DE1745424B2 - Verfahren zur Herstellung von kautschukartigen Mischpolymerisaten aus 13-Butadien oder Isopren und Styrol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kautschukartigen Mischpolymerisaten aus 13-Butadien oder Isopren und StyrolInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von vorwiegend statistischen kautschukartigen
Mischpolymerisaten aus Butadien-(1,3) oder Isopren und Styrol, bei dem die Monomeren in
Lösung in Gegenwart von Lithiumkohlenwasserstoffkatalysatoren mischpolymerisiert werden.
Unter »vorwiegend statistischen Mischpolymerisaten« sind hier Mischpolymerisate zu verstehen, bei
denen mehr a!i 73 Gcwiduaprüzem lici iviuiiuinereneinheiten
in willkürlicher Weise (statistisch) angeordnet sind. Die Copolymerketten können darüber hinaus
gegebenenfalls am einen Ende mit endständigen kleinen Monomerblöcken abgesättigt (»telomerisiert«) sein. Die
Erfindung ist zwar in erster Linie darauf gerichtet, Mischpolymerisate mit einem hohen mittleren Molekulargewicht
und entsprechenden Viskositätszahlen von mehr als 1,0 dl/g (bestimmt in Toluol bei 300C)
herzustellen, jedoch kann man erfindungsgemäß auch Mischpolymerisate mit vorwiegend statistischer Verteilung
der Monomereneinheiten herstellen, deren Viskositätszahlen zwischen 0,1 und 1,0 dl/g liegen.
Aus der GB-PS 9 94 726 ist ein Verfahren zur Herstellung von kautschukartigen Mischpolymerisaten
von Butadien-(1,3) oder Isopren mit Styrol unter vorwiegend willkürlicher Verteilung der Monomereneinheiten
bekannt, bei dem die Monomeren in Lösung in Gegenwart einer Lithiumkohlenwasserstoffverbindung
als Katalysator copolymerisiert werden. Das dabei erhaltene Mischpolymerisat soll 10 bis 40 Gewichtsprozent
an Styroleinheiten enthalten. Während des Verlaufs der Copolymerisation wird zusätzlich Dien,
jedoch kein zusätzliches Styrol zugesetzt. Der GB-PS 9 94 726 ist daher in erster Linie zu entnehmen, daß das
Verfahren stufenweise durchgeführt werden muß. Das Dien kann in kleinen Portionen oder kontinuierlich (d. h.
sehr allmählich) zugesetzt werden, aber um den beabsichtigten Zweck zu erreichen, soll man während
des Verlaufs der Copolymerisation immer weniger Dien pro Zeiteinheit zusetzen. Bei diesem bekannten
Copolymerisationsverfahren muß demnach die Reak-■ tion laufend kontrolliert und immer wieder neu
eingestellt werden und man muß dazu immer neue Proben entnehmen und sie analysieren.
Zwar wird in der GB-PS 9 94 726 auch eine kontinuierliche Durchführungsform des Verfahrens
beansprucht, aber weder in der Beschreibung noch in den Beispielen ist angegeben, wie dabei gearbeitet
werden soll. Wie der Fachmann sofort erkennt, könnte bei einer kontinuierlichen Durchführung auch nur an ein
Arbeiten in einem komplizierten Röhrenreaktor gedacht werden, in den an mehreren Stellen zwischen
Beginn und Ende der Reaktionszone zusätzliches Dienmonomeres eingespeist werden müßte, so daß das
Regeln und die Einstellung noch schwieriger wäre als beim Arbeiten in Einzelchargen.
Die gleichen Nachteile weist das in der US-PS 30 94 512 beschriebene kontinuierliche Verfahren auf,
bei dem die Bildung von statistischen Mischpolymerisaten dadurch bewirkt wird, daß man die beiden
Monomeren während der Copolymerisation mit einer Geschwindigkeit zugibt, die geringer ist als die
Bildungsgeschwindigkeit der Mischpolymerisate unter den angewandten Reaktionsbedingungen. Auch ein
diesem Vorschlag entsprechendes Verfahren kann kontinuierlich nur in einem Röhrenreaktor durchgeführt
werden, in den an mehreren Stellen zwischen Beginn und Ende der Reaktionszone die beiden Monomeren auf
ganz bestimmte Weise und in auf den Reaktionsverlauf abgestimmten Mengen eingespeist werden müßten.
Demgegenüber wurde nun gefunden, daß kautschukartige Mischpolymerisate von Butadien-(1,3) oder
Isopren mit Styrol auf einfache und glatte Weise und mit sehr hohem Umsetzungsgrad kontinuierlich hergestellt
werden können, ohne daß man den Nachteil einer höchst umständlichen und aufwendiger. Arbeitsweise in
Kauf nehmen muß und ohne daß eroRc Mengen nicht
umgesetztes Styrol zurückgewonnen werden müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von kauischukartigen Mischpolymerisaten aus Buta-
dien-(l,3) oder Isopren und Styrol, in denen die
Monomereneinheiten vorwiegend in statistischer Verteilung eingebaut sind, durch Polymerisation der
Monomeren, gegebenenfalls in Anwesenheit kleiner Mengen eines Divinylbenzols, in Lösung in aliphatisehen,
cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen oder deren Mischungen, in Gegenwart
von Lithiumkohlenwasserstoffkatalysatoren in einer Reaktionszone, in die die für die Umsetzung benötigten
Komponenten kontinuierlich eingespeist werden und m aus der das Reaktionsgemisch kontinuierlich abgezogen
wird, und wobei gegebenenfalls das aus der Reaktionszone abgezogene Gemisch in einen chargenweise
arbeitenden Reaktor oder in einem kontinuierlich arbeitenden Röhrenreaktor überführt wird, in dem das
nicht umgewandelte Monomere vollständig zur Polymerisation gebracht wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusammensetzung des reagierenden Gemischs der Reaktionszone konstant homogen gehalten wird, wobei
das Homogenhalten der Zusammensetzung des reagierenden Gemischs durch gründliche Zusammenmischung
aller darin vorliegender Teile erreicht wird; daß das Gewichtsverhältnis, mit dem das Dien und das Styrol in
die Reaktionszone eingespeist werden, im Bereich zwischen 90 :10 und 55 :45 liegt, die durchschnittliche
Verweilzeit in der Reaktionszone weniger als 2 Stunden beträgt, die Monomerenkonzentration des reagierenden
Gemischs in der Reaktionszone weniger als 3 Gewichtsprozent und die Polymerisatkonzentration 5
bis 25 Gewichtsprozent beträgt; und daß die Polymeri- J()
sation gegebenenfalls in Anwesenheit eines Äthers in Mengen von 1 bis 20 Mol pro Mol an eingesetzter
Lithiumverbindung durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt zur Herstellung von Butadien-O.SJ-StyroI-Mischpolymeri- ^
säten angewandt.
Die für die Durchführung des Verfahrens wichtige Maßnahme, die Zusammensetzung des reagierenden
Gemischs konstant homogen zu halten, bedeutet im vorliegenden Fall, daß Unterschiede in der Zusammen-Setzung
des Reaktionsgemisches innerhalb der gesamten Reaktionszone in jedem Augenblick auf einem
Minimum gehalten werden. Dies wird dadurch erreicht, daß alle Teile des in der Reaktionszone vorliegenden
Gemischs gründlich vermischt werden, wozu in der ^ Regel geeignete Rührvorrichtungen verwendet werden,
die das reagierende Gemisch sowohl von oben nach unten, als auch in umgekehrter Richtung fördern.
Würde man die Mischpolymerisation zwar in der beschriebenen Weise durchführen, jedoch das Ge- «
wichtsverhältnis von Dien zu Styrol beim Einspeisen in die Reaktionszone unterhalb 55 :45 halten, so würde
man statistische Mischpolymerisate mit mehr als 40 Gewichtsprozent an Styroleinheiten erhalten, was zur
Folge hat, daß der gewünschte kautschukartige Charakter des Mischpolymerisats nicht erreicht werden
würde. Würde man andererseits ein Gewichtsverhältnis von mehr als 90:10 wählen, so würden statistische
Mischpolymerisate mit weniger als 10 Gewichtsprozent an Styroleinheiten entstehen, bei denen der Gehalt an W)
Styroleinheiten nicht dazu ausreicht, Kautschuksorten herzustellen, die gegenüber den Dienhomopolymeren
verbesserte Eigenschaften, z. B. eine bessere Zugspannung, aufweisen.
Von Nachteil wäre es auch, wenn die Monomerenkonzentration im reagierenden Gemisch in der Reaktionszone
3 Gewichtsprozent übersteigen würde, da man dann das nicht umgesetzte Monomere abtrennen
müßte, damit es nicht in das Mischpolymere übergeht. Würde man das im ersten Reaktor noch nicht
umgesetzte Monomere ζ. B. in einem weiteren Reaktor einpolymerisieren, so würden derart lange Blöcke aus
Styrüleinheiten an den Enden der noch »lebenden« statistischen Mischpolymerisatketten wachsen, d. h. an
solche, an die noch Lithium gebunden ist, daß die günstigen kautschukartigen Eigenschaften größtenteils
verlorengehen würden.
Das Produkt aus dem erfindungsgemäßen Verfahren hat einen Restmonomerengehalt von weniger als
3 Gewichtsprozent Es kann gegebenenfalls in einen zweiten Reaktor überführt werden, in dem das noch
vorhandene Monomere chargenweise oder in einem Röhrenreaktor kontinuierlich zu Ende polymerisiert
wird.
Dieses Nachpolyrnerisieren erfordert keinen frischen
Katalysator; Temperatur und Druck können hierbei die gleichen sein, wie im ersten Reaktor. Fällt der
Monomerendruck während der Polymerisation des restlichen Monomeren zu stark ab, so kann dies durch
Zufuhr eines inerten Gases, wie Stickstoff, ausgeglichen werden.
Die Polystyrolblöcke, die beim erfindungsgemäßen Verfahren durch diese Nachpolymerisation an den
Enden der statistischen Mischpolymerisatketten ausgebildet werden, sind derart klein, daß die günstigen
kautschukartigen Eigenschaften des statistischen Teils des Polymermoleküls nicht beeinträchtigt werden. Ihr
Vorhandensein hat aber den Vorteil, daß die Kaltfließeigenschaften des Mischpolymerisats erheblich verbessert
werden. Das Verfahren der Erfindung wird daher vorzugsweise unter Ausführung einer solchen Nachpolymerisation
durchgeführt. Dies hat darüber hinaus auch den Vorteil, daß kein nicht umgewandeltes Styrol
zurückgewonnen werden muß.
Als Lösungsmittel verwendet man beim erfindungsgemäßen Verfahren aliphatische oder cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Isooctan, n-Heptan, n-Pentan, Isopentane, Amylene, Cyclohexan, Methylcyclohexan,
Äthylcyclopentan oder Dimethylcyclopentan. Es können jedocii auch aromatische Lösungsmittel wie Benzol,
Toluol oder Xylol verwendet werden. Es können auch Mischungen von zwei oder mehreren dieser genannten
Verbindungen als Reaktionsmedium dienen.
Als Lithiumkohlenwasserstoff-Katalysaioren eignen sich die Alkyllithiumverbindungen
Methyllithium,
Äthyllithium,
n-Butyllithium,
sec-Butyllithium,
Amyliithium,
Hexyllithium,
2-Äthylhexyllithium und
n-Hexadecyllithium
und die Aryllithiumverbindungen
Phenyllithium,
Toluyllithium,
a-Naphthyl- und j3-Naphthyllithium
Toluyllithium,
a-Naphthyl- und j3-Naphthyllithium
sowie die Polylithium-Kohlenwasserstoffe
Methylendilithium,
Äthylendilithium,
Trimethvlendilithium,
Octamethylendilithium,
1,2-DiIithiopropan,
1,4-DiIithiobenzol,
1,5-DilithionaphthaIin,
1,2-Dilithio-l 3-diphenylpro;un,
1,3.5-TriIithiopentan und
1,3,5-TriIithiobenzol.
Die Katalysatorkonzentration beträgt vorzugsweise 0,000! bis 0,05 g gebundenes Lithium je 100 g der
Gesamtmenge an eingesetzten Monomeren, kann jedoch auch höher oder niedriger sein. Im allgemeinen
erhöht sich das Molekulargewicht der Polymeren, wenn die Katalysatorkonzentration niedriger gewählt wird. In
der Regel hält man die Katalysatorkonzentration möglichst konstant, sie kann jedoch auch geändert
werden, z. B. periodisch, wenn man in einem Zyklus arbeitet, der der mittleren Verweilzeit entspricht Auf
diese Weise kann man eine breitere NAolekulargewichtsverteilung
für das Mischpolymerisat erreichen.
Die Reaktionstemperatur liegt vorzugsweise zwischen 60 und 1500C, kann aber auch höher oder
niedriger sein. Da die Umsetzung mit steigender Reaktionstemperatur beschleunigt wird, kann man die
Temperatur so steuern, daß die Konzentration an in der Reaktionszone vorhandenem, nicht umgewandeltem
Monomeren auf den gewünschten niedrigen Stand gebracht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann gegebenenfalls in Gegenwart kleiner Mengen eines mit dem
verwendeten Lösungsmittel vollständig mischbaren Äthers, wie Tetrahydrofuran, durchgeführt werden. Der
Gehalt an im Mischpolymerisat durch 1,2-Addilion gebundenen Dieneinheiten kann dadurch innerhalb
bestimmter Grenzen erhöht werden.
Schließlich kann erfindungsgemäß die Copolymerisation auch in Gegenwart kleiner Mengen an Divinylbenzol
durchgeführt werden, das nach dem Einbau in das Mischpolymerisat einen günstigen Einfluß auf dessen
Kaltfließeigenschaften hat.
Die Isolierung der Mischpolymerisate erfolgt gewöhnlich
mittels Dampfbehandlung, wobei der Katalysator inaktiviert und das Lösungsmittel sowie nicht
umgesetztes Monomeres, falls vorhanden, abgedampft werden. Wird das nicht umgesetzte Monomere zurückgewonnen,
so muß es vor seiner Wiederverwendung zur Copolymerisation getrocknet werden.
Es ist empfehlenswert, dem Reaktionsgemisch eine kleine Menge eines Antioxidants zuzusetzen, bevor man
das Mischpolymerisat aus dem Gemisch isoliert. In der
Regel verliert der Katalysator schon durch diesen Zusatz seine Aktivität
Gegebenenfalls kann das Mischpolymerisat, auch während es noch im »lebenden« Zustand ist mit CO2
umgesetzt werden, wobei man dann anschließend die erhaltenen Lithiumcarboxyiatgruppen mit einer Säure.
z. B. gasförmigem HCl, in endständige Carboxylgruppen umwandelt. Man erhält auf diese Weise Copolymere mit
reaktiven Endgruppen.
Beispiele 1 bis 3
und
Vergleichsversuche A bis C
Vergleichsversuche A bis C
Es wurden 6 Versuche durchgeführt wobei statistische Mischpolymerisate aus Butadien-(1,3) und Styrol
kontinuierlich unter Rühren in einem Reaktor von 2 1 Inhalt hergestellt wurden. 3 dieser Versuche (Nr. 1, 2
und 3) wurden erfindungsgemäß durchgeführt die anderen wurden zu Vergleichszwecken in unterschiedlicher
Weise durchgeführt. Das Homogenisieren im Reaktor wurde durch heftiges Rühren mittels eines
sogenannten Bandrührers mit 2 Bändern durchgeführt die beide in Form einer zylindrischen Spirale geformt
waren und die 5 mm von der Reaktorwand entfernt eingesetzt waren.
Die Reaktionstemperatur betrug 9O0C, außer bei
Vergleichsversuch C, der bei 500C in Zusammenhang mit der hohen angestrebten Monomerkonzentration im
Reaktor durchgeführt wurde. Die beiden Monomeren wurden vorher bei -20° C gemischt Das Lösungsmittel
war Cyclohexan, von dem 935 g jede Stunde in den Reaktor gegeben wurden. Es wurde als Katalysator
sec-Butyllithium verwendet und in den Reaktor in Form einer Lösung in Cyclohexan eingebracht deren
Konzentration etwa 50 mMol pro Liter betrug. Bei
jedem der Versuche wurden 0,0075 g gebundenes Lithium pro 100 g an Monomeren eingespeist. Versuch
Nr. 3 wurde in Gegenwart von zusätzlichem Tetrahydrofuran (THF) durchgeführt, wovon 0,375 g in den
Reaktor pro 100 g an Monomeren eingegeben wurden. Alle diese Bestandteile wurden kontinuierlich auf den
Kopf des Reaktors gegeben.
Am Boden des Reaktors wurde Reaktionsgemisch kontinuierlich abgezogen mit einer solchen Geschwindigkeit,
daß die in der Reaklionszone vorliegende Menge Reaktionsgemisch praktisch konstant blieb. Die
durchschnittliche Verweilzeit betrug 60 Minuten. Andere Versuchsbedingungen sind in Tabelle I aufgeführt.
Beispiel | Zusammensetzung | und Menge der | Einspeisung | Gew.-Verhältnis But./Styr. |
gebundenes Li g/l g/I00g Mon. |
Nr. bzw. Vergleichs versuch |
Cyclohexan g/h |
Butadien g/h |
Styrol g/h |
73,3/27,7 | 0,0075 |
1 | 935 | 141 | 54 | 81/19 | 0,0075 |
2 | 935 | 158 | 37 | 73,3/27,7 | 0,0075 |
3 | 935 | 141 | 54 | 92,3/7,7 | 0,0075 |
A | 935 | 180 | 15 | 50/50 | 0,0075 |
B | 935 | 95 | 95 | 58/42 | 0,0075 |
Γ | 935 | 113 | 82 | ||
Tabelle I (Fortsetzung)
Beispiel
Nr. bzw.
Vergleichsversuch
Nr. bzw.
Vergleichsversuch
Zusammensetzung und Menge
tier Einspeisung
tier Einspeisung
Till· Mon.konz.
g/IOOgMon. üew.-%
Kcaklionstcmperalur
Zusammensetzung des Reaktionsgemischs im Reaktor
Mon.konz.
Gew.-%
I'olym.konz.
Gew.-%
Umwandlung
0,375
17,3
17,3
17,3
17,3
17,3
17,3
17,3
17,3
17,3
17,3
17,3
90 90 90 90 /1O
50 1,9
2,1
2,4
0,9
4,1
6,9
2,1
2,4
0,9
4,1
6,9
15,4 15,2 14,9 16,4 13,2 10,4
89 89 86 95 76 60
Das aus dem Reaktor abgeführte Reaklionsgemisch, das noch »lebende« Mischpolymere enthielt, wurde
nach Zugabe von 0,5 Gew.-% von 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tri(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol
als Antioxidans, berechnet auf das Polymerisat, mit Dampf behandelt. Durch diese Behandlung wurde der Katalysator
inaktiviert und das Mischpolymerisat von Lösungsmittel und nicht umgesetztem Monomeren befreit.
Bei den Beispielen 1, 2 und 3 wurde nach einiger Zeit das aus dem Reaktor abgezogene Gemisch unmittelbar
in einen Röhrenreaktor eingegeben, wo das noch nicht umgesetzte Monomere kontinuierlich bei 9O0C zu siner
vollständigen Polymerisation gebracht wurde, ohne daß frische Zusätze von Reagenzien zugegeben wurden. Es
wurde 0,5 Gew.-% des genannten Antioxidans, berechnet auf Polymerisat, zur Mischung gegeben, die aus dem
Röhrenreaktor abgezogen wurde, und das in diesem Gemisch vorliegende Mischpolymerisat durch Dampfbehandlung
isoliert.
Alle Mischpolymerisate wurden durch Infrarotanalyse untersucht und zusätzlich ihre Viskositätszahlen (I.V.)
in Toluol bei 30° C sowie die Plastizitätswerte nach
Hoekstra gemäß dem Verfahren von E. W. Duck und J. A. Waterman (Rubber and Plastics Age, Bd. 42 [1961],
S. 1079-1083; Gerät vgl. Proceedings of Rubber Technology Conference, London, 1938,62) bestimmt.
Anschließend wurden aus allen Mischpolymerisaten Proben von vulkanisierten Abmischungen hergestellt
mit dem folgenden Mischrezept:
ChMil
Mischpolymerisat
Stearinsäure
Hochabriebfester Ruß
Naphthenisches Strecköl
Stearinsäure
Hochabriebfester Ruß
Naphthenisches Strecköl
100
3
3
50
5
5
Schwefel 2
ZnO 5
N,N-Oxydiäthylen-2-benzothiazol-sulfenamid 1,0
Reaktionsprodukt von Äthylchlorid, Formaldehyd und
Ammoniak (handelsüblicher Vulkanisationsbeschleuniger der
Firma ICI, Ltd.) 0,3
Ammoniak (handelsüblicher Vulkanisationsbeschleuniger der
Firma ICI, Ltd.) 0,3
Phenyl-ß-naphthylamin 1,0
Vulkanisationstemperatur 138°C
Vulkanisationszeit 30 Min.
Mit den so hergestellten Proben wurden verschiedene Bestimmungen der Belastungseigenschaften durchgeführt
sowie die Reißfestigkeit nach dem Angle-Verfahren (ASTM D-624-54), die Shore-A-Härte (ASTM
D-676-59 T), der Wärmeaufbau (ASTM D 623-62), die Rückstellkraft gemäß der Lüpke-Methode (Britischer
Standard 903-A8-1963) und der Verschleißindex nach
Croydon-Akron (Britischer Standard 903-A 9-1957) bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle Il angegeben. Mit der Bezeichnung »Mischpolymerisat a« ist das Mischpolymerisat
gemeint, das aus dem ersten Reaktor erhalten wurde, während »Mischpolymerisat b« das Polymerisat
betrifft, das aus dem Röhrenreaktor nach der »Nachpolymerisation« erhalten wurde. Alle Mischpolymerisate a
und das Mischpolymerisat b aus dem Beispiel 3 waren Mischpolymerisate willkürlicher Verteilung ohne Endblöcke,
während die anderen Mischpolymerisate b aus einem willkürlich verteilten Mischpolymerisatteil mit
einem Block an einem Ende waren.
Beispiel
Nr. bzw.
Vergleichsversuch
Mischpoly
meres
Zusammensetzung des Mischpolymerisats Gew.-%
Styroleinheiten
Butadieneinheiten
1,2-add. 1,4-add.
Endblock
Hoek-
stra-
Wert
Eigenschaften der Vulkanisate mit hochabriebfestem Ruß
Modu | Zug | Bruch | Bruch |
lus | festig | deh | verfor |
300% | keit | nung | mung |
kg/cm2 | kg/cm2 | % | % |
170 | 257 | 412 | 11 |
168 | 262 | 440 | 11 |
152 | 251 | 430 | 10 |
143 | 269 | 480 | 12 |
a
b
a
b
b
a
b
22.6
27.6
14
19
27.6
14
19
6.7
6.7
8.0
6.7
8.0
7.3
70.7
65.7
78.0
73.7
65.7
78.0
73.7
II
12
14
15
23
22
15
23
22
Fortsetzung
Beispiel Misch-Nr. b/w. poly-Vcrniercs
glcichsversuch
Zusammensetzung des Mischpolymerisats (iew.-%
Styrol- Hutadicncinhcilcn Iindcinheiten
{J_.iM , 4.add block
I.V.
il I/g llock-
stra-Wcrt
liigenschallen der Vulkanisate mit
hochabriebfcslem RuIl
hochabriebfcslem RuIl
Modulus
Zugfestig-
300'Ki keit
300'Ki keit
kg/cnr kg/cm'
Bruch- Bruchdell- verlbrnung mung
27.7
27.5
42.1
20.3
42.1
20.3
42.1
16.3
16.4
9.9
12.7 8.2 7.4
56.0 56.1 85.1
45.2 71.5 50.5
40
1.8 1.9
1.9 1.9 1.3 1.8
140
141
133
147
183
138
141
133
147
183
138
258
266
173
298
238
192
266
173
298
238
192
490
490
412
533
365
410
490
412
533
365
410
14
17
6
!9
!9
8
25
25
Tabelle II (Fortsetzung)
Beispiel Misch- Eigenschaften der Vulkanisate mit hochabriebfestem RuIl
Nr. bzw. poly- Rejß_ shore wärme- Rückstellkraft
Ver- meres fes.tigkeit A.H;irte. au|bau .-. „
gleichs- „.,„,f , r. Lupke h
versuch
festigkeit Α-Harte- aulbau
nach grad C
Angle über
20 C 37 C
kg/cm2
Verschleißindex,
20 C" beim Winkel
20 C" beim Winkel
20°
45° 70°
110°
15°
20°
I | a | 51 | 67 | 38 | 56 | 64 | 66 | 74 | 113 | 118 | 131 | β I |
b | 57 | 69 | 37 | 52 | 59 | 60 | 68 | 99 | 102 | 111 | 'φ | |
2 | a | 49 | 67 | 38 | 59 | 66 | 66 | 75 | 140 | 155 | 169 | I |
b | 55 | 65 | 41 | 59 | 65 | 66 | 74 | 128 | 137 | 149 | >,'■■ | |
3 | ■A | 52 | 62 | 36 | 48 | 58 | 64 | 72 | - | - | - | |
b | 52 | 63 | 39 | 49 | 58 | 63 | 72 | - | - | - | S | |
A | il | 50 | 63 | 37 | 63 | 67 | 67 | 73 | 250 | 285 | 378 | I |
B | a | 53 | 72 | 45 | 38 | 52 | 57 | 65 | 80 | 88 | 98 | I |
C | a | 53 | 66 | 34 | 57 | 66 | 67 | 74 | 120 | 128 | 145 | |
b | _ | 63 | 75 | — | _ | _ | _ | _ | ||||
Aus Tabelle II kann entnommen werden, daß das Mischpolymerisat nach Vergleichsversuch A eine
bedeutend niedrigere Zugfestigkeit und Modul als die Produkte der Beispiele 1, 2 und 3 besitzt und daß der
Vergleichsversuch B ein Mischpolymerisat ergab mit einer wesentlich niedrigeren Verschleißfestigkeit, während
außerdem der Wärmeaufbau dieses Mischpolymerisats hoch und seine Rückstellkraft ziemlich niedrig
waren. Aus den Ergebnissen von Vergleichsversuch C kann geschlossen werden, daß:
55
a) Obwohl Mischpolymerisat a die gewünschten Eigenschaften hat die Herstellung dieses Mischpolymerisats
die Rückgewinnung einer großen Menge bo an nicht umgesetztem Monomeren einschließt, und
b) das Mischpolymerisat b einen solchen hohen Prozentsatz an Endblöcken besitzt, daß der
Wärmeaufbau sich mehr als verdoppelt und außerdem die Zugfestigkeit und der Modul ganz b5
erheblich abgefallen sind.
Die Beispiele 1, 2 und 3 zeigen, daß das nicht umgewandelte Monomere ohne Nachteil vollständig in
einem zweiten Reaktor umgesetzt werden kann. Die Beispiele 1 und 2 ergaben nämlich willkürlich verteilte
Mischpolymerisate mit relativ kleinen Endblocks, was die in der Tabelle angegebenen Eigenschaften kaum
beeinflußte. Die Mischpolymeren b der Beispiele 1 und 2 besaßen bessere Kaltfließfähigkeit als die Mischpolymeren
a, die bei den gleichen Versuchen erhalten wurden. Das Beispiel 3 wurde in Gegenwart von Tetrahydrofuran
durchgeführt, wodurch die Mischpolymeren a und b einen relativ hohen Gehalt an Butadieneinheiten
besaßen, die chemisch durch 1,2-Addition gebunden sind, wodurch kein Endblock in dem zweiten Reaktor
gebildet wurde. Daher ist die Zusammensetzung und die Textur des Mischpolymerisats b bei diesem Versuch
praktisch identisch mit denen des Mischpolymerisats a, so daß die Eigenschaften dieser beiden Mischpolymerisate
auch praktisch die gleichen waren.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von kautschukartigen Mischpolymerisaten aus Butadien-(1,3) oder
Isopren und Styrol, in denen die Monomereneinheiten vorwiegend in statistischer Verteilung eingebaut
sind, durch Polymerisation der Monomeren, gegebenenfalls in Anwesenheit kleiner Mengen eines
Divinylbenzols, in Lösung in aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen
oder deren Mischungen, in Gegenwart von Lithiumkohlenwasserstoffkatalysatoren in einer Reaktionszone, in die die für die Umsetzung benötigten
Komponenten kontinuierlich eingespeist werden und aus der das Reaktionsgemisch kontinuierlich
abgezogen wird, und wobei gegebenenfalls das aus der Reaktionszone abgezogene Gemisch in einen
chargenweise arbeitenden Reaktor oder in einem kontinuierlich arbeitenden Röhrenreaktor überführt
wird, in dem das nicht umgewandelte Monomere vollständig zur Polymerisation gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung des reagierenden Gemischs der Reaktionszone
konstant homogen gehalten wird, wobei :■> das Homogenhalten der Zusammensetzung des
reagierenden Gemischs durch gründliche Zusammenmischung aller darin vorliegender Teile erreicht
wird; daß das Gewichtsverhältnis, mit dem das Dien und das Styrol in die Reaktionszone eingespeist «1
werden, im Bereich zwischen 90 : 10 und 55 :45 liegt, die durchschnittliche Verweilzeit in der Reaktionszone weniger als 2 Stunden beträgt, die Monomerenkonzentration
des reagierenden Gemischs in der Reaktionszone weniger als 3 Gewichtsprozent und r>
die Polymerisatkonzentration 5 bis 25 Gewichtsprozent beträgt, und daß die Polymerisation gegebenenfalls
in Anwesenheit eines Äthers in Mengen von 1 bis 20 Mol pro Mol an eingesetzter Littiiumverbindung
durchgeführt wird. w
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das reagierende Gemisch bei einer
Temperatur im Bereich zwischen 60 und 150°C
gehalten wird und die Katalysatorkonzentration des Gemischs 0,0001 bis 0,5 g gebundenes Lithium pro 4>
100 g der Gesamtmenge der eingesetzten Monomeren beträgt.
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BHN | Withdrawal |