DE1698182C3 - Verfahren zur Extraktion des Sauer Stoffs aus Metallproben zur nachfolgen den Bestimmung des Sauerstoffgehaltes - Google Patents
Verfahren zur Extraktion des Sauer Stoffs aus Metallproben zur nachfolgen den Bestimmung des SauerstoffgehaltesInfo
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Description
15
Die Verwendung von verschiedenen Metallbädern als Verschmelzen für die Extraktion von Gasen aus
Metallen nach dem Vukuumaufschmel/vcrfahrcn ist
tllgemein bekannt.
Gemäß »Microehimica Acta«. I1HiO. S. 394 his
403, wird hei der sogenannten ^Badmethode die
Probe in die Schmelze eines Badmeialls eingeworfen.
kingcgcn beim »Fluxverfahren« in eine Folie aus
«inem solchen Metall eingehüllt und in den noch leeren
Tiegel eingebracht. In dieser LileratiirsJelle findet
sich auch eine Tabelle über bei verschiedenen Metallen anwendbare Badmetalle; vor allem wird ein
Pt- oder Fe-Bad empfohlen, jedoch kommen auch andi-e Erdmetalle in Betracht, /. B. Nickel.
Für die Bestimmuni; des Sauersloffgehaltes von
Beryllium wird in Analytical Chemistry«. 32. Nr.'l2, November IWK), S. IViKi bis KiI1). Nickel als
Badmetall empfohlen, weil es mil sehr geringem Sauerstoffgehalt erhältlich ist, in Hinblick auf Beryllium
einen passenden Schmelzpunkt besitzt und mit diesem in der Schmelze eine Nickel-Berylliuni-I.ösung
bildet, welche die Flüchtigkeit des Berylliums 4»
wesentlich verringert. Für das Hinbringen von Berylliumpulver in den Anaiv scntiegel wird empfohlen,
dieses in eine sehr dünne Kupierfolie einzuvvickelii.
Kupferfolie eignet sich, weil sie ebenfalls mit sehr geringem Sauerstoffgehalt verfügbar ist und weil die
sich ergebende monclartige Nickellegierung bis /u 17" ο Beryllium lösen kann. Obwohl, wie in genannter
Arbeil weiter ausgeführt wird. Kupfer für die Analyse von Berrylliumnietall mit einem Sauerstoffgehalt
unterhalb (1,05"« nutzlos ist. störte die Beimengung
von Kupfer /ur Nickelschmel/e nicht.
Andererseits ist aber auch bekannt, daß bei Verwendung von Legierungen als Vorschniclzen gegenseitige
Störungen durch die Lcgierungskomponeuteii
auftreten können, d.h., daß das Mischen von getrennt geeigneten Metallen nicht ohne weiteres wieder
/u einer brauchbaren Vorschmel/e führt.
Oh eine in Betracht gezogene ßadlegicrtmg für
einen konkreten Anwcndungsfall in Frage kommt oder nicht, kann manchmal an Hand von thcrmodynamischcn
Daten abgeschätzt werden. In »Schweizer Archiv«, November l%2, S. 443 bis 451. wird z.B.
das Gleichgewicht Sauerstoff-Schmelze in Legierungen behandelt.
Gemäß »Zuvodskaya Lab.«, I1JdO, 26, S. 1335 bis
1338, kann die thermodynamisch Methode angewendet werden, um die optimalen Bedingungen für die
Gasanalyse abzuschätzen; es zeigte sich unter anderem daß für die Bestimmung von O3 Legierungen,
welche Titan, Zirkon, Thorium oder Vanadium enthalten »U BadmetaUe benutzt werden können. Die
AuSn wenden diese Methode unter anderem auf
die Untersuchung von Mangan an. wöbe. Eisen, Nikkei und Kupfer als Badmetalle verwendet werden.
Sie geben Diagramme für jede dieser Mischungen.
Allerdings können Angaben über thcrmodynam.-sche
Gleichgewichte lediglich darüber Aufschluß geben ob eine Reaktion überhaupt ablaufen καηη.
über die Frage, wie schnell und wie quantitativ die Reaktion abluft, kann auf Grund thenroxlynamischer
Gleichgewichte dagegen keine Aussage gemacht werden. Diese Fragen werden vielmehr von
der Reaktionskinetik und vom Stoffiransport bestimmt,
deren Gesetzmäßigkeiten noch wenig erforscht sind. Aus thermodynamischep Überlegungen
kann also lediglich geschlossen werden, ob emc bestimmte Badlegierung überhaupt in Frage kommt, jedoch
kann nicht abgeleitet werden, ob sie gute Ergebnisse
brinnt. Vor allem für mehrkomponenuge tcKicrunuen fsl in keiner Weise vorauszusehen, ob
sie bei der Sauerstoffbestimmung (worauf sich die Erfindung speziell bezieht) einen besonderen Vorteil
erbrinuen können. i->niu--
Es ist aus der deutschen Auslegeschrift I 204 8:0
bekannt, zur Bestimmung des Sauerstoffs 111 Stahl
eine flüssi-e Probe zuerst mit Aluminium zu bcruhioen
sie sodann /um Erstarren zu bringen und die Gasabiyibc durch Wiederaufschmelzen der Probe in
einem Graphilliegel zu bewirken. Die alumimumberuhime
Probe wird dabei in eine nickelhaltit-e V orschmel/e
.uler in ein reines Nickelbad eingebracht.
(Dasselbe Verfahren ist auch in der schweizerischen Patentschrift 404 244 und in -Archiv lur das Eisenhüttenwesen
. 35, Heft I. Januar l%.\ S. .·.<
> bis 44, besehrieben worden.)
In »Balzers-Hochvakuum-Fachbcricht*. August
|%ft wird auf S. 6 ausgeführt, daß (zwecks Unler-,
drückiing der CO.-Bildung) bei der Sauerstolfanalyse
von Kupfer mit dem Vakuumschmel/verlahren mcIi
solche Metalle als Vorschmelzen eignen sollten, die eine höhere Affinität zum Saucrstolt besitzen. Versuche
mit Nickelvorschmel/vn verliefen jedoch nicht
/ufriedensleüend. An der Oberflache der llüss.gen
Nickelvorschmelze scheidet sich nämlich sehr schnell Gasschaunmraphit ab. der die Auflösung der Kupferprobcn
verlangsamt oder sogar völlig verhindert. Derartige Schwierigkeiten werden jedoch vermieden,
wenn man eine Kupfervorsehmel/e verwendet, da wegen der geringen Kohlenstoffloslichkeit des Kupfers
die Graphilausscheidiing unbedeutend ist
Der Vorteil der Anwendung eines Kupferbades für die Extraktion des Sauerstoff aus Metallproben besteht
im Vergleich zu den bisher meist verwendeten Bädern aus Metallen der Eisengruppe darin, daß die
Schmelze durch Ausscheidung von Gasschaiimgrapnit
nicht zäh wird und den Graphitticgcl nicht bencizl, so daß sie nach erfolgter Extraktion sehr leicht und
vollständig aus diesem entfernt werden kann und jede folgende Probe ohne Ticgclwechscl und ohne
mit dem Rückstand vorangegangener Schmelzen in Berührung zu kommen, analysiert werden kann. Der
bisher oft in Kauf genommene Nachteil von Ktipfcrvorschmelzen
besteht aber darin, daß die Extraktion des Sauerstoffs in Form von CO oder CO, entweder
unvollständig ist (wie z.B. bei Eisen- und Chromproben) oder sehr langsam erfolgt.
\ 698
Der Erfindung liegt min die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren anzugeben, mit dem es gelingt, den Nachteil der unvollständigen Extraktion zu beheben, ohne
jedoch die mit Kupferbädem verbundenen Vorteile zu verlieren.
Das Verfahren zur Extraktion des Sauerstoffs aus Mctallproben zur nachfolgenden Bestimmung des
Sauerstoffgehaltes, bei welchem die Probe in einem Grapbitticgel unter Vakuum unter Anwendung einer
Kupferlegierung erschmolzen wird, ist zur Lösung der Aufgabe errindungsgcmüß dadurch gekennzeichnet,
daß als Badmetall eine Kupfer-Nickel-Chrom-Legicrung
mit einem Nickclgehalt von höchstens 30 Gewichtsprozent und einem Chromgehali von höchstens
3 Gewichtsprozent verwendet wird.
Wie die untenstehenden Beispiele zeigen, wird hiermit
eine wesentliche Verbesserung der Sauerstoffextraktion erreicht. Man erreicht damit gegenüber den
vorbekannten Schmelzen vitr allem eine Verkürzuni·
der F.xlraktiiMiszcitcn, auch gegenüber den für die
Sauerstoffexiraktion an sich sehr vorteilhaften Vorschmelzen aus Kupfer. Die Neunzehnielwert/eiten —
die Zeiten, die notwendig sind, um »/,„ des Sauerstoffs
aus einer Probe auszubringen — konnten auf einen Bruchteil der hierfür bisher erforderlichen Zeiten
verringert werden.
Die Erfindung bringt darüber hinaus für die Analyse von Probenmetallen, die keine hohe Affinität zu
Sauerstoff aufweisen, wie /.B. Kupfer und Silber, noch einen ν eiteren Vorteil. Fs fällt hierbei nämlich
neben CO ein größerer Teil des Sauerstoffs in Form von COo an. Da die meisten Gasanalysatoren. die
heute für die SaucrttoffH-slimmung von Metallen zur
Verfügung stehen (/ B. Infi-rotanalysatoren. Gaschromatographen
und Coulometer) den an das CO.. gebundenen Sauerstoff nicht oder nur unvollständig
erfassen, würde in diesem Falle der CO.,-Antcil der Analyse verlorengehen, und man würde" Minderbefunde
an Sauerstoff erhalten. Mit dem Verfahren nach der Erfindung dagegen kann man in jedem
Falle eine praktisch vollständige Sauerstoffabgabe in
Form von CO erreichen. Die Erfindung bring! also hier den weiteren Vorteil, daß die UbMcIiCn Analysengcräte,
die auf COj nicht ansprechen, dennoch
verwendet werden können.
Als Beispiele für die Ausführung der Erfindung zeigen die nachstehenden Tabellen in der Zeile I zunächst
die allein auf Grund der CO-Abgabe ermittelten Suucrsloffgchaltc und Ncunzehntelwerl/eiien
einer Kupfer- und einer Silberprobe bei Verwendung einer Vorschmelzc aus reinem Kupfer. Die zweite
Zeile zeigt sodann die Ergebnisse im Falle der Anwendung eines Kupfer und Nickel enthaltenden Bades.
Es zeigt sich, daß hiermit zwar bereits ein Fortschritt dahingehend erzielt wird, daß die Neunzehnlclwertzeit
für die Ausbringung des Sauerstoffs verkürzt wird, jedoch fällt immer noch ein größerer Teil
desselben als CO4 an, welches nur mit besonderen Nachwcismcthodcn erfaßt werden kann. Wird dagegen
erfindungsgemäß (siehe Zeile 4 der Tabellen) als Badmetall eine Kupfer-Nickel-Chrom-Legierung gemäß
Patentanspruch verwendet, erhlllt man die verkürzten
Neunzehntelwertzeiten und gleichzeitig den gesamten in der Probe enthaltenen Sauerstoff in
Form von CO. Zum Vergleich ist in der Tabelle 1 in Zeile 3 noch das Ergebnis angeführt, das man mit
einem Bad erhält, das nur Kupfer und Chrom enthält. Es läßt sich ersehen, daß die erfindungsgemäß
zu verwendende Dreikomponentenlegieryng auch gegenüber
einer Kupfer-Chrora-Legierung als Vorschmelze vorteilhaft ist. Chromzusatz zu einem Kupferbad
allein bewirkt sogar eine Verlängerung der Extraktionszeiten und eine unvollständige Extraktion,
wodurch ein niedrigerer Sauerstoffgehalt der Probe vorgetäuscht würde.
Die Tabelle 2 zeigt den Vergleich für eine Silberprobe, wobei, wie ersichtlich, mit reinem Kupfer als
Vorschmelzhad eine Neunzehnte!w^rtvcit von 3 Minuten
erforderlich ist, mit einer erfindungsgemäßen Kupfer-Nickel-Chrom-Legierung (im Verhältnis
88: 10:2) dagegen eine mehr als siebenmal geringere Neunzehntelwertzeit, wobei außerdem der erfaßte
Sauerstoffgehalt 248 ppm beträgt im Vergleich zu nur 211 ppm im Falle des reinen Kupferbades.
Analysenergebnisse und 9/I0-Wertzeiten
von Kupfer- und Silberproben
bei Verwendung verschiedener Bäder
bei Verwendung verschiedener Bäder
Kupfer | -Proben | |
Aus CO- | ||
Bailmetall | Abgabe bc- |
» ,rrWert- |
slimmlcr | ze i I | |
(VCiehalt | ||
(ppm) | (mini | |
Reines Kupfer . | 649 | 1,5 |
Kupfer —Nickel (90: 10) | 624 | 0.4 |
Kupfer — Chrom (98 : 2) | 514 | 2.4 |
Kupfer — Nickel — Chrom | ||
(88:1ο:"») | 7f>5 | 0.4 |
Silber-Proben | ' „-Wert zeit |
|
Aus CO- | ||
Bailinclall | Abgahc he- slimmlcr |
(min) |
Oj-Gchalt | 3,0 | |
(ppm) | ||
Reines Kupfer | 211 | — |
Kupfer —Nickei (90 :10) | ||
Kupfer —Chrom (98: 2) | — | 0,4 |
Kupfer — Nickel — Chrom | ||
(88:10:2) | 248 | |
Claims (1)
- i 698L·Patentanspruch:Verfahren zur Extraktion des Sauerstoffs aus MetaHproben zur nachfolgenden Bestimmung des Sauerstoffgehaltes, bei welchem die Probe in einem Graphittiegel unter Vakuum unter Anwendung einer Kupferlegierung erschmolzen wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Badmetall eine Kupfer-Niekel-Chrom-Legierung mit einem Nickelgehalt von höchstens 30 Gewichtsprozent und einem Chromgehak von höchstens 3 Gewichtsprozent verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH190667A CH473391A (de) | 1967-02-07 | 1967-02-07 | Verfahren zur Ausbringung des Sauerstoffs aus Metallproben, zwecks Gasanalyse |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1698182A1 DE1698182A1 (de) | 1971-06-16 |
DE1698182B2 DE1698182B2 (de) | 1974-04-25 |
DE1698182C3 true DE1698182C3 (de) | 1974-11-21 |
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ID=4221352
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1698182A Expired DE1698182C3 (de) | 1967-02-07 | 1968-01-20 | Verfahren zur Extraktion des Sauer Stoffs aus Metallproben zur nachfolgen den Bestimmung des Sauerstoffgehaltes |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH068813B2 (ja) * | 1985-12-05 | 1994-02-02 | 動力炉・核燃料開発事業団 | 核燃料酸化物の酸素対金属原子数比の測定方法 |
-
1967
- 1967-02-07 CH CH190667A patent/CH473391A/de not_active IP Right Cessation
- 1967-04-04 NL NL6704788A patent/NL6704788A/xx unknown
-
1968
- 1968-01-20 DE DE1698182A patent/DE1698182C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1698182B2 (de) | 1974-04-25 |
DE1698182A1 (de) | 1971-06-16 |
NL6704788A (de) | 1968-08-08 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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