DE102011078139A1 - Messvorrichtung, Walzgerüst und Verfahren zum Erfassen der Höhe eines Walzspalts - Google Patents

Messvorrichtung, Walzgerüst und Verfahren zum Erfassen der Höhe eines Walzspalts Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Messvorrichtung, ein Walzgerüst und ein Verfahren zum Erfassen der Höhe eines Walzspaltes zwischen zwei Arbeitswalzen in dem Walzgerüst. Um auch bei einer horizontalen Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegengesetzt zur Walzrichtung eine hohe Messgenauigkeit eines Walzspaltgebers zu gewährleisten, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Walzspaltgeber 110 den Arbeitswalzen bei einer Verschiebung in oder entgegengesetzt zur Walzrichtung nachzufahren, so dass auch in einer neuen bzw. verschobenen Endposition der Arbeitswalzen eine für eine hohe Messgenauigkeit erforderliche geeignete Relativposition zwischen Walzspaltgeber und den Arbeitswalzen gewährleistet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Messvorrichtung mit einem Walzspaltgeber zum direkten Erfassen der Höhe bzw. der Größe eines Walzspaltes zwischen zwei Arbeitswalzen in einem Walzgerüst. Die Erfindung betrifft darüber hinaus das zugehörige Walzgerüst und ein entsprechendes Verfahren.
  • Aus der Deutschen Patentschrift DE 24 04 763 C2 ist eine Messvorrichtung bekannt zu Erfassung des Spaltes eines Arbeitswalzenpaares als Ist-Wert für einen Regler zur Konsestanthaltung der Höhe des Walzspaltes zwischen den Arbeitswalzen. Die Messvorrichtung umfasst einen Messkopf, welcher mit Hilfe eines Scherenhebelpaares, welches mit Hilfe von Zugfedern vorgespannt ist, in dem Walzspalt ausgerichtet wird. Der Messkopf ist über ein schwenkbares Gestänge am Walzgerüst gehalten. Der Messkopf umfasst zwei elektromagnetische Messsysteme, welche jeweils den Abstand der eigenen Bezugsebene zum zugeordneten, als Magnet wirkenden Wellenansatz erfassen. Durch das schwenkbare Gestänge, welches im Vergleich zur Höhe des Messkopfes wesentlich länger bemessen ist, wird sichergestellt, dass gleichmäßige Vertikalbewegungen der Arbeitswalzen, wie zum Beispiel Schwingungen, praktisch ohne Einfluss auf das Messergebnis bleiben, weil mit der Messvorrichtung der Abstand jeder Bezugsebene der elektromagnetischen Messsysteme zum zugeordneten Wellenansatz konstant gehalten werden kann.
  • Nachteilig an diesen Stand der Technik ist, dass das schwenkbare Gestänge lediglich ausgebildet ist, die Messvorrichtung bzw. den Messkopf einer Vertikalbewegung der Arbeitswalzen nachzufahren, um so den Abstand zwischen Messkopf und Wellenansatz der Arbeitswalze konstant zu halten. Probleme bei einer Horizontalbewegung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung werden nicht diskutiert.
  • Das US Patent 2,032,584 offenbart einen Walzspaltgeber zum Erfassen der Höhe des Walzspaltes zwischen zwei Arbeitswalzen für einen manuellen Betrieb. Er ist nicht an das Walzgerüst gekoppelt und kann von daher bei jeder beliebigen Position des Arbeitswalzenpaares eingesetzt werden.
  • Schließlich offenbart die Britische Patentanmeldung GB 886,238 eine Messeinrichtung zum Messen der Größe des Walzspaltes zwischen zwei Arbeitswalzen. Die Messvorrichtung umfasst zwei Messrollen, welche von einem gemeinsamen Halter gehalten werden und zum Messen der Größe des Walzspaltes mit der Oberfläche der Arbeitswalzen zur Anlage gebracht werden. Die Messrollen sind über ein Gestänge und eine Druckfeder gegen die Walzspaltebene, welche durch die beiden Längsachsen der Arbeitswalzen aufgespannt wird, vorgespannt. Die Vorspannung repräsentiert einen Arbeitspunkt der Druckfeder. Jede Änderung der Größe des Walzspaltes, das heißt jede Vertikalbewegung der Arbeitswalzen relativ zueinander führt zu einer Änderung der Federkraft in Bezug auf den Arbeitspunkt. Diese Änderung der Federkraft, welche eine Änderung der Größe des Walzspaltes repräsentiert, wird auf einer Anzeigeeinrichtung zur Anzeige gebracht.
  • Die Messvorrichtung gemäß der Britischen Patentanmeldung dient, wie gesagt, zur Erfassung von Vertikalbewegungen der Arbeitswalzen relativ zueinander, dass heißt einer Änderung der Größe des Walzspaltes bei unveränderter Horizontalposition der Arbeitswalzen. Eine Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung hätte eine Verschiebung des Arbeitspunktes der Feder und damit eine zunehmende Messungenauigkeit zur Folge.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Messvorrichtung sowie ein bekanntes Walzgerüst mit der Messvorrichtung dahingehend weiterzubilden, dass die Messvorrichtung auch bei einer Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung in Bezug auf die Gerüstebene noch gute verwertbare Messergebnisse liefert ohne Einbussen in der Messgenauigkeit.
  • Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Demnach umfasst die Messvorrichtung einen Walzspaltgeber zum Erfassen der Höhe eines Walzspaltes zwischen zwei Arbeitswalzen in einem Walzgerüst bei einer geeigneten Relativposition des Walzspaltgebers zu den Arbeitswalzen; eine Initialisierungseinrichtung zum Erfassen einer Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung aus einer Ausgangsposition in eine Endposition und eine Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung zum Verschieben des Walzspaltgebers nach Maßgabe der von der Initialisierungseinrichtung erfassten Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung in die für die Erfassung der Höhe des Walzspaltes geeignete Relativposition zu den Arbeitswalzen in der Endposition.
  • Der Begriff „Walzspaltgeber“ meint bei der vorliegenden Erfindung einen Walzspaltgeber zum direkten Erfassen der Höhe bzw. der Größe des Walzspaltes; dass heißt der Walzspaltgeber ist ausgebildet, in den Walzspalt bzw. zwischen die Walzenzapfen oder die Lynettensitzer der Walzen direkt eingeführt zu werden.
  • Der Begriff „Verschiebung der Arbeitswalzen“ ist bei der vorliegenden Erfindung im Sinne eines Verschiebevektors zur verstehen, dass heißt sie bezeichnet einen Betrag und eine Richtung.
  • Der Begriff „geeignete Relativposition des Walzspaltgebers zu den Arbeitswalzen“ bezeichnetet insbesondere einen geeigneten Abstand zwischen einem Messkopf des Walzspaltgebers zur Oberfläche der Arbeitwalzen oder zu deren Lynettensitz für eine möglichst genaue Erfassung der Position einer einzelnen Arbeitswalze oder zur Erfassung von dem Abstand zweier Arbeitwalzen zueinander. Nur das Einhalten der richtigen/geeigneten Relativposition gewährleistet eine gewünschte hohe Messgenauigkeit.
  • Mit Hilfe der erfindungsgemäß vorgesehenen Initialisierungseinrichtung, welche ausgebildet ist, eine Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung zur erfassen, wird es möglich, in Falle einer Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung aus einer Anfangsposition in eine Endposition den Walzspaltgeber den Arbeitswalzen in die Endposition nachzufahren, so dass auch in der Endposition eine geeignete Relativposition zwischen dem Walzspaltgeber und dem Arbeitswalzen und damit eine erforderlich hohe Messgenauigkeit gewährleistet sind.
  • Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ist die Initialisierungseinrichtung in Form einer mechanischen Koppelstelle, eines Tastkopfes oder eines optischen, elektronischen oder magnetischen Sensors ausgebildet zum Erfassen einer Veränderung der Position von zumindest einem derjenigen Elemente der Lagerung der Arbeitswalzen, welche bei einer Verschiebung in oder entgegen der Walzrichtung mit verschoben werden. Anders als bei einer starren Fixierung des Walzspaltgebers am Walzgerüst ermöglicht das Vorsehen der Initialisierungseinrichtung und deren Wirkverbindung zu den mit verschobenen Teilen der Lagerung eine optimale Erfassung der Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung.
  • Bei den in oder entgegen der Walzrichtung mit verschobenen Teilen der Lagerung der Arbeitswalzen handelt es sich um den walzenseitigen Teil einer Horizontal Shifting HS-Verschiebeeinrichtung, eine Zwischenplatte, eine Biegekassette oder das Einbaustück, dass heißt das Lagergehäuse der Arbeitswalze im Walzgerüst.
  • In den Fällen, in denen die Initialisierungseinrichtung in Form eines Tastkopfes oder einer der mechanischen Koppelstelle ausgebildet ist, also in direktem Kontakt zu den mitverschobenen Teilen der Lagerung steht, ist die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung vorzugsweise in Form eines mechanischen Gestänges ausgebildet zum direkten synchronen Übertragen der Verschiebebewegung der mit verschobenen Teile der Lagerung der Arbeitswalze auf den Walzspaltgeber. Bei diesem Ausführungsbeispiel bedarf es vorteilhafterweise zum Nachverfahren des Walzspaltgebers zu den Arbeitswalzen in der Regel keines zusätzlichen Antriebs, denn die Verschiebearbeit für den Walzspaltgeber kann in diesem Fall von der HS-Verschiebeeinrichtung für die Arbeitswalzen mit geleistet werden.
  • Das Gestänge kann über Koppelstellen gelenkig ausgebildet sein.
  • Alternativ können die mechanische Koppelstelle und das Gestänge jedoch auch gemeinsam als eine starre Verbindung zwischen einem der mitverschobenen Teile der Lagerung der Arbeitswalze und dem Walzspaltgeber ausgebildet sein.
  • Alternativ zu einer direkten Übertragung der Verschiebebewegungen einzelner der mit verschobenen Teile der Lagerung auf die Arbeitswalzen über ein mechanisches Gestänge, kann diese Übertragung auch berührungslos erfolgen, vorzugsweise dann, wenn die Initialisierungseinrichtung in Form eines optischen, elektrischen oder magnetischen Sensors ausgebildet ist und ein optischer oder elektrischer Übertragungskanal vorgesehen ist zum Übertragen der Messsignale der Initialisierungseinrichtung, welche die Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung repräsentieren, an eine Steuer- und Antriebseinrichtung zum Verschieben des Walzspaltgebers.
  • Die oben genannte Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Walzgerüst mit der beanspruchten Messvorrichtung gelöst. Die Vorteile dieser Lösung entsprechen im Wesentlichen den oben mit Bezug auf die beanspruchte Messvorrichtung genannten Vorteilen.
  • Ergänzend sei erwähnt, dass das Walzgerüst neben der HS-Verschiebeeinrichtung zum Verschieben der Arbeitswalzen in oder entgegengesetzt der Walzrichtung auch eine Axial-Verschiebeeinrichtung aufweisen kann zum axialen Verschieben der Arbeitswalzen. Eine Mitverschiebung des Walzspaltgebers in axialer Richtung zusammen mit den Arbeitswalzen ist erfindungsgemäß nicht vorgesehen, weil sich bei einer Axialverschiebung der Arbeitswalzen die für die Erfassung des Walzspaltes erforderliche Relativposition, das heißt der Abstand zwischen dem Walzspaltgeber und der Oberfläche der Arbeitswalze bzw. der Oberfläche von deren Lynettensitz nicht ändert, insbesondere wenn der Lynettensitz einen konstanten Durchmesser aufweist.
  • Schließlich ist es vorteilhaft, dass die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung einen Betriebsmodus aufweist, zum Zurückziehen des Walzspaltgebers in eine Ruhe- oder Rückzugsposition außerhalb des Walzspaltes und vorzugsweise auch außerhalb des Walzgerüstes.
  • Die oben genannte Aufgabe wird schließlich auch durch ein Verfahren zum Messen der Höhe des Walzspaltes gelöst. Auch die Vorteile dieses Verfahrens entsprechen den oben mit Bezug auf die Messvorrichtung diskutierten Vorteilen.
  • Der Erfindung sind insgesamt 9 Figuren beigefügt, wobei
  • 1 ein Ausführungsbeispiel der Messvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in einem Querschnitt;
  • 2 die erfindungsgemäße Messvorrichtung in einer Draufsicht;
  • 3 die Lagerung einer Arbeitswalze mit verschiedenen Einzelheiten;
  • 4 die Anordnung der erfindungsgemäßen Messvorrichtung in einem Walzgerüst bei axialer Verschiebung der Arbeitswalzen;
  • 5 die erfindungsgemäße Messvorrichtung im Querschnitt mit einer Steuer- und Antriebseinrichtung zum Verschieben des Walzspaltgebers;
  • 6 ein Walzgerüst gemäß dem Stand der Technik mit Anordnung der Walzspaltgeber an den Lynettensitzen der Arbeitswalzen;
  • 7a)–e) verschiedene Ausführungsformen für Walzspaltgeber und für deren Anordnung relativ zu den Arbeitswalzen gemäß dem Stand der Technik; und
  • 8a)–c) verschiedene Beispiele für eine HS-Verschiebung der Arbeitswalzen in Bezug auf die Gerüstebene gemäß dem Stand der Technik
  • zeigen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten 1 bis 5 detailliert beschrieben. Zuvor wird jedoch unter Bezugnahme auf die 6 bis 8 der Stand der Technik beschrieben, auf dem die Erfindung aufbaut.
  • 6 zeigt ein Walzgerüst aus dem Stand der Technik mit zwei Stützrollen 240-1, 240-2 zwischen denen zwei Arbeitswalzen 210-1, 210-2 gelagert sind. Der Abstand zwischen den beiden Arbeitswalzen definiert einen Walzspalt durch den Walzgut (hier nicht gezeigt) in Walzrichtung hindurch bewegt wird. An den Lynettensitzen 212 der Arbeitswalzen sind Walzspaltgeber 110 angeordnet zum Erfassen der Höhe des Walzspaltes. Selbstverständlich muss, weil die Lynettensitze gegenüber dem Durchmesser der Walzen typischerweise abgesetzt sind, der von dem Walzspaltgeber erfasste Abstand zwischen den Lynettensitzen auf die – bedingt durch den größeren Durchmesser der Arbeitswalzen – verringerte Höhe H des Walzspaltes herunter gerechnet werden.
  • Die 7a) bis 7e) zeigen verschiedene Ausführungsformen für im Stand der Technik bekannte Walzspaltgeber 110. Alle diese Walzspaltgeber weisen eine Mechanik 114 in Form eines Gestänges auf zum geeigneten Positionieren von Messköpfen 112 in Bezug auf die Lynettensitze der Arbeitswalzen 210. Typischerweise ist die Mechanik bzw. das Gestänge mit Hilfe einer Feder vorgespannt, so das auf diese Weise jeweils ein vorbestimmter Abstand zwischen Messkopf und Lynettensitz oder Oberfläche der Arbeitswalze bzw. ein Anliegen des Messkopfes an den Lynettensitz oder an der Arbeitswalze auch bei einer Vertikalbewegung der Arbeitswalzen 210 immer gewährleistet ist.
  • Die 8a), b) und c) zeigen jeweils verschiedene Beispiele für eine Verschiebung V der Arbeitswalzen 210 gegenüber der Gerüstebene 200-10. Die Gerüstebenen werden jeweils durch die Längsachsen der oberen und unteren Stützwalzen 240-1, 240-2 aufgespannt. Wie die 8a), b) und c) zeigen, können die Arbeitswalzen 210 und damit der Walzspalt sowohl in Walzrichtung wie auch entgegen der Walzrichtung in Bezug auf die Gerüstebene 210 verschoben sein. Der Betrag der Verschiebung, das heißt der Versatz ist in den Figuren mit dem Bezugszeichen V bezeichnet. Die Richtung des Versatzes in Bezug auf die Gerüstebene 200-10 ist durch ein entsprechendes Vorzeichen + oder – gekennzeichnet. Die Walzrichtung ist in 8 jeweils durch einen horizontalen Pfeil gekennzeichnet.
  • Es folgt die Beschreibung der Erfindung:
    1 zeigt die erfindungsgemäße Messvorrichtung 100 angeordnet im Walzspalt eines Walzgerüstes zwischen der oberen Arbeitswalze 210-1 und der unteren Arbeitswalze 210-2. Die Messvorrichtung 200 umfasst einen Walzspaltgeber 110 zum Erfassen der Höhe des Walzspaltes zwischen den zwei Arbeitswalzen. Die Messvorrichtung 100 umfasst weiterhin eine Initialisierungseinrichtung 120 zum Erfassen einer Verschiebung der Arbeitswalzen 210 in oder entgegen der Walzrichtung aus einer Ausgangsposition in eine Endposition. Die Walzrichtung ist in 1 mit dem Doppelpfeil gekennzeichnet.
  • Der Walzspaltgeber 110 umfasst gemäß 1 Messköpfe 112, welche in geeigneter Relativposition zu dem Umfang der Arbeitswalzen 210-1, 210-2 oder zum Umfang der Lynettensitze der Arbeitswalzen angeordnet sind. Die Messköpfe 112 sind über ein Gestänge 114 an eine Anzeigeeinrichtung 116 angeschlossen, welche die Höhe des Arbeitsspaltes anzeigt. Die Initialisierungseinrichtung 120 ist zumindest mit ihrer einen Hälfte mit dem Einbaustück 224 der unteren Arbeitswalze 210-2 verbunden. Die Initialisierungseinrichtung 120 wirkt bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel über eine Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung 130 unmittelbar auf den Walzspaltgeber 110. Die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung 130 umfasst bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ein Gestänge, welches in einer Schiebehülse verschiebbar gelagert ist.
  • Durch die direkte Ankopplung des Einbaustückes 224 über die Initialisierungseinrichtung 120 und die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung 130 an den Walzspaltgeber 110 wird vorteilhafterweise eine Verschiebung des Einbaustückes 224 und damit der Arbeitswalzen 210 in oder entgegen der Walzrichtung direkt synchron auf den Walzspaltgeber 110 übertragen. Auf diese Weise wird vorteilhafterweise sichergestellt, dass auch bei einer Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung die Relativpostion der Messköpfe 112 zu den Oberflächen der Arbeitswalzen 210 oder den Lynettensitzen (in 1 nicht gezeigt) und damit eine gewünschte Messgenauigkeit erhalten bleiben.
  • 2 zeigt eine Draufsicht auf die aus 1 bekannte Anordnung. Es ist die Anordnung der Walzspaltgeber 110 an den linken und rechten Lynettensitz 212 der Arbeitswalze 210-1 erkennbar. Die Walzspaltgeber 110 sind über die Walzspaltverschiebeeinrichtung 130 mit den Initialisierungseinrichtung 120 verbunden, die ihrerseits unmittelbar das Einbaustück 224 der Arbeitswalze 210 kontaktieren. Die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung 130 besitzt einen Freiheitsgrad in oder entgegen der Walzrichtung, erkennbar an der Anordnung der Verschiebehülse 115 parallel zur Walzrichtung 400.
  • 3 zeigt die einzelnen Elemente einer Lagerung der Arbeitswalze 210 im Detail. Die Lagerung dient zum Überbrücken des Abstandes zwischen dem Ständer des Gerüstes und dem Walzenzapfen 215 der Arbeitswalze 210. Der Abstand dazwischen ist aufgefüllt durch eine Horizontal Shifting HS-Verschiebeeinrichtung zum Beispiel in Form einer Keilanstellung. Bei den in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die HS-Verschiebeeinrichtung einen ersten mit dem Ständer des Walzgerüstes 200 fest verbundenen Keil und einen auf dem ersten Keil abgleitenden zweiten Keil 221 auf. In Richtung Walzenzapfen der Arbeitswalze schließt sich typischerweise an den Keil 221 eine Zwischenplatte 220, eine Biegekassette 233 und/oder ein Baustück 224 an.
  • Alle genannten Teile der Lagerung, dass heißt der mobile Keil 221, die Zwischenplatte 220, die Biegekassette 223 und das Baustück 224 können, jeder für sich, als Bezugspunkt für die Initialisierungseinrichtung 120 dienen zum Erfassen einer Verschiebung der Arbeitswalzen, weil in diesem Fall die besagten Einzelteile der Lagerung in oder entgegen der Walzrichtung mitbewegt werden.
  • In 4 ist zu erkennen, dass auch bei einer Axialverschiebung 500 der Arbeitswalzen 210 die Walzspaltgeber 110 nicht axial mit verschoben werden müssen, sofern die axiale Verschiebung keine Auswirkungen auf die Relativposition der Walzspaltgeber 110 zu den Lynettensitzen oder den Walzenzapfen der Arbeitswalzen hat, so dass die für eine gewünschte Messgenauigkeit erforderliche Relativposition der Walzspaltgeber zu den Lynettensitzen erhalten bleibt.
  • Im Unterschied zur 1 zeigt 5 ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Messvorrichtung, bei welchem die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung 130 auch eine Steuer- und Antriebseinrichtung 132 aufweist, welche ausgebildet ist, den Walzspaltgeber 110 aktiv in oder entgegengesetzt zur Walzrichtung zu bewegen. Diese Steuer- und Antriebseinrichtung 132 ist insbesondere dann erforderlich, wenn eine direkte mechanische Kopplung zwischen dem Einbaustück 224 und dem Walzspaltgeber 110 nicht existiert. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Initialisierungseinrichtung 120 aus zwei mechanisch getrennten Kupplungshälften besteht, von denen die eine zum Beispiel an dem Einbaustück 224 und die andere an einem Gestänge der Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung 130 angeschlossen ist. Alternativ kann die Steuerund Antriebseinrichtung 132 dann erforderlich sein, wenn die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung 130 keine Mechanik bzw. kein Gestänge zwischen der Initialisierungseinrichtung und dem Walzspaltgeber 110 vorsieht, sondern statt dessen einen optischen oder elektrischen Übertragungskanal vorsieht zum Übertragen der Messsignale der Initialisierungseinrichtung, welche die Verschiebung der Arbeitswalzen repräsentieren an die Steuer- und Antriebseinrichtung. In beiden Fällen dient die Steuer- und Antriebseinrichtung 132 zum aktiven Nachführen des Walzspaltgebers 110 an die verschobene (End-)Position der Arbeitswalzen. Darüber hinaus kann die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung 130 mit der Steuerund Antriebseinrichtung 132 einen Betriebsmodus aufweisen zum Zurückziehen des Walzspaltgebers 110 in eine Ruhe- oder Rückzugsposition außerhalb des Walzspaltes und vorzugsweise auch des Walzgerüstes. Das Nachfahren des Walzspaltgebers an die Arbeitswalzen kann zeitgleich, das heißt synchron oder zeitversetzt zu der Verschiebung der Arbeitswalzen 210 erfolgen.
  • Bezugszeichenliste
  • 100
    Messvorrichtung
    110
    Walzspaltgeber
    112
    Meßkopf
    114
    Mechanik
    120
    Initialisierungseinrichtung
    130
    Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung
    132
    Steuer- und Antriebseinrichtung
    200
    Walzgerüst
    210-1
    obere Arbeitswalze
    210-2
    untere Arbeitswalze
    212
    Lynettensitz
    215
    Walzenzapfen
    220
    Lagerung der Arbeitswalzen
    221
    walzenseitiger Teil einer HS-Verschiebeeinrichtung
    222
    Zwischenplatte
    223
    Biegekassette
    224
    Einbaustück (=Lagergehäuse) der Arbeitswalze
    240-1
    Stützwalze
    240-2
    Stützwalze
    300
    Walzgut
    400
    Walzrichtung = HS-Verschieberichtung
    500
    axiale Verschieberichtung
    H
    Walzspalthöhe
    +V
    positiver Versatz gegenüber Gerüstebene
    –V
    negativer Versatz gegenüber Gerüstebene
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 2404763 C2 [0002]
    • US 2032584 [0004]
    • GB 886238 [0005]

Claims (16)

  1. Messvorrichtung (100) mit einem Walzspaltgeber (110) zum Erfassen der Höhe (H) eines Walzspaltes zwischen zwei Arbeitswalzen (210-1, 210-2) in einem Walzgerüst (200) bei einer geeigneten Relativposition des Walzspaltgebers (110) zu den Arbeitswalzen; einer Initialisierungseinrichtung (120) zum Erfassen einer Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung aus einer Ausgangsposition in eine Endposition; und einer Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung (130) zum Verschieben des Walzspaltgebers (110) nach Maßgabe der von der Initialisierungseinrichtung (120) erfassten Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung in die für die Erfassung der Höhe des Walzspaltes geeignete Relativposition zu den Arbeitswalzen in der Endposition.
  2. Messvorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Initialisierungseinrichtung (120) in Form einer mechanischen Koppelstelle, eines Tastkopfes oder eines optischen, elektronischen oder magnetischen Sensors ausgebildet ist zum Erfassen einer Veränderung der Position von zumindest einem derjenigen Elemente der Lagerung (220) der Arbeitswalzen, welche bei einer Verschiebung der Arbeitswalzen (210-1, 210-2) in oder entgegen der Walzrichtung mit verschoben werden und deren Verschiebung deshalb die Verschiebung der Arbeitswalzen repräsentieren.
  3. Messvorrichtung (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Elementen der Lagerung (220), die bei einer Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung mit verschoben werden, um den walzenseitigen Teil (221) einer HS-Verschiebeeinrichtung, eine Zwischenplatte (222), eine Biegekassette (223) oder das Einbaustück (224) der Arbeitswalzen im Walzgerüst handelt.
  4. Messvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass – in den Fällen, in denen die Initialisierungseinrichtung in Form des Tastkopfes oder der mechanischen Koppelstelle ausgebildet ist – die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung (130) in Form eines mechanischen Gestänges ausgebildet ist zum direkten synchronen Übertragen der Verschiebebewegung der mitverschobenen Teile der Lagerung (220) der Arbeitswalzen (210-1, 210-2) auf den Walzspaltgeber (110).
  5. Messvorrichtung (110) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Koppelstelle und das Gestänge gemeinsam als eine starre Verbindung zwischen den mitverschobenen Teilen der Lagerung der Arbeitswalze und dem Walzspaltgeber ausgebildet sind.
  6. Messvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass – in den Fällen, in denen die Initialisierungseinrichtung in Form des optischen, elektrischen oder magnetischen Sensors ausgebildet ist – die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung (130) aufweist: eine Steuer- und Antriebseinrichtung (132) zum Verschieben des Walzspaltgebers (110) in oder entgegen der Walzrichtung; und einen optischen oder elektrischen Übertragungskanal zum Übertragen der Messsignale der Initialisierungseinrichtung, welche die Verschiebung der Arbeitswalzen repräsentieren, an die Steuer- und Antriebseinrichtung (132), welche ausgebildet ist, den Walzspaltgeber im Ansprechen auf die Messsignale in die für die Erfassung der Höhe des Walzspaltes geeignete Relativposition zu den Arbeitswalzen in der Endposition zu verschieben.
  7. Walzgerüst (200), aufweisend zwei Arbeitswalzen (210-1, 210-2), welche einen Walzspalt aufspannen zum Walzen eines Metallbandes; und eine HS-Verschiebeeinrichtung (230) zum Verschieben der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung aus einer Ausgangsposition in eine Endposition; gekennzeichnet durch einen Walzspaltgeber (110) zum Erfassen der Höhe (H) eines Walzspaltes zwischen den zwei Arbeitswalzen (210-1, 210-2) bei einer geeigneten Relativposition des Walzspaltgebers zu den Arbeitswalzen; eine Initialisierungseinrichtung (120) zum Erfassen der Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung aus der Ausgangsposition in die Endposition; und eine Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung (130) zum Verschieben des Walzspaltgebers (110) nach Maßgabe der von der Initialisierungseinrichtung erfassten Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung in die für die Erfassung der Höhe des Walzspaltes geeignete Relativposition zu den Arbeitswalzen in der Endposition.
  8. Walzgerüst (200) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Initialisierungseinrichtung (120) in Form einer mechanischen Koppelstelle, eines Tastkopfes oder eines optischen, elektronischen oder magnetischen Sensors ausgebildet ist zum Erfassen einer Veränderung der Position von zumindest einem derjenigen Elemente der Lagerung (220) der Arbeitswalzen, welche bei einer Verschiebung der Arbeitswalzen (210-1, 210-2) in oder entgegen der Walzrichtung mit verschoben werden und deshalb die Verschiebung der Arbeitswalzen repräsentieren.
  9. Walzgerüst (200) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Elementen der Lagerung (220), die bei einer Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung mit verschoben werden, um den walzenseitigen Teil (221) der HS-Verschiebeeinrichtung, eine Zwischenplatte (222), eine Biegekassette (223) oder das Einbaustück (224) der Arbeitswalze im Walzgerüst handelt.
  10. Walzgerüst (200) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass – in den Fällen, in denen die Initialisierungseinrichtung in Form des Tastkopfes oder in Form der mechanischen Koppelstelle ausgebildet ist – die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung (130) in Form eines mechanischen Gestänges ausgebildet ist zum direkten synchronen Übertragen der Verschiebebewegung der mitverschobenen Teile der Lagerung (220) der Arbeitswalzen auf den Walzspaltgeber.
  11. Walzgerüst (200) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Koppelstelle und das Gestänge gemeinsam als eine starre Verbindung zwischen den mitverschobenen Teilen der Lagerung der Arbeitswalze und dem Walzspaltgeber ausgebildet sind.
  12. Walzgerüst (200) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass – in den Fällen, in denen die Initialisierungseinrichtung in Form des optischen, elektrischen oder magnetischen Sensors ausgebildet ist – die Walzspalt-Verfahreinrichtung (130) aufweist: eine Steuer- und Antriebseinrichtung (132) zum Verschieben des Walzspaltgebers (110) in oder entgegen der Walzrichtung; und einen optischen oder elektrischen Übertragungskanal zum Übertragen der Messsignale der Initialisierungseinrichtung, welche die Verschiebung der Arbeitswalzen repräsentieren, an die Steuer- und Antriebseinrichtung (132), welche ausgebildet ist, den Walzspaltgeber im Ansprechen auf die Messsignale in die für die Erfassung der Höhe des Walzspaltes geeignete Relativposition zu den Arbeitswalzen in der Endposition zu verschieben.
  13. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzspaltgeber-Verschiebeeinrichtung einen Betriebsmodus aufweist zum Zurückziehen des Walzspaltgebers in eine Rückzugsposition außerhalb des Walzspaltes und/oder des Walzgerüstes.
  14. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzgerüst eine Axial-Verschiebeeinrichtung aufweist zum axialen Verschieben der Arbeitswalzen.
  15. Verfahren zum Messen der Höhe eines Walzspaltes (H) zwischen zwei Arbeitswalzen in einem Walzgerüst (200), mit folgenden Schritten: Positionieren der Arbeitswalzen (210-1, 210-2) in einer Ausgangsposition; Positionieren eines Walzspaltgebers (110) in einer für die Erfassung der Höhe des Walzspaltes geeigneten Relativposition zu den Arbeitswalzen in der Ausgangsposition; Erfassen einer Verschiebung der Arbeitswalzen in oder entgegen der Walzrichtung aus der Anfangsposition in eine Endposition; und Verfahren des Walzspaltgebers in oder entgegen der Walzrichtung nach Maßgabe der erfassten Verschiebung der Arbeitswalzen in die für die Erfassung der Höhe des Walzspaltes geeignete Relativposition zu den Arbeitswalzen in der Endposition.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren des Walzspaltgebers zeitgleich / synchron oder zeitversetzt zu der Verschiebung der Arbeitswalzen erfolgt.
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