DE1720801B2 - Verfahren zur Herstellung von fluorhaltigen Polymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von fluorhaltigen PolymerenInfo
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- C08F14/18—Monomers containing fluorine
Description
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung fluorhaltiger Polymerisate durch Homo-
©der Copolymerisation fluorhaltiger Olefine in wäßrigem, saurem Medium bei Temperaturen von 0 bis
$0c C in Gegenwart von Sauerstoffsäuren von EIementen
der 7. Gruppe des Periodischen Systems der Elemente, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
tnan die Polymerisation ir. Gegenwart von Mangantäuren, deren Salzen oder solchen Manganverbindungen,
die unter den Polymerisationsbedingungen in die vorgenannten Verbindungen übergehen können,
in Mengen von 0,1 bis 100 Teilen je Million Teile des wäßrigen Polymerisationsmediums durchführt.
Es ist, wie aus der einschlägigen Literatur hervorgeht,
allerorts üblich, die Polymerisation von Fluorolefinen
radikalisch zu starten. Bei höheren Temperaturen kann die Polymerisation beispielsweise durch
die beim Zerfall von Peroxyden, Pe^ulfaten, Perphosphaten, Percarbonaten oder organischen Persäuren
und Azoverbindungen entstehenden Radikale in Gang gebracht werden (USA.-Patentschriften
2 230 654,2 393 967,2 534 058,2 513 312, 2 471959,
2 510 783). Ebenfalls bekannt ist es, bei tieferen Temperaturen die zum Polymerisationsstart erforderliehen
Radikale mit Hilfe spezieller Redox-Systeme tu erzeugen (USA.-Patentschrift 2 393 967). Solche
Systeme benötigen generell einen Promotor (Oxydationsmittel wie Peroxyde, Persulfate, Percarbonate,
organische Peroxyde, Persäuren), einen Aktivator (Reduktionsmittel wie Bisulfite. Thiosulfate, Dithionite,
Pyrosulfite, Sulfinsäuren) sowie vorteilhafterweise geringe Mengen eines Accelerators (Fc ++-,
Cu++-, Cr+ + +-, Ag+-Ionen), der die Aufgabe hat,
den Zerfall des Promotors in Radikale zu erleichtern und zu beschleunigen sowie die Radikalausbeute zu
erhöhen. Die Acceleratoren selbst besitzen keine Initiatorwirkung. Ein solches viclbenutztes Redox-System
ist beispielsweise eine Kombination von Alkalipersulfat mit Alkalihydrogensulfit in Gegenwart
von Kupferionen. Ein anderes Redox-System dieser Art ist in der französischen Patentschrift 1 155143
beschrieben, wobei dort als Promotor Sauerstofirsäuren der Elemente der 7. Gruppe des Periodischen
Systems verwendet werden.
Je nach Polymerisationsneigung der einzelnen in Betracht gezogenen Olefine ist es darüber hinaus —
sei es, um überhaupt den ersten Polymerisationsschritt zu erzwingen, sei es, um das Angebot an
Monomeren innerhalb der Flotte so groß zu halten, daß wirtschaftlich günstige Raum-Zeit-Ausbeuten
erzielt werden können — in den meisten Fällen noch zusätzlich erforderlich und in der Praxis auch üblich,
die Monomerenkonzentration in der — meist wäßrigen — Flotte durch Vorgabe eines hohen Druckes
erheblich herauszusetzen. Eine weitere Verkürzung der Polymerisationszeiten kann durch Anhebung der
Polymerisationstemperatur erreicht werden.
Zur Verwirklichung dieser Maßnahmen muß jedoch ein erheblicher Mehraufwand an Apparatur-.
Bau- und Materialkosten in Kauf genommen werden. Weitere nicht unerhebliche Kosten verursachen die
verschärften Sicherheitsvorkehrungen, wie sie für das
Arbeiten bei höheren Drücken vorgeschrieben sind. Unter Druck ablaufende Polymerisationsprozesse
sind darüber hinaus in den seltensten Fällen kontinuierlich zu betreiben und daher wirtschaftlich ungünstig.
Außerdem bewegt man sich unter solchen Polymerisationsbedingungen — speziell im Falle des
Tetrafluoräthylens — innerhalb des möglichen Zerfallbereichs
(C2F4 ->- CF4 + C) unü muß ständig mit
plötzlichen explosiven Zersetzungen rechnen, was wiederum zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen erforderlich
macht. Temperaturerhöhungen führen wiederum in den meisten Fällen zu einer Verschlechterung
der Produkteigenschaften.
Ähnliche Überlegungen gelten auch für die bekanntgewordenen Verfahren und Möglichkeiten zur
Herstellung von Mischpolymerisaten fluorhaltiger Olefine untereinander.
So werden für gewöhnlich, um nur die bekanntesten Fluorolefine zu nennen, der Literatur zufolge
Tetrafluoräthylen bei etwa 10 bis 30 atü und zwischen 30 und 1000C (USA.-Patentschriften
2 534 058, 2 612 484, 2 816 082), Vinylfluorid bei 30 bis 100 atü und 80 bis 100- C (USA.-Patentschriften
2 510 783, 2 810 702), Vinylidenfluorid bei 30 bis 70 atü und 100 bis 150 C polymerisiert. Für Copolymerisate
zwischen Tetrafluoräthylen und Vinylfluorid werden Drücke von 140 bis 200 atü und
Temperaturen von 30 bis 100° C und zwischen Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen solche von
40 bis 50 atü und Temperaturen von 90 bis 125n C (USA.-Patentschrift 3 132 124) vorgeschlagen. Ähnliches
gilt für Copolymerisate von Vinylidenfluorid liches gilt für Copolymerisate von Vinylidenfluorid
und Hexafluorpropylen (USA.-Patentschrift 2 933 481).
Es ist ferner bekannt, die Polymerisation durch energieioiche Strahlung zu initiieren (Kunstsloffrundschau,
14, 98 (1967); Daikin Kogyo, japanische
Patentanmeldung 16194/66; Inst, for Ind. Development,
japanische Patentanmeldung 650o/76), was jedoch bei verhältnismäßig kleinem Wirkungsgrad
Verfahrens- und sicherheitsinäßig einen großen Aufwand erfordert, so daß diese Methode noch keinen
Eingang in die Prnxis finden konnte. Eine Reihe anderer Verfahren verwendet teils schwer zugängliche,
teils luft- und feuchtigkeitsempfindliche oder gar entzündliche Katalysatoren wie Xenonfluoride,
Sauerstofffluoride, Cer-. Mangan-, Chrom- und Blei-
fluoride oder Aluminiumalkyle, und weichen aus diesem Grunde auf wasserfreie teure spezielle organische
oder anorganische Lösungsmittel aus (USA.-Patentschriften
2 938 889, 2 985 673; deutsche Patentschriften 1086 895 und 1150 813; britische Patentschrift
853 355). Ebenfalls bekannt ist, Tetrafluoräthylen in der Gasphase an festen sauren Verbindungen
des Siliciums. Bors, Aluminiums und Chroms zu polymerisieren, wobei allerdings der gesamte
Katalysator im Polymerisat verbleibt, was das erhaltene Produkt für viele Einsatzgebiete ungeeignet
macht (USA.-Patentschrift 2 847 391; deutsche Auslegeschriften 1 049 582, 1256 480).
Es schien deshalb erstrebenswert, die Herstellung
von Polymerisaten bzw. Copolymerisaten fhorhaltiger
Olefine bei sowohl niederen Drücken als auch niederen Temperaturen unter Verwendung einfacher
Apparaturen und leicht zugänglicher Katalysatoren, dabei aber trotzdem mit hohen Raum-Zeit-Ausbeuten
in wäßriger Phase in wirtschaftlicher Weise, d. h. in großem Maßstab, betreiben zu können.
Es wurde nun gefunden, daß sich in überraschender und nicht vorherzusehender Weise hochmolekulare
Polymerisate und Copolymerisate von vielen fiuorhaltigen Olefinen unter besonders milden Bedingungen
und in ausgezeichneten Raum-Zeit-Ausbeuten erzeugen lassen, wenn man die Polymerisation
dieser Verbindungen in wäßriger Phase bei pH-Werten < 7 und Temperaturen von 0 bis 50 C in
Gegenwart von Mangansäuren, deren Salzen oder solchen Manganverbindungen, die unter den Polymerisationsbedingungen
in die vorgenannten Verbindungen übergehen können, in den obengenannten Mengen durchführt.
Zur Polymerisation undCopolymerisation imSinne des Verfahrens der Erfindung geeignete Monomere
sind beispielsweise perfluonerte Olefine, vorzugsweise jedoch Fluor-rf-Olefine mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen,
wie Tetrafluoräthylen Hexafluorpropylen, cyclo-, iso- und n-Perfluorbutylene. Erfindungsgemäß
können mit Erfolg auch solche Olefine, die neben Fluor noch ein oder mehrere andere Halogenatome
im Molekülverband aufweisen, wie beispielsweise Trifluorchloräthylen, l,l-Dichlor-2,2-difiuoräthylen,
1-Chlort.2-difiuoräthylen, in gleicher Weise in Polymere
überführt werden. Auch wasserstoffhaltige Fluorolefine, wie beispielsweise Trifluoräthylen,
Vinylidenfluorid oder Vinylfluorid — um nur die bekanntesten Vertreter dieser Reihe zu nennen —,
können im Rahmen vorliegenden Verfahrens homo- und copolymerisiert werden.
Katalysatoren im Sinne des Verfahrens der Erfindung sind wasserlösliche Salze der verschiedenen
Mangansäuren, wie beispielsweise Kaliumpermanganat, Ammonium- oder Kaliummanganat, Natriumhypomanganat
und Salze der manganigen Säure.
Auch die freien Säuren — sofern sie im wäßriglauren Milieu existent sind — können erfindungsfemäß
als Katalysatoren Verwendung finden.
Unter Substanzen, die erst unter den Bedingungen der Polymerisation in die vorgenannten Verbindungen
übergehen können, ist beispielsweise zu nennen ias Säureanhydrid der Permangansäure — Manganheptoxyd
Mn0O7.
Vorteilhaft verwendet man billige und leicht zu-Bängliche
Substanzen, wie Kaliumpermanganat oder Kaliummanganat. also Produkte, die in ausreichender
Reinheit im Handel wohlfeil erhältlich sind.
Im Hinblick auf die Sauberkeit und auf die guten Eigenschaften der zu erzeugenden Polymerisate ist es
erforderlich, die Katalysatorkonzentration in der Flotte in Mengen von 0,1 bis 100 Teilen, vorzugsweise
2 bis 10 Teilen, bezogen auf 1 Million Teile der wäßrigen Polymerisationsflotte, einzusetzen, im
Mittel also 5 mg pro Liter Flotte. Man kann den Katalysator bzw, die Katalysatormischung in einzelnen
Portionen zu Beginn der Polymerisation der Flotte zufügen oder auch die Katalysatorlösung, über
den ganzen Zeitraum des Polyinerisationsvorganges verteilt, kontinuierlich zudosieren, wobei bei größeren
Ansätzen letztere Methode die vorteilhafte ist.
Im Falle einer Suspensionspolymerisation werden der Flotte lediglich noch Aussalz- bzw. Fällmittel zugefügt,
die für die Ausbildung eines gut körnigen, feinen, rieselfähigen Polymerisates notwendig sind
und gleichzeitig den pIL-Wert der Flotte auf
< 7, vorzugsweise auf einen solchen von 4 bis 5, einregeln. Für diesen Zweck haben sich Salze, wie Ammoniumfluorid,
Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumdihydrogenphosphat, Natriumdihydrogenphosphat,
besonders bewährt. Die Flotte soll ungefähr 1/100- bis 3/100-molar an diesen Verbindungen
sein.
Die Zufuhr an Monomeren wird so lange aufrechterhalten, bis die Flotte 15 bis 20°/o an festem Polymeren
enthält.
Für den Fall der Dispersionspolymerisation fügt man dem Wasser die allgemein üblichen Mengen an
Dispergier- und Dispergierhilfsmitteln, wie Weißöle, Paraffine, längerkettige perfluorierte Carbonsäuren
oder deren Salze zu. Letztere übernimmt dann gleichzeitig die Einstellung des erforderlichen sauren pH-Bereiches.
Durch die hohe Aktivität der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden, sich in der Folge der Versuche
als ausgesprochen tieftemperatur- und niederdruckspezifisch verhaltenden Katalysatoren ist es nun
möglich, die gleichen Raumzeitausbeuten, die die bisherigen in wäßriger Phase polymerisierenden Systeme
unter vergleichbaren Bedingungen erst bei wesentlich höheren Temperaluren und um vieles
höheren Monomerendrücken erreichen, schon bei Temperaturen zwischen 0 und 50 C, vorzugsweise
zwischen 5 und 20° C, und bei Normal- oder nur wenig darüberliegendem Monomerendruck zu erhalten.
Tetrafluoräthylen wie auch Trifluorchloräthylen polymerisieren beispielsweise erfindungsgemäß selbst
bei 5 bis 10" C schon unter subatmosphärischen Monomerendrücken. In der Praxis wird jedoch die
Polymerisation dieser Monomeren gewöhnlich bei Normaldruck oder leicht erhöhtem Druck (0,5 bis
3 atü) durchgeführt.
Einige der zu verwendenden Katalysatoren sind — unter vergleichbaren Bedingungen von Druck,
Temperatur, Rührung und Konzentration aus gesehen — 10- bis 20mal wirksamer als der Standardkatalysator
Pcrsulfat Bisulfit.
Von Natur aus schwerer zur Polymerisation zu bringende Fluorolefine können gemäß dem Verfahren
der Erfindung bei weitgehend reduzierten Drükken und Temperaturen in befriedigenden Raumzeitausbeuten
polymerisiert und copolymerisiert werden. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens,
die auch eine kontinuierliche Polymerisation ermöglichen, bedingen eine hohe Wirtschaftlichkeit desselben.
Durch die praktisch drucklose Fahrweise kön-
nen sowohl in apparativer Hinsicht als auch bezüglich Sicherheitsvorkehrungen bedeutende Einsparungen
erzielt werden. Die Sicherheit selbst wird erhöht, da bei den erfindungsgemäßen Verfahrensbedingungen
ein Spontanzerfall des Tctrafluoräthylens nicht mehr zu befürchten ist. Man hat nun auch die Möglichkeit,
dem Polymerisationsvorgang beizuwohnen, die Reaktion augenscheinlich zu überwachen und die
Geräte und Apparate auch während der Polymerisation, lalls erforderlich, zu warten und zu betreuen.
Die Polymerisation von Tetrafluoräthylen kann
beispielsweise erfindungsgemäß im Labormaßstab in einem mit Rührer, Tropftrichter, Gaseinleitungsrohr
versehenen mehrfach-tubulierten Glaskolben vorgenommen werden. Für den Betriebsmaßstab genügen
einfache, emaillierte Rührkessel oder mit Rührer versehene geeignete Kunststoffbehälter, beispielsweise
solche aus Polypropylen; für ein K^ntinuum empfiehlt sich die Aufstellung schlanker, hoher Türme aus emailliertem
Rohrmaterial oder auch aus Kunststoff- oder kunststoffausgekleideten Rohren mit durchgehenden
Rührwellen. Bei letzterer Ausstattung pumpt man am unteren Ende kontinuierlich Flotte und Katalysatorlösung
zu und führt an geeigneten Stellen das zu polymerisierende Fluorolefin oder das zu copolymerisierende
Gasgemisch ein. Über den oberen Rand des entsprechend hohen Poiymerisationsgefäßes wird
dann das fertige Polymerisat abgenommen und der Nachbehandlung, wie Wäsche, Mahlung jnd Trocknung,
zugeführt. Einen geringen, dem Ganzen förderlichen Überdruck von etwa 0,5 bis 1 atü erzeugt
automatisch die vorhandene Flüssigkeitssäule der Flotte.
Im Gegensatz zu den älteren Rezepturen bleiben bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Polymerisationsgefäße auffallend frei von Belägen jeglicher Art an Wandung. Brecher oder
Rührer.
Die verfahrensgemäß hergestellten Polymerisate zeigen oftmals infolge der besonderen Herstellungsbedingungen Eigenschaften, die für gewisse Einsatzgebiete
optimal sind und die bisher auf anderen Wegen und durch andere Polymerisationsverfahren
nicht erreichbar waren, beispielsweise extreme Porenfreiheit bei Schälfolien, insbesondere dielektrische
Eigenschaften, und anderes mehr.
In einen mehrfach tubulierten 4-Liter-Gkiskolben,
versehen mit einem wirksamen KPG-Rührer, einem graduierten Tropftrichter mit Druckausgleich, einem
Gaseinleitungsrohr und einem Kniestück, das über eine Qiuvksilbertauchung von 15 cm Tiefe (0,2 atü)
mit einer ins Freie gehenden Abgasleitung verbunden ist. und Wasserkühlung, gibt man 3 g Ammoniumchlorid
und 2500 ecm entsalztes Wasser: in den Tropf trichter füllt man eine Lösung von 40 mg
Kaliumpermanganal in 50 ml Wasser. Anschließend leitet man 10 Minuten lang einen leichten Stickstoffstrom
unter Rühren durch die Apparatur und läßt zu der Flotte 15 ml Katalysatorlösung zulaufen. Dann
schaltet man von Stickstoff auf Tetrafluoräthylen um. Die violette Farbe der Lösung schlägt rasch in einen
grünen bis brauen Farbton um. Die Temperatur im Kolben beträgt 18° C. Nach einer Induktionsperiode
von 10 bis 12 Minuten zeigen sich die ersten Anzeichen einer Gasaufnahme, und man gibt rasch noch
weitere 15 ml der Katalysatorlösung zu. Daraufhin setzt eine starke Monomerenaufnahme ein; die klare
Lösung trübt sich ein, und Körner eines weißen Polymerisates beginnen sich abzuscheiden. Der Koiben
wird nun durch fließendes Wasser gekühlt. Nach einiger Zeit läßt die Gasaufnahme nach, und man
gibt langsam, Tropfen für Tropfen, die restlichen 20 ml der Katalysatorlösung zu. Die Gasaufnahme
steigt sofort wieder stark an. Nach 40 Minuten Laufzeit hat sich bereits eine erhebliche Menge Feststoff
ίο im Kolben abgeschieden, und die Polymerisation
wird durch Umschalten auf Stickstoff abgebrochen. Das Polymerisat wird von der Flotte getrennt, mehrmals
nachgewaschen und getrocknet. Es werden 343 g feinkörniges Polytetrafluorethylen erhalten.
Daraus ergibt sich eine Raumzeitausbeute von etwa 206 g/l ■ h.
In ein 15 Liier fassendes, innen emailliertes Rührgefäß
gibt man 9 Liter entsalztes Wasser und 12 g Natriumdihydfogenphosphat und läßt dann den Impeller-Rührer
mit 400 UpM laufen. Um in eier Apparatur völlig sauerstofffrei zu sein, preßt man
7mal reinen Stickstoff von 2,5 atü Druck auf und
2j entspannt zwischendurch wieder. Zuletzt spült man
2mal auf gleiche Weise mit reinem, monomerem Tetrafluoräthylen.
Die Druckhaltung und Temperaturfühlung sind vollautomatisiert und werden zur Kontrolle mittels
Schreiber aufgezeichnet.
Unter Aufrechterhaltung eines Monomerendrucks von 2.5 atü im Rührgefäß dosiert man zunächst ein
Drittel der Kaialysatorlösung aus 40 mg Kaliumpermanganat
in 600 ml Wasser über eine Dosierpumpe der Flotte zu. Nach einer Induktionsperiode von
15 Minuten werden die restlichen zwei Drittel der Kaliumpermanganatlösung zugefügt, wobei sofort
eine starke Monomerenaufnahme einsetzt. Nach Absinken des Druckes auf 1.1 atü führt man 1350 g
Tetrafluoräthylen über eine Meßblende ein. Der Druck wird während der ganzen Zeit auf 1.1 aiii
gehalten, die Temperatur automatisch auf 25° C eingeregelt. Während 55 Minuten Polymerisations
zeit werden Aufnahmespitzen von etwa 240 g/i · h erreicht. Nach Aufarbeitung und Trocknung des erhaltenen
Polymerisates werden 1300 g Polytetrafluorälhylen
mit folgenden Eigenschaften erhalten: Dichte 2.161 g cm»; Reißfestigkeit 288 kp/cm2; Reißdehnung
440" 0: Transparenz 41,70V, Thermostabilitäi
O.O5°o (Gewichtsverlust bei KSstündigem Erhitzen
auf 380 C). Die Mittlere Raumzeitausbeute beträgt etwa 150 g 1 · h.
In einer weitgehend automatisierten Polymerisationsanlage
wird ein emailliertes Gefäß von 150 Liter Inhalt mit 90 Liter entsalzten Wassers beschickt und
darin 132 g Ammoniumchlorid unter Rühren aufgelöst. Die Temperatur-Regelautomatik wird auf eine Kessel-
So innentemperatur von 14 bis 16° C eingestellt und
der Rührer auf eine Umdrehungszahl von 173UpM gebracht. Als Katalysator bereitet man sich inzwischen
eine Lösung von 500 mg Kaliumpennanganat in 4 Liter Wasser. Man spült die Apparatur — wie
im Beispiel 2 beschrieben — durch Aufpressen und Wicderemspannen mit reinem Stickstoff sauerstofffrei
und wiederholt, das gleiche 2mal mit Tetrafluoräthylen. Unter 3 atü Monomerendruck gibt man zur
πει
in id in
in id in
Flotte rasch 1 Liter der verdünnten Kaliumpermanganatlösung und beginnt nach etwa 10 Minuten die
restlichen 3 Liter Permanganatlösung in solchem Maße der Flotte zuzuspeisen, daß pro Stunde etwa
1 Liter Lösung verbraucht wird. Nach 20 Minuten setzt eine ansteigende Gasaufnahme, erkenntlich am
Druckabfall im Kessel, ein. Nachdem der Druck innerhalb kurzer Zeit auf 1,2 atü abgesunken ist,
stellt man, um für den weiteren Verlauf der Polymerisation diesen Druckwert konstant zu halten, die
Druckregelautomatik ein. Das Monomere wird bis zu einem Feststoffgehalt von ungefähr 25 % eingefahren,
wo/u etwa 13Ü Minuten benötigt werden.
Anschließend wird das Gefäß entspannt, entleert und dabei das Polymere über ein Sieb von der Flotte
getrennt. Das auf diese Weise erzeugte Produkt wird mehrmals gewaschen, dann gemahlen und 20 Stunden
bei 17O0C getrocknet. Erhalten werden 24 kg eines weißen, gut rieselfähigen Produktes mit nachfolgenden
Eigenschaften: Dichte 2,164 g/cm3; Reißfestigkeit 260 kg/cm2; Reißdehnung 380%; Transparenz
40,8%; Thermostabilität 0,05%. Aus den Versuchsdaten errechnet sich eine mittlere Raumzeitausbeute
von 118 g/l · h.
Analog Beispiel 2 wurden in das 15 Liter fassende Polymerisationsgefäß 9 Liter entsalztes Wasser und
13,2 g Ammoniumchlorid gegeben und Apparatur und Flotte sauerstofffrei sespült. Die Temperatur
wird auf 19° C und die Rüirrgcschwindigkeit auf
41OUpM eingesitlii. Eine Lösung '/on 60 mg Kaliumpermanganat
in 900 ml Was^r wurde gedrittelt,
und zwei Drittel davon wurden rasch und in wenigen Minuten Abstand der Flotte im Polymerisationsgefäß
zugegeben. Der Gasraum des Polymerisationsgefäßes stand in Verbindung mit einer Stahlflasche,
die handelsübliches, jedoch rnstabilisiertes Trifluorchloräthylen enthielt. Übet eine Meßblende und
mittels einer Waage verfolgte man den Verbrauch an Monomerem. Eine gute Polymerisationsgeschwindigkeit
wurde durch langsames Zudosieren des restlichen letzten Drittels der Permanganatlösung aufrechterhalten.
Nach 80 Minuten waren etwa 720 g Trifluorchloräthylen aus der Bombe verbraucht, und
der Versuch wurde beendet. Dem Polymerisationsgefäß wurden dann 10 Liter einer milchigweißen
Dispersion von Polytrifluorchlorethylen entnommen. In einem Glasgefäß mit Schnellrührer wurde nun
durch kräftiges Rühren bei 1000 UpM und durch Zugabe einer verdünnten Aluminiumnitratlösung
diese sehr stabile Dispersion gebrochen und das Polymere als sehr feinteiliges Pulver ausgefällt. Der
Feststoff wurde nochmals gewaschen und abschließend getrocknet. Das Polymerisat schmolz im Bereich
von 217 bis 220° C, und der bei analytischen Bestimmungen gefundene Chlorgehalt des Produktes
von 29,94% entsprach dem für reines Polytrifluorchlorethylen sich errechnenden theoretischen Wert
von 30,44%.
In ein Verdrängungsgefäß von "~ 100 Liter Inhalt
(Sperrflüssigkeit zu Wasser) werden 2 MoI (= 233 g) gasförmiges Trifluorchloräthylen unter autogenem
Druck von 3 atü und 10 Mol (= 1000 g) gasförmiges Tetrafluoräthylen, ebenfalls unter 3 atü Druck stehend,
eingefüllt und miteinander vermischt. In der im Beispiel 2 beschriebenen Apparatur werden nur
9 Liter Wasser und 13,2 g Ammoniumchlorid vorgelegt, die ganze Anlage, wie schon beschrieben, 7ma
mit Stickstoff und 2mal mit obiger Gasmischunj gespült. Dann wird die Verbindung zum Verdrängergefäß
geöffnet und das auf 3 atü Druck stehende Gasgemisch dem Kessel aufgegeben. Die vorgegebene
Polymerisationstemperatur beträgt 200C. Dei
Rührer läuft mit 400 UpM um. Man pumpt 3ma
ίο im Abstand von jeweils 7 Minuten eine Lösung vor
jeweils 15 mg Kaliumpermanganat in 150 ml Wassei der Pölymerisatiuiisflotte zu, wobei die Polymerisation
in Gang kommt. Man dosiert dann langsair im Verlaufe einer weiteren Stunde eine Lösung vor
15 mg Kaliumpermanganat in 500 ml Wasser zu Eine halbe Stunde später wird dann der Versuch
beendet, der Druck abgelassen und der Kessel entleert. Man erhält ein sehr feines pulveriges weißa
Polymerisat, das nach dem Waschen und Trockner eine Auswaage von 893 g erbringt. Der Chlorgehal
im Produkt beträgt 3,6 %. Hieraus errechnet sich eine Zusammensetzung für das Mischpolymerisa
von 11,8% Trifluorchloräthylen und 88,2% Tetrafluoräthylen. Die Raumzeitausbeute ist 57,0 g/l · h.
In dem wie im Beispiel 5 beschriebenen Verdrängungsgefäß stellt man sich eine aus 82 % Tetrafluoräthylen
und 18% Hexafluorpropylen bestehende Gasmischung her und bewahrt sie unter 3.8 ati
Druck auf. Das Polymerisationsgefäß wird mit 9 Litei Wasser und 13,2 g Ammonchlorid beschickt und ir
der wie im Beispiel 5 beschriebenen Weise mit Stickstoff gespült. Die Polymerisation der eingangs erwähnten
Monomerenmischung wird bei einer Temperatur von 15° C durch Zugabe von 2mal 15 rm
Kaliumpermar.ganat. die in wenig Wasser gelöst sind gestartet. Dann dosiert man dem Polymerisationskessel laufend eine Katalysatorlösung, die auf 10 m
Wasser 1 mg Kaliumpermanganat enthält, in dei Weise zu, daß ein Verbrauch von etwa 500 m
I-ösung Stunde eingehalten wird. Die Polymerisatior kommt rasch in Gang und erreicht bald eine Monomerenaufnahme
von 100 bis 150 g/Liter und Stunde Nach 115 Minuten ist der Monomerenabnahme irr
Verdrängergefäß zufolge mit einem Feststoffgehalt ir der Flotte von 18 bis 20% zu rechnen. Der Versuch
wird abgebrochen, der Druck in der Apparatur entspannt,
die Flotte abgelassen und das Polymerisa über ein Sieb abgetrennt. Anschließend wird dasselbe
mit schwach natriumbisulfithaltigem Wasser gewaschen, naß gemahlen und dann bei 150 bis 1700C
getrocknet. Die Ausbeute an Polymerisat betrat 1860 g, woraus sich eine mittlere Raumzeitausbeute
von 97 g/l · h ergibt.
Die infrarotspektroskopische Untersuchung einei
Polymerisatprobe zeigt deutlich ausgeprägte, für da: Vorhandensein von CF3-Gruppen charakteristische
Handenlinien. Bestätigt wird dieses Ergebnis durch
die gegenüber Polytetrafluorethylen geringere Thermostabilität des Produktes:
> 4 % bei 380° C (Polytetrafluorethylen: 0,05 %).
In ein emailliertes 15 Liter fassendes Polymerisationsgefäß gibt man 9,5 Liter entsalztes Wassei
und als Fällmittel und Puffer 20 g Ammoniumdihydrogenphosphat, (NH4)H2PO4. Hinzu fügt man
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zur Kompensation der später hinzukommenden Lauge 100 ml einer 1/10 normalen HCl-Lös.ung. Man
verschließt das Gefäß und spült die gesamte Apparatur und Flotte mittels Durchblasen von Stickstoff
sauerstolffrei. Dann erwärmt man die Flotte auf 15 bis 16" C, stellt den Impellerrührer auf eine Umdrehungszahl
von 380 pro Minute ein und gibt nun fürs erste einen Tetraftuoräthylendruck von 3.5 atü
auf den Kessel.
Zwischenzeitlich trägt man 60 mg festes, in schwarzgrünen Rhomben kristallisierendes Kaliummanganat,
K2Mn^1O4, in 100 ml einer 1 lOnormalen
Kalilauge ein. worin es sich mit tiefgrüner Farbe klar löst. Ein Drittel dieser Lösung pump; man nun
sogleich der Flotte im Kessel zu: das zweite bzw. das letzte Drittel dann 10 bzw. 20 Minuten später.
Schon nach kurzer Zeit startet die Polymerisation, der aufgegebene Monomerendruck sinkt rasch ab.
Wird der Wert von 1,6 atü erreicht, überläßt man die Versuch*.führung der automatischen Temperatur-
und Druckhalterung, d. h., die Monomerenzufuhr und der Kühlsohledurchnuß werden nach Maßgabe des
Monomerenverbrauchs geregelt. Laut Förderanzeige erreicht die Raum-Zeit-Ausbeute selbst bei diesem
niederen Versuchsdruck und dieser niederen Temperatur Werte um 136 g 1 · h.
Nach der Aufnahme von 1.73 kg an C2F4 wird
der Versuch beendet, der Kessel entspannt und das Polymerisat abgelassen, gewaschen, auf 200 bis 400 μ
aufgemahlen und dann getrocknet. Die Prüfungen nach ASTM ersaben folgende Resultate:
Dichte 2J.58 g, cm3
Reißfestigkeit 270 kp cm2
Zugdehnung 370 0Zo
Thermostabilität 0,02a«
Transparenz 37°.(
35
40
In einen 150-Liter-Polymerisationskessel füllt man
90 Liter entsalztes Wasser und löst darin 200 g Ammoniumnitrat. (NH4)NO3, auf. Der Kessel wird verschlossen
und mehrmals mit N., gespült. Der Rührer dreht mit 180 UpM. Abschlie'ßend verdrängt man
durch zweimaliges Spülen mit monomeren) C2F4 den
Stickstoff aus der Apparatur und beläßt zuletzt das Monomere mit einem Druck von 4 atü auf dem
Kessel. Die Versuchstemperatur beträgt I^ bis 21 C.
Man startet nun die Polymerisation durch Zugabe von 220 mg freier Permangansäurc. HMnO4: beispielsweise
hergestellt durch Umsatz von Ba(MnO4)., mit Schwefelsäure oder durch Lösen des kristallinen
Dihydrates HMnO4 · 2H2O in Wasser (siehe J. Am.
Soc. 91, S. 6200). Man pumpt zu diesem Zweck die stark abgekühlte tiefviolettgefärbte Lösung der Säure
der Flotte im Kessel so zu, daß das erste Drittel der Lösung in wenigen Minuten zugegeben ist, der Rest
wird dann kontinuierlich im Verlaufe der nächsten 30 Minuten zugeschleust. Noch während der Zugabe
des ersten Drittels der KatalysatorlÖsuing steigt der
Monomerenverbrauch rasch an und erreicht Werte von 365 g/l · h. Ein Abfall dieser hohen Polymerisationsgeschwindigkeit
war nicht zu beobachten, und es konnte daher der Versuch schon nach 31 Minuten
beendet werden. Dem Kessel wurden 17 kg eines feinkörnigen, gut rieselfähigen Polymerisates entnommen. Die Flotte war vollkommen klar, die
Kesselwände völlig belagsfrei. Das in bekannter Weise aufgearbeitete Polymerprodukt wird nach den
einschlägigen ASTM-Methoden ausgeprüft:
Dichte 2.16^ g/cm3
Reißfestigkeit 273 kp cm2
Zugdehnung 4030O
Thermostabilität 0,03».„
Transparenz 42,8 0Zo
In den gleichen Kessel, wie eben im Beispiel S benutzt, werden wiederum 90 Liter entsalztes Wasser
gegeben und darin als Fällmittel und pH-Regler 100 g Animoniumoxalat, (NH4).,C2O4 · H.,0, unter Rühren
aufgelöst. Zur Kompensation der zum Lösen des Katalysators verwendeten Lauge werden der Flotte
jetzt schon 100 ml 1 1 normaler Salzsäure zugefügt. Nach dem Dichten des Kessels und dem obligatorischen
Spülen mit Stickstoff und Tetrafluoräthylen wird dem Gefäß monomeres C1F4 bis zu einem
Druck von 2.8 atü aufgegeben. Die Flotte wird auf 19 bis 21 C temperiert und die Polymerisation durch
die Zugabe von 500 mg Natriumhypomanganat, Na3Mn^O4-IOH2O, als Initiator gestartet. Dazu
löst man die hellblauen Prismen in 100 ml 1/1 normaler Kalilauge auf und pumpt sie portionsweise
der Flotte zu. Schon nach wenigen Minuten verzeichnet man eine ausgezeichnete Monomerenaufnahmc.
und innerhalb 50 Minuten sind 21 kg C0F4 verbraucht,
das entspricht einer durchschnittlichen Raumzeitausbeute von 2S0 gi - h. Nach der üblichen
Aufbereitung zeigt das Produkt folgende Eigenschaften:
Schüttgewicht 498 g/1
Dichte 2.1592 ecm3
Reißfestigkeit 283 kp/cm2
Zugdehnung 380 %
Thermostabilität 0.02° 0
Transparenz 37.5 ° 0
Beispiel 10
In die im Beispiel 7 genannte Polymerisat onsapparalur
gibt man *·) Liter entsalztes Wasser und
dazu 10 g Ammoniumchlorid. Man \ erschließt den Polymerisationskessel und spült die Apparatur ausgiebig
mit N2 und zuletzt zweimal mit CF4. bevor
man schließlich 15 atü Tetrafluoräthylen dem Kessel aufdrückt und die Polymerisation durch Zugabe von
einem Viertel der Lösung von 600 mg KMnO4 in 1 Liter Wasser startet. Sobald die Polymerisation in
Gang gekommen ist, läßt man den Monomerendruck im Kessel bis auf 5 atü fallen; dann führt man dem
Kessel rasch 5 atü Vinylfluorid und sofort anschließend weitere 5 atü Tetrafluoräthylen zu, so daß der
Druck wieder auf 15 atü anlangt, und pumpt in dieser Phase das zweite Viertel der ΚΜηΟ,-Lösung zu.
Diesen Vorgang wiederholt man noch zweimal in ebenderselben Form und Reihenfolge und beendet
den Versuch dann nach dem Abpolymerisieren der
letzten Druckvorgabe. Die Polymerisationstemperatur
lag im Bereich von 18 bis 22° C; die Rührerdrehzahl tj)ei 360 UpM. Die Laufzeit des Ansatzes war 120 Miliuten,
und es wurden dem Kessel 1410 g Produkt Entnommen, so daß der Versuch mit einer mittleren
fcaumzeitausbeute von 70 g/l · h lief. Das Copoly-Irierisat
wurde gewaschen und bei 15O0C getrocknet Und anschließend IR-spektroskopisch und analytisch
Untersucht.
Der Fluorgehalt im Polymeren beträgt 73,6 fl/n; er
wurde durch die Verbrennungsanalyse (Mittelwert) ermittelt. Somit besteht das Copolymerisat zu
86,85 Molprozent aus Tetrafluoräthylen und zu 13,15 Molprozent aus Vinylfluorid, d. h., auf 6,6 Molekel
Tetrafluoräthylen trifft 1 Molekel Vinylfluorid.
Ähnlich wie im Beispiel 10, so wird hier eine Mischung aus Vinylidenfluorid und Tetrafluoräthylen
bei erstaunlich niedrigem Druck copolymerisiert.
Die Polymerisationsapparatur aus Beispiel 10 wird an einen Druckbehälter angeschlossen, in dem sich
ein Gasgemisch aus 18MoI C2F4 und 6 Mol Vinylidenfluorid,
auf 15 atü vorkomprimiert, befindet.
Die im abgedichteten Kessel befindliche Flotte aus 9 Liter Wasser und 10g Ammoniumchlorid wird, wie
alle übrigen Teile der Apparatur, mit N2 sauerstofffrei
gespült und dann dem Kessel monomeres Tetrafluoräthylen bis zu einem Druck von 10 atü aufgegeben.
Die Temperatur der Flotte beträgt 18 bis 20 C. Man initiiert die Polymerisation durch Zugabe
von 150 mg KMnO4 in 300 ml Wasser. Die Polymerisation setzt mit beachtlicher Geschwindigkeit
ein, und der Monomerendruck im Kessel fällt rasch ab. Sobald der Kesselinnendruck auf 5 atü abgesunken
ist, öffnet man die Verbindung zum Vorratsbehälter, in dem sich die obengenannte Gasmischung
befindet, und pumpt nun auch, von diesem Zeitpunkt an, dem Kessel kontinuierlich eine Lösung
von 500 mg KMnO4 in 1 Liter Wasser in solchem Maße zu, daß pro halbe Stunde 250 ml dieser Lösung
ίο der Flotte zugefügt werden. Die Gasmischung wird
von der Flotte ziemlich rasch aufgenommen, der Gesamtdruck im Polymerisationssystem fällt stetig
ab. Der Versuch wurde beendet, nachdem nur mehr 3 atü Restdruck auf der Apparatur vorhanden waren
und auch die Katalysatorlösung weitgehend verbraucht war. Laufzeit dieses Versuches 110 Minuten.
Dem Kessel wurden 1580 g eines sehr feinpulverigen Produktes entnommen, das sorgfältig gewaschen und
dann bei 150 C getrocknet wurde.
Das Polymerisat enthält der Verbrennungsanalyse zufolge 73,90 o/o Fluor. Das Copolymerisat setzt sich
also aus 82,65 Molprozent C2F4 und 17,35 Molprozent
CH3 = CF., zusammen. Es kommen 4.77 Molekel Tetrafluoräthylen auf 1 Molekül Vinylidenfluorid.
Vergleichsversuche
Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber demjenigen der französischer
Patentschrift 1 155 143 ist aus den folgenden Vergleichsversuchen mit Trifluorchloräthylen und Tetra·
fluoräthvlen zu ersehen.
Tabelle 1 Trifluorchloräthylen
Beispiele der französischen Palentschrift | 3 | 4 | 5 | 1 155 143 |
0,06 | 0.300 | 0,150 | 7 | |
0,135 | 2,0 | 2,0 | 5,0 | 0,06 |
4,5 | 14,7 | 14.3 | 9,7 | 2,0 |
12 | 7,4 | 7.15 | 1,94 | 6.95 |
2.67 | 62,0 | 60.0 | 70,0 | 3.5 |
86.0 | 103,0 | 100,0 | 46,5 | 50.0 |
64.0 | 5 | 5 | 5 | 83,3 |
5 | 5 |
Beispiele des Verfahrens
der Erfindung
der Erfindung
Katalysatormenge, g
Katalysatorkonzentration. n/oo
Raum-Zeit-Ausbeute, g'l ■ h .
Katalysatorleistung, g/g · h
Polymerisationsausbeute, °/o .
Raum-Zeit-Ausbeute, g'l ■ h .
Katalysatorleistung, g/g · h
Polymerisationsausbeute, °/o .
Produktausbeute, g/g
Druck, atü
Temperatur. C
0.06
0,006
54.6
9 000
>96
12 000
4
19
0,006
54.6
9 000
>96
12 000
4
19
0,06
0,006 51,5
8 600
>97
14 900
3
20
0,006 51,5
8 600
>97
14 900
3
20
Tabelle II Tetrafluoräthylen
Französische Patentschrift 1 155 143 Beispiel 6
Beispiele | 3 | 0,375 | des Verfahrens | 8 | 0.220 |
der | 0,004 | Erfindung | 0.002-4 | ||
118,0 | 370,0 | ||||
30 000 | ~ 150 000 | ||||
~99 | ~99 | ||||
64 000 | 77 000 | ||||
1,2 | 4 | ||||
14 bis 16 | 19 bis 21 | ||||
Katalysatormenge, g
Katalysatorkonzentration, °/«o
Raum-Zeit-Ausbeute, g/l · h .
Katalysatorleistung, g/g · h
Polymerisationsausbeute, fl/o .
Raum-Zeit-Ausbeute, g/l · h .
Katalysatorleistung, g/g · h
Polymerisationsausbeute, fl/o .
Produktausbeute, g/g
Druck, atü
Temperatur, 0C
0.300
2,0
13,5
6.7
2,0
13,5
6.7
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung fluorhaltiger Polymerisate
durch Homo- oder Copolymerisation fluorhaltiger Olefine in wäßrigem, saurem Medium
bei Temperaturen von 0 bis 50° C in Gegenwart von Sauerstofl'säuren von Elementen
der 7. Gruppe des Periodischen Systems der Elemente, dadurch gekennzeichnet, daß ίο
man die Polymerisation in Gegenwart von Mangansäuren, deren Salzen oder solchen Manganverbindungen,
die unter den Polymerisationsbedingungen in die vorgenannten Verbindungen übergehen können, in Mengen von 0,1 bis
100 Teilen je Million Teile des wäßrigen Polymerisationsmediums durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator Kaliumpermanganat
verwendet wird.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |