DE1752947A1

DE1752947A1 - Messeinrichtung zur Erfassung des Walzspaltes

Info

Publication number: DE1752947A1
Application number: DE19681752947
Authority: DE
Inventors: Heinz Dr-Ing Kreiskorte
Original assignee: Moeller and Neuman GmbH
Current assignee: Moeller and Neuman GmbH
Priority date: 1968-08-10
Filing date: 1968-08-10
Publication date: 1971-04-15
Also published as: FR2015425A1; GB1268698A; US3646686A

Description

Carl Schenck Maschinenfabrik GmbH

¹¹ Meßeinrichtung zur Erfassung des Walzspaltes "

Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung zur Erfassung und gegebenenfalls Regelung des Walzspaltes bei Walzgerüsten. · . ' · .

Das Einhalten eines gleichbleibenden Walzspaltes ist für den Walzvorgang, insbesondere für die Abmessungen des Walzproduktes, von großer Bedeutung. Deshalb werden Walzgerüste in zunehmendem Maße mit automatisch arbeitenden Regeleinrichtungen zur Konstanthaltung des Walzspaltes ausgerüstet. Dazu werden Meßeinrichtungen zur Erfassung des Walzspaltes benötigt, deren Meßergebnis dem Regelkreis zugeführt wird. Der gewünschte Walzspalt kann durch die entsprechende Sollwertvorgabe in den Regelkreis eingestellt und selbständig konstant gehalten werden.

Zur Erfassung des Walzspaltes ist es bekannt, Dicken-Heßgeräte für das gewalzte Gut einzusetzen; der Nachteil dieser Geräte liegt darin, daß zwischen einer Änderung des Walzspaltes und der Erfassung dieser Änderung durch das Dicken-Meßgerät eine zeitliche Verzögerung besteht, die von der Waizgeschwindigkeit und der Entfernung zwischen Walzspalt und Dicken-Meßgerät abhängig ist. Diese Verzögerung ergibt ein unerwünschtes Zeitverhalten des Regelkreises; eine rasche Anpassung des Walzspaltes an das Meßergebnis ist ausgeschlossen.

Weiterhin sind mechanische Meßeinrichtungen bekannt, die den Abstand der beiden Walzenzapfen erfassen und damit Rückschlüsse auf den Walzspalt zulassen. Das Meßergebnis dieser Meßeinrichtungen ist jedoch notwendigerveise mit einer Ungenauigkeit behaftet, weil Verformungen der Walzen, durch die sich der Walzspalt ändert, nicht im gleichen Maße von der Meßeinrichtung erfaßt werden

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können.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Meßeinrichtung zur Erfassung des Walzspaltes zu schaffen, die die Nachteile der bekannten Einrichtungen vermeidet und eine genaue und möglichst unmittelbare Erfassung des Waizspaltes ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Maß für den Walzspalt mittels eines an sich bekannten Wegaufnehmers der Abstand zweier Rollenhalter voneinander erfaßt wird, die von beiden Seiten zwischen Ober- und Unterwalze gedrückt werden und mit jeweils mindestens einer Rolle an der Ober- und an der Unterwalze anliegen. Im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen erfaßt die erfindungsgemäße Meßeinrichtung den Walzspalt unmittelbar zwischen den beiden Walzen, so daß Verformungen der Walzen das Meßergebnis nicht beeinflussen können.

Zweckmäßigerweise wird als Wegaufnehmer ein Induktivaufnehmer, vorzugsweise ein Differentialtransformator, verwendet, dessen Tauchspule mit dem einen Rollenhalter und dessen Tauchkern über eine durch den Walzspalt ragende Stange mit dem anderen Rollenhalter verbunden ist. Mit einem solchen Induktivaufnehmer, vorzugsweise in der Form eines Differentialtransformators, läßt sich eine Abstandsveränderung der beiden Walzen in einfacher Weise rasch erfassen und in For» eines elektrischen Meßsignals der Regeleinrichtung zuführen; als vorteilhaft für die Meßeinrichtung wirkt sich dabei die Tatsache aus, daß durch die Anordnung der beiden Rollenhalter in dem zwischen beiden Walzen gebildeten Keil der von dem Aufnehmer zu erfassende Verschiebeweg zwischen beiden Rollenhaltern größer ist als der Verschiebeweg der beiden Walzen zueinander.

Eine weitere Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht

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vor, daß zur Veränderung des Walzspaltes in automatisch geregalten Valzgerüsten der Tauchkern mittels einer an dem Rollenhalter angeordneten Stelleinrichtung, beispielsweise eines Stellmotors, verschoben werden kann. Dadurch wird der Tauchkern in der Tauchspule mechanisch aus seiner Nullage verschoben und der Regelkreis bewirkt eine Verstellung des Walzspaltes, bis der Tauchkern wieder in seine Nullage gelangt ist. Durch diese Anordnung ergibt sich der Vorteil, daß auch bei unterschiedlichen eingestellten Valzspalten der Regelvorgang zur Konstanthaltung des eingestellten Walzspaltes immer in dem Meßbereich der Keßeinrichtung mit der höchsten Empfindlichkeit erfolgt, nämlich in der unmittelbaren Umgebung der Nullstellung des Tauchkernes. Damit ist die Konstanthaltung des Walzspaltes mit gleicher Genauigkeit in dem gesamten und möglicherweise recht großen Bereich der einzustellenden Walzspalte gewährleistet.

In der vereinfachten Zeichnung vird der Erfindungsgedanke anhand eines AusführungsbeispieIs näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 ein Quartowalzgerüst im Schnitt mit einer erfindungsgemäßen Meßeinrichtung und . .

Fig. 2 nähere Einzelheiten der Meßeinrichtung.

Das Quarto-Walzgerüst besteht aus zvei seitlich angeordneten, Ständern 1, in denen zvei Sttitzvalzen 2 und 3 in Einbaustücken 4 und 5 gelagert sind. Die Walzen 2 und 3 stützen die beiden Arbeitswalzen 6 und 7* die mittels ihrer Einbaustücke β und 9 in den Einbauetücken 4 und 5 der beiden Stüttvalzen 2 und 3 geführt sind.

Eine in der Figur nicht dargestellte Ausgleichseinrichtung sorgt dafür, daß die beiden Arbeitswalzen 6 und 7 auch an den Stützweiten 2 und 3 anliegen_t venn sich kein Walzgut zwischen den Arbeitswalzen 6 und 7 befindet.

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Ebenfalls nicht dargestellt ist der Antrieb der beiden Stützwalzen 2 und 3. ,

Zwischen den beiden Arbeitswalzen 6 und 7 ist die Meßeinrichtung angeordnet, die im wesentlichen aus den beiden Rollenhaltern 15 und 16, den darin gelagerten Rollen 17 und einem Wegaufnehmer besteht. Die Rollen 17 liegen an den beiden Arbeitswalzen 6 und 7 an und rollen an ihnen ab» Die beiden Rollenhalter 15 und 16 werden durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Feder gegeneinander gedrückt, so daß auch bei unterschiedlichen Walzspalten ein Anliegen der Rollen 17 an den Walzen 6 und 7 gewährleistet ist.

Als Wegaufnehmer wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Induktivaufnehmer verwendet, der aus der an dem einen Rollenhalter 15 angebrachten Tauchspule 18 und dem Tauchkern 19 besteht, der über eine durch den . Walzspalt ragende Stange 20 mit dem anderen Rollenhalter 16 verbunden ist. Mittels eines an dem Rollenhalter 16 angeordneten Stellmotors 25 kann die Stange 20 gegenüber dem Rollenhalter 16 längs verschoben werden, wobei sich dann auch der Tauchkern 19 in der Tauchspule 18 verschiebt. Die Tauchspule 18 kann als Differentialtransformator ausgeführt sein, dessen abgegebenes elektrisches Signal sich ändert, sobald der Tauchkern aus seiner Nulllage abweicht. .

Das von der Tauchspule 18 abgegebene elektrische Signal wird einer Regeleinrichtung 26 zugeführt, die bei einem Abweichen des Tauchkernes 19 aus seiner NuIlage eine Hydraulikanlage 27 in der Weise verstellt, daß ein Hydraulikzylinder 28, der in dem Ständer l angeordnet ist, die Walzen 2 und 6 zur Veränderung des Walzspaltes χ verschiebt. Venn der Walzspalt χ größer vird, werden die beiden Rollenhalter 15 und 16 unter Federwirkung aufeinander zu bewegt, so daß sich der Tauchkern 19 gegenüber der Spule 18 nach links verschiebt; umgekehrt werden bei

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einer Verkleinerung des Walzspaltes χ die beiden Rollenhalter 15 und 16 veiter auseinander bewegt, so daß eine Verschiebung des Tauchkernes 19 gegenüber der Spule 18 nach rechts erfolgt.

Wenn der Walzspalt χ verändert werden soll, wird über die Steuereinrichtung 29 der Stellmotor 25 so gesteuert, daß sich der Tauchkern 19 in der Spule 18 verschiebt; die Regeleinrichtung 26 bewirkt dann eine Veränderung des Walzspaltes χ so lange, bis der Tauchkern 19 wieder in seine Nullage in der Tauchspule 18 gelangt ist. ^

Die beschriebene Meßeinrichtung kann zwischen den beiden Arbeitswalzen 6 und 7 unmittelbar neben dem zu walzenden Gut angeordnet werden, um den Walzspalt möglichst unbeeinflußt von störenden Verformungen oder Durchbiegungen der Walzen zu erfassen.

Die Meßeinrichtung kann auch in vorhandene Walzengerüste leicht nachträglich eingebaut werden, wobei keinerlei Veränderungen an dem Walzengerüst notwendig sind. Beispielsweise kann in dieser Art die erfindungsgemäße Meßeinrichtung anstelle eines Dicken-Meßgerätes oder zusätzlich zu einem solchen angeordnet werden. Es ist auch möglich, zwei Meßgeräte beiderseits des Walzgutes im Walzspalt anzuordnen. Beim Zusammenwirken der erfindungsgemäßen Meßeinrichtung mit einem bekannten Dicken-Meßgerät für das Walzgut dient die erfindungsgemäße Meßeinrichtung zur Konstanthaltung des Walzspaltes, während mit dem Dicken-Meßgerät die sich tatsächlich ergebenden Abmessungen des Walzgutes laufend kontrolliert werden.

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Claims

Patentansprüche

1. Keßeinrichtung zur Erfassung und gegebenenfalls Regelung des Walzspaltes bai Walzgerüsten, dadurch gekennzeichnet, daß als Maß für den Walzspalt (x) mittels eines an sich bekannten Wegaufnehmers (18,19) der Abstand zweier Hollenhalter (15,16) voneinander erfaßt wird, die von beiden Seiten zwischen Ober¹- und Unterwalze (6 bzw. 7) gedrückt werden und mit jeweils mindestens einer Rolle (17) an der Ober- und der Unterwalze (6 bzv. 7) anliegen.

2. Keßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Vegaufnehmer ein Induktivaufnehmer (18,19), vorzugsweise ein Differentialtransformator, verwendet wird, dessen Tauchspule (18) mit dem einen Rollenhalter (15) und dessen Tauchkern (19) über eine durch den Walzspalt ragende Stange (20) mit dem anderen Rollenhalter (16) verbunden ist.

3. Meßeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Veränderung des Walzspaltes (x) in automatisch geregelten Walzgerüsten der Tauchkern (19) mittels einer an dem Rollenhalter (16) angeordneten Stelleinrichtung, beispielsweise einem Stellmotor (25)» verschoben werden kann.

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