DE1151934B - Epoxyharz-, Form- oder UEberzugsmassen, die aus 2 oder 3 koernigen, voneinander verschiedenen Bestandteilen bestehen - Google Patents
Epoxyharz-, Form- oder UEberzugsmassen, die aus 2 oder 3 koernigen, voneinander verschiedenen Bestandteilen bestehenInfo
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Description
INTERNAT. KL. C 08 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
S 63179 IVc/39 b
ANMELDETAG: 27. MAI 1959
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 25. JULI 1963
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 25. JULI 1963
Es sind bereits Formmassen, insbesondere Preßmassen, beschrieben worden, die durch Hitze gehärtet
werden können und Epoxyharze, Phenolaldehydharze und zur Reaktion zwischen diesen
Bestandteilen erforderliche Katalysatoren, z. B. Amine, enthalten. Diese bekannten Katalysatoren
sind schon bei Zimmertemperatur wirksam, so daß Formmassen, die diese Substanzen enthalten, nur
für eine begrenzte Zeit gelagert werden können. Infolge dieser Schwierigkeit darf das Vermischen der
Bestandteile erst unmittelbar vor dem Gebrauch erfolgen. Eine derartige Verfahrensweise stellt beträchtliche
Anforderungen an die einzelnen Zubereiter oder Arbeiter und führt in vielen Fällen zu einem
unvollständigen Vermischen der Bestandteile.
Es ist bekannt, flüssige Epoxyharze, Polyesterharze *und ein Thixotropic verleihendes Verdickungsmittel,
beispielsweise Bentonit-Amin, einfach miteinander zu vermischen, ohne darauf Rücksicht zu
nehmen, daß die Zusammensetzung der Körner so 2u festgelegt ist, daß sich Bestandteile, die im Falle
ihrer Vereinigung bei normaler Temperatur eine unerwünschte Reaktion ergeben würden, nicht in
denselben Körnern befinden. Aus diesem Grund müssen die Formmassen sofort nach dem Vermischen
der Bestandteile verwendet werden, da eine längere Lagerung nicht möglich ist. Auch Zubereitungen aus
verschiedenen, zum Teil flüssigen Epoxyharzen und m-Phenylendiamin als Härter wurden schon in der
Literatur erwähnt. Zur Herstellung dieser Formmassen werden Epoxyharze mit den Härtern einfach
vermischt, wobei unberücksichtigt bleibt, daß die bei normaler Temperatur in unerwünschter Weise
reaktionsfähigen Bestandteile sich nicht in denselben Körnern befinden. Aus diesem Grunde müssen auch
diese Massen sofort nach dem Vermischen der Bestandteile verwendet werden. Schließlich wurde
auch schon vorgeschlagen, wärmehärtbare Form-, Überzugs- und Klebemassen auf Epoxyharzbasis in
der Weise herzustellen, daß Epoxyharze, Phenolaldehydharze und eine organische Stickstoffverbindung,
welche eine gegebenenfalls in Ringform vorliegende Gruppierung der Struktur
H2N-C-N =
enthält, einfach miteinander vermischt werden, wobei keine Rede von einer bestimmten Körnerzusammensetzung
ist, wie es für den Fall der Verwendung von Epoxyharz-, Form- oder Überzugsmassen,
die aus 2 oder 3 körnigen, voneinander verschiedenen Bestandteilen bestehen
Anmelder:
Shell Internationale Research Maatschappij N. V., Den Haag
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G.Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität: Niederlande vom 29. Mai 1958 (Nr. 228 198)
Johan Michael Goppel, Amsterdam (Niederlande), ist als Erfinder genannt worden
bei normaler Temperatur in unerwünschter Weise reaktionsfähigen Härtungsmitteln angebracht ist.
Demgegenüber sind Form- oder Überzugsmassen, die aus zwei oder drei körnigen, voneinander verschiedenen
Bestandteilen bestehen und die insgesamt schmelzbare Epoxyharze (A), feste, von den Epoxyharzen
verschiedene, in diesen lösliche oder schmelzbare polymere oder organische Verbindungen mit
mindestens zwei aktiven Wasserstofiatomen im Molekül und einem Molekulargewicht von mindestens
200 (B), für Epoxyharze übliche Härter mit einem Molekulargewicht unter 300 (C) enthalten,
wobei die Komponente (C) beim innigen Durchmischen mit (A) und/oder (B) bei Raumtemperatur
reagieren würde, erfindungsgemäß dadurch charakterisiert, daß der eine Bestandteil das Epoxyharz (A),
gegebenenfalls zusammen mit oder vorkondensiert mit der Komponente (B), der andere Bestandteil den
Härter (C) zusammen mit Komponente (B) enthält oder daß dieser Bestandteil allein aus dem festen
Härter (C) besteht, wobei in letzterem Fall die Komponente (B) als dritter Bestandteil vorliegt.
309 648/293
Demzufolge können die erfindungsgemäßen Formoder Überzugsmassen folgende Bestandteile enthalten:
Erste Körnung | Zweite Körnung | Dritte Körnung |
* | — |
A | B + C | — | — | |
Vorkondensat aus | ||||
A + B | B + C | — | ||
A + B | B + C | — | ||
A | Cfest | B | ||
Vorkondensat aus | ||||
A + B | Cfest | |||
A + B | Cfest |
Von allen Bestandteilen kann mehr als ein Vertreter in derselben Formmasse zugegen sein. Gegebenenfalls
können diese Massen zusätzlich zu den erwähnten Bestandteilen noch einen oder mehrere andere Stoffe
enthalten. Beispiele hierfür sind Füllmittel, Gleitmittel, lösliche Farbstoffe und Pigmente.
Die erfindungsgemäßen Form- oder Überzugsmassen bringen unter anderem den sehr erheblichen
technischen Fortschritt mit sich, daß sie nicht sofort verwendet werden müssen und bei normalen Temperaturen
längere Zeit gelagert werden können, da die Zusammensetzung der Körner so festgelegt ist,
daß Bestandteile, die im Falle ihrer Vereinigung bei normalen Temperaturen eine unerwünschte Reaktion
ergeben würden, sich nicht in denselben Körnern befinden. Andererseits härten die erfindungsgemäßen
Massen bei erhöhten Temperaturen sehr gut.
Die Epoxyharze (Komponente A), die auch unter dem Namen Äthoxylinkondensate bekannt sind,
können durch die Reaktion mehrwertiger Phenole, wie zweiwertiger Phenole oder mehrwertiger Alkohole,
mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin in alkalischen Medien hergestellt werden. Die Reaktion
wird bei Temperaturen von etwa 50 bis etwa 1500C
durchgeführt. Das Produkt wird gewaschen, um das ebenfalls gebildete Salz und jeden Überschuß an
Alkali zu entfernen. Die Kondensate enthalten überwiegend Moleküle der Formel
CH2-CH-CH2-(O — R — O —CH2-CHOH-CH2)„ — O —R-O-CH2-CH-CH2
worin R einen zweiwertigen Rest eines mehrwertigen Phenols oder mehrwertigen Alkohols bedeutet und η
entweder Null oder eine ganze Zahl ist. Ein Teil der Epoxygruppen kann in der hydratisierten Form vorliegen.
Die endständige Gruppe kann in einem Teil der Moleküle auch eine aus dem als Ausgangsstoff
verwendeten mehrwertigen Phenol oder dem mehr- ,^ wertigen Alkohol her stammende Hydroxylgruppe
sein. Auch die entsprechenden Bromverbindungen können bei diesem Verfahren an Stelle von Epichlorhydrin
oder Dichlorhydrin gebraucht werden.
Die mehrwertigen Phenole, aus welchen die obenerwähnten
Epoxyharze entstehen, können einkernig, z. B. Resorcin, Brenzkatechin und Hydrochinon und
durch Alkylierung dieser Verbindungen erhaltene Derivate,oder mehrkernig, z. B. 2,2-bis-(4'-Hydroxyphenyl)-propan,
4,4'-Dihydroxybenzophenon und l,l-bis-(4'-Hydroxyphenyi)-äthun, sein. Glyzerin ist
ein Beispiel für einen mehrwertigen Alkohol, aus welchem Epoxyharze hergestellt werden können.
Die Epoxyharze enthalten im allgemeinen durchschnittlich mehr als eine Epoxygruppe pro Molekül
und mindestens 0,1 Epoxyäquivalente pro 100 g. Die Epoxyharze enthalten im allgemeinen nicht mehr
als 0,8 Epoxyäquivalente pro 100 g. Unter der Bezeichnung »Epoxyäquivalent« wird die Anzahl
Gramm des Epoxyharzes verstanden, die sich durch Division des durchschnittlichen Molekulargewichts
des Epoxyharzes durch die durchschnittliche Zahl der Epoxygruppen pro Molekül ergibt.
Beispiele für die festen, von den Epoxyharzen verschiedenen, darin löslichen oder schmelzbaren,
höhermolekularen Verbindungen mit mindestens zwei aktiven Wasserstoffatomen im Molekül und
einem Molekulargewicht von mindestens 200 (Komponente B) sind die Novolake (d. h. Kondensationsprodukte von alkylierten oder nicht alkylierten ein-
wertigen oder mehrwertigen Phenolen mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, die mindestens
zwei phenolische Hydroxylgruppen pro Molekül enthalten), die Kondensationsprodukte von Phenolen
mit Ketonen, wie bis-Phenol oder Diphenylol-2,2-propan, die Kondensationsprodukte von Aminen
und Amiden mit Aldehyden, wie Harnstoff-Aldehyd-Harze und Melamin-Aldehyd-Harze, bei denen die
Kondensationsreaktion in einem Stadium unterbrochen wird, wenn das Produkt noch schmelzbar
ist, und Polyamide, wie die Kondensationsprodukte von Diaminen mit Dicarbonsäuren.
In diesen Formmassen können alle Verbindungen mit einem Molekulargewicht von unter 300 als
Härtemittel zur Verwendung gelangen, deren Wirksamkeit in bezug auf Epoxyharze bekannt ist. In
erster Linie sind die Amine wichtig, insbesondere die primären und sekundären Amine mit mindestens
drei an Stickstoffatome gebundenen Wasserstoffatomen im Molekül sowie die tertiären Amine.
Beispiele hierfür sind: Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Dimethylenaminopropylamin,
Diäthylaminopropylamin, Dicyandiamid, m-Phenylendiamin, n-Butylamin, Piperidin, Triäthylamin,
Benzyldimethylamin, Triäthanolamin, Dimethylaminomethylphenol, tris-(Dimethylaminomethyl)-phenol
und Pyridin.
Andere Härter sind z. B. mehrbasische organische Säuren, wie Oxalsäure, und deren Anhydride, wie
Phthalsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid.
Die erfindungsgemäßen Formmassen sind gekörnt. Die Körner haben verschiedene Zusammensetzung,
und zwar mit der Maßgabe, daß Substanzen, die bei ihrer Vereinigung innerhalb einer homogenen Mischung
sogar bei normalen Temperaturen eine unerwünschte Reaktion ergeben würden, in denselben
Körnern zusammen nicht vorkommen. Daher können die Formmassen z. B. aus zwei Sorten von
Körnern zusammengesetzt sein, nämlich aus Körnern, bestehend aus einer mehr oder weniger homogenen
Mischung eines Epoxyharzes mit einem Novolak, und aus Körnern, bestehend aus einer homogenen Mischung
eines Epoxyharzes mit einem Novolak, und aus
Körnern, bestehend aus einer homogenen Mischung eines Novolaks mit einem Amin. Die letztere Körnersorte
kann auch nur aus einem Amin bzw. einem anderen Härter bestehen. In dieser pulverförmigen
Mischung ist das Epoxyharz getrennt von Amin oder auf jeden Fall, wenn überhaupt, kaum in Berührung
mit dem Amin, so daß eine vorzeitige Reaktion zwischen dem Epoxyharz und dem Amin vermieden
wird.
Die Novolake (und andere an Stelle der Novolake verwendbare Verbindungen) vermögen beträchtliche
Mengen der flüssigen Amine aufzunehmen, wobei die Mischung bei normalen Temperaturen gleichfalls
fest ist und noch dazu ein lockeres gießbares Pulver bzw. eine feste Substanz darstellt, die zu einem
Pulver vermählen werden kann.
Ein weiterer Vorteil der homogenen Verteilung des Härters in einer Mischung mit einem der Bestandteile
des Gemisches besteht darin, daß sie eine bessere Gewähr für die gleichmäßige Verteilung des
Härters in der gekörnten Formmasse gibt. Dieser Vorteil ist sowohl bei flüssigen Härtern als auch im
allgemeinen bei allen Härtern wichtig, die in verhältnismäßig kleinen Gewichtsprozenten in diesen
Formmassen verwendet werden oder, mit anderen Worten, bei allen Härtern mit niederem Molekulargewicht,
nämlich mit einem Molekulargewicht von weniger als 300, insbesondere von weniger als 200.
Das Epoxyharz kann für sich allein in der körnigen Form in der Formmasse vorhanden sein; es können
nämlich bestimmte Körner der Formmasse ausschließlich aus Epoxyharz bestehen. Dies ist auch auf
andere feste Bestandteile der Formmasse anwendbar. Unter den festen, von den Epoxyharzen verschiedenen,
löslichen und/oder schmelzbaren Verbindungen mit einem Molekulargewicht von mindestens 200 und
durchschnittlich mindestens zwei aktiven Wasserstoffatomen im Molekül gibt es Stickstoffverbindungen,
die eine vorzeitige Reaktion bewirken würden, wenn sie mit den Epoxyharzen homogen vermischt werden
und die Mischung bei normaler Temperatur gelagert wird. Daher sollen diese Verbindungen ähnlich wie
die üblichen Härter nicht zusammen mit den Epoxyharzen in denselben Körnern der Formmasse zugegen
sein.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können durch Vermischen der Bestandteile und oder homogenen
Mischungen der Bestandteile, wenn notwendig nach dem Zerkleinern dieser Bestandteile oder Mischungen
hergestellt werden. Verschiedene Bestandteile und/ oder homogene Mischungen der Bestandteile können
auch zusammen vermählen werden. Während des Zerkleinerns sollen Temperaturen vermieden werden,
bei welchen die Bestandteile oder Mischungen schmelzen oder erweichen würden.
Wenn die Unterschiede in den spezifischen Gewichten der ungleichartig zusammengesetzten Körner
der Formmasse beträchtlich sind, dann leidet die Gleichmäßigkeit der Verteilung der verschiedenen
Körner der Mischung, z. B. beim Transport darunter. Um dies zu verhindern, können die kleinen Körner
zu größeren Körnern, Tabletten od. dgl. verarbeitet werden. Dies erfolgt unter Druck, wobei mäßig
erwärmt werden kann. Klebemittel, z. B. Harze, die bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen erweichen,
können ebenfalls gebraucht werden.
Das Verhältnis, in dem das Epoxyharz und das Novolak in die Formmasse eingearbeitet wird, kann
innerhalb weiter Grenzen, z. B. von 20 bis 300 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 30 bis 120 Gewichtsteilen Novolak pro 100 Gewichtsteile des Epoxyharzes
schwanken. Das Molekulargewicht des Novolaks soll vorzugsweise um so höher sein, je größer
das Verhältnis Novolak zu Epoxyharz ist. Alles was in diesem Abschnitt in bezug auf die Novolake
gesagt wurde, gilt in entsprechender Weise auch für die anderen Verbindungen, die fest, löslich und/oder
schmelzbar sind, ein Molekulargewicht von mindestens 200 haben und durchschnittlich mindestens
zwei aktive Wasserstoffatome im Molekül aufweisen.
Die Härter sind im allgemeinen in Mengen von 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, insbesondere von 0,1
bis 4 Gewichtsprozent, bezogen auf das Epoxyharz, in den Formmassen zugegen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können durch Hitze gehärtet werden, z. B. im Bereich von 80 bis
22O0C, insbesondere von 100 bis 1800C. Das Erhitzen
wird fortgesetzt, bis das Reaktionsprodukt unlöslich und unschmelzbar ist. Je höher die Temperatur
ist, um so größer muß man erhitzen. In gewissen Fällen wird die Reaktion durch Kühlen
unterbrochen, bevor das Produkt unlöslich und unschmelzbar geworden ist. Auf diese Weise wird
ein Vorkondensat erhalten, das später in ein unlösliches und unschmelzbares Produkt übergeführt
werden kann.
Man kann auch das Epoxyharz und z. B. einen Novolak vor der ersten Stufe, bei welcher das Vorkondensat
noch schmelzbar ist, vorkondensieren. Das Vorkondensat enthält noch eine Anzahl nicht
umgesetzter Epoxygruppen und wird vorzugsweise in seiner Thioform (C3H6S3) verwendet. So werden
lagerbeständige, Vorkondensate enthaltende Formmassen erhalten.
Die erfindungsgemäßen Formmassen sind ausgezeichnete Preßpulver, die im Gegensatz zu bekannten
hitzehärtbaren Preßpulvern auf der Grundlage von z. B. Harnstoff-Formaldehyd-Harz, MeI-amin-Formaldehyd-Harz
oder Phenol-Formaldehyd-Harz keine flüchtigen Verbindungen, wie Wasser oder Ammoniak, während des Preßverfahrens ausscheiden.
Daher können beträchtlich geringere Drücke und folglich viel billigere Maschinen und Preßformen
verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können auch bei der Herstellung von Vergußharzen, Klebemitteln,
Imprägnierungsmitteln und Schichtstoffen verwendet werden.
In den folgenden Beispielen wurde ein Epoxyharz mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
370 und einer durchschnittlichen Zahl von 1,85 Epoxygruppen pro Molekül verwendet. Die Zahl der
Epoxyäquivalente pro 100 g betrug demzufolge 0,5. Dieses Harz wurde durch die Reaktion von 2,2-bis-(4-Hydroxyphenyl)-propan
mit einem Überschuß an Epichlorhydrin in Gegenwart von Alkali erhalten.
Zur Herstellung des Novolaks wurde eine Mischung aus 1 Mol Phenol, 0,88 Mol Formaldehyd (in Form
einer 37%igen wäßrigen Lösung) und 0,1 g 37%iger Salzsäure vorsichtig auf 1000C erhitzt und 31^ Stunden
lang auf dieser Temperatur gehalten. Nach 1 stündigem Erhitzen wurden weitere 0,1 g 37%ige
Salzsäure hinzugefügt. Nach dem Erhitzen wurde das Wasser abdestilliert, und zwar zuerst bei normalem
Druck, bis die Temperatur im unteren Teil auf 1100C
gestiegen ist, und dann unter Vakuum (10 mm Hg),
bis eine Temperatur von 1650C erreicht wurde. Das
Harz wurde dann auf eine Aluminiumfolie gegossen. Der Schmelzpunkt des Novolaks betrug 1100C, das
Molekulargewicht etwa 800. Er enthielt durchschnittlich etwa 7,7 phenolische Hydroxylgruppen
pro Molekül.
Die Teile in den Beispielen bedeuten Gewichtsteile.
Die Teile in den Beispielen bedeuten Gewichtsteile.
Zubereitung A 1
70 Teile Novolak, 70 Teile Holzmehl, 1 Teil Benzyldimethylamin und 2,8 Teile eines Gleitmittels (bestehend
aus einer Mischung von 1 Teil Stearinsäure, 1 Teil Montanwachs und 0,8 Teilen Zinkstearat)
wurden bei 100 ° C verknetet und anschließend gekühlt und zerkleinert.
Zubereitung B 1
100 Teile Epoxyharz, 100 Teile Holzmehl und 4 Teile des obenerwähnten Gleitmittels wurden ebenfalls
bei 100° C verknetet und anschließend gekühlt und zerkleinert.
Die Zubereitungen A1 und B 1 wurden bei Zimmertemperatur
in Gewichtsverhältnissen von 1 : 1 vermischt. Es wurden aus der so entstandenen lagerbeständigen
erfindungsgemäßen Form- oder Überzugsmasse bei Temperaturen von 16O0C, Drücken
von 100 Atm und Stehzeiten von 5 Minuten Preßlinge hergestellt. Sie hatten ausgezeichnete elektrische
Eigenschaften und eine hohe chemische Widerstandsfähigkeit. Die mechanischen Eigenschaften waren wie
folgt:
Rockwell-Härte (E-Skala) .. 75 Wärmefestigkeit
(gemäß ASTM D 648, 264) 108°C
(gemäß ASTM D 648, 264) 108°C
Biegefestigkeit 850 kg/cm2
Schlagzähigkeit (Izod) 1,22 kg/cm
Wenn diese Preßlinge anschließend weitere 6 Stunden auf 1400C erhitzt werden, dann können die
Eigenschaften verbessert werden, wie es aus der folgenden Tabelle hervorgeht.
Rockwell-Härte (E-Skala) .. 80
Wärmefestigkeit 139 0C
Biegefestigkeit 920 kg/cm2
Schlagzähigkeit 1,38 kgcm/cm
Beispiel 2
Zubereitung A 2
Zubereitung A 2
Es wurde in der gleichen Weise wie bei der Zubereitung A 1 im Beispiel 1 gearbeitet, nur mit
dem Unterschied, daß 2 Teile Diäthylendiamin an Stelle von 1 Teil Benzyldimethylamin verwendet
wurden.
Zubereitung B 2
100 Teile Epoxyharz und 35 Teile Novolak wurden bei 1700C vorkondensiert, bis eine Viskosität von
15OcP erreicht wurde. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde das Vorkondensat bei 1000C
mit 135 Teilen Holzmehl und 5,4 Teilen des obenerwähnten Gleitmittels verknetet. Die Mischung
wurde dann gekühlt und zerkleinert.
Eine Mischung aus den Zubereitungen A 2 und B 2 im Gewichtsverhältnis von 1 : 1 wurde wie im
Beispiel 1 zusammengepreßt. Diese Preßlinge hatten sehr zufriedenstellende Eigenschaften.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Form- oder Überzugsmassen, die aus zwei oder drei körnigen, voneinander verschiedenen Bestandteilen bestehen und die insgesamt schmelzbare Epoxyharze (A), feste, von den Epoxyharzen verschiedene, in diesen lösliche oder schmelzbare polymere organische Verbindungen mit mindestens zwei aktiven Wasserstoffatomen im Molekül und einem Molekulargewicht von mindestens 200 (B), für Epoxyharze übliche Härter mit einem Molekulargewicht unter 300 (C) enthalten, wobei die Komponente (C) beim innigen Durchmischen mit (A) und/oder (B) bei Raumtemperatur reagieren würde, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Bestandteil das Epoxyharz (A), gegebenenfalls zusammen mit oder vorkondensiert mit der Komponente (B), der andere Bestandteil den Härter (C) zusammen mit Komponente (B) enthält oder daß dieser Bestandteil allein aus dem festen Härter (C) besteht, wobei in letzterem Fall die Komponente (B) als dritter Bestandteil vorliegt.In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 153 118; USA.-Patentschrift Nr. 2 801 229.In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patent Nr. 1 057 332.
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- NL NL109347D patent/NL109347C/xx active
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