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Die Erfindung betrifft eine Rückstellvorrichtung für nach hinten schwenkbare
Rückenlehnen von Liegesitzen, insbesondere von Vordersitzen in Kraftfahrzeugen,
mit einer ein Rückstellmoment in Richtung des Rückens eines Benutzers bewirkenden,
als Schrauben-Zugfeder ausgebildeten Rückstellfeder, deren eines Ende am Bodenrahmen
vor der Schwenkachse des Sitzes befestigt und deren anderes Ende mit der Rückenlehne
verbunden ist.
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Es ist bereits eine derartige Rückstellvorrichtung bekannt, bei der
eine Schrauben-Zugfeder einerseits am Bodenrahmen des Sitzes und andererseits an
einem an der Rückenlehne angebrachten, um deren Drehachse schwenkbaren Hebel befestigt
ist. Diese Rückstellvorrichtung weist den Nachteil auf, daß bei einer Schwenkung
der Rückenlehne von der Senkrechten in :die Waagerechte der Hebel, an dem die Feder
befestigt ist, ebenfalls um einen Winkel von etwa 90° geschwenkt wird, wodurch die
Feder etwa auf ihre doppelte Länge ausgezogen wird. Auf Grund dieser starken Längung
der Feder wird einmal deren Lebensdauer erheblich herabgesetzt, und zum anderen
ist ein ausreichendes Rückstellmoment in kleineren Schwenkbereichen um die Sitzstellung
der Rückenlehne herum nicht gewährleistet. In Wirklichkeit soll der Hebel nur um
einen verhältnismäßig kleinen Winkel nach oben geschwenkt werden, da er sonst aus
der Sitzfläche heraustritt und den Benutzer des Sitzes erheblich .in seiner Bequemlichkeit
beeinträchtigt. Damit eine Schwenkung der Rückenlehne in die Waagerechte überhaupt
möglich wäre, müßten außerdem Vorkehrungen getroffen werden, die verhindern, daß
sich bei der mit der Verschwenkung verbundenen seitlichen Verschiebung des Federbefestigungspunktes
an dem Hebel die Feder auf die an der Drehachse der Rückenlehne befestigte Bremse
legt.
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Es sind weiterhin schon Rückstellvorrichtungen bekanntgeworden, die
im Inneren der Rückenlehne des Sitzes angeordnete Druckfedern aufweisen. Auf Grund
der Verwendung von Druckfedern müssen hierbei seitliche Führungen und beidseitige
Anschläge für diese vorgesehen sein. Diese Rückstellvorrichtun gen lassen darüber
hinaus nur eine geringe Schwenkarbeit der Rückenlehnen innerhalb des Sitzbereiches
zu. In die Liegestellung können mit derartigen Rückstellvorrichtungen ausgerüstete
Sitze nicht gebracht werden.
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Schließlich sind Rückstellvorrichtungen bekannt, die mit Torsionsfedern
um die Schwenkachse der Rückenlehne versehen sind. Hierbei ist zwar ein Verschwenken
der Rückenlehne bis zur Liegestellung möglich, und es ist auch in jeder Schräglage
ein ausreichendes Rückstellmoment vorhanden. Die Torsionsfedern sind jedoch teuer
und empfindlich. Ihre Erneuerung erfordert den Ausbau der Schwenkachse und ist deshalb
umständlich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rückstellvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art mit Schrauben-Zugfeder so auszugestalten, daß in
jeder Schräglage der Rückenlehne bis zur Liegestellung hin ein ausreichendes Rückstellmoment
auf die Rückenlehne ausgeübt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rückstellfeder,
wie an sich bekannt, im Inneren der Rückenlehne angeordnet ist und daß ferner die
Befestigung des einen Rückstellfederendes an einem hochgezogenen Teil des Bodenrahmens
oberhalb der Schwenkachse der Rückenlehne und die Verbindung des anderen Federendes
mit der Rückenlehne in ihrer oberen Hälfte vorgesehen sind.
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Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Rückstellvorrichtung
wird erreicht, daß in jeder Stellung der Rückenlehne ein ausreichendes Rückstellmoment
auf die Rückenlehne ausgeübt wird. Entscheidend für diese Wirkung ist die Anbringung
einer langen Feder in der Rückenlehne und deren untere Befestigung vor und oberhalb
der Drehachse der Rückenlehne.
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Durch Wahren eines großen Abstandes zwischen unterem und oberem Federbefestigungspunkt
ist es möglich, gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung die Rückstellfeder
über ein geradlinig verlaufendes Seil, Kabel oder einen geradlinig verlaufenden
Draht od. dgl. an dem hochgezogenen Teil des Bodenrahmens zu befestigen. Dadurch
wird wirksam vermieden, daß die Rückstellfeder an der vorderen Umhüllung der Rückenlehne
scheuert.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist die Rückstellfeder
über ein undehnbares, biegsames Verlängerungsstück an dem hochgezogenen Teil des
Bodearahmens befestigt, das sich beim nach hinten Schwenken der Rückenlehne auf
einen ebenfalls an diesem Teil angebrachten Nocken unter Veränderung des Abstandes
des Kraftangriffspunktes der Rückstellfeder von der Schwenkachse auflegt. Die Anbringung
eines Nockens hat zur Folge, daß der Kraftangriffspunkt sich während der Rückschwenkung
der Rückenlehne um die Drehachse verändert, wobei der Nocken so ausgestaltet werden
kann, daß immer ein ausreichendes Rückstelhnoment auch bei großen Schräglagen gegeben
ist. Vorteilhafterweise ist das Verlängerungsstück ein Kabel.
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Die Rückstellfeder ist zweckmäßig mindestens 30 cm lang. Diese große
Länge, die bei der bekannten Rückstellvorrichtung mit einer Spiral-Zugfeder bei
weitem nicht erreicht wird, wird durch die Anbringung der Rückstellfeder im Inneren
der Rückenlehne des Sitzes ermöglicht.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber
erläutert.
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F i g. 1 zeigt in Seitenansicht eine erfindungsgemäße Rückstellvorrichtung,
wobei sich die Rückenlehne des Sitzes in ihrer steilsten Lage befindet; F i g. 2
und 3 zeigen die gleiche Vorrichtung im Schnitt längs der Linien II-II bzw. III-III
der F i g. 1; F i g. 4 zeigt die gleiche Vorrichtung, wobei die Rückenlehne des
Sitzes vollausgezogen in einer mittleren Stellung und strichpunktiert in ihrer »Liegestellung«
dargestellt ist; F i g. 5 zeigt schematisch in Seitenansicht eine andere Ausführung
einer erfindungsgemäßen Rückstellvorrrichtung.
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Die Rückenlehne 1 des Sitzes ist in an sich bekannter Weise
um eine am Bodenrahmen 3 des Sitzes befestigte Achse 2 schwenkbar.
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Es ist ein beliebiger nicht dargestellter Verriegelungsmechanismus
vorgesehen, welcher von der sitzenden Person leicht betätigt werden kann, um die
Rückenlehne in einer gewissen Zahl von verschiedenen Schräglagen zu verriegeln.
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Ferner ist eine Schrauben-Zugfeder 4 vorgesehen, welche die Rückenlehne
gegen den Rücken der sitzenden Person zurückzieht, wenn die Rückstellvorrichtung
entriegelt ist.
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Diese Schrauben-Zugfeder 4 ist bei einer ersten, in F i g. 1 bis 4
dargestellten Ausführungsform zwischen
einem vor und oberhalb der
Schwenkachse 2 liegenden festen Punkt 5 eines hochgezogenen Teils des Bodenrahmens
und einem Punkt 6 der Rückenlehne gespannt, welcher im Inneren derselben etwa auf
zwei Dritteln ihrer Höhe liegt.
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Es kann zweckmäßig sein, die Lage der Befestigungspunkte 5 und 6 so
zu wählen, daß die .sie verbindende Gerade (d. h. die Angriffslinie der gespannten
Feder) senkrecht zu der Geraden liegt, welche den Punkt 5 mit der Achse 2 für die
am meisten benutzte, in F i g. 4 voll ausgezogen dargestellte Schräglage der Rückenlehne
verbindet. Unter diesen Bedingungen ist nämlich der für das von der Feder auf die
Rückenlehne ausgeübte Rückstellmoment maßgebende Hebelarm am größten.
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Die Spannung der Feder (welche gegebenenfalls regelbar sein kann)
wird so bestimmt, daß für die (in F i g. 1 dargestellte) steilste Stellung der Rückenlehne
das von der Feder ausgeübte Rückstelldrehmoment dem normalerweise von dem Rücken
der sitzenden Person auf die Rückenlehne ausgeübten Druck etwa das Gleichgewicht
hält.
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Bei der obigen ersten Ausführungsform werden die Punkte 5 und 6 durch
Löcher in Laschen 7 und 8 ausgebildet, welche ihrerseits auf der Innenseite an die
Flansche angeschweißt sind, welche den Bodenrahmen und die Rückenlehne seitlich
begrenzen. Diese Flansche bestehen aus ebenen Flächen, welche durch umgebogene Ränder
9 begrenzt werden, welche gleichzeitig eine Verstärkung und einen Schutz bilden.
Die Laschen 7 und 8 springen weiter nach dem Inneren der Rückenlehne vor als die
Ränder 9, wodurch die Gefahr eines Reibens zwischen den Federn 4 und diesen Rändern
verringert wird.
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Um diese Gefahr noch weiter zu verringern, wird der untere an dem
Punkt 5 befestigte Abschnitt der Feder durch einen geradlinigen Teil 41 verhältnismäßig
großer Länge (z. B. 8 cm für eine etwa 30 cm lange Feder) gebildet.
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Um jede Berührung -zwischen den Kleidungsstücken oder den Händen
des Benutzers des Sitzes und der Nähe des Punktes 5 zu vermeiden, wird diese Zone
durch einen Seitenteil 10 mit umgebogenem Rand abgedeckt, welcher an den
entsprechenden seitlichen Flansch der Rückenlehne angeschweißt ist.
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Die obige Rückstellvorrichtung ist besonders kräftig und billig.
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Bei der zweiten in F i g. 5 dargestellten Ausführungsform greift die
Spannung der Feder 4 nicht an einem festen Punkt 5 an, sondern dieser Punkt wird
entsprechend der Schräglage der Rückenlehne so verschoben, daß das von der Feder
auf die Rückenlehne ausgeübte Rückstellmoment für alle Schräglagen derselben am
günstigsten ist.
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Hierfür wird das untere Ende der Feder 4 an einem Festpunkt 14 des
hochgezogenen Teils des Bodenrahmens über ein undehnbares biegsames Verlängerungsstück
11 befestigt, welches eine Lamelle, ein Band usw. sein kann, aber vorzugsweise durch
ein Kabel gebildet wird, und in die den Punkt 14 mit der Feder 4 verbindende Gerade
ist ein besonderer Nocken 12 eingeschaltet, derart, daß sich dieses Verlängerungsstück
11 auf dem Profil des Nockens abstützen und sich bis zu dem Punkt 5 nur teilweise
auf diesen aufwickeln muß.
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Dieses Profil ist so bestimmt, daß das von der Feder 4 auf die Rückenlehne
1 ausgeübte Rückstellmoment für alle Schräglagen der Rückenlehne einen richtigen
Wert besitzt.
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Dieses Profil kann leicht für eine beliebige Bauart des Sitzes hergestellt
werden, da es genügt, hierfür den Wert der Zugkraft der Feder 4 für jede ihrer Dehnungen
zu kennen. Nach Kenntnis dieses Werts für jede Schräglage und des Werts des zu entwickelnden
Moments kann man leicht den Wert des entsprechenden Hebelarms und so die Form des
gesuchten Profils finden.
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Der in der F i g. 5 dargestellte Nocken 12 entspricht z. B. einem
konstanten Rückstellmoment für alle Schräglagen der Rückenlehne.
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In gewissen Fällen kann es zweckmäßig sein, diesem Moment einen verhältnismäßig
kleinen Wert für die »Liegestellung« der Rückenlehne zu geben. Zur Betätigung der
Rückenlehne in dieser Stellung befindet sich nämlich der Benutzer im allgemeinen
außerhalb des Fahrzeugs und kann leicht dem Moment mit der Hand nachhelfen, welches
jedoch klein genug bleibt, um eine Gefahr der Verletzung des Benutzers bei einem
falschen Manöver zu verhindern.
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Auf jeder Seite des wirksamen Profils des Nockens 12 werden
zweckmäßig Schultern oder Flansche 13
vorgesehen, welche die Bewegungen des
Verlängerungsstückes 11 führen und dieses auf dem Profil halten.