DE1694888C - Gegen Einwirkung von Sauerstoff stabilisierte Polyathylenformmassen - Google Patents

Gegen Einwirkung von Sauerstoff stabilisierte Polyathylenformmassen

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DE1694888C
DE1694888C DE1694888C DE 1694888 C DE1694888 C DE 1694888C DE 1694888 C DE1694888 C DE 1694888C
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oxygen
polyethylene molding
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English (en)
Inventor
Cesare Mailand Reni (Italien)
Original Assignee
Societa Italiana Resine SpA, Mailand (Italien)
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Description

Die Erfindung betrifft gegen Einwirkung von Sauerstoff stabilisierte Polyäthylenformmassen.
Bekanntlich werden Polyäthylene unter dem Einfluß von atmosphärischem Sauerstoff während ihrer Verformung in der Hitze leicht oxydiert. Das Polymerisat absorbiert dabei Sauerstoff, der seine mechanischen und elektrischen Eigenschaften ungünstig beeinflußt. Außer Hitze beschleunigen auch ultraviolette Strahlen die Absorption von Sauerstoff, so daß über mehrere Monate im Sonnenlicht ausgesetzte Gegenstände rasch ihre guten Eigenschaften selbst bei Raumtemperatur verlieren.
Zur Verhinderung bzw. Verzögerung dieser Schädigungen setzt man Polyäthylenen und allgemein Polyolefinen Stoffe oder eine Kombination von Verbindungen zu, welche die Absorption von atmosphärischem Sauerstoff durch die Polymerisate verhindern, wodurch diese ihre Eigenschaften über längere Zeit beibehalten.
Diese Stoffe sollen bestimmte wesentliche Anforderungen erfüllen, insbesondere sollen sie in sehr geringer Menge wirksam sein und die wesentlichen Eigenschaften der Polymerisate nicht verändern. Besonders die elektrischen Eigenschaften sollen beachtet werden, da diese besonders empfindlich auf Fremdstoffe reagieren. Weiterhin sollen diese Stabilisatoren keine Verfärbung des Produktes hervorrufen.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß Ionenaustauscher auf Kunstharzbasis, nachstehend kurz als Austauschharze bezeichnet, die vorstehenden Anforderungen erfüllen, weil sie in geringen Mengen bereits wirksam sind und die Eigenschaften des Polymerisats nicht verändern.
Gegenstand der Erfindung sind daher gegen Einwirkung von Sauerstoff stabilisierte Polyäthylenformmassen, die einen Ionenaustauscher auf Kunstharzbasis enthalten. Der Ionenaustauscher kann als fester und in organischen Lösungsmitteln unlöslicher Stoff oder als Lösung verwendet werden, die in den Polyäthylenmassen löslich ist.
Die Struktur der erfindungsgemäß verwendeten Austauschharze ist ziemlich komplex. Der inerte Teil dieser Austauschharze, die Matrix, wird durch Polykondensation oder Polymerisation verschiedener Verbindungen erhalten, z. B. aus aromatischen oder aliphatischen Polyolefinen mit Phenolen und/oder Aldehyden oder aus Styrol und Divinyi^enzol. Der wirksame Teil, der die lonenaustauschergruppen enthält, besteht z. U. aus quartären Ammonium-, Phosphonium- oder tert.-Sulfoniumgruppen oder Carboxylgruppen (vgl. Ullir.jnns Encykiopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Hd. 8 [1957], S. 806 ff.).
F.s wurde festgestellt, dali Austauschharze mit alkalischer Natur die besten Ergebnisse liefern.
Diese Austauschharze sind wirksame Antioxydationsmittel, wenn sie den Polymeren in sehr niedrigen Mengen einverleibt werden.
Die stabilisierende Wirkung ist bereits ersichtlich, wenn das Austauschharz in einer Menge von 0,0t Ge* wichlspro/ent des Polymers verwendet wird. Mengen bis zu 0,5 Gewichtsprozent können verwendet werden. Der optimale Mcngenbereich liegt zwischen 0,05 und 0,1 Gewichtsprozent des Polymers.
Überraschenderweise wurde auch festgestellt, daß die Kombination der Austauschharze mit herkömmlichen Antioxydationsmitteln des Uisphenoltypus eine synergishstlie Wirkung zeigt. Wenn man nämlich ein Austauschbar/ iiml οίη Bisphenol zusammen als Stabilisator verwendet, ist die stabilisierende Wirkung größer als die stabilisierende Wirkung der Einzelkomponenten. Selbstverständlich kann man ein Austauschharz und mehrere Bisphenole und umgekehrt verwenden.
Bei Verwendung eines Austauschharzes und eines Antioxydationsmittels vom Bisphenoltyp können die relativen Mengenverhältnisse dieser Stoffe in weiten Grenzen schwanken und sie hängen von der Art des Bisphenols und des verwendeten Austauschharzes und
ίο ihrer Wirksamkeit ab. Gute synergistische Wirkungen werden jedoch gewöhnlich bei einem Mengenverhältnis von Austauschharz zu Bisphenol von 1:10 bis 10:1 erhalten. Bisphenole mit mindestens 2 Alkylresten je phenolische Hydroxylgruppe, die vorzugsweise in der 2- und 4-Steliung des Benzolkerns stehen, sind besonders baruchbar.
Die Stabilisatoren werden dem Polymerisat derartig einverleibt, daß ein inniges Gemisch erhalten wird. Diese Dispersion kann nach verschiedenen Verfahren
ao erhalten werden, beispielsweise unter Verwendung eines Lösungsmittels, welches das Polymerisat und das Austauschharz (sofern es löslich ist) sowie die gegebenenfalls verwendete phenolische Verbindung löst. Anschließend wird das Lösungsmittel abgedampft. Man
as kann auch das Polyäthylen mit den Stabilisatoren unter Rühren zum Schmelzen bringen, oder eine Lösung der Stabilisatoren unmittelbar über eine Dosierpumpe in den Strangpreßkopf einleiten. Die Art und Weise der Zugabe der Stabilisatoren ist von untergeordneter Bedeutung.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Es werden folgende Ionenaustauscherharze verwendet:
1. lonenaustauscherharz Nr. 1
Wasserunlösliche Aminoverbindung mit sekundären Aminogruppen, Molekulargewicht 351 bis 393, welches im wesentlichen dem N-Dodecenyl-(trialkylmethyl)-amin entspricht.
2. lonenaustauscherharz Nr. 2
Ioncnaustauscherharz, bestehend aus einer Matrize aus polymeren Kondensationsprodukten, die -N(Alkyl),®-Ionen trägt.
3. lonenaustauscherharz Nr. 3
Ionenaustauscherharze der Epoxy-Polyaminreihe, welche tertiäre Aminogruppen tragen.
4. lonenaustauscherharz Nr. 4
Ioncnaustauscherharz, bestehend aus einer Polystyrolmatrize, die -N[(Alkylol)(Alkyl)2]®-lonen trägt.
5. lonenaustauscherharz Nr. 5
lonenaustauscherharz, bestehend aus einer Polystyrolmatrize, die -N(Alkyl)3 s-Ionen trägt.
6. loncnnustauscherharz Nr. 6
lonenaustauscherharz mit Matrize aus polymeren Kondensationsprodukten, welche basische Aminogruppen trägt.
7. lonenaustauscherharz Nr. 7 loneiiaustauschf iharz mit Polystyrolmatrize, welche basische Aminogruppen trägt.
Die vorgenannten Angaben sind in *ton Exchange«, MkOraw-Hill Book Co. Ing,, 1962, von F. H e I f f er i c h enthatten.
Beispiele l bis 12
Die Bestimmung der Wirksamkeit der dem Polyäthylen einverleibten Verbindungen als Antioxydationsmittel erfolgt folgendermaßen: 100 g Polymer werden in einem 200 ml fassenden Becherglas geschmolzen und in einem auf 230° C eingestellten Heizbad gehalten. Die Schmelze wird mit einem Rührer gerührt. Sobald die Masse vollständig verflüssigt ist, wird der Stabilisator oder das Stabilisatorengemisch in der gewünschten Menge zugegeben und einige Sekunden in der Schmelze dispergiert. Dann wird der Becherinhalt 5 Stunden unter Luftzutritt auf 2300C und unter Rühren erhitzt. Danach wird der Becherinhalt abgekühlt und mit Hilfe einer Laboratoriumspress'.; zu dünnen Plättchen von 1,3 mm Stärke verpreßt. Die Plättchen werden dann zu Prüfkörpern geeigneter Größe gemäß der ASTM-Prüfnorm D 1531/58 T zerkleinert und der dielektrische Verlustfaktor bet einer Frequenz von 2 kHz bestimmt.
Die Zunahme des dielektrischen Verlustfaktors ist ein Anzeichen für die Verschlechterung des Polyäthylens auf Grund der Einwirkung von atmosphärischem Sauerstoff. Durch Bestimmung des dielektrischen Verlustfaktors kann die stabilisierende Aktivität der verschiedenen Verbindungen miteinander verglichen werden.
In den Versuchen wurde ein Hochdruckpolyäthylen mit einer Dichte von 0,923 g/cm' und einem Viskositätsindex in gerchmolzenem Zustand von 5 (ASTM D 1238/57 T) verwendet.
in der nachstehenden Tabelle sind die in den Beispielen 1 bis 12erhaltenen Ergebnisse zusammengestellt.
Aus
tausch
Menge des Erhitzung
auf 230°C
Dielek
S
Bei
harz
KIr-
Auslausch
harzes
Stunden trischer
Verlust
spiel Nr. Gewichts faktor
keines prozent 0 bei 2 kHz
IO χ keines 5 0.0008
2 1 . 5 0,0015
3 1 0,01 5 0,0008
4 1 0,05 5 0,0005
5 2 0,10 5 0,0004
1^ 6 2 0,01 5 0,0009
7 2 0.05 5 0,0006
8 3 0,10 5 0,0005
9 3 0,01 5 0,0010
10 3 0,05 5 0,0006
ao u 4 0,10 5 0,0004
12 0,08 0,0008
Bei diesen Versuchen werden nur Anionenaustauscher a5 verwendet.
Beispiele 13 bis 18
In diesen Beispielen wird nur ein Antioxydationsmiitel vom Bispheitoltyp verwendet. Die Bedingungen sind die gleichen wir in den Beispielen 1 bis 12.
Phenol Menge Erhitzung Dielektrischer
des Phenols auf 23O1C Verlustfaktor
spiel 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butyIphenol) Gewichtsprozent Stunden bei 2 kHz
13 2,2'-MethyIen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol) 0,01 5 0,0010
14 2,2'-Isopropyliden-bis-(4,6-dibutylphenol) 0,05 5 0,0007
15 2,2'-Isopropyliden-bis-(4,6-dibutylpher>oI) 0,01 5 0,0006
16 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-butylphenol) 0,05 5 0,0004
17 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-butylphenol) 0,01 5 0.0006
18 0,05 5 0,0004
Beispiele 18 bis 21
Unter den gleichen Bedingungen wie in den Beispielen 1 bis 12 werden Gemische von Austauschharzen und 2,2-'IsopropyIiden-bis-(4,6-dibutylphenol) verwendet. Das Phenoi wird immer in einer Menge von 0,01 Gewichtsprozent verwendet.
AUS·*
täusch'
Menge des Erhitzung Dielek
Bei· Austausch auf 230 C trischer
harz
NIr
harze* Stunden Verlust
spiel ΠΓ. Gewichts faktor
1 prozent 5 bei 2 kHz
18 1 0,05 5 · 0,0003
19 4 0,10 5 0,0002
20 5 0,05 5 0,0004
21 0,01 0,0003
B e i s ρ i e 1 e 22 bis 25
Unter den gleichen Bedingungen wie in den ersten Beispielen werden Oemische von Austauschharzen und 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-biitylphenoI) verwendet. Das Phenol wird immer in einer Menge von 0,05 Gewichtsprozent verwendet.
A iie M^nge des Erhitzung Dielek
AUS- Austauajh- auf 230'C trischer
13USCtl~ harzes Stunden Verlust
spiel harz
KIr
Gewichts faktor
ΓΝΓ. prozent 5 bei 2 kHz
22 6 0,01 5 0,0002
23 7 0,05 5 0,0004
24 t 0,01 5 0,0002
25 3 0,01 0,0003

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Gegen Einwirkung von Sauerstoff stabilisierte Polyäthylenformmassen, enthaltend 0,01 bis 0,3 Gewichtsprozent eines Ionenaustauschers auf Kunstharzbasis und gegebenenfalls ein übliches Antioxydationsmittel vom Bisphenoltyp.
2. Stabilisierte Polyäthylenformmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßdas Mengenverhältnis von Ionenaustauscher zum Antioxydatiufismiltel vom Bisphenoltyp 1 : 10 bis 10: I beträgt.

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