DE1745178C3 - Verfahren zur Herstellung einer Epoxydharzmischung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Epoxydharzmischung

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DE1745178C3
DE1745178C3 DE19671745178 DE1745178A DE1745178C3 DE 1745178 C3 DE1745178 C3 DE 1745178C3 DE 19671745178 DE19671745178 DE 19671745178 DE 1745178 A DE1745178 A DE 1745178A DE 1745178 C3 DE1745178 C3 DE 1745178C3
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epoxy resin
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DE19671745178
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Rinse; Pasman Pieter Hans; Eindhoven Dijkstra (Niederlande)
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Koninklijke Philips NV
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Philips Gloeilampenfabrieken NV
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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Epoxydharzmischung, die aus einem Polyglycidyläther einer Polyhyroxyverbindung, einer ein- oder mehrkernigen aromatischen Verbindung mit mindestens einer phenolisch gebundenen Hydroxylgruppe und einem tertiären Amin als Härter und üblichen Zusätzen besteht, durch Mischen dieser Bestandteile in an sich bekannter Weise.
Die Epoxydharzmischung kann die üblichen Füllstoffe, Pigmente, Farbstoffe und andere Zusatzmittel enthalten.
Die handelsüblichen Epoxydharze werden z. B. dadurch erhalten, daß man Epichlorhydrin mit p,p'-Isopropylidendiphenol (Bisphenol-A) in Gegenwart eines Alkalihydroxyds reagieren läßt. Es ist jedoch auch möglich, mit anderen Polyhydroxyverbindungen, wie Novolaken, Resolen und aliphatischen Polyhydroxyverbindungen, die unter Verwendung von Epichlorhydrin oder anderen, Epoxygruppen enthaltenden Verbindungen, brauchbare Epoxydharze herzustellen.
Die üblichen Epoxydharze enthalten im Harzmolekül mehr als eine Epoxygruppe.
Eine Möglichkeit, hochpolymere durchgehärtete Produkte zu erhalten, besteht darin, Epoxydharzmoleküle zu koppelt; dies geschieht mittels Stoffen, deren Molekül zwei oder mehr Gruppen enthält, die in bezug auf Epoxygruppen reaktionsfähig sind. Diese Stoffe werden gewöhnlich in stöchiometrischen oder nahezu stöchiometrischen Mengen verwendet.
Zu diesem Zweck verwendbare Stoffe sind Polyamide, Polyamine, Polysulfide, Harnstoff-, Phenol- und Melamin-Formaldehyd-Harze und ein- oder mehrkernige aromatische Verbindungen mit zwei oder mehr phenoüsch gebundenen Hydroxylgruppen und Säureanhydride.
Im allgemeinen verlaufen Kopplungsreaktionen mit diesen Stoffen träge, außer mit aliphatischen Polyaminen, es sei denn, daß dem Reaktionsgemisch außerdem katalytisch wirkende Stoffe (Beschleuniger) zugesetzt werden oder das Reaktionsgemisch erwärmt wird.
Aus der US-PS 30 63 965 ist bekannt, daß man Gemische von Epoxydharzen und Novolaken unter Zusatz einer geringen Menge Hexamethylentetramin durchhärten kann. Dieses Härtesystem hat den Nachteil, daß die mechanische Festigkeit der erhaltenen Produkte gering ist. Auch Phenol und seine Homologen können statt eine Novolakes verwendet werden. Bei Härtung bei Zimmertemperatur entstehen im letzteren Fall mit dem bekannten Härtesystem Produkte, die im allgemeinen unterhalb 1000C, in manchen Fällen schon bei 80"C, schmelzbar sind.
Härtung bei Zimmertemperatur bedeutet, daß die Härtungsreaktion nicht durch eine besondere Erwärmung des Produktes gestartet zu werden braucht. Da die Härtung exotherm verläuft, kann die Temperatur des Produktes die Zimmertemperatur überschreiten. Bei Härtung unter Erwärmung des Produktes (z. B. i>m diese schneller erfolgen zu lassen) entstehen porige, spröde Produkte. Die mechanische Festigkeit dieser Produkte ist nicht besonders groß.
Eine dreidimensionale Vernetzung wird wegen der Schmelzbarkeit dieser Produkte bei Durchhärtung nicht ausgebildet.
In der US-PS 30 37 026 ist ein Hydrochinon-Triäthylendiamin-Komplex als Härter für Epoxydharze beschrieben. Ein Nachteil dieses Härtesystems besteht darin, daß die Durchhärtung erst bei 180 bis 2000C stattfindet. Mit Triäthylendiamin allein benötigt die Durchhärtung Temperaturen von 100 bis 135° C.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Epoxydharzmischung zu schaffen, die sich bei Zimmertemperatur härten läßt und erhöhte mechanische Festigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs erwähnten Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Härter Diäthylentetramethylentetramin verwendet wird und das Verhältnis der Mischungsbestandteile 1 Äquivalentgewicht einer ein- oder mehrkernigen aromatischen Verbindung mit mindestens einer phenoüsch gebundenen Hydroxylgruppe zu 0,5 bis 2 Äquivalentgewicht eines Polyglycidyläthers einer Polyhydroxyverbindung beträgt.
Diäthylentetramethylentetramin, im folgenden als DTT bezeichnet, ist ein Kondensationsprodukt aus zwei Molekülen Äthylendiamin und 4 Molekülen Formaldehyd. Diese Verbindung enthält keinen an Stickstoff gebundenen Wasserstoff. Da die besten Ergebnisse bei ungefähr stöchiometrischen Mengen erhalten werden, muß das System als Härtersystem angesehen werden. Bei Verwendung dieses Härtersystems in katalytischen Mengen (1 bis 5 Gew.-%) ergibt sich, daß das System keine oder nur eine geringe Aktivität entwickeh.
Unter »Äquivalentgewicht der Epoxy-Verbindung« — im vorliegenden Falle: Äquivalentgewicht eines Polyglycidyläthers einer Polyhydroxyverbindung — ist der Quotient aus dem mittleren Molekulargewicht der Epoxy-Verbindung und der durchschnittlichen Zahl an Epoxygruppen pro Molekül zu verstehen. Unter Äquivaientgewicht eines Phenols oder dessen Homologen ist der Quotient aus dem Molekulargewicht und der durchschnittlichen Zahl an reaktionsfähigen Wasserstoffatomen (Ortho- und Parastellung) pro Molekül zu verstehen. Ein Äquivalentgewicht DTT ist V4 Mol.
DTT kann ζ. B. dadurch erhalten werden, daß man in einer wäßrigen Lösung Äthylendiamin mit Formaldehyd im Molverhältnis 1 :2 reagieren läßt. Das Kondensationsprodukt fällt gegebenenfalls nach Konzentration der Lösung aus und kann abfiltriert werden. Das Kondensationsprodukt hat einen Schmelzpunkt von 196°C und ist. soweit bekannt, nich« giftig oder allergen.
Das erfindungsgemäß hergestellte Epoxydharzgemisch kann unter Verwendung eines Härtersystems erhalten werden, das als ein- oder iiiehrkernige aromatische Verbindung mit mindestens einer phenolisch gebundenen Hydroxylgruppe Phenol oder dessen Homologe enthält. Im Molekül müssen diese jedoch mindestens eine freie Ortho- oder Parasteilung aufweisen. Derartige Verbindungen sind *:. B.
Phenol, o-Kresol, m-Kresol, p-Kresol,
2,4-Dimethylphenol, 3,4-DimethyIphenol,
2,5-Dimethylphenol, 3,5- Dimethylphenol,
2,6-Dimethylphenol, Brenzcatechin, Resorcin, Hydrochinon und Pyrogallol.
Auch Homologe, die einen anderen Substituierten anstelle der Methylgruppe tragen, z. B. eine Äthylgruppe, eine Propylgruppe, eine andere Alkylgruppe, Halogen oder eine Nitrogruppe, sind verwendbar. Weiter kann noch CashewnuDschalenöl erwähnt werden. (Cashewnußschalenöl ist ein aus tropischen Nüssen gepreßtes schwarzbraunes öl, das hauptsächlich aus einem Gemisch von Anacardsäure nach einem mit einer ungesättigten Alkylkette substituierten Resorcin mit einem mittleren Molekulargewicht von 302 besteht.) Das Härtersystem kann auch Bisphenole wie p,p'-lsopi-opylidendiphenol enthalten. Auch können Reaktionsgemische mit Novolaken und Resolen hergestellt werden, die durch Kondensation von Formaldehyd z. B. mit den obenerwähnten Phenolen erhalten wurden.
Für einen schnellen Verlauf der Härtungsreaktion bei Zimmertemperatur, aber auch, um nicht schmelzbare Endprodukte zu erhalten, ist es erwünscht, vorzugsweise Phenol oder Homologe zu verwenden, die mindestens zwei freie Orthostellungen oder eine freie Ortho- und eine freie Parasteilung im Molekül enthalten, z. B. Phenol, Resorcin, m-Kresol, o-Kresol und p-Kresol.
Insbesondere mit Resorcin werden sehr schnell reagierende Gemische erhalten. Die Härtungsreaktion kann, wenn erwünscht, dadurch beschleunigt werden, daß die Reaktionsgemische kurze Zeit mäßig erwärmt werden. Es ist auch möglich, die Härtungsreaktion dadurch zu beschleunigen, daß dem Reaktionsgemisch eine geringe Menge Resorcin zugesetzt wird. Dabei wird außerdem ein qualitativ besseres Produkt erhalten.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Produkte erhalten, die nach Durchhärtung nicht schmelzen. Die erhaltenen Produkte besitzen eine mechanische Festigkeit, die größer ist als die von Produkten, die durch Härtung mit Hexamethylentetramin erhalten werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Reaktionsgemische können als Gießharze, Imprägnierharze, Lackbindemittel, in Preßpulvern, als Klebstoff und in Drahtlakken verwendet werden.
Das Härtersystem ist ein vollwertiges Ersatz für aliphatische Polyamine, mit denen ebenfalls eine Härtung bei Zimmertemperatur erreicht werden kann. DTT ist unbeschränkt lang haltbar, es ist nicht hygroskopisch und reagiert nicht mit Wasser oder Kohlendioxyd. Die Eigenschaften der gehärteten Produkte können durch die Wahl und die Menge des verwendeten Phenols oder Phenolhomologen beeinflußt werden.
Anhand der folgenden Ausführungsbeispiele wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
Beispiel 1
Herstellung eines Lackes
246,6 g eines Epoxydharzes aus p.p'-Isopropylidendiphenol und Epichlorhydrin mit einem mittleren Äquivalentgewicht von 1775 und einem mittleren Erweichungspunkt von 1300C wurden in einem Gemisch von
300 g Toluol und
335 g Diacetonalkohol
gelöst. Der hellgelben Epoxydharzlösung werden
27,5 g p-Nonylphenol,
7,0 g DTT
zugesetzt. Als nach einigem Stehen Phasentrennung auftrat, wurde der Lacklösung unter Rühren Diacetonalkohol zugesetzt, bis die Lösung wieder klar war.
Gegenstände aus Metall, die mit einer dünnen Schicht des auf diese Weise hergestellten Lacks versehen worden waren, wurden in einem Heißluftofen 15 bis 30 Minuten lang auf 200°C erhitzt. Nach Abkühlung ergab sich eine helle, straffe Lackschicht mit guten elektrischen isolierenden und wasserabweisenden Eigenschaften. Die Lackschicht ist gegen Temperaturen zwischen -19O0Cund +1100Cbeständig.
Ein Lack gleicher Qualität wird erhalten, wenn 246,6 g des oben genannten Epoxydharzes durch 135,5 g eines solchen mit einem mittleren Äquivalentgewicht von 950 und einem mittleren Erweichungspunkt von 100° C, ebenfalls hergestellt aus ρ,ρ'-Isopropylidendiphenol und Epichlorhydrin, ersetzt wird.
Beispiel 2
Herstellung eines Lacks, der geeignet ist,
um Metalldraht mit einer isolierenden Lackschicht
zu versehen
Es wurde eine Lacklösung dadurch hergestellt, daß
331,8 g Epoxydharz wie in Beispiel 1,
37,0 g p-Nonylphenol,
9,4 g DTT
in einem Gemisch von
283,4 g technischem Xylol und
283,4 g Diacetonalkohol
gelöst wurden. Ein Kupferdraht mit einem Durchmesser von 120 μιτι wurde mit einer Lackschicht von 17 bis 18 μπι Stärke versehen.
Nach Aushärtung des Lacks ergab sich, daß die Oberfläche glatt und straff war. Bei langsamer und bei schneller Bruchdehnung entstanden keine Risse in der Deckschicht. Die Durchschlagsspannung in Quecksilber betrag 2!OO bis 2500 V. tg δ bei 1500 kHz war 0,033 bis 0,035; nach 72 Stunden bei 94% relativer Luftfeuchtigkeit 0,036 bis 0,042. Zwischen 100 und 12O0C begann die Lackschicht zu erweichen und nahm gummiartigen Charakter an. Ein Schmelzen trat auch bei Erhitzung auf
höhere Temperaturen nicht auf.
Beispiel 3
Herstellung einer Gieß- oder Füllmasse
13,5 g feinpulverisierte:. DTT,
3,7 g Resorcin,
22,4 g Kresol 50/53 (technisches Kresolgemisch,
das aus ungefähr gleichen Teilen meta- und
para-Kresol besteht)
wurden gemischt, bis eine homogene Paste entstanden war. Danach wurden
60 g Aluminiumoxydpulver und 60,3 g eines Epoxydharzes
schnell mit der Paste gemischt. Die Masse muß gleich nach dem Mischen aller Bestandteile verarbeite! werden. Die Durchhärtung unter Wärmeentwicklung findet innerhalb 20 bis 40 Minuten statt.
Beispiel 4
Herstellung eines bei Zimmertemperatur härtenden Klebstoffs
3,3 g feinpulverisiertes DTT,
0,9 g Resorcin,
5,5 g Kresol 50/55 (technisches. Kresolgemisch, das aus ungefähr gleichen Teilen meta- und para-Kresol besteht),
15,2 g eines flüssigen Epoxydharzes auf Basis von p.p'-lsopropylidendiphenol und Epichlorhydrin mit einem mittleren Äquivalentgewicht von 190 und einer Viskosität bei 200C von 150 bis 250 P,
g Aluminiumoxydpulver
wurden zu einer homogenen Klebepaste miteinander gemischt. Die Masse härtet bei Zimmertemperatur in 24 bis 48 Stunden, bei 650C in 15 bis 30 Minuten durch.
Beispiel 5
Herstellung einer Gießmasse, die nach Aushärtung gummiartige Eigenschaften besitzt
Eine Gießmasse wurde dadurch erhallen, daß
10,7 g feinpulverisiertes Kondensationsprodufcf von Äthylendiamin mit Formaldehyd 1 : 2 (DTT),
2,1 g Resorcin,
52.1 g Cashewnußschalenöl,
g Dolomitpulver CaCCb ■ MgCOa),
g eines flüssigen Epoxydharzes auf
Basis von p.p'-Isopropylidendiphenol nach Epichlorhydrin mit einem mittleren Äquivalentgewicht von 187 und einer Viskosität bei 20°C von 6 bis 10 P
homogen gemischt wurden. Die durchgehärtete Masse besitzt gummiartige Eigenschaften.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer Epoxydharzmischung, die aus einem Polyglycidyläther einer Polyhyroxyverbindung, einer ein- oder mehrkernigen aromatischen Verbindung mit mindestens einer phenoüsch gebundenen Hydroxylgruppe und einem tertiären Amin als Härter und üblichen Zusätzen besteht, durch Mischen dieser Bestandteile in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß als Härter Diäthylentetramethylentetramin verwendet wird und das Verhältnis der Mischungsbestandteile 1 Äquivalentgewicht Diäthylentetramethylentetramin zu 0,5 bis 3 Äquivalentge- '5 wicht einer ein- oder mehrkernigen aromatischen Verbindung mit mindestens einer phenolisch gebundenen Hydroxylgruppe zu 0,5 bis 2 Äquivalentgewicht eines Polyglycidyläthers einer Polyhydroxyverbindung beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine ein- oder mehrkernige aromatische Verbindung mit mindestens einer phenolisch gebundenen Hydroxygruppe verwendet wird, die mindestens zwei freie Orthostellungen oder eine *5 freie Ortho- und eine freie ParaStellung enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschleuniger Resorcin zugesetzt wird.
30
DE19671745178 1966-03-19 1967-03-16 Verfahren zur Herstellung einer Epoxydharzmischung Expired DE1745178C3 (de)

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NL6603638 1966-03-19
DEN0030170 1967-03-16

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