DE1695503B2 - Verfahren zur herstellung von 1,1'-peroxydicyclohexylamin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1,1'-peroxydicyclohexylaminInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin der Formel I
durch Umsetzung von Ι,Γ-Dihydroxydicyclohexylperoxid
der Formel II
(Π)
oder einer Mischung von Cyclohexanon und Wasserstoffperoxid
bei einer Temperatur von 0 bis 5O0C mit Ammoniak, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Umsetzung in Anwesenheit eines Alkalimetall-,
Erdalkalimetall-, Ammonium- oder Alkylammoniumsalzes
einer aliphatischen Carbonsäure mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen durchgeführt wird.
l.i'-Peroxydicyclohexylamin kann z.B. bei der
Herstellung wertvoller Monomerer vie Caprolactam verwendet werden.
Es wurde gefunden, daß die Umsetzuingsgeschwindigkeit
sowie die Ausbeute an Ι,Γ-Pcroxydicyclohexylamin
bezogen auf Peroxid erhöht werden können. wenn die genannten Salze, die man als Beschleuniger
bezeichnen kann, den Reaktionsmischungen zugesetzt werden.
Ϊ,Γ-Dihydroxydicyclohexylperoxid und Verfahren
zu seiner Herstellung sind in der Literatur beschrieben, z. B. in Journal Am. Chem. Soc, Vol. 61 (1939), S. 2430
bis 2432. Mischungen von Wasserstoffperoxid und Cyclohexanon sind in der Lage, unter i^n Reaktionsbedingungen
l.l'-Dihydroxydicyclohexylperoxid zu
bilden. Wasserstoffperoxid kann in Form wäßriger
Lösungen eingesetzt werden, die in ihrer Stärke über einen weiten Bereich schwanken können; Beispiele
geeigneter Konzentrationen sind solche von 20 bis 40 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxid. Jedoch können
auch Lösungen, die 2 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxid enthalten, verwendet werden.
Wenn man Mischungen von Wasserstoffperoxid und Cyclohexanon verwendet, können Stabilisatoren
für Wasserstoffperoxid, z. B. das Natriumsalz von Äthylendiamintetraessigsäure, der Reaktionsmischung
zugesetzt werden.
Ammoniak, welches mir Ι,Γ-Dihydroxydicyclohexylperoxid
oder mit Substanzen, die unter den Reaktionsbedingungen 1,1'- Dihydroxydicyclohexylperoxid
ergeben, in Berührung gebracht wird, kann der Reaktion in gasförmiger Phase oder in flüssiger
Phase, z. B. in Form einer wäßrigen Lösung, zugeführt werden. Wenn man Ammoniaklösungen anwendet,
ist deren Konzentration nicht kritisch,und ein Beispiel
einer verwendbaren Lösung ist die im Handel erhältliehe mit einer relativen Dichte von 0,880. Vorzugsweise
wird ein kleiner Überschuß von Ammoniak verwendet, d. h. ein Molverhältnis Ammoniak zu
Ι,Γ-Dihydroxydicyclohexylperoxid, das etwas größer
als 1 zu 1 ist.
Ι,Γ-Dihydroxydicyclohexylperoxid ist in den meisten
üblichen Lösungsmitteln unlöslich, kann jedoch in einem flüssigen Medium vorliegen, wenn es mit
Ammoniak in Berührung gebracht wird, und in das Reaktionsmedium, z. B. Wasser, zur Bildung einer
Aufschlämmung eingerührt werden.
Wenn man Mischungen von Cyclohexanon und wäßrigem Wasserstoffperoxid verwendet, kann es
vorteilhaft sein, der Mischung ein Lösungsmittel für Cyclohexanon zuzusetzen, das vorzugsweise vollständig
mischbar mit Wasser ist, um das Cyclohexanon zu lösen. Beispiele von zur Lösung des Cyclohexanon
verwendbaren Lösungsmitteln sind die niedrigeren Alkanole, z, B, Methanol, Äthanol. Die Anwendung
von Lösungsmitteln ist jedoch nicht wesentlich, und die Umsetzung kann unter Verwendung von 1,1'-Dihydroxydicyclohexylperoxid
oder von Mischungen aus Cyclohexanon und Wasserstoffperoxid als Ausgangsstoffen ohne Zusatz irgendwelcher Lösungsmittel
zur Reaktionsmischung ausgeführt werden. Vorzugs-
weise wird die Anwesenheit sehr großer Wassermengen in der Reaktionsmischung vermieden, aber
die Anwesenheit von etwa Wasser kann wünschens wert sein.
Als Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze können
verwendet werden z. B. Natrium-, Magnesium-. Ammonium- oder Alkylammoniumsalie von Carbonsäuren
mit ! bis 3 Kohlenstoffatomen, z. B. Essigsäure.
Ein Beispiel geeigneter Alkylammoniumsalze ist das Methylammoniumsalz. Die Konzenxation der Salze
in der Reaktionsmischung kann üb:r einen Bereich, z. B. von 1 bis 20 Gewichtsprozent, im besonderen 1 bis
10 Gewichtsprozent, schwanken.
Die Umsetzung von l.l'-Dihydroxydicyclohexylperoxid
mit Ammoniak kann über einen mäßig weiten Temperaturbereich zur Ausführung kommen. Die
Anwendung hoher Temperaturen ist zu vermeiden, weil sie zu Zersetzung von Peroxyverbindungen fuhren
kann, während bei sehr niedrigen Temperaturen die Umsetzung zu langsam ist.
Dementsprechend wird die Umsetzung im Bereich 0 bis 50"C durchgeführt. Wenn Ι,Γ-Dihydroxydicyclohexylperorid
angewendet wird, sind die bevorzugten Temperaturen 25 bis 45° C.
Es wurde gefunden, daß die Umsetzung von Cyclohexanon und Wasserstoffperoxid mit Ammoniak bei
Temperaturen im Bereich 25 bis 45° C verminderte Ausbeuten an U'-Peroxydicvclohexylamin liefert im
Vergleich mit denjenigen, die man erzielt, wenn man Cyclohexanon, Wasserstoffperoxid und Ammoniak
bis zum Schluß bei niedrigeren Temperaturen reagieren läßt. Jedoch führt die Anwendung von Temperaturen
unterhalb 25° C zu einer unerwünschten Verlängerung der F, -;aktionszeit. Diese Nachteile werden
durch eine bevorzugte Ausführungsform vermieden,
nach der Cyclohexanon und Wasserstoffperoxid bei 0 bis 20° C umgesetzt werden und c" is gebildete 1,1 '-Dihydroxydicyclohexylperoxid
dann bei einer Temperatur von 25 bis 45° C mit Ammoniak umgesetzt wird.
Das !,r-Dihydroxydicyclohexylperoxid scheidet sich
im allgemeinen als ein fester Stoff aus der Reaktionsmischung ab, der bei der Umsetzung mit Ammoniak
gewöhnlich in ein öl verwandelt wird. Ammoniak kann während der Umsetzung von Cyclohexanon und
Wasserstoffperoxid unterhalb 25° C zugegen sein, und wenn man die Ammoniak enthaltende Reaktionsmischung bei Temperaturen unterhalb 25° C stehenläßt,
wird das Ι,Γ-Dihydroxydicyclohexylperoxid
schließlich in l.l'-Peroxydicyclohexylamin umgewandelt.
Wenn man jedoch das Cyclohexanon und Wasserstoffperoxid bei Temperaturen unterhalb 25° C zur
Umsetzung bringt und dann das gebildete 1,1'-Dihydroxydicyclohexylperoxid
bei Temperaturen im Bereich 25 bis 45° C mit Ammoniak reagieren läßt, wird l.l'-Peroxydicyclohexylamin viel rascher als bei
niedrigeren Temperaturen erzeugt, ohne die Einbuße an Ausbeute, die eintritt, wenn man Cyclohexanon,
Wasserstoffperoxid und Ammoniak in einer einzigen Stufe bei 25 bis 45°C zur Umsetzung bringt.
Bei Temperaturen von 30 bis 50'C werden nach
etwa 2 Stunden durchaus gute Ausbeuten erhalten.
Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin kann, besonders wenn
Cyclohexanon zugegen ist, ζ. Β. nicht umgesetztes Cyclohexanon, sich als öl abscheiden, welches gegebenenfalls
Cyclohexanon enthält. Das öl Kann dann
ίο von der Reaktionsmischung leicht abgetrennt werden.
Das öl wird, wenn man die Reaktionsmischung stehenläßt,
in der Regel kristallisieren, aber im allgemeinen ist es vorteilhafter, das öl von der Reaktionsmischung
abzutrennen statt Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin auskristallisieren zu lassen und dann von der Reaktionsmischung abzutrennen.
Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin kann als öl oder als Feststoff ohne zusätzliche Reinigung verwendet werden.
Das rohe Ll'-Peroxydicycloliexylamin wird dann gegebenenfalls mit einem geeigneten, organischen
Lösungsmittel, ζ. Β. einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel wie Äther, Chloroform oder
Benzin, extrahiert und das Lösungsmittel abdestilliert. Der Rückstand kann dann unter vermindertem Druck
destilliert oder zur Kristallisation gebracht werden.
Eine Reihe von Versuchen wurde ausgeführt, bei denen Cyclohexanon, eine wäßrige Lösung von Ammoniak
mit einer Dichte von 0,880, Methanol und Äthylendiamintetraessigsäure kräftig miteinander verrührt
und 28gewichtsprozentiges Wasserstoffperoxid schrittweise zugesetzt wurden, wobei man die Temperatur
unterhalb 10°C hielt. Ι,Γ-Dihydroxydicyclohexylperoxid
schied sich als fester Stoff im Verlauf einer halben Stunde aus. Dann wurde ein Salz einer
aliphatischen Säure mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen zugesetzt, die Temperaair auf 4O0C erhöht und
Ammoniakgas in die Lösung geleitet. Nach 2 Stunden wurde die Ausbeute an !,l'-Peroxydicyclohexylamin
durch Extraktion des Rohproduktes mit Petroläther, Entfernung des Äthers und Analyse der erhaltenen
Kristalle, bestimmt. Die angewendeten Mengen von Cyclohexanon, Wasserstoffperoxid, Ammoniaklösung,
Methanol und Äthylendiamintetraessigsäure sowie die Menge des zugesetzten Salzes und die auf Cyclohexanon
bezogene Ausbeute an 1,l'-Peroxydicyclohexylamin sind in Tabelle i, Versuche 2 bis 8, verzeichnet.
In einem Vergleichsversuch wurde das Verfahren von Beispiel 1 ohne Zusatz eines Salzes einer aliphatischen Carbonsäure wiederholt. Die verwendeten Stoffe und die erhaltenen Resultate sind in Tabelle I als Versuch 1 verzeichnet.
In einem Vergleichsversuch wurde das Verfahren von Beispiel 1 ohne Zusatz eines Salzes einer aliphatischen Carbonsäure wiederholt. Die verwendeten Stoffe und die erhaltenen Resultate sind in Tabelle I als Versuch 1 verzeichnet.
Cyclo | 28%iges | 0,880 | Methanol | EDTA*) | Beschleuniger | Ausbeute an Ι,Γ-Peroxy | |
Versuchs- | hexanol | Wasser | Ammo | (ml) | (g) | dicyclohexylamin in % | |
Nr. | (g) | stoff |
niaklösung
(ml) |
180 | 4,0 | kein Zusatz | der auf Cyclohexanon |
342,8 | peroxid (ml) |
280 | 180 | 4,0 | Natriumacetat 20,1 g | bezogenen theoretischen Ausbeute |
|
1 | 372,0 | 214,4 | 280 | 180 | 4,0 | Ammoniumacetat 40,2 g | 58,9% |
2 | 373,0 | 230,5 | 280 | 180 | 4,0 | Magnesiumacetat 40,0 g | • 73,0% |
3 | 371,0 | 231,5 | 280 | 250 | 2,5 | Natriumformiat 25,0 g | " 81,0% |
4 | 243,0 | 230,0 | 175 | 87,5% | |||
5 | 140,0 | 66,8% | |||||
*) Äthylendiamintetraessigsäure.
Fortset/une
Versuchs- | Cvelo- | 28%iges Wasser- |
O.88U | Methanol | EDTA* I |
Nr | hexanon | stoff- | Ammo | ||
peroxid | niaklösung | lml) | IgI | ||
Ig) | (mil | ImI) | 200 | 2,7 | |
6 | 167,0 | 151,0 | 188 | 250 | 2.6 |
7 | 253.0 | 145.0 | 181 | 250 | 2.5 |
8 | 270,0 | 150.0 | 187 | ||
Beschleuniger
Natriumpropionat 27,0g
Ammoniumpropionat 26,0 g
kein Zusatz
Ammoniumpropionat 26,0 g
kein Zusatz
Ausbeute an 1.1 -Peroxydicyclohexylamin in 0O
der auf Cyclohexanon
bezogenen theoretischen
Ausbeute
60,8%
63,0%
53,6%
63,0%
53,6%
'5
*) Alhvlendiamintelraessigsäure.
Zwei Versuche wurden durchgeführt, bei denen
Cyclohexanon, Ammoniaklösung 0.880 und Äthylendiaminteuaessigsäure
kräftig miteinander verrührt wurden und wobei in dem einen Versuch auch Methanol zugesetzt wurde, ein solcher Zusatz aber in
dem anderen Versuch unterblieb. Eine väßrigc Lösung von Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von
28 Gewichtsprozent wurde schrittweise zugefügt, wobei die Temperatur unterhalb 10° C gehalten wurde.
1,1 '-Dihydroxydicyclohexylperoxid schied sich als ein
fester Stoff im Verlauf einer halben Stunde aus. Dann wurde Ammoniumacetat zugesetzt, die Temperatur
auf 40 C erhöht und Ammoniakgas in die Lösung geleitet. Nach 2 Stunden wurde die Ausbeute
an !,Γ-Peroxydicyclohexylamin wie im Beispiel 1
bestimmt. Die verwendete- Stoffmengen und die erhaltenen Resultate sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
In einem Vergleichsbeispiel wurden obige Versuche wiederholt, aber ohne den Zusatz von Ammoniumacetat.
Die verwendeten Stoffe und die erhaltenen Resultate sind ebenfalls in Tabelle II aufgeführt.
Versuchs- Nr. |
Cyclo hexanon (g) |
28%iges
Wasser stoff peroxid (ml) |
0,880 Ammo niaklösung (ml) |
Methanol (ml) |
FDTA*) (g) |
Beschleuniger |
Ausbeute an I.l'-Peroxy-
dicyclohexylamin in % der auf Cyclohexanon bezogenen theoretischen Ausbeute |
9 10 11 12 |
450 450 450 450 |
279 279 279 279 |
350 350 350 350 |
225 225 |
5 5 5 5 |
kein Zusatz kein Zusatz Ammoniumacetat 48,5 g Ammoniumacetat 48,5 g |
73,1% 75,4% P7,8% 80,3% |
*) Athylendiamintelraessigsäure.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von l,l'-Peroxydicyclohexylamin
der Formel Γ
durch Umsetzung von l.l'-Dihydroxydicyclohexylperoxid
der Formel 1!
oder einer Mischung von Cyclohexanon und Wasserstoffperoxid bei einer Temperatur von 0 bis
50cC mit Ammoniak, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung in Anwesenheit eines Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammoniumoder
Alkylammoniumsalzes einer aliphatischen Carbonsäure mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserstoffperoxid in Form einer
20- bis 40gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung eingesetzt wird.
3. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung von Cyclohexanon und Wasserstoffperoxid zunächst bei einer Temperatur von 0 bis
200C umgesetzt wird.
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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