DE1720472B1 - Verfahren zum herstellen von freifliessendem paraformaldehyd - Google Patents
Verfahren zum herstellen von freifliessendem paraformaldehydInfo
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Description
1 2
Es ist bekannt, einen frei fließenden Paraform- Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist,
aldehyd herzustellen, indem ein wäßriges Form- daß die entstehenden Paraformaldehydperlen am
aldehyd-Konzentrat mit einem Gehalt von 80 bis unteren Ausgang der Kühlkammer auf eine Tempe-90
Gewichtsprozent Formaldehyd in einen kömbi- ratur unterhalb 400C, vorzugsweise 20 bis 3O0C, abnierten
Wirbelschichtsprühtrockner versprüht und 5 gekühlt sind. Die Ausbildung der festen Perlen aus
kurze Zeit in der Wirbelschicht durch entgegen- dem Formaldehydkonzentrat ist exotherm. Die frei
strömende Warmluft von 40 bis 60° C nachgetrocknet werdende Wärme muß durch Kühlung abgeführt
wird (deutsche Patentschrift 1 208 887). Dieses Ver- werden. Diese Abkühlung wird in erster Linie durch
fahren erweist sich jedoch für eine Anwendung in den Temperaturbereich des Kühlgases bestimmt, datechnischem
Maßstab als ungeeignet. Die Oberfläche io neben aber auch durch die Verweilzeit in der Kühlder
primär entstehenden kleinen Paraformaldehyd- kammer, beispielsweise durch Ausbildung eines Wirbelkugeln
ist nicht genügend klebfrei. Der Paraform- bettes, die Geschwindigkeit des Gases und die Menge
aldehyd agglomeriert infolgedessen, und nach kurzer des Gases, die im wesentlichen den Durchmesser der
Zeit setzen sich die Düsen, die Sprühkammer und die Kammer bestimmt. Diese variablen Größen sind je-Trockenluftwege,
vor allem der Anströmboden des 15 weils in Abhängigkeit von der eingesetzten Menge
Wirbelbettes, zu, so daß der Betrieb zum Erliegen Formaldehydkonzentrat aufeinander abzustimmen,
kommt. Beispielsweise braucht bei Erhöhung der eingesetzten
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren Menge Formaldehydkonzentrat lediglich eine entzum
Herstellen von frei fließendem Paraformaldehyd sprechende größere Menge Kühlgas eingeführt zu
durch Versprühen eines wäßrigen Formaldehyd- zr werden. Gegebenenfalls kann der untere Boden der
konzentrats mit einem Gehalt von 85 bis 90 Gewichts- Kühlkammer als Wirbelbett ausgebildet sein, was z. B.
prozent Formaldehyd in einer Kammer und Führen immer dann der Fall ist, wenn der sich am Boden der
durch ein entgegenströmendes Gas- bzw. Gasgemisch, Kühlkammer befindliche Rührer, der die gebildeten
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Temperatur Paraformaldehydperlen austrägt, genügend langsam
des verwendeten inerten Gases oder Gasgemisches 25 gestellt wird, so daß die Paraformaldehydperlen einige
unterhalb +390C liegt. In dem Sprühgut gegebenen- Minuten, beispielsweise 2 bis 15 Minuten, in der
falls noch vorhandene Restwärme wird nach an sich Schwebe bleiben. Die Ausbildung als Wirbelbett ist
bekannten anderen Methoden, insbesondere durch für das erfindungsgemäße Verfahren jedoch keine noteine
anschließende mehrstündige Zwischenlagerung, wendige Bedingung; auch ein glattes, ohne Verweilzeit
vorzugsweise unter Durchleiten von Kaltluft, ab- 30 im Wibelbett erfolgendes Durchschweben der Parageführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet formaldehydperlen durch die Kühlkammer, welches
insbesondere die störungsfreie kontinuierliche Her- z. B. bei schnellem Rühren der Fall ist, liefert das
stellung eines technisch brauchbaren Paraformalde- gleiche Produkt. Es muß in diesem Falle nur einer der
hyds. anderen obenerwähnten Parameter entsprechend ge-
Der Paraformaldehyd wird in Form kleiner weißer 35 ändert sein. Zum Beispiel kann bei nicht vorliegendem
Perlen erhalten, die einen Formaldehydgehalt von Wirbelbett, aber sonst gleichen Bedingungen, Kühlgas
etwa 89 bis 91 Gewichtsprozent, einen Wassergehalt mit einer entsprechenden niedrigeren Temperatur vervon
etwa 9 bis 10 Gewichtsprozent und eine völlig wendet werden.
trockene Oberfläche besitzen, die auch unter Druck- Auf diese Weise können etwa 70 bis 100% der frei
belastung klebfrei bleibt. 40 werdenden Wärme in der Kühlkammer abgeführt
Da die klebende Oberfläche von Paraformaldehyd werden. Bei nicht 100% Wärmeabfuhr in der Kühlunter anderem auf dem Wassergehalt der äußeren kammer wird die noch vorhandene Restwärme nach
Paraformaldehydschicht beruht, war es höchst über- anderen bekannten Methoden abgeführt. Dies kann
raschend, daß eine Beseitigung der Mängel des be- z. B. durch mehrstündiges Lagern, gegebenenfalls
kannten Verfahrens nicht durch eine Erhöhung der 45 unter Durchleiten von Kaltluft, geschehen.
Trockenlufttemperatur und dadurch bedingte Erniedri- Der so erhaltene Paraformaldehyd mit einem Form-
Trockenlufttemperatur und dadurch bedingte Erniedri- Der so erhaltene Paraformaldehyd mit einem Form-
gung des Wassergehaltes gelingt, sondern durch genau aldehydgehalt von 89 bis 91 Gewichtsprozent kann zu
das Gegenteil, nämlich durch kältere Luft, wobei der- einem 92- bis 97%igen absolut staubfreien und frei
selbe bzw. zum Teil sogar ein höherer Trocknungsgrad rieselnden Paraformaldehyd nachgetrocknet werden,
als bei dem bekannten Verfahren erreicht wird. 50 Diese Nachtrocknung ist z. B. kontinuierlich in einem
Das für das erfindungsgemäße Verfahren zu ver- Kontakttrockner mit 1- bis 2stündiger Verweilzeit
wendende Formaldehydkonzentrat wird zweckmäßig unter Normaldruck möglich.
bei einer Temperatur zwischen 90 und maximal 1200C Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs-
aufbewahrt, die Versprühung erfolgt bei der gleichen gemäßen Verfahrens ist in der Figur erläutert. Die Fi-Temperatur,
vorzugsweise zwischen 110 bis 1200C, 55 gur gibt eine bevorzugte Ausführungsform wieder,
und einem Düsenvordruck von 2 bis 8 kp/cm2. Das Im Behälter 1 befindet sich das wäßrige Formaldehyd-
und einem Düsenvordruck von 2 bis 8 kp/cm2. Das Im Behälter 1 befindet sich das wäßrige Formaldehyd-
dem versprühten Formaldehydkonzentrat entgegen- Vorkonzentrat, mit einem Formaldehydgehalt von
strömende Gas bzw. Gasgemisch tritt am unteren Teil mindestens 85 und maximal 90 %· Zur Vermeidung
der Kühlkammer ein und soll mit einer konstanten von Paraformaldehydausflockungen muß das so-
oder nach oben hin abnehmenden Geschwindigkeit, 60 genannte Vorkonzentrat bei einer Temperatur von
die z. B. zwischen 0,5 bis 3 m/sec liegen kann, nach mindestens 900C gehalten werden. Höhere Temperaoben
strömen. türen als 12O0C führen zu einer qualitätsbeeinträchti-
Die Temperatur des Kühlgases bzw. -gasgemisches genden Ameisensäurebildung durch thermische Formmuß
unterhalb +390C, vorzugsweise zwischen —40 aldehyd-Disproportionierung, so daß sie ebenfalls
und+3O0C, liegen; als besonders günstig erweist sich 65 zu vermeiden sind. Das Vorkonzentrat stellt eine
eine Temperatur von —20 bis +2O0C. Als inerte Gase wasserklare Flüssigkeit mit einer Dichte (80°) von
bzw. Gasgemische kommen z.B. in Frage: Luft, 1,225 (85% Formaldehyd) bis 1,240 (90% Formalde-Stickstoff,
Kohlendioxyd oder Erdgas. hyd) und einer Viskosität von etwa 2,5 cP dar. Es wird
Claims (1)
- 3 4mit einem Vordruck von ζ. B* 3 atü durch ein Sieb in einem Durchmesser von 1,2 mm in eirieii Kühlturm die Kühlkammer 2 gefördert. Zur Förderung eignen von 12 m Höhe und etwa 1 m innerem Durchmesser «ich heizbare, mehrstufige Kreiselpumpen, deren mit zerstäubt, in dem von unten nach oben 5500 ms/h dem Produkt in Berührung kommenden Teile aus Luft mit einer Geschwindigkeit von 1 m/sec strömt. An Edelstahl bestehen, am besten, Das Vorkonzentrat 5 der Eintrittsstelle beträgt die Lufttemperatur 2° C. Das kann aber z. B. auch durch Aufdrücken von 90 bis Produkt gelangt nach etwa lOminutiger Verweilzeit HO0C heißem Stickstoff gefördert werden. In der im Wirbelbett in einen Zwischenbunker, wo es 12 Stun-Kühlkammer wird das Vorkonzentrat durch Düsen, den gelagert wird. Es werden 877,1 kg völlig klebfreie, die in einem allseitig beheizbaren Düsenkopf angeord- gut rieselfähige Perlen mit einem Formaldehydgewicht net sind, zerstäubt. Für den Ablauf eines Störunge- io von 90,2 % erhalten. Durch Wasserwäsche der Abluft freien Betriebes empfiehlt es sich, ein Sieb mit einer werden 17,3 kg Formaldehyd zurückgewonnen. An geringeren Maschenweite als dem Düsendurchmesser den Kühlturmwänden, dem Kühlturmkopf, dem Andern Düsenkopf vorzuschalten. Als Düsen kommen Strömboden und der Austragschleuse setzt sich keiner-Ein- und Zweistoffaggregate verschiedener Bauart zur lei Paraformaldehydbelag an. Die Korngrößenvertei-Verwendung, z. B. Einstoffvollkegeldüsen mit engem 15 lung des Produktes ist folgendermaßen: >1,5 mm Sprühwinkel, vorzugsweise einem Sprühwinkel von = 0 Gewichtsprozent; > 1,0 mm = 2,0%; > 0,75 mm 15 bis 45° und mit einer Bohrung von 1 bis 5 mm. Das = 6,5%; >0,60 mm = 7,5%; >0,3 mm = 54,5%; Kühlgas tritt durch die Leitung 3 ein und kann im >0,2 mm = 19%; >0,l mm = 10,5%; >0,l mm Wärmeaustauscher 4 auf die geeignete Temperatur = 0%. Das Produkt kann z. B. anschließend in einem abgekühlt werden. Die in der Kühlkammer nach ao Kontakttellertrockner mit einer Temperatur der Konunten fallenden Flüssigkeitstropfen erstarren in dem taktflächen von 95°C und einer Schichthöhe von 10 mm mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 3 m/sec ent- mit einer lstündigen Verweilzeit auf einen Formaldegegenströmenden Gas bzw. Gasgemisch zu weißen hydgehalt von 94,9 % gebracht werden. Kügelchen. Über dem Anströmboden 5 der Kühlkammer kann sich ein Wirbelbett ausbilden, in dem 25 B e i s ρ i e 1 2 das Produkt durch das Gas auf 20 bis 40° C je nachVerweilzeit abgekühlt wird. Das Abschrecken der Es werden kontinuierlich in einen Kühlturm vonProduktoberfläche auf diese Temperatur ist zur Aus- 17 m Höhe und mittlerem innerem Durchmesser vonbildung einer klebefreien Oberfläche unbedingt erfor- 2,50 m 1825 kg/h Formaldehyd-Vorkonzentrat mitderlich. Das durch einen Rührer 6 ausgetragene Pro- 3° einem Formaldehydgehalt von 86 % wie im Beispiel 1dukt kann wechselweise über das Austragorgan 7, eingesprüht. Hierbei werden 10 Vollkegel-Spiraldüsenz. B. in einem der beiden Verweilzeitbunker 8 oder 9, von 1,8 mm Durchmesser bei einem Vordruck vonmehrere Stunden gelagert werden, zweckmäßig unter 3 atü verwendet. Im Gegenstrom dazu werdenEinblasen von Kaltluft durch die Leitung 10 (0 bis 14 000 m3/h Luft mit einer Eintrittstemperatur von20°C). Es kann zur weiteren, kontinuierlichen Ent- 35 15°C geführt. Nach Passieren des Fließbettes mit einerWässerung durch die Leitung 11 in einen Kontakt- Verweilzeit von etwa 5 Minuten und einer 12stündigentrockner 12 gebracht werden. Nach Passieren der 90 Zwicshenlagerung gelangen 1715 kg/h klebfreies Gra-bis 100° C heißen Kontaktflächen mit einer Verweilzeit nulat (Formaldehydgehalt 90%) zur Abfüllung. Esvon z.B. 90 Minuten wird kugelförmiger, nahezu wird folgende Korngrößenverteilung erhalten :> 1,5 mmwasserfreier Paraformaldehyd mit einem Formalde- 40 = 0 Gewichtsprozent; > 1,0mm = 13,0%; >0,75mmhydgehalt von 95 bis 97% erhalten. = 18,5%; >0,6 mm = 18,0%; >0,3 mm = 38,5%;Das Kühlgas tritt am Kopf 13 der Kühlkammer 2 >0,2 mm = 7,0%; >0,l mm = 5,0%; >0,l mmdurch die Leitung 14 aus. Der in dem Kühlgas ent- = 0%· Durch Wasserwäsche der Abluft werden 26 kghaltene Formaldehyd kann z. B. in der Waschkolonne Formaldehyd je Stunde gewonnen. Der Prozeß kann15 durch Wasserwäsche zurückgewonnen werden. 45 tagelang ohne mechanische Reinigung der Produkt-Der erfindungsgemäß erhaltene Paraformaldehyd und Luftwege betrieben werden, ist kugelförmig, staubfrei, alterungsstabil, hervorragend rieselfähig und selbst unter Druck nicht agglomerierbar, so daß er z. B. in Bunkern ohne pneu- Patentansprüche: matische Auflockerung in einer Menge bis zu 201 50tagelang gelagert werden kann, ohne an Fließfähigkeit 1. Verfahren zum Herstellen von frei fließendemeinzubüßen. Ebenso kann er ohne Nachteil bei Auf- Paraformaldehyd durch Versprühen eines wäßrigenbewahrung in Säcken über mehrere Wochen überein- Formaldehydkonzentrats mit einem Gehalt vonander bis zu 24 Sacklagen gestapelt werden. Sowohl 85 bis 90 Gewichtsprozent Formaldehyd in einerdas 89- bis 91%ige als auch das 92- bis 97%ige Produkt 55 Kammer und Führen durch ein entgegenströmenzeichnet sich durch sehr gute Reaktionsfähigkeit und des Gas-bzw. Gasgemisch, d adurch gekennausgezeichnetes Depolymerisationsvermögen aus. Das zeichnet, daß die Temperatur des verwendeten erfindungsgemäß hergestellte Produkt ist damit ein inerten Gases oder Gasgemisches unterhalb+390C besonders geeignetes technisches Ausgangsprodukt, liegt.z. B. für die Herstellung von Kondensationsprodukten. 60 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren in einer Vorrich-Beispiel 1 tung durchführt, die aus einem Behälter (1), einerKühlkammer (2) mit einem Anströmboden (5),901,0 kg (89,7%iges) Formaldehyd-Vorkonzentrat der gegebenenfalls als Wirbelbett ausgebildet ist,{Temperatur = 100° C) werden nach Passieren eines 65 einer Leitung (3), einem Wärmeaustauscher (4), Siebes mit einer Maschenweite von 1 mm im Verlaufe einem Rührer (6) und einem Austragorgan (7) be-von 2 Stunden kontinuierlich mit einem Stickstoff- steht,vordruck von 3 atü durch 7 Einstoffvollkegeldüsen mit 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet, daß in dem Sprühgut gegebenenfalls noch vorhandene Restwärme nach an sich bekannten anderen Methoden, insbesondere durch eine anschließende mehrstündige Zwischenlagerung, vorzugsweise unter Durchleiten von Kaltluft, abgeführt wird.4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erhaltene Paraformaldehyd mit einem Formaldehydgehalt von 89 bis 91 % zu einem Paraformaldehyd mit einem Formaldehydgehalt von 92 bis 97% nachgetrocknet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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