DE1231014B - Verfahren zum Abbrechen der Homo- oder Mischpolymerisation von Butadien - Google Patents
Verfahren zum Abbrechen der Homo- oder Mischpolymerisation von ButadienInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES
WJ1WWS
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08d
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 39 c-25/05
1231014
P33428IVd/39c 22. Januar 1964 22. Dezember 1966
P33428IVd/39c 22. Januar 1964 22. Dezember 1966
Die Erfindung betrifft den Einsatz von Schnellstoppoder katalysatorinaktivierenden Reagenzien zum Abbrechen
der Polymerisation von Butadien. Einerseits betrifft sie ein besseres Verfahren zur Herstellung
konjugierter Dienpolymere; andererseits betrifft sie ein Verfahren zur Verhinderung oder zur wesentlichen
Verminderung der Neigung zum Kaltfluß von konjugierten Dienpolymeren in unvulkanisiertem Zustand.
In den letzten Jahren wurde viel an der Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von verbesserten
Kautschukpolymeren gearbeitet. Große Fortschritte auf diesem Gebiet gelangen kürzlich durch die Entdeckung
eines neuen Katalysatorsystems. Diese Katalysatorsysteme werden oft als »stereospezifisch« beschrieben,
da sie Monomere, speziell konjugierte Diene, in einer bestimmten geometrischen Konfiguration
polymerisieren können. Eines dieser Produkte, das wegen seiner hervorstechenden und überlegenen
Eigenschaften vielbeachtete Aufmerksamkeit auf sich zog, ist ein Polybutadien, das einen hohen Prozentsatz,
z. B. mindestens 85 %> cis-l,4-Addition enthält. Andere Polymere, die beträchtliche Bedeutung erlangten,
sind solche, die durch Polymerisation eines konjugierten Diens mit einem Li-haltigen Katalysator
hergestellt wurden. Die physikalischen Eigenschaften dieser Polymere sind solcher Natur, daß sie besonders
für die Herstellung von Auto- und Traktorreifen geeignet sind und für andere Gegenstände, für die die
üblichen synthetischen Polymerisate bisher verhältnismäßig unbefriedigend waren. Es wurde jedoch gefunden,
daß gewisse dieser Polymerisate von konjugierten Dienen einschließlich der cis-Polybutadiene
und der Polymerisate, die mit Li-haltigen Katalysatoren hergestellt wurden, eine Tendenz zu Kaltfluß
zeigen, wenn sie in unvulkanisiertem oder ungehärtetem Zustand sind. Wegen dieser Tendenz dieser
Polymerisate zu Kaltfluß stieß man in der Verarbeitung auf Schwierigkeiten, besonders beim Verpacken, Verfrachten
und Lagern. Wenn sich z. B. Risse oder Löcher in der Verpackung ergeben, in der die Polymerisate
aufbewahrt sind, so fließt das Polymerisat aus der Verpackung, was einen Verlust an Substanz
mit sich bringt oder eine Verschmutzung und ein Zusammenkleben von aufeinandergeschichteten Verpackungen
zur Folge hat. So ist es also sehr wünschenswert, ein Verfahren zu finden, um die Tendenz des
Kaltflusses dieser kautschukartigen Polymerisate in unvulkanisiertem Zustand zu verringern.
Es wurde gefunden, daß das Problem des Kaltflusses bei kautschukartigen Homo- oder Mischpolymerisaten
von Butadien beträchtlich gesenkt werden kann, wenn man die Polymerisation, die in Gegenwart
Verfahren zum Abbrechen der Homo- oder Mischpolymerisation von Butadien
Anmelder:
Phillips Petroleum Company, Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
to Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dr. E. Assmann und Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Charles William Strobel, Borger, Tex. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 25. Januar 1963 (253 992), vom 26. August 1963 (304 655)
metallorganischer Katalysatoren durchgeführt worden ist, durch Zusatz eines organischen Peroxyds oder
Hydroperoxyds abbricht. Kautschukartige Polymere von Butadien mit Mooney-Werten von etwa 10 bis
60 (ML-4 bei 1000C) können nach dem vorliegenden Verfahren leicht erreicht werden, ohne ernste Probleme
bei der Handhabung und Verarbeitung zu haben.
Wenn Butadien mit einem Organometallkatalysator polymerisiert wird, wird die Reaktion gewöhnlich
dadurch beendet oder schnell gestoppt, wenn die Umwandlung den gewünschten Grad erreicht hat,
indem zur Polymerisationsmischung ein katalysatorinaktivierendes Mittel gegeben wird. Zu den Verbindungen
gehören z. B. Stoffe wie Wasser, Alkohole lind Kolophoniumsäure. Diese Substanzen sind wirksame
Schnellabbruchreagenzien, jedoch besitzt das entstandene Produkt oftmals Tendenz zu Kaltfluß in
unvulkanisiertem Zustand. So war es völlig unerwartet, als man fand, daß die organischen Peroxyde
außer ihrer Eigenschaft als wirksame Abbruchreagenzien auch noch die Tendenz des Polymerisats
zu Kaltfluß herabsetzen. Außerdem werden die für die vulkanisierten Polymerisate von Butadien charakteristischen
wertvollen Eigenschaften beibehalten durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise.
Wie schon vorher festgestellt wurde, sind die beim Verfahren der Erfindung verwendeten Peroxyde orga-
609 7W4-16
3 4
nische Peroxyde und organische Hydroperoxyde. Die (3-methoxyphenyl)-hydroperoxymethan, Peroxyben-
organischen Peroxyde und Hydroperoxyde enthalten zoesäure, Peroxybuttersäure, Peroxydodecansäure,
vorzugsweise 4 bis 40 Kohlenstoffatome pro Molekül Tert.-butyl-peroxybenzoat, Di-tert.-amyl-diperoxy-
und enthalten eine oder mehrere Peroxygruppen. phthalat, Tert-dodecyl-peroxyacetat, der OO-tert.-
Außerdem zersetzen sich die Peroxyde, die bevorzugt 5 butyl-Halbester der Peroxymaleinsäure
bei dieser Erfindung verwendet werden, bei relativ
niedrigen Temperaturen, z. B. bei Temperaturen im [HOOC — CH = CH — CO — O2 — C(CH3)3]
Bereich von 120 bis 1800C. Die organischen Peroxyde,
die sich für diesen Zweck eignen, können auch durch und der OO-n-Amylhalbester der Peroxyphthalsäure.
die Formel io Peroxyde, die durch Oxydation von Terpenkohlen-
R —O —O — R Wasserstoffen, wie Pinan, «-Pinen, p-Methan und
Terpentin, entstehen, können ebenfalls verwendet
wiedergegeben werden, während die Hydroperoxyde werden.
durch die Formel Die eingesetzte Menge an organischem Peroxyd
15 oder Hydroperoxyd liegt gewöhnlich im Bereich von
H — O — O — R 1 bis zu 25 Millimol, bevorzugt zwischen 2 und 20
Mülimol je 100 g zu polymerisierendem Monomeren.
wiedergegeben werden können, wobei R ein Acylrest, Größere oder kleinere Mengen können eingesetzt
ein gesättigter acyclischer Rest, ein olefinisch unge- werden, wenn es gewünscht wird, wobei die Mengen
sättigter acyclischer Rest, ein gesättigter cyclischer 20 durch die Aktivität der Peroxyverbindung bestimmt
Rest, ein olefinisch ungesättigter cyclischer Rest wird und durch die Temperatur und die Reaktions-
und/oder ein aromatischer Rest ist und wobei der dauer. Diese Verbindungen sind wirksame Schnell-
Rest R durch ein Halogenatom, durch einen Hydroxyl- Stoppreagenzien, welche Temperatur bei der Polymeri-
oder R'O-Rest substituiert sein kann, wobei R' einen sation auch immer verwendet wird. Eine ausreichende
Acylrest, einen gesättigten acyclischen Rest, einen 25 Kontaktzeit mit der Polymerenlösung muß jedoch
olefinisch ungesättigten acyclischen Rest, einen ge- gestattet werden, um den Kaltfluß optimal zu ernied-
sättigten cyclischen Rest, einen olefinisch ungesättigten rigen. Die Zeit ist, wenigstens bis| zu einem bestimm-
cyclischen Rest oder einen aromatischen Rest dar- ten Grad, von der Temperatur abhängig; wird die
stellen kann. Auch gemischte Verbindungen können Temperatur gesenkt, so wird im allgemeinen mehr
verwendet werden, z. B. organische Peroxyde, in 30 Zeit beansprucht. Gewöhnlich hegt die Zeit zwischen
denen eines der Sauerstoffatome der Peroxygruppe 5 Minuten und 50 Stunden.
mit einer Kohlenwasserstoffgruppe verbunden ist, wie Das Butadien kann zu Mischpolymerisaten poly-
z. B. Alkyl- oder Cycloalkyl, während das andere merisiert werden. Die konjugierten Diene können
Sauerstoffatom an eine Acylgruppe gebunden ist. auch mit einem oder mehreren mischpolymerisierbaren
Peroxyverbindungen, die Halbester oder Diester von 35 vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffen
Dicarbonsäuren sind, eignen sich ebenfalls sowie auch polymerisiert werden, in denen die Vinylgruppe an
Monoperoxyverbindungen, die sich von Dicarbon- ein Kohlenstoffatom des Rings gebunden ist. Verbin-
säuren ableiten. Zu den Beispielen für geeignete düngen mit Substituenten am ^-Kohlenstoffatom, wie
Peroxyde gehören: Methyl-n-propylperoxyd, Diäthyl- z. B. «-Methylstyrol, können jedoch für dieses Ver-
peroxyd, Äthylisopropylperoxyd, Di-tert.-butylper- 40 fahren nicht verwendet werden. Beispiele für vinyl-
oxyd, Di-n-hexylperoxyd, n-Hexyl-n-decylperoxyd, substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe, die ge-
Dieicosylperoxyd, Dicyclohexylperoxyd, Dicyclopen- wohnlich bevorzugt werden, sind Styrol, 1-Vinyl-
tylperoxyd, Bis-(2,4,6-trimethylcyclohexyl)-peroxyd, naphthalin und 3-Methylstyrol (3-Vinyltoluol). Bei-
Bis-(3,5-dichlorcyclohexyl)-peroxyd, Bis-(4-phenyl- spiele für andere Verbindungen, die mit Vorteil einge-
cyclohexyl)-peroxyd, Bis-(2-cyclohexenyl)-peroxyd, 45 setzt werden können, sind: 3,5-Diäthylstyrol, 4-n-Pro-
Bis-(4-methyl-2-hexenyl)-peroxyd, Bis-(4-octenyl)- pylstyrol, 2,4,6-Trimethylstyrol, 4-Decodylstyrol,
peroxyd, Diacetylperoxyd, Dipropionylperoxyd, Di- 3-Methyl-5-n-hexylstyrol, 4-Cyclohexylstyrol, 4-Phe-
lauroylperoxyd, Dibenzoylperoxyd, Dicrotonylper- nylstyrol, 2 - Äthyl - 4 - benzylstyrol, 4 - ρ - Tolylstyrol,
oxyd, Dibenzylperoxyd, Dicumylperoxyd, Methyl- 3,5-Diphenylstyrol, 2,3,4,5-Tetraäthylstyrol, 3-(4-
2-n-propyl-3-butenyl-peroxyd, Bis-(a-äthylbenzyl)- 50 η-Hexylphenyl)-styrol, 3-Äthyl-l-vinylnaphthalin,
peroxyd, Bis-[diisopropyl-(4-isopropylphenyl)-me- 6-Isopropyl-l-vinylnaphthalin, 3,6-Di-p-tolyl-l-vinyl-
thyl]-peroxyd, Bis -[dimethyl- (4 -tert-butylphenyl)- naphthalin, o-Cyclohexyl-l-vinylnaphthalin, 8-Phenyl-
methyl]-peroxyd, Benzyl-α-methylbenzyl-peroxyd, 1-vinylnaphthalin, 7-Dodecyl-2-vinylnaphthalin und
Bis-(4-chlorbenzoyl)-peroxyd, Bis-(2,4-dichlor-benzyl)- analoge.
peroxyd, Bis-(2-propoxy-n-hexyl)-peroxyd, n-Pentyl- 55 Das erfindungsgemäße Verfahren kann besonders
5,8-diphenyldodecyl-peroxyd, Bis-(9,10-dihydroxy- bei der Herstellung eines Polybutadiens mit einem
decyl)-peroxyd, 2,5-Bis-(tert.-butylperoxy)-2,5-dime- hohen Prozentsatz cis-l,4-Addition angewandt werden,
thylhexan, Bis-(2-hydroxyheptyl)-peroxyd, tert.-Butyl- Das cis-Polybutadien kann durch Polymerisation von
hydroperoxyd, Dodecylhydroperoxyd, Eicosylhydro- Butadien mit einem Katalysator hergestellt werden,
peroxyd, Triacontanylhydroperoxyd, 4-Methylcyclo- 60 der sich durch Mischen von Stoffen, die metall-
hexylhydroperoxyd, Phenylcyclohexylhydroperoxyd, organische Verbindungen und Jod, das entweder in
3-Cyclohexenylhydroperoxyd, S-Phenyl^-cyclohexe- freiem oder gebundenem Zustand vorliegt, enthalten,
nylhydroperoxyd, 4-Cyclopentyl-n-butylhydroper- bildet. Dieses Polymerisationssystem liefert ein cis-
oxyd, Cumolhydroperoxyd, (Dimethylphenylhydro- Polybutadien mit hervorragenden physikalischen
peroxymethan), Diisopropylbenzolhydroperoxyd- 65 Eigenschaften in gehärtetem Zustand, aber mit der
[dimethyl - (- isopropylphenyl) - hydroperoxymethan], Tendenz zu Kaltfluß in unvulkanisiertem Zustand.
(4-Äthoxyphenyl)-methylhydroperoxyd, Di-n-hexyl- Der Ausdruck »cis-Polybutadien«, wie er hier
4 - hydroxyphenyl) - hydroperoxymethan, Dimethyl- gebraucht wird, bedeutet ein Polybutadien mit
wenigstens 85% 1,4-Addition, ζ. B. von 85 bis 98%
und mehr.
Das cis-Polybutadien kann durch Polymerisation von 1,3-Butadien mit irgendeinem der vielen verschiedenen
stereospezifischen Katalysatorsystemen hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch besonders gut bei der Polymerisation eines konjugierten
Diens mit metallischem Lithium und/oder einer lithiumorganischen Verbindung anwenden. Die
mittels eines lithiumhaltigen Katalysators hergestellten Polybutadiene enthalten gewöhnlich 35 bis 48%
cis-l,4-A,dditionsprodukt, zwischen 45 und 55% trans-1,4-Additionsprodukt und zwischen 6 und 10%
1,2-Additionsprodukte. Die vorliegende Erfindung läßt sich besonders auf Polybutadiene mit niedriger
Eigenviskosität, hergestellt nach diesem Verfahren, anwenden. Solche Polymere haben im allgemeinen
eine Eigenviskosität im Bereich von 0,75 bis 3. Während die Polybutadiene mit niedriger Eigenviskosität ausgezeichnete
physikalische Eigenschaften besitzen, besitzen sie in unvulkanisiertem Zustand Tendenz zu
Kaltfluß.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Schnellstoppreagenzien lassen sich ebenfalls vorteilhaft bei
der Herstellung von Mischpolymerisaten mit alternierendem Aufbau mittels Organolithiumkatalysatoren
anwenden. Gemäß diesem Verfahren wird Butadien mit mindestens einer der folgenden Verbindungen,
nämlich Isopren, Piperylen, vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe, Vinylhalogenide, Vinylidenhalogenide,
Acrylsäureester und Ester von Homologen der Acrylsäure, mit lithiumorganischen Verbindungen
in Gegenwart eines Lösungsmittelgemisches in Berührung gebracht, welches erstens einen aromatischen
Kohlenwasserstoff, paraffinische oder cycloparaffinische Kohlenwasserstoffe und zweitens eine polare
organische Verbindung, wie z. B. einen Ester, Thioester und tertiäre Amine, enthält.
Beim Abschluß der Polymerisation wird das peroxydische Schnellstoppreagenz zugegeben. Während die
Reaktion bei jeder Temperatur innerhalb des für die Polymerisation angegebenen Bereiches beendet werden
kann, wird zur maximalen Herabsetzung von Kaltfluß gewöhnlich bei einer Temperatur von wenigstens 10°C
gearbeitet, und bevorzugt liegt sie bei 38° C oder höher. Das Abbruchreagenz kann bei jeder während
der Polymerisation herrschenden Temperatur zugegeben werden, und sie kann danach, wenn nötig,
geändert werden, um die gewünschte Herabsetzung an Kaltfluß zu erreichen, oder man kann die Temperatur
vor Zugabe des Abbruchreagenz einstellen. Die Reaktionsmischung wird während der Behandlungsdauer
bewegt, um den Kontakt des Polymeren mit dem Peroxyd zu erleichtern.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung in ihren typischen Ausführungsformen. In jedem Ansatz
zeigte die Prüfung des Polymeren 90 bis 95% cis-1,4-Addition.
Die MikroStruktur jedes dieser cis-Polybutadiene, die in den Beispielen beschrieben sind, wurde durch
Lösen von Polymerenproben in Schwefelkohlenstoff unter Bildung einer Lösung mit 25 g Polymerisat je
Liter Lösung bestimmt. Das IR-Spektrum der Lösung (% Durchlässigkeit) wurde dann in einem üblichen
Infrarotspsktrophotometer bestimmt.
Der Prozentgehalt der gesamten als trans-1,4 vorhandenen
NichtSättigung wurde nach folgender Gleichung unter Anwendung folgender Einheiten bestimmt:
t · c
Darin bedeutet
ίο ε = Extinktionskoeffizient (1 · MoI-1 · cm"1),
E = Extinktion (log-j·),
E = Extinktion (log-j·),
t = Weglänge (cm),
c = Konzentration
(Mol-Doppelbindungen je Liter).
Die Extinktion wurde bei der 10,35^-Bande bestimmt, und der Extinktionskoeffizient betrug
146 (1 · Mol-1 · cm-1).
Der Prozentsatz der gesamten als 1,2 (oder Vinyl)
vorhandenen NichtSättigung wurde nach der obigen Gleichung unter Verwendung der ΙΙ,Ο-μ-Bande und
as eines Extinktionskoeffizienten von 209 (1 · Mol"1 · cm"1)
bestimmt.
Der Prozentsatz der gesamten als cis-1,4 vorhandenen
NichtSättigung wurde durch Subtraktion der nach dem obigen Verfahren bestimmten trans-1,4-
und l,2-(Vinyl)-Nichtsättigung von der theoretischen NichtSättigung bestimmt, wobei eine Doppelbindung
je C4-Einheit im Polymerisat angenommen wurde.
Die folgende Vorschrift wurde zur Polymerisation von Butadien angewandt:
Gewichtsteile
Toluol 1000
Toluol 1000
1,3-Butadien 100
Triisobutylaluminium (TBA) 0,543 (2,75 mhm)
Jod (J2) 0,203 (0,80 mhm)
Titantetrachlorid (TTC) ... 0,087 (0,46 mhm)
TBA: J2: TTC-MoI-verhältnis
6 :1,75 :1
Temperatur, °C 5,0
Zeit, Stunden 16 bis 18
Zuerst wurde das Toluol eingefüllt, dann wurde das Reaktionsgefäß mit Stickstoff gespült, anschließend
Butadien eingeführt, gefolgt von Triisobutylaluminium, Jod und Titantetrachlorid in der genannten Reihenfolge.
Drei Versuche wurden gemacht. Nach Ablauf der Polymerisationsdauer ließ man das Reaktionsgemisch
auf Zimmertemperatur erwärmen. Ein Versuch wurde mit Isopropylalkohol abgebrochen und
zur Kontrolle verwendet. Zu den anderen Versuchen wurden verschiedene Mengen p-Methanhydroperoxyd
gegeben, worauf die Temperatur auf 500C erhöht wurde, und die Reaktionsmischungen wurden 1 Stunde
lang bei dieser Temperatur gerührt. Diese Polymerisate und die Kontrollversuche wurden in Isopropylalkohol
koaguliert, abgetrennt, 0,5 Gewichtsteile 2,2'-Methy-
Ien-bis-(4-methyl-6-tert.butylphenol) pro 100 Teile
Kautschuk wurden zu jedem feuchten Polymerisat eingearbeitet, und die Produkte wurden bei 600C
getrocknet. Eigenviskosität, Gel und Kaltfluß wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle angegeben:
Ver such Nr. |
p-Mer hydrop mhm |
lthan- eroxyd phm1) |
Eigen viskosität2) |
GeP) % |
Kaltfluß4) Δ 1 Std., mm |
1 | 0 | 0 | 2,23 | 0 | 7,1 |
2 | 7,2 | 2,0 | 2,31 | 0 | 5,8 |
3 | 18,0 | 5,0 | 2,47 | 0 | 4,2 |
Ver such Nr. |
Benzoyl- peroxyd mhm I phm1) |
0,48 0,96 1,92 |
Eigen viskosität2) |
GeP) 7. |
Kaltfluß4) Δ 3 Std., mm |
5 1 2 3 |
2,0 4,0 8,0 |
2,74 2,49 2,79 |
0 0 0 |
5,8 1,5 0,7 |
mhm = Mülimol pro 100 TeUe Monomerem. phm = Gewichtsteile pro 100 Teile Monomerem.
*) Das verwendete Hydroperoxyd zeigte bei der Analyse
5570ige Reinheit.
a) 0,1 g Polymerisat wurden in einen Drahtkäfig aus 0,175-mm-Sieb
gegeben, und der Käfig wurde in 100 ml Toluol in eine Weithalsflasche (120 ml) eingebracht. Nach 24stündigem
Stehen bei Zimmertemperatur (etwa 25° Q wurde der Käfig entfernt und die Lösung durch ein Schwefelabsorptionsrohr
der Porosität C filtriert, um jedes vorhandene Festmaterial
zu entfernen. Die erhaltene Lösung wurde durch ein Medalia-Viskosimeter in einem Bad von 25° C lauf en gelassen. Das
Viskosimeter war vorher mit Toluol geeicht. Die relative Viskosität ist das Verhältnis der Viskosität der Polymerisatlösung
zu der Viskosität von Toluol. Die Eigenviskosität wird durch Dividieren des natürlichen Logarithmus der
relativen Viskosität durch das Gewicht der ursprünglichen Probe berechnet.
3) Die Bestimmung von Gel erfolgte zusammen mit der Bestimmung
der Eigenviskosität. Der Drahtkäfig wurde auf zurückbehaltenes Toluol geeicht, um das Gewicht des gequollenen
Gels zu korrigieren und das Gewicht des trockenen Gels genau zu bestimmen. Der leere Käfig wurde in Toluol
eingetaucht und dann 3 Minuten in einer geschlossenen 60-ml-Weithalsflasche abtropfen gelassen. Ein Stück gefaltetes
6,35-mm-Metallgewebe am Boden der Flasche stützte den Käfig bei minimaler Berührung. Die den Käfig
enthaltende Flasche wurde auf 0,02 g genau während einer mindestens 3minütigen Abtropfzeit gewogen, dann wurde
der Käfig entnommen und die Flasche wieder auf 0,02 g genau gewogen. Die Differenz der zwei Wägungen ist das
Gewicht des Käfigs plus von ihm zurückgehaltenes Toluol, und durch Subtraktion des Gewichtes des leeren Käfigs
von diesem Wert wird das Gewicht des zurückbehaltenen Toluols gefunden, d. h. die Käfigeichung. Bei der Bestimmung
von Gel war der die Probe enthaltende Käfig 24 Stunden in Toluol gestanden. Der Käfig wurde von der Flasche
mittels einer Pinzette entnommen und in eine 60-ml-Flasche
gestellt. Das gleiche Verfahren wurde für die Bestimmung des Gewichtes des gequollenen Gels angewandt, wie für die
Eichung des Käfigs. Das Gewicht des gequollenen Gels _0
wurde durch Subtraktion der Käfigeichung korrigiert.
4) Die Werte wurden bestimmt durch Messen der Einsinktiefe
eines Messingstabes von 0,63 · 17,78 cm in einer Probe während eines bestimmten Zeitintervalls bei Zimmertemperatur.
Diese Meßergebnisse zeigen, daß durch Hydroperoxyd abgebrochene Polymerisationsprodukte viel
geringeren Kaltfluß zeigen als das Kontrollprodukt.
55
60
Drei Versuche zur Polymerisation von Butadien wurden nach Vorschrift und Arbeitsweise von Beispiel
1 gemacht, nur daß die Versuche durch verschiedene Mengen Benzoylperoxyd beendet wurden.
Die Ergebnisse von Eigenviskosität, Gel und Kaltflußbestimmung sind in der folgenden Tabelle gezeigt:
Zu den Ergebnissen eines Kontrollversuches kann auf Beispiel 1 verwiesen werden. Wiederum zeigen die
Ergebnisse, daß Kaltfluß durch Abbruch der Reaktion mit einer Peroxydverbindung herabgesetzt werden
kann.
Die folgende Vorschrift wurde zur Polymerisation von 1,3-Butadien verwendet:
Gewichtsteile
1,3-Butadien 100
Cyclohexan 780
n-ButyUithium 0,067
Temperatur, °C 50
Zeit, Stunden 5,5
Cyclohexan wurde zuerst eingefüllt, anschließend wurde das Reaktionsgefäß mit Stickstoff gespült.
Dann folgte die Zugabe von Butadien und anschließend einer Cyclohexanlösung von n-Butyllithium. Das
Reaktionsgefäß wurde dann in einem temperaturkonstanten Bad gedreht, bei 5O0C 5,5 Stunden lang.
Zwei Versuche wurden auf diese Weise durchgeführt. Einer von ihnen wurde zur Kontrolle abgebrochen
und das Polymerisat mit Isopropylalkohol, der 10 Gewichtsprozent 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol)
enthielt, koaguliert, um ein Verhältnis von 1 Teil Antioxydans pro 100 Gewichtsteile Polymerisat
zu haben. Nach Trocknen fand man, daß der Kautschuk des Kontrollversuches einen Kaltfluß von
15 mg/Minute besaß, wie nach dem Strangpreßverfahren bestimmt wurde. Bei dieser Methode wird
der Kautschuk durch eine 6,30-HIm-(V4O-DuSe bei
einem Druck von 0,25 at und einer Temperatur von 500C stranggepreßt. Nach lOminutigem Belassen, um
einen gleichmäßigen Zustand zu erreichen, wird das Ausmaß der Ausdehnung gemessen und in Milligramm
pro Minute angegeben.
Beim erfindungsgemäß ausgeführten Versuch wurden 0,008 Gewichtsteile Dibenzoylperoxyd pro 100 Gewichtsteile
Kautschuk als Abbruchreagenz zur Polymerisationsmischung gegeben nach Ablauf der Reaktionszeit.
Danach wurde die oben beschriebene Isopropylalkohol-Antioxydans-Mischung zur Koagulation
des Polymeren zugesetzt. Nach Trocknen fand man für das Polymere einen Kaltfluß von 1,2 mg/
Minute, wie nach dem Strangpreßverfahren bestimmt wurde.
Die oben beschriebenen Versuche beweisen deutlich, daß die Tendenz von mit lithiumorganischen Katalysatoren
erhaltenen Polybutadienen zu Kaltfluß in weitem Maße herabgesetzt werden kann, wenn man
die Polymerisationsreaktion mit einer Peroxydverbindung stoppt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Abbrechen der Homo- oder Mischpolymerisation von Butadien, die in Gegenwart
metallorganischer Katalysatoren durchgeführt worden ist, dadurch gekennzeichnet,
9 10
daß man der Polymerisationsmischung ein orga- Zugabe des Peroxydes wenigstens 5 Minuten lang
nisches Peroxyd oder Hydroperoxyd zusetzt. bei mindestens 122° C hält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß man pro 100 g 1,3-Butadien 1 bis
25 mMol Peroxyd zusetzt. 5 In Betracht gezogene Druckschriften:
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch Deutsche Auslegeschrift Nr. 1056 831;
gekennzeichnet, daß man die Temperatur nach USA.-Patentschrift Nr. 2 845 414.
60S 748/416 12.66 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (2)
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