DE1694133B1 - Form- und UEberzugsmassen auf Basis ungesaettigter Polyester - Google Patents

Form- und UEberzugsmassen auf Basis ungesaettigter Polyester

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DE1694133B1
DE1694133B1 DE1964F0051636 DEF0051636A DE1694133B1 DE 1694133 B1 DE1694133 B1 DE 1694133B1 DE 1964F0051636 DE1964F0051636 DE 1964F0051636 DE F0051636 A DEF0051636 A DE F0051636A DE 1694133 B1 DE1694133 B1 DE 1694133B1
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molding
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polymer
gel
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DE1964F0051636
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Hoyt Beacham Harry
Seth Burnett Leo
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Description

  • Im allgemeinen führt eine derartige Polymerisation, entweder in Masse, in Suspension oder in Emulsion, zu einem Gel mit unlöslicher dreidimensionaler Vernetzung, wobei der Hauptteil des Monomeren noch nicht umgesetzt ist. Die gelierte Mischung, die einen größeren Teil an Monomeren enthält, ist kaum brauchbai für die Herstellung von Filmen, Schichtstoffen oder Formmassen. Wird die Polymerisation kurz vor der Gelierung abgebrochen, bleibt so viel Monomeres zurück, daß die weitere Umwandlung langsam ist und von übermäßiger Schrumpfung begleitet wird. Daher waren derartige Polymerisate technisch nicht brauchbar, bis eine Methode gefunden wurde, das Monomere aus dem Polymerisat in der nicht gelierten Polymerisationsmischung direkt vor dem Gelieren abzutrennen, wie sie von Pollack, Muskat und Strain in den USA.-Patentschriften 2273 891, 2 370 578 und 2 377 095 beschrieben wird. Dabei wird das Monomere bei geringem Umwandlungsgrad unter Bildung eines löslichen schmelzbaren Polymerisats polymerisiert, das eine restliche Unsättigung aufweist.
  • Das lösliche Polymerisat wird mit Methanol oder einem anderen Lösungsmittel, in dem das Monomere verbleibt, ausgefällt und dann isoliert, um gemischt, geformt und schließlich zu einem unlöslichen Harz gehärtet zu werden. Notwendigerweise ist dieses Verfahren unwirtschaftlich, da lediglich ein kleiner Teil des Monomeren umgewandelt und das nicht umgesetzte Monomere zurückgewonnen und rückgeführt wird.
  • Trotzdem fanden diese löslichen Allylpolymelisate, im allgemeinen als Präpolymerisate bekannt, industrielle Verwertung. Sie sind besonders wertvoll für die Herstellung von Formlingen, die hervorragende elektrische Eigenschaften aufweisen, besonders unter Bedingungen hoher Feuchtigkeit. Sie lassen sich besonders gut formen und härten unter minimaler Schrumpfung, so daß sie zu der Herstellung von Teilen, die eine sehr genaue Formung erfordern, geeignet sind. Außerdem sind sie bei der Herstellung von Schichtstoffen (Laminaten) brauchbar, da sie bei verhältnismäßig niedrigen Drücken überlegene Schichtstoffe liefern können.
  • Die Verbesserungen des Verfahrens zur Abtrennung des Präpolymerisats vom Monomeren (USA.-Patentschrift 2 613 201) ergaben nur verhältnismäßig geringe Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit.
  • Eine Verbesserung der prozentualen Umwandlungen vor der Gelierung brachte die Verwendung verschiedener Regler. Merklich höhere Umwandlungen waren durch Zusatz bestimmter Lösungsmittel möglich, die als Kettenüberträger (z.B. Tetrachlorkohlenstoff) für die Polymerisationsreaktionsmischung wirken. Unglücklicherweise besaßen jedoch die daraus erhaltenen löslichen Polymerisate nicht die günstigen Eigenschaften der normalen Polymerisate. Ein gewisser Erfolg wurde bei Verwendung von Katalysatoren erzielt, die eine höhere Umwandlung vor der Gelierung ermöglichen, beispielsweise eine Steigerung von 20 bis 250/o auf 350/o.
  • M u s k a t erkannte (USA.-Patentschrift 2403 112), daß die erhaltenen Gele zur Herstellung von Formmassen ohne Abtrennung der Präpolymerisate verwendet werden könnten. Er polymerisierte in üblicher Weise bis zu einem Gel, das 20 bis 25 °/o Polymerisat enthielt, und setzte dann das Erhitzen fort, um den Anteil an Polymerisat gegenüber dem Monomeren zu erhöhen, bis zu einem Anteil von 50 bis 75°/0 an Acetonunlöslichem. Er stellte fest, daß die Formbarkeit dieses Produktes oberhalb des Wertes von 750/o rasch abfiel und das Produkt praktisch unformbar wurde, insbesondere, wenn der Prozentsatz an Acetonunlöslichem (ein Maß für die Umwandlung) in den Bereich von 80 bis 85 01o gelangte.
  • Eine Nacharbeit dieses bekannten Verfahrens bestätigt, daß eine optimale Umwandlung im Bereich von 50 bis 75 0/o eintrat und daß die Formbarkeit des erhaltenen Produkts sehr schlecht wurde, sobald die Umwandlung über 800in stieg. Es stellte sich jedoch auch heraus, daß die Formbarkeit des Gels auch bei Umwandlungen von 500/o niemals wirklich gut war.
  • Niemals gelang es, Formlinge herzustellen, die mit denen vergleichbar waren, die aus reinen Präpolymerisaten hergestellt wurden. Auch wenn man von der Tatsache absieht, daß sich das Produkt nur äußerst langsam einer Form anpaßt, gelang es mit den von M u s k a t beschriebenen Gelzusammensetzungen nicht, mit oder ohne Zusatz von Monomeren physikalische Eigenschaften zu erhalten, die sich denen annähern, die mit isoliertem Präpolymeren zu erzielen sind, und zwar auch nicht bei optimalen Konzentrationen an Acetonunlöslichem. Wenn in diese Gele Füllstoffe durch übliche Mischverfahren eingearbeitet werden, besaßen die Formlinge Biege- und Druckfestigkeiten, die nur etwa die Hälfte des normalen Wertes erreichten. Wenn man diese Mischungen mit hoher Scherkraft knetet, wie sie beim Mischen von Kautschuken angewendet wird und die gewöhnlich von einer Depolymerisierung begleitet ist, so liegen die physikalischen Eigenschaften noch weit unter dem üblichen Standard. Daher ging die allgemeine Meinung der Fachwelt dahin, daß es mißlungen war, die Kosten von allylischen Phthalatharzen auf dem Weg über das Gel zu erniedrigen.
  • Daher war es außerordentlich überraschend, daß nunmehr im Gegensatz zu den Erfahrungen der Fachwelt festgestellt wurde, daß Gele, die aus polyungesättigten, nicht konjugierten, hitzehärtenden Monomeren, besonders solchen, die von mehrfachen Alkenylestern mehrwertiger organischer Säuren abgeleitet sind, tatsächlich zur Herstellung von Formmassen und zur Schichtstoffherstellung geeigneten Massen verwendet werden können und Massen hergestellt werden können, die den mit den üblichen Präpolymeren erhaltenen vergleichbar und oft überlegen sind, wenn man a) die Polymerisation bis zum Punkt der praktisch vollständigen Unlöslichkeit durchführt (in der Größenordnung von weniger als 10 0/o Acetonunlöslichem, bezogen auf Gesamtgel), b) das Gel, vorzugsweise gemischt mit einer größeren Füllstoffmenge, in feinteiliger Form vorliegt und c) das gelierte Polymensat mit zusätzlichem löslichem ungesättigtem polymerisierbarem Material gemischt wird. Unter diesen Bedingungen reagieren überraschenderweise die feinteiligen unlöslichen Gelteilchen mit dem zusätzlich zugesätzten ungesättigten polymerisierbaren Material, wobei, was noch überraschender ist, Massen erhalten werden, die tatsächlich beträchtlich fester sind als ähnliche Massen mit ähnlichen Gesamtmengen der gleichen polymerisierbaren Stoffe, wenn diese alle in löslicher Form zugesetzt werden.
  • Das gemäß Patent 1 262 602 aus mehrfachen Alkenylestern mehrwertiger Carbonsäuren in Gegenwart von Füllstoffen hergestellte Polymerisat, das höchstens noch 10D/o an acetonlöslichen Anteilen enthält, wird dann abgekühlt und vermahlen, um weitere lösliche Reaktionspartner, mit oder ohne Füllstoff, Formtrennmittel, Farbstoffe od. dgl. zur Herstellung der endgültigen Formmassen einzuarbeiten.
  • Das Vermahlen des gelierten Kuchens, der aus 70 bis 90 0/o Füllstoff und 10 bis 30°/0 von praktisch unlöslich gewordenen Polymerisaten besteht, wird durch das Herstellungsverfahren gemäß Patent 1 262 602 sehr erleichtert. Da beim Übergang von Monomerem direkt zu vollständig unlöslichem Polymeren eine Schrumpfung in der Größenordnung von z. B. 12°/o bei Diallylphthalat eintritt, ist die erhaltene Masse einer starken Spannung ausgesetzt, so daß sie leicht aufbricht. Zusätzlicher Druck bzw. Spannung entsteht durch die hohe Temperatur, die durch die Wärmeentwicklung erreicht wird und die die Brüchigkeit der Masse verstärkt, so daß das Vermahlen bs Normaltemperatur ausgeführt werden kann.
  • Zur Bereitung der Formmassen aus irgendeiner der pulverisierten Mischungen aus Füllstoff und unlöslichem Polymerisatgel kann das gleiche Monomere verwendet werden, das zum Herstellen der Mischung aus Füllstoff und geliertem Polymerisat verwendet worden ist, oder ein anderer mehrfacher Alkenylester einer mehrwertigen Säure kann verwendet werden. Bekanntlich ist jedoch die Polymerisationsrate dieser Monomeren ziemlich niedrig, so daß es erwünscht ist, als Teil des löslichen Anteils der Form- oder Schichtmasse einen linearen Polyester vom ungesättigten Kondensationstyp zu verwenden, wie er z. B. durch Umsetzung eines Glykols mit einer ungesättigten zweibasischen Säure, wie Maleinsäure, erhalten wird, in Kombination mit einem mehrfachen Alkenylester einer mehrwertigen Säure. Außerdem können einfach ungesättigte Monomere, wie Styrol, zur Herabsetzung der Kosten zugesetzt werden. Die flüssigen Monomeren werden vorzugsweise als solche verwendet, oder sie können als niedrigmolekulare partielle Polymerisate vorliegen. Derartig partiell polymerisierte lösliche Flüssigkeiten können für den Zweck der Herstellung von Formmassen aus Gelpulvern gemäß der Erfindung als monomer betrachtet werden.
  • Da das gelierte unlösliche Harz noch eine restliche Unsättigung aufweist, verbindet es sich mit zugesetzten löslichen ungesättigten Stoffen und bildet so das Rückgrat der fertigen Kunststoffmasse nach der Formung oder Schichtbildung und der Umwandlung. Da die Gelstruktur nicht schrumpft, wird die Herstellung von Formlingen möglich, die den ohne diese hergestellten überlegen sind und auf jeden Fall hinsichtlich einiger Eigenschaften denjenigen überlegen sind, die mit gefällten löslichen Präpolymeren hergestellt werden.
  • Die bevorzugten löslichen Zusätze stellen, wie oben angegeben, Mischungen dar, die Monomere, welche mehrfache Alkenylester von mehrwertigen Carbonsäuren sind, und ungesättigte Polyester enthalten. Die Verhältnisse der verwendeten Bestandteile hängen bis zu einem gewissen Ausmaß von der Art der Polyester ab. Diese können hoch reaktiv sein, wie z. B. die von einfachen Glykolen, wie die von Äthylen-, Propylen-und Diäthylenglykolen abgeleiteten Maleate, oder weniger reaktionsfreudig, wie gemischte Maleat-Phthalatester von Glykolen mit hohem Aquivalentgewicht, wie die Hydroxyalkyläther von Bisphenol.
  • Wird als Glykol ein einfaches Glykol mit niederem Molekulargewicht verwendet, so sollte die Säurekomponente des Polyesters zwischen 40 und 100 Gewichtsprozent ungesättigte Säure enthalten, wie Maleinsäure, Fumarsäure u. ä. Bei Vergrößerung des Äquivalentgewichtes des Glykols geht auch der Mindestanteil an ungesättigter Säure in die Höhe. Mit Glykolen hohen Äquivalentgewichts, wie z. B. den Hydroxyalkyläthern von Bisphenol, sollte der Anteil an ungesättigter Säure an der Gesamtsäure des Polyesters etwa 65 bis 100 01o betragen.
  • Bei Verwendung von Polyestern, die aus einfachen Glykolen niedrigen Molekulargewichts erhalten werden, die mit hohen Anteilen an ungesättigten Säuren umgesetzt werden, können die Polyester etwa 12,5 bis 35 Gewichtsprozent der gesamten polymerisatbildenden Bestandteile ausmachen, das unlösliche Polymerisat sollte etwa 35 bis 75 0/o und das Monomere etwa 10 bis 30°/o ausmachen. Bei weniger reaktionsfähigen Polyestern können sie etwa zwischen 12,5 und 40 01o der gesamten polymerisatbildenden Bestandteile ausmachen, das unlösliche Polymerisat sollte etwa 30 bis 750/o und das Monomere etwa 10 bis 300/o ausmachen.
  • Das Monomere ist vorzugsweise weitgehend ein mehrfacher Alkenylester einer mehrwertigen Säure, z. 13. ein Diallylphthalat. Aber einfach ungesättigte Monomere, wie Styrol u. dgl., können ganz oder teilweise statt dessen verwendet werden, wobei lediglich geringfügige Verschlechterungen in den Eigenschaften der Endprodukte eintreten.
  • Optimale Ergebnisse werden offenbar mit etwa 40 bis 60ovo unlöslichem Gelpolymerisat und 60 bis 400/o löslichen Anteilen, bezogen auf die gesamte polymerisierbare Menge, und mit einem Polyester-Monomeren-Verhältnis von 3: 1 bis 1: 3 erhalten.
  • Die Menge des verwendeten Füllstoffs hängt von seiner Ölabsorption und dem Verwendungszweck der Mischung ab. Mit Füllstoffen niederer Ölabsorption wurden Fonnmassen hergestellt, in denen der Füllstoff etwa 60 bis 800/o der Gesamtmischung ausmacht.
  • Mit Füllstoffen hoher Ölabsorption lassen sich mit etwa 50 bis 750/o Füllstoff zufriedenstellend trockene Mischungen zur Verwendung als Formmassen herstellen. Falls das Produkt zur Schichtstoffherstellung verwendet werden soll, werden geringere Füllstoffanteile verwendet.
  • Um das Härten der Form- oder Schichtmasse sicherzustellen, ist natürlich ein üblicher Katalysator für das System erforderlich. Hierzu kann jeder freie Radikale erzeugende Katalysator verwendet werden, der bei der Formtemperatur aktiv bleibt. Da- Formungstemperaturen in der Größenordnung von 120 bis 1SO"Cüblich sind, werden aus Wirtschaftlichkeitsgründen als Katalysatoren tert.-Butylperbenzoat und Dicumylperoxyd bevorzugt. Im allgemeinen werden etwa 0,1 bis 1,0 01o Katalysator, bezogen auf das gesamte Formpulver, verwendet, obwaohl die tatsächlich notwendige Menge natürlich sowohl von der Zusammensetzung der Masse als auch vom speziell verwendeten Katalysator abhängt und für jede spezielle Zusammensetzung und jeden Katalysator größer oder geringer als angegeben sein kann.
  • Formlinge, die aus den erfindungsgemäßen neuen Formmassen hergestellt werden, sind, verglichen mit Zusammensetzungen, die aus den gleichen Rohstoffen, jedoch mit den polymerisatbildenden Bestandteilen in löslicher Form hergestellt wurden, hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften gleichwertig bis überlegen und hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften weit überlegen. Tatsächlich lassen sich die elektrischen und physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen neuen Formmassen sehr vorteilhaft mit Formlingen vergleichen, in denen praktisch alle polymerisatbildenden Komponenten aus löslichem isoliertem Präpolymeren bestehen, wie z. B. aus Diallylphthalatpräpolymeren, trotz der Tatsache, daß bei den erfindungsgemäßen Massen der Gehalt an Füllstoff weit höher ist, als der bei Präpolymer allein verwendet werden kann.
  • Wie oben angegeben, ist es bei der Herstellung des Alkenylester-Polymerisats wesentlich, die polyfunktionellen Monomeren bis zu dem Punkt umzusetzen, in dem sie nur noch sehr wenig bis gar keine acetonlöslichen Anteile mehr enthalten, jedoch noch eine restliche Unsättigrmg aufweisen, d. h. bis zur praktisch vollständigen Umwandlung (etwa 900/o oder mehr) in Gel. Um eine Umwandlung von Monomerem zu unlöslichem Gel in technisch brauchbaren Zeiten zu erhalten, sollte die Mischung von Monomerem, Katalysator und Füllstoff auf eine Ofentemperatur erhitzt werden, die mit dem speziell verwendeten Katalysator eine exotherme Wärmeentwicklung induziert, die jedoch gleichzeitig nicht so hoch ist, daß der Katalysator vor dem Ende der Umsetzung zerstört wird. So ist z. B. mit Diallylorthophthalat, tert.-Butylperbenzoat und einem Calciumcarbonatfüller in einem gewöhn- lichen Ofen eine Mindesttemperatur von 1200 C bis zum Beginn der exothermen Wärmeentwicklung erforderlich, die dann die Reaktionstemperatur auf etwa 200"C steigert. Wenn jedoch die Ofentemperaturen oberhalb 160"C liegen, do erhält man keine ausreichend große Umwandlung, weil anscheinend ein wesentlicher Teil des Katalysators zerstört wird, bevor der exotherme Zustand erreicht ist. Bei Verwendung von Durchlauföfen werden die Fördergeschwindigkeit und das Temperaturprofil so eingestellt, daß die exotherme Reaktion induziert und dann aufrechterhalten wird.
  • Bei anderen Monomeren variieren die zur Einleitung der Reaktionen erforderlichen Temperaturen etwas.
  • Diallylisophthalat ist etwas reaktionsfähiger als Diallylphthalat, so daß unter den obigen Bedingungen eine exotherme Reaktion bei 110"C erhalten wird. Diallylmaleat ist noch reaktionsfähiger, so daß die exotherme Reaktion dicht unter 100"C beginnt und innerhalb weniger Minuten 240"C erreicht. Diallylhexahydrophthalat und Diallyl-1 4,5,6,7, 7-hexachlorbicyclo- (2, 2, 1-)-5-hepten-2, 3-dicarboxylat sind in der Reaktionsfähigkeit sehr ähnlich wie Diallylphthalat. Die Dimethallylverbindungen sind etwas langsamer als die Diallylverbindungen, ergeben niedrigere exotherme Spitzenwerte und sind schwieriger vollständig umzuwandeln.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte wurde eine Vielzahl von Füllstoffen verwendet. Calciumcarbonat erwies sich als sehr brauchbarer Füllstoff infolge seines geringen Preises, seine niedrigen Ölabsorption, hohen Abriebfestigkeit und guten elektrischen Eigenschaften. Mit Calciumcarbonatfüllstoffen erhält man Formkörper mit ausgezeichneter Druckfestigkeit, aber weniger zufriedenstellenden Biegefestigkeiten.
  • Nadelartiges Calciumsilikat (Wollastonit) hat eine beträchtlich höhere Ölabsorption als Calciumcarbonat, aber seine nadelähnliche Kristallform verleiht den ausgehärteten Formkörpern etwas bessere Biegefestigkeiten. Es ist ganz außerordentlich interessant, daß pulverisierter Wollastonit als Füllstoff im allgemeinen höhere Biegefestigkeiten ergibt als faserige Sorten.
  • Auch Kieselsäure wurde verwendet; diese ist jedoch im allgemeinen so hart und widerstandsfähig gegen Mahlwerke, daß sie unwirtschaftlich ist. Hydratisierte Tonerden neigen dazu, bei der Alkenylester-Polymerisation eine vorzeitige Zersetzung des Peroxydkatalysators zu bewirken und das gewünschte Unlöslichwerden des Gels zu verhindern. Calcinierte Tonerden zeigen diese Wirkung jedoch nicht und sind sehr brauchbar. Alle anderen feinteiligen Füllstoffe können verwendet werden, wenn man den beabsichtigten Endzweck entsprechend berücksichtigt. Faserige Füllstoffe sind jedoch für die Verwendung im Verfahren der Unlöslichmachung unwirtschaftlich, da das faserige Material des Füllstoffes beim Vermahlen des Reaktionskuchens zerstört wird. Soweit Fasern in der fertigen Masse gewünscht werden, können sie in unbehandelter Form zu der pulverisierten Mischung von Füllstoff und unlöslichem Polymerisat oder den löslichen polymerisierbaren Stoffen bei der Herstellung der fertigen Forinmassen zugegeben werden.
  • Der aus Füllstoff und Gel bestehende Kuchen wird fein vermahlen, dann in einem Gummi- oder ähnlichen Mischer mit den Monomeren und dem ungesättigten Polyester, die in flüssiger Form vorliegen, und mit Farbstoffen, zusätzlichen pulverisierten oder faserigen Füllstoffen, Formtrennmitteln, Katalysatoren usw. gemischt. Die erhaltene Mischung stellt ein flaumiges Pulver dar, welches in üblicher Weise verdichtet wird, z. B. indem man es über ein Zweiwalzenmahlwerk schickt oder durch eine Strangpreßvorrichtung treibt, um die gewünschten Form- bzw. Formpreßmassen herzustellen. - Falls nicht faserige oder kurzfaserige Füllstoffe verwendet werden, bricht das verdichtete Produkt ziemlich leicht zu einem frei fließenden Granulat auf, das in üblicher Weise in Formen gebracht werden kann. Wenn langfaserige Füllstoffe verwendet werden, neigt das=verdichtete Produkt etwas zum Zusammenkleben, so daß etwas verschiedene aber immer noch übliche Handhabungstechniken angewendet werden.
  • Die nachstehenden Beispiele geben typische Ausführungsformen der Erfindung wieder, ohne sie darauf zu beschränken. In allen Beispielen werden unter den Teilen Gewichtsteile verstanden.
  • Herstellung einer Füllstoff-Diallylphthalatpolymerisat-Mischung Zu 100 Teilen Diallylphthalatmonomerem wurden 3 Teile tert.-Butylperbenzoat und 2 Teile Laurinsäure zugesetzt, und die Mischung wurde unter Rühren erwärmt, bis man eine klare Lösung erhielt. Diese Lösung wurde dann mit 450 Teilen feinteiligem Calciumcarbonat zusammengegeben und in einem Hobartmischer gemischt, bis sich eine glatte steife Paste ergab.
  • Dies entspricht einem Verhältnis von Füllstoff zu Flüssigkeit, das sich gerade am Ölabsorptionspunkt befindet. Diese Paste wurde in einem mit einer Aluminiumfolie überzogenem Trog in einer Schichtdicke von etwa 1,9 cm ausgestrichen und bei 120"C in einen Ofen mit zirkulierender Luft gestellt. Ein in der Mitte des Kuchens angebrachtes Thermoelement zeigte einen allmählichen Temperaturanstieg an, wobei sich die Masse in 30 Minuten auf etwa 120"C erwärmte.
  • Die Geschwindigkeit nahm dann merklich zu, wobei ein Spitzenwert von 185"C nach einer Gesamtzeit von 55 Minuten erreicht wurde, der dann langsam in weiteren 50 Minuten auf die Ofentemperatur zurücksank. Es entstand ein harter aber spröder Kuchen, der nach dem Abkühlen leicht auf eine Teilchengröße von weniger als 0,15 mm lichter Maschenweite in einer Zerkleinerungsmaschine vermahlen werden konnte. Eine 24stündige Extraktion des feinvermahlenen Kuchens in einem Soxhletextraktor mit Aceton zeigte, daß 940/o des Polymerisats in Aceton unlöslich waren.
  • Beispiel 1 Um aus dem gelierten Polymerisat eine Formmasse herzustellen, wurden 50 Teile eines linearen ungesättigten Polyesterharzes, das aus äquimolaren Mengen Di-(4-hydroxypropoxyphenyl)-propanund Fumarsäure nach dem in der USA.-Patentschrift 2662069 beschriebenen Verfahren hergestellt worden war, in einem gleichen Gewicht monomerem Diallylphthalat gelöst. Der Lösung wurden 3 Teile tert.-Butylperbenzoat als Katalysator und als Formschmiermittel 2 Teile Laurinsäure zugesetzt. Hierzu wurden 550 Teile des feinvermahlenen gelierten Kuchens gegeben und die Mischung auf einem kalten Zweiwalzenkalander zu einem Tuch ausgewalzt. Die erhaltene Mischung wies ausgezeichnete Eigenschaften beim Preßformen und Preßspritzformen auf. In Tabelle 1 werden die Werte angegeben, die an Teilen, die 5 Minuten bei 150"C und 140 atü preßgeformt worden waren, erhalten wurden.
  • Beispiel 2 Es wurde das Verfahren von Beispiel 1 wiederholt, jedoch wurde ein Polymerisat-Gel eingesetzt, das aus Diallylisophthalat an Stelle von Diallylphthalat hergestellt worden war. Der unlösliche Polymerisatanteile betrug 92 °/o Die mechanischen und elektrischen Werte der Formlinge waren praktisch gleich wie beim Beispiel 1, jedoch wurde eine höhere Wärmebiegungstemperatur erzielt. Die Eigenschaften sind in Tabelle I aufgeführt.
  • Beispiel 3 Das Gel war aus Diallylmaleat an Stelle von Diallylphthalat hergestellt worden, wobei der Gehalt an unlöslichem Polymerisat 980/o betrug. Wiederum wurde zusammen mit der Diallylphthalat-Polyestermischung von Beispiel 1 eine Formmasse erhalten, die zu ausgezeichneten Formkörpern mit überragend hoher Wärmebiegungstemperatur führte.
  • Beispiel 4 Das dafür eingesetzte Polymerisat-Gel war mit Diallyl-1,4,5,6,7,7- hexachlorbicyclo - (2,2,)-5- hepten-2,3-dicarboxylat an Stelle von Diallylphthalat hergestellt worden. Hierbei wurden Werte erhalten, die mit denen von Beispiel 1 identisch waren. Zusätzlich zu den anderen ausgezeichneten Eigenschaften wurde auch ein hoher Grad an Flammverzögerung erhalten.
  • Beispiel 5 Bei der Herstellung des Gels war das Diallylphthalat durch Diallylhexahydrophthalat ersetzt worden; der unlösliche Polymerisat-Gehalt betrug 99,6 O/o. Aus dem feinvermahlenen Gel und Calciumcarbonat mit der Diallylphthalat-Polyestermischung von Beispiel 1 wurden Formkörper von hervorragenden Eigenschaften erhalten.
  • Beispiel 6 Es wurde Beispiel 1 wiederholt unter Verwendung von Dimethallylphthalat-polymerisat-Gel, wobei der unlösliche Anteil 900/o betrug. Das feinvermahlene Gel und der Füllstoff lieferten zusammen mit dem ungesättigten Polyester hervorragende Formkörper, jedoch war die Wärmebiegungstemperatur nur 150"C.
  • Die verschiedenen aufgeführten Eigenschaften wurden alle nach den nachstehend angegebenen Testmethoden gemessen: Wärmebiegungstemperatur, ASTM D-648, 2 Barren von 12,70 12,70. 101,60 mm.
  • Izod Schlagfestigkeit, ASTM D-256, 5 Barren von 12,70 12,70. 101,60 mm, die inje zwei Teile geschnitten waren, so daß insgesamt 10 Teststücke erhalten wurden, Messung der Schlagfestigkeit.
  • Druckfestigkeit, ASTM D-695, 5 Barren von 6,35 12,70.101,60 zu 101,60 mm.
  • Härte, ASTM D-785, jedes Stück.
  • Biegefestigkeit und Elastizitätsmodul, ASTM D-790, 5 Barren von 6,25# 12,70#101,60 mm.
  • Dielektrizitätskonstante (e) und Verlustfaktor (VF), ASTM D-150, 2 Scheiben von 3,1753 #50,80 mm.
  • Spezifischer Volumen- und Oberflächenwiderstand, ASTM D-257, 2 Scheiben von 3,1753 #101,60 mm.
  • Volumen- und Oberflächenwiderstand, (langzeit), Mil-M-14F, 2 Scheiben von 3,175 #101,60 mm.
  • Feuchtigkeitsabsorption (48 Stunden), ASTM D-570-59aT, 2 Scheiben von 3,175 #50,80 mm.
  • Die Eigenschaften der Produkte der Beispiele 1 bis 6 werden in der folgenden Tabelle aufgeführt.
  • Tabelle I Allylische Monomere im Kuchen
    Beispiel
    1 # 2 # 3 1 4 1 5 1 6
    Schrumpfung (cm/cm) ........... # 0,004 0,006 0,005 0,008 0,004 0,009
    W.P.T., °C .................... 185 239 239 161 200 150
    Izod Schlagzähigkeit (mkg) ....... 0,04562 0,04700 0,04562 0,04700 0,04424 0,004424
    Härte
    M .......................... 104 104 106 103 103 102
    E ........................... 75 79 82 73 75 71
    Druckfestigkeit (kg/cm2) 1300 1421 1530 1075 1244 1367
    Biegefestigkeit (kg/cm2) 527 566 512 390 471 511
    Modul#106 ..................... 1,60 1,66 1,79 1,69 1,62 1,65
    Feuchtigkeisabsorption (%) ...... 0,12 0,09 0,16 0,08 0,08 0,11
    Spez. Dichte .................... 1,99 1,96 2,01 2,14 1,95 1,93
    # 103106 ........................ 5,55/5,35 5,34/5,15 5,54/5,40 4,34/5,24 5,37/5,22 5,24/5,12
    #103/10 (na#) ................... 5,70/5,42 5,36/5,18 5,60/5,41 5,41/5,24 5,38/5,23 5,26/5,14
    V.F. 103/106 ................. ,005/,006 ,005/,005 ,006/,006 ,005/,004 ,006/,004 ,004/,004
    V.F. 103/106(na#) .................... ,004/,006 ,006/,005 ,007/,006 ,006/,005 ,006/,005 ,005/,005
    Spez. Vol.-Widerstand (Ohm#cm) 9,1#1015 4,7#1015 1,1#1016 6,8#1015 4,2#1015 5,0#1015
    Spez. Oberfl.-Widerstand (Ohm) .. 4,3#1014 1,5#1015 2,6#1015 2.0#1015 3,3#1015 1,1#1015
    Vol.-Widerstand (Ohm) ............ 6,0#1013 6,3#1013 8,8#1013 6,3#1013 6,3#1013 8,3#1013
    vol.-Winderstand na# (Std.) ....... 2,5#1015 2,5#1015 2,5#1015 6,3#105 2,5#109 2,6#107
    (720 Std.) (720 Std.) (720 Std.) (48 Std.) (168 Std.) (336 Std.)
    Beispiel 7 Aus 100 Teilen Diallylphthalat, 3 Teilen Dicumylperoxyd, 2 Teilen Laurinsäure, 2 Teilen Tris-(ß-äthoxyäthoxy)-vinylsilan und 450 Teilen feinteiligen Wollastonits war ein Polymerisat-Gel hergestellt worden, das einen acetonunlöslichen Anteil von mehr als 95 % aufwies. Die Masse wurde in einer keramischen Kugelmühle so vermahlen, daß sie zu 1000/o durch ein Sieb von 0,15 mm lichter Maschenweite ging.
  • Durch Auflösen von 50 Teilen eines linearen Polyesters aus Diäthylenglykol und Maleinsäureanhydrid in einer gleichen Gewichtsmenge Diallylphthalatmonomerem wurde eine sirupartige Masse erhalten.
  • Dieser wurden 3 Teile Dicumylperoxyd, 2 Teile Tris-(ß-äthoxyäthoxy)-vinylsilan und 2 Teile Calciumstearat zugesetzt. Die erhaltene Mischung wurde auf einem Zweiwalzenkalander mit 550 Teilen feinvermahlenen Wollastonit-Diallylphthalatgel vermischt. Man erhielt so eine Preßmasse, die ausgezeichnete Eigenschaften aufwies. In Talbelle II werden die Eigenschaftswerte von Pre#formilingen angegeben, die bei 166°C und 140 atü gehärtet wurden.
  • Beispiel 8 Beispiel 7 wurde wiederholt, jedoch wurde die Menge des Calciumsilikatfüllstoffes auf 900 Teile pro 100 Teile Diallylphthalat erhöht. Wenn 550 Teile dieses feinvermahlenen Gel-Füllergemisches mit dem Diallylphthalat-Polyestersirup von Beispiel 7 ausgehärtet wurden, ergaben sich Formkörper, die eine außerordentlich hohe Druckfestigkeit von ungefähr 2600 kg/ cm2 aufwiesen.
  • Beispiel 9 Diallylphthalat-Ton-Mischung Ein aus 9 Teilen Dicumylperoxyd, 6 Teilen Tris-(ß-äthoxyäthoxy)-vinylsilan, 300 Teilen Diallylphthalatmonomerem und 750 Teilen calciniertem Ton hergestellter harter Kuchen wurde zu feinen Teilchen zermahlen und dann mit 200 Teilen des Polyester-Diallylphthalatsirups von Beispiel 1 ausgehärtet. Eine geformte Scheibe von 3,17 mm zeigte einen Volumenwiderstand von mehr als 2,5# #1016 Ohm, nachdem sie 720 Stunden 100°/o relativer Feuchtigkeit bei 70°C ausgesetzt worden war.
  • Beispiel 10 Es wurde Beispiel 1 wiederholt, jedoch wurde an Stelle von Calciumcarbonat feinteilige Kieselsäure verwendet. Die Ergebnisse waren praktisch die gleichen.
  • Die Ergebnisse der Beispiele 7, 8, 9 und 10 werden in Tabelle II gezeigt. Tabelle II
    Beispiel
    7 8 9 10
    W.B.T., °C .............................. 223 262 145 161
    Izod Schlagzähigkeit (mkg) .. ..... ... 0,04838 0,05668 0,04285 0,04562
    Druckfestigkeit (kg/cm2) . 2053 2560 1914 1930
    Härte
    M . ....... ...... ........ .. 110 113 105 108
    E ................ ....... .. 90 99 80 88
    Biegefestigkeit (kg/cm2) .. . ....... 792 798 662 747
    Modul#106 ...................... .. 1,81 2,41 1,28 1,69
    Wasserabsorption(%). . .. 0,30 0,30 0,21 0,14
    Spez.Dichte ...................... . .. 2,07 2,21 1,81 1,951
    # 103/106 ....... .............. . 5,1/4,9 5,3/5,1 4,2/4,0 3,9/3,9
    # 103/106 (na#) .. .... 5,2/4,9 5,4/5,2 4,3/4,1 4,0/3,9
    V.F. 103/106 ....................... ... 0,014/0,010 0,011/0,008 0,009/0,006 0,008/0,005
    V.F. 103/106 (na#) ............. . . 0,016/0,010 0,012/0,009 0,013/0,007 0,010/0,006
    Spez. Vol-Widerstand (Ohm#cm) . . .. 2,6#1015 1,9#1015 3,2#1015 3,6#1015
    Spez. Oberfl.-Widerstand (Ohm#cm) ..... .. 1,8#1015 5,131014 5,3#1013 4,5#1013
    Vol.-Widerstand (Ohm) ... ..... . .. 3,8#1013 4,2#1013 4,5#1013 4,5#1013
    Vol.-Widerstand (na#) ............ .. 7,6#108 9,1#108 2,5#1016 4,5#109
    (292 Std.) (292 Std.) (720 Std.) (716 Std.)
    Beispiel 11 Glasfaserverstärkte Mischung 808,5 Gewichtsteile des vermahlenen Diallylphthalat-Calciumcarbonatkuchens von Beispiel 1 wurden mit 7,2 Teilen Zinkstearat rolliert. Aus gleichen Teilen Diallylphthalat und dem Polyesterharz (Diäthylenglykol-Maleat) von Beispiel 7 wurde ein Sirup hergestellt. Diesem Sirup wurden 2% Tris(ß-äthoxyäthoxy)-vinylsilan und 20/o Dicumylperoxyd zugegeben. Der Kuchen und 82 Gewichtsteile Sirup wurden auf einem Zweiwalzenkneter zu einer trockenen pulverigen Mischung gemischt. 60 Teile dieser pul- verigen Mischung wurden in 240 Teile weiteren Sirup eingerührt. Diese dünne Aufschlämmung, der restliche Kuchen und 284 Teile 12,70-mm-Glasfasern wurden in einem Pattersonmischer 11/2 Minuten gemischt, wobei eine teigartige Vormischung erhalten wurde.
  • Diese Mischung wies nach der Formung ganz hervorragende physikalische Eigenschaften auf, insbesondere hinsichtlich der Wärmebiegungstemperatur, Schlagfestigkeit und Biegeeigenschaften. Die elektrischen Eigenschaften waren hervorragend, nur ging die hervorragende Feuchtigkeitsbeständigkeit velloren. Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle III gezeigt.
  • Tabelle III
    Beispiel
    11 1 12
    W.B.T., °C.................. ...... # 300 # 300
    Izod Schlagzähigkeit (mkg) ... ........... # 0,56822 # 0,19355
    Härte
    M .... ........... ....... # 107 # 102
    E ............................. .. # 89
    Biegefestigkeit (kg/cm2) 1160 712
    Modul(#106) ... ... .. .. .... # 1,43#106 # 1,78
    Druckfestigkeit.. .. .... #
    Spez. Dichte ........................... 2,00
    Feuchtigkeitsabsorption(%) ............. # # 0,10
    # 103/106 ......... .... . # 5,36/5,17 # 5,4/5,2
    # 103/106 (na#) . ............ . # 9,80/6,54(24 Std.sieden) # 5,4/5,3
    V.F. 102/106 ........................... 0,011/0,008 (24 Std. sieden) 0,006/0,006
    V.F. 103/106 (na#) ............ . . # 0,136/0,042 (24 Std.sieden) 0,008/0,006
    Spez. Vol.-Widerstand (Ohm#cm) .... ... # 1,6#1015 # 6,3#1016
    Spez. Oberfl.-Widerstand (Ohm#cm) ...... 2,0 1016 1,8 1016
    Vol.-Widerstand (Ohm) ....... .......... # 2,5#1014 # 10#1015
    Vol.-Widerstand, na# (Ohm).. ........... # 1,4#109 (48 Std.) # 2,5#1016(720 Std.)
    Beispiel 12 Ein Zusatz von weniger Glas zu dem Produkt von Beispiel 11 ergibt etwas schlechtere physikalische Eigenschaften, aber eine viel bessere Erhaltung der elektrischen Eigenschaften unter Bedingungen hoher Feuchtigkeit. So ergab eine Mischung, die ähnlich der von Beispiel ll, jedoch unter Zusatz von lediglich 15 0/o Glas in der Gesamtmischung, hergestellt worden war, Ergebnisse, die mit denen von Beispiel 11 in Tabelle III vergleichbar waren Beispiel 13 Verwendung von Diallylmaleat im Sirup zum Preßformen Es wurde Beispiel 1 wiederholt unter Verwendung von Diallylmaleat als Monomerem bei der Herstellung eines Preßformpulvers aus dem gelierten Kuchen. Es ergab sich (s. Tabelle IV), daß abgesehen von einer geringfügig höheren Wärmebiegungstemperatur, die Ergebnisse nur gering von denen von Beispiel 1 abweichen.
  • Beispiel 14 Diallymaleatmischung Beispiel 3 wurde wiederholt unter Verwendung von Diallylmaleat an Stelle von Diallylphthalat als Monomerem in dem zur Herstellung der endgültigen Preßformmasse. verwendeten Sirup Wieder wurden ähnliche Ergebnisse .(s. füi Beispiel 14 Tabelle IV, für Beispiel 3 Tabelle 1) erhalten.
  • Beispiel 15 Styrolmischung Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch bestand der zur Herstellung des Formpulvers verwendete Sirup aus gleichen Teilen aus Styrol und dem Polyesterharz von Beispiel 1. Aus Tabelle IV ergibt sich, daß die Wärmebiegungstemperatur ebenso wie die Biegefestigkeit stark verringert ist. Die elektrischen Eigenschaften sind jedoch hervorragend und bleiben auch unter feuchten Bedingungen erhalten, abgesehen vom spezifischen Volumenwiderstand. Daher erweisen sich auch diese Mischungen als gut brauchbar, obwohl sie nicht die gleiche mechanische Festigkeit erbringen wie diejenigen mit Polyalkenylestern von mehrwertigen Säuren als copolymerisierbarem Monomeren.
  • Tabelle IV
    Beispiel
    13 14 15
    W.B.T., °C................................ 213 250 153
    Izob Schlagzähigkeit (mkg) ............... 0,04562 0,04562
    Druckfestigkeit (kg/cm2) ................. 1393 1602
    Härte
    M ..................................... 102 106 99
    E...................................... 74 85
    Biegefestigkeit (kg/cm2) .............. 510 551 421
    Modul (#106) .......................... 1,64 1,78 1,59
    Feuchtigkeisabsorption(%).............. 0,19 0,36 0,11
    Spez. Dichte ............ . ....... . 1,98 1,99 1,94
    # 103/106 ........................... 5,3/5,2 5,5/5,3 5,2/5,1
    # 103/106 (na#) ..................... 5,4/5,3 5,6/5,4 5,2/5,1
    V.F. 103/106 ..................... . 0,004/0,005 0,006/0,006 0,003/004
    V.F. 103/106 (na#) ................. 0,005/0,006 0,007/0,007 0,004/005
    Spez. Vol.-Widerstand (Ohm#cm).. . 2,7#1015 1,8#1015
    Spez. Oberfl.-Widerstand (Ohm) .......... 1,8#1015 1,4#1015
    Vol.-Widerstand (Ohm) .................. 5,0#1013 2,5#1013 5,6#1013
    Vol.-Widerstand na# (Ohm) .............. <2,5#1016 1,6#1015 1,2#109
    (384 Std.) (456 Std.) (1368 Std.)
    Es ist ersichtlich, daß sich diese Beispiele unbegrenzt vermehren lassen, indem die zur Herstellung des unlöslich gemachten Gelkuchens verwendeten Monomeren und Füllstoffe variiert werden, indem die Monomeren und Polyester in den zur Herstellung der Mischungen, die geformt und/oder geschichtet (laminiert) werden sollen, verwendeten Sirupen variiert werden und durch Verwendung verschiedener Füllstoffe, Katalysatoren, Formtrennmittel, Pigmente u. dgl.
  • Die Mischungen der Beispiele sind außerordentlich hell gefärbt. Sie lassen sich in allen Färbungen zwischen Weiß und Schwarz herstellen, indem der zur Herstellung des Formpulvers verwendeten Mischung ein entsprechendes Pigment zugesetzt wird. Desgleichen können unbehandelte Füllstoffe ohne Wirkung auf die Endeigenschaften verwendet werden, vorausgesetzt, daß ausreichend unlöslich gemachtes geliertes Polymerisat vorhanden ist, damit die in den Ansprüchen angegebenen Grenzen eingehalten werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch : Form- und Überzugsmasse, bestehend aus einem Binder, der aus A) einem Polymerisat, das sich von einem mehrfachen Alkenylester einer mehrbasischen organischen Carbonsäure ableitet, in Form eines feinteiligen Gels, das in Aceton praktisch völlig unslöslich ist, B) einem ungesättigten Monomeren, C) einem linearen Polyester, der sich von zweiwertigem Alkohol und zweibasischer Säure ableitet, wobei mindestens 400/o der zweibasischen Säure ungesättigt sind, besteht, wobei A 30 bis 75 O/o, B 10 bis 300/0 und C 12,5 bis 40 0/, der Summe von Aplus B plus C ausmachen, sowie aus einemKatalysator in einer Konzentration, die ausreicht, um das Bindemittel bei der Formtemperatur in den unlöslichen Zustand zu überführen, Füllstoff und gegebenenfalls weiteren üblichen Zusätzen.
    Die Erfindung betrifft Kunststoffmassen, die aus polyungesättigten, nicht konjugierten, hitzehärtbaren Monomeren, insbesondere Alkenylestern von mehrbasischen Säuren erhalten werden, die rasch und leicht in geformte und geschichtete Strukturen überführt werden können und hervorragende physikalische und elektrische Eigenschaften aufweisen.
    Es ist bekannt, daß im allgemeinen vernetzte hitzehärtende Harze aus allen organischen Verbindungen durch Polymerisation erhältlich sind, die eine Vielzahl von hinsichtlich der Kohlenstoffe nicht konjugierten Doppelbindungen enthalten, wie Divinylbenzol, die Allylacrylate und insbesondere die mehrfachen Alkenylester von mehrbasischen Säuren, wie die Diallylphthalate.
    So wird beispielsweise im Fall der mehrfachen Alkenylester mehrbasischer Säuren, z. B. Diallyl- und Dimethallylphthalate, die Polymerisation leicht durch peroxydische Katalyse und Wärme eingeleitet. Brauchbare Produkte lassen sich jedoch nicht leicht erhalten.
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