DE1720638B1 - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten konjugierter Diene - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten konjugierter Diene

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DE1720638B1
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catalysts
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DE19641720638
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Hermann Dr Holzrichter
Karl Dr Nuetzel
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F36/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds
    • C08F36/02Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds
    • C08F36/04Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds conjugated

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Die Polymerisation von konjugierten Dienen wie Butadien oder Isopren zu flüssigen, halbfesten und festen Polymeren mittels Alkalimetallen oder deren organischen Verbindungen gehört seit langem zum festen Bestand der Polymerisationstechnik. Auch die Copolymerisationen von konjugierten Dienen mit ungesättigten Verbindungen wie Styrol mittels Alkalimetallen oder deren organischen Verbindungen sind bekannt. Die Polymerisate fallen jedoch fast durchweg als tiefgefärbte Öle oder Elastomere an, während es eines erheblichen technischen Aufwands bedarf, um helifarbige Produkte, etwa der Farbzahlen 2 bis 3 nach der Jodfarbskala, zu erhalten. Lediglich mit den relativ schwierig zugänglichen lithium-organischen Verbindungen erhält man bessere Resultate. Farblose Polymerisate sind für viele technische Artikel von Interesse, z. B. für die Herstellung von Gummiartikeln, die mit hellen Verstärkerfüllstoffen versehen werden, wie etwa Weißwandreifen.
  • Es wurde nunmehr gefunden, daß praktisch farblose Polymerisate konjugierter Diene, d. h. sowohl Homopolymerisate konjugierter Diolefine als auch Copolymerisate konjugierter Diolefine untereinander oder mit anderen copolymerisierbaren Monomeren erhalten werden können, wenn als Polymerisationskatalysatoren Verbindungen der allgemeinen Formel Me-SiR3 verwendet werden, wobei in dieser Formel Me Natrium oder Kalium und R einen aliphatischen, aromatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstofirest bedeutet, der gegebenenfalls auch eine Alkoxygruppierung oder eine tertiäre Amingruppe tragen kann.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren zu verwendenden Polymeris ationskatalysatoren stellen metalloid- bzw. metallorganische Verbindungen dar, die durch eine homöopolare Bindung zwischen dem Siliciumatom und dem Alkalimetall-Atom charakterisiert sind, d. h. keine Komplexstruktur aufweisen.
  • Unter einem aliphatischen Rest R gemäß obiger Definition soll vorzugsweise ein niederer gesättigter aliphatischer Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie z. B. ein Methyl-, Athyl-, Propyl-, Butylrest bzw. entsprechende Isoalkylreste verstanden werden. Obwohl als aromatische Reste solche verschiedenster Natur vorliegen können, sind - gegebenenfalls substituierte - Phenylreste enthaltende Verbindungen von bevorzugtem Interesse. Als cycloaliphatische Reste sind insbesondere der Cyclohexylrest bzw. substituierte Cyclohexylreste zu nennen.
  • Beispielhaft seien für diese Verbindungstypen folgende Vertreter genannt: KSi(C6H5)3, NaSi(C0H5)3.
  • Durch vorstehende Aufzählung sollen selbstverständlich analoge Typen nicht ausgeschlossen werden. Optimale Ergebnisse werden nach vorliegendem Verfahren erzielt, wenn als Katalysatoren triphenyl-oder trialkylsubstituierte Alkalimetallsilyle gemäß obenstehender Formel verwendet werden. Die vorgenannten Verbindungen können in an sich bekannt ter Weise bzw. in Analogie zu solchen Verfahren hergestellt werden.
  • Die vorstehend erörterten Katalysatoren dienen zur Polymerisation konjugierter Diolefine, d. hv sowohl der Homopolymerisation konjugierter Diolefine als auch Copolymerisation solcher Diolefine untereinander oder mit anderen copolymerisierbaren Monomeren, wobei die Monomeren mit Rücksicht auf die Reaktivität der einzusetzenden Katalysatoren selbstverständlich frei von leicht beweglichen Wasserstoffatomen wie z. B. Carboxylwasserstoff, Hydroxylwasserstoff, Amidwasserstoff oder Aminwasserstoff sein müssen.
  • Aus Chemistry and Industry, 48, 1963, S. 1904, ist bekannt, Butadien mit Triphenylsilyllithium zu polymerisieren. Hierbei entsteht ein Polybutadien, das in seinen Eigenschaften dem mit Lithiumalkylen in Gegenwart von Verbindungen mit einem Äthersauerstoff erhaltenen gleicht. Gemäß vorliegender Erfindung werden nun flüssige bzw. halbfeste Polymerisate geringer Viskosität erhalten.
  • Unter konjugierten Diolefinen sind in vorliegendem Zusammenhang insbesondere aliphatische konjugierte Diolefine mit bis zu etwa 6 Kohlenstoffatomen zu verstehen, wie z. : B. Butadien, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien u. ä. Unter Monomeren, welche mit konjugierten Diolefinen copolymerisierbar sind, sollen vor allem Vinylmonomere mit einer aktivierten Doppelbindung verstanden werden, z. B.
  • 1. Vinylaromaten, wie Styrol, Divinylbenzol, Vinyltoluol, Vinylpyridin bzw. Substitutionspro dukte.
  • 2. Derivate der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure wie deren Nitrile, Ideren Ester, insbesondere mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Estergruppierung und disubstituierte Amide.
  • 3. Aliphatische Vinylverbindungen mit aktivierter Doppelbindung wie beispielsweise Vinylketone und Acrolein.
  • Bevorzugte Comonomere sind im Rahmen des vorliegenden Verfahrens Styroltypen und Ester der Acryl- bzw. Methacrylsäure. Es ist jedoch darüber hinaus auch ohne weiteres möglich, andere Comonomere zu verwenden, die obengenannten Verbindungen entsprechen, wofür beispielhaft auf vernetzend wirkende Monomere, wie Dimethacrylate, Polwinylbenzole usw. hingewiesen sei.
  • Im Falle einer Copolymerisation konjugierter Diolefine untereinander sind beliebige Mengenverhälnisse Ider Comonomeren möglich, während bei Verwendung von copolymerisierbaren Monomeren mit einer aktivierten Doppelbindung, d. h. Vinyl- oder Vinyliden-Monomeren wie oben erörtert, der Anteil dieser Monomeren normalerweise nicht über 50 Gewichtsprozent (berechnet auf Gesamtmonomere), im Falle von Styroltypen gegebenenfalls bis zu 70 Gewichtsprozent, betragen kann.
  • Die Ausführung von Polymerisationen mit den obengenannten Katalysatoren erfolgt vorteilhafterweise mit reinen und trockenen Substanzen, zweckmäßig hält man auch während der Polymerisation Luft und Feuchtigkeit fern um Katalysatorverluste und Vernetzungen oder unkontrollierbare Polymerisationsabläufe zu vermeiden.
  • Bewährt hauben sich Schutzgasatmosphären aus Stickstoff oder Argon. Man kann mit geeigneten Vorrichtungen, die es gestatten, die frei werdende Polymerisationswärme abzuführen, die Polymerisation ohne Lösungsmittel ausführen, jedoch sind Polymerisationen in inerten Lösungsmitteln empfehlenswert.
  • Als inerte Lösungsmittel kommen insbesondere aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Heptan, Cyclohexan, Dekalin, Tetralin, Elenzol, Toluol u. a., in Betracht,;aber auchLösungsmittel mit einem oder mehreren Athersauerstoffatomen wie Diäthyl äther, Äthylenglykoldimethyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran u. a. sind verwendbar. Besonders geeignet sind aromatische Lösungsmittel, da hier die Polymerisationsgeschwindigkeiten hoch sind.
  • Mischungen von aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen und Verbindungen mit einem oder mehreren Äthersauerstoffatomen wirken sich günstig auf die Polymerisationsgeschwindigkeit aus. Die Mengen der genannten Lösungsmittel können in weiten Grenzen variiert werden. Man bemißt die Menge vorzugsweise nach der Endviskosität der resultierenden Polymerenlösungen, d. h., man legt nur 10 bis 500/0 Lösungsmittel, bezogen auf die Gesamtmenge aus Polymerisat und Lösungsmittel vor, wenn man flüssige Polymerisate herstellt, und 300 bis 500 0/o, wenn man feste Produkte herstellen möchte.
  • Die Menge der erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren liegt zweckmäßig zwischen 0,01 und 20 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomeres. Vorzugsweise arbeitet man jedoch mit Mengen zwischen 0,01 und 5 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomeres. Auch Mischungen der genannten Katalysatoren untereinander können eingesetzt werden. Für spezielle Zwecke, z. B. Einbau von Katalysator-Endgruppen können andererseits ohne weiteres auch höhere Katalysatormengen in Anwendung kommen.
  • Die Temperaturen können im Bereich von - 20 bis +1500 C liegen, wobei man bei der Herstellung von öligen oder halbfesten Polymerisaten Temperaturen von 50 bis 900 C bevorzugt und bei der Herstellung von festen Polymerisaten von von 0 bis 500 C.
  • Die Arbeitsweise der Polymerisation kann verschieden gestaltet werden. Man kann das Lösungsmittel zusammen mit dem Monomeren oder den Monomeren vorlegen und den Katalysator anschließend eindosieren. Wünscht man niedermolekulare, Polymere, so legt man vorteilhaft mit dem Lösungsmittel zusammen den Katalysator vor und bringt das Monomere oder die Monomeren sukzessiv ein. Selbstverständlich kann man auch einen Teil des Monomeren oder der Monomeren mit dem Katalysator zusammen im Lösungsmittel vorlegen und anschließend den Rest des Monomeren oder der Monomeren eindosieren. Schließlich kann man auch ein Monomeres zusammen mit dem Katalysator im Lösungsmittel vorlegen und ein zweites Monomeres in die Polymerisationsmischung nach und nach einbringen.
  • Die Aufarbeitung gestaltet sich relativ einfach.
  • Man desaktiviert sden Katalysator mit einer protonenaktiven Substanz wie organischen oder anorganischen Säuren, Wasser, Alkoholen, Phenolen, Ionenaustauschern und anderen Feststoffen, die als Feststoffsäuren angesprochen werden können. Vorzugsweise arbeitet man mit organischen Säuren wie Essigsäure, Valeriansäure oder Stearinsäure, da die Umsetzungsprodukte dieser Säuren mit den Katalysatoren im Polymerisat löslich sind und so eine Filtration oder Dekantation der Polymerisatlösungen oder der flüssigen Polymerisate umgangen wird. Sollen die festen Polymerisate zur Herstellung von Gummiartikeln dienen, so ist es zweckmäßig, den Polymerisatlösungen die üblichen Mengen Alterungsschutzmittel beizufügen. Geeignet sind in erster Linie nichtverfärbende Alterungsschutzmittel wie 2,2'-Dihydroxy-3,3'- di - tert.- butyl -5,5' dimethyl - di - phenylmethan, 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol, 4-Hydroxy-3,5-ditert.-butyl-methylbenzyläther. Verfärbende Alterungsschutzmittel wie Di-styryl-diphenylamin, Cyclohexyl- aminuliphenylamin sind ebenfalls brauchbar. Die Alterungsschutzmittel können selbstverständlich auch in die isolierten Elastomeren eingearbeitet werden.
  • Die Lösungsmittel entfernt man mit bekannten Methoden, z. B. durch Abtreiben im Vakuum oder bei Normaldruck oder durch Einbringen der Lösung in heißes oder kochendes Wasser.
  • Die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltenen festen Polymerisate stellen farblose und durchsichtige, höchstens leicht gelbstichige Substanzen dar, die zur Herstellung beliebiger Kautschukartikel nach üblichen Methoden der kautschukverarbeitenden Industrie, d. h. Einarbeitung üblicher Füllstoffe, Alterungsschutzmittel sowie mittels üblicher Vulkanisationsverfahren verarbeitet werden können. Insbesondere eignen sich Polymerisate für die Herstellung von Gummiartikeln, die helle Verstärkerfüllstoffe enthalten.
  • Die flüssigen Polymerisate sind wasserhell und besitzen Farbzahlen von 0 bis 2 nach der Jodfarbskala und eignen sich als Weichmacher, Klebrigmacher, als Viskositätsverbesserungsmittel, insbesondere wiederum dort, wo der Einsatz farbloser Materialien von technischer Bedeutung ist.
  • Die in Iden nachfolgenden Beispielen angeführten Teile sind, soweit nicht anders vermerkt, Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 Ein 1-Liter-Dreihalskolben, der mit einem Rührer, Rückflußkühler, Einleitungsrohr und Thermometer ausgerüstet ist, wird evakuiert und angeheizt. Nach dem Ausgleich des Vakuums mit Argon werden 100 Teile trockenes Toluol und eine Suspension von 3 Teilen Triphenyl-silylkalium in 10 Teilen trockenem Toluol vorgelegt. Anschließend wird unter Rühren trockenes Butadien eingeleitet. Die Temperatur steigt innerhalb von 4 Minuten auf 600 C und wird dort mit einer Eis-Kochsalz-Mischung gehalten. Die ursprünglich gelbe Farbe der Suspension schlägt in eine rote bis hellrote Färbung um, wobei das suspendierte Triphenylsilylkalium in Lösung geht und die Polymerisationsmischung - klar und durchsichtig wird. Nach 40 Minuten wird die Polymerisation durch Eintropfen von 4 Teilen Methylalkohol unterbrochen. Die klare hellrote Lösung wird bereits nach Zugabe des ersten Teils des Methanols vollkommen entfärbt und es entsteht eine farblose, leicht trübe Lösung, die durch Filtration bzw. Zentrifugation von den Zersetzungsprodukten des Katalysators befreit wird. Das Toluol wird im Vakuum abgezogen. Die Ausbeute besteht in 290 Teilen eines viskosen, wasserhellen Öles mit der Jodzahl 394.
  • Beispiel2 In einer dem Beispiel 1 entsprechenden Verfahrensweise wird Butadien mit 20 Teilen frisch fraktioniert destilliertem Methacrylsäuremethylester mit 3 Teilen einer Suspension von Triphenylsilylnatrium in Tetrahydrofuran mischpolymerisiert. Die Lösung ist sehr viskos. Nach dem Abstoppen mit 10 Teilen Eisessig und Abtreiben des Lösungsmittels bleiben 190 Teile eines hochviskosen farblosen Produktes zurück.
  • Beispiel 3 Entsprechend Beispiel 1 werden in einem Vierhalskolben 100 Teile Toluol und 5 Teile Tri-p-toluolsilylkalium suspendiert in 15 Teile Diäthyläther zugefügt. Unter Rühren wird Butadien eingeleitet. Im Laufe von 68 Minuten werden 10 Teile Acrylnitril, das destillativ gereinigt wurde, zugetropft. Die Temperatur wird bei 350 C gehalten. Nach dem Eintropfen wird der Butadienstrom abgestellt und die Polymerisationsmischung 15 Minuten nachgerührt. Nach dieser Zeit wird wie beschrieben abgestoppt und aufgearbeitet. Vor dem Abtreiben des Toluols werden mittels einer Zentrifuge 3 Teile eines unlöslichen Acrylnitril-Homopolymerisats abgetrennt.
  • Man erhält 342 Teile eines halbfesten Copolymerisats.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten konjugierter Diolefine unter Verwendung von siliciumorganischen Katalysatoren, da d u r c h gekennzeichnet, daß als Katalysatoren Verbindungen der allgemeinen Formel Me-5iR8 verwendet werden, worin Me Natrium oder Kalium und R einen aliphatischen, aromatischen oder cycloaliphatischen Rest bedeutet, der gegebenenfalls auch eine Alkoxygruppierung oder eine tertiäre Amingruppe tragen kann.
DE19641720638 1964-01-22 1964-01-22 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten konjugierter Diene Pending DE1720638B1 (de)

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