schicht
eine Mischung verwendet wird, bei der das Gewichtsteilverhältnis von Füllstoff zu Kunststoff
im Bereich von 0,5 : I bis 3 :1 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,2,3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Bildung der zweiten Schicht eine Mischung verwendet wird, bei der das
Gewichtsteilverhältnis von Füllstoff zu Kunststoff im Bereich von 0,5 :1 bis 6:1 liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
der zweiten Schicht der ausgelaugten und getrockneten mikroporösen Folie mit einem Lösungsmittei
für den Kunststoff derart besprüht wird, daß die feine Porenstruktur der Oberfläche teilweise
zusammenfällt, der behandelten Oberfläche jedoch eine Gasdurchlässigkeit verbleibt, die wesentlich
größer ist als die des Kunststoffes im unporösen Zustand.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB161167 | 1967-01-11 | ||
DEP0043798 | 1968-01-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1753669C3 true DE1753669C3 (de) | 1977-11-03 |
Family
ID=
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