DE169319C

DE169319C -

Info

Publication number: DE169319C
Application number: DE1905169319D
Authority: DE
Filing date: 1905-03-20
Anticipated expiration: 1925-03-21

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Verwendung der bekannten Kernbohrer, mit denen ein Loch mit einem Durchmesser hergestellt wird, der größer ist als der äußere Durchmesser der Verrohrung, ist ein Abbrechen des Kernes mit dem Bohrer selbst deshalb nicht möglich, weil die verschiebbaren Teile der Bohrkrone nicht mit genügender Kraft an den Kern gepreßt werden., Auch ist ein Abschneiden des

ίο Kernes mit den bekannten Bohrern nicht möglich, weil die Diamanten immer nur in achsialer Richtung wirken.

Durch den Bohrer gemäß der Erfindung soll nun sowohl ein Abschneiden wie ein Hochholen des erbohrten Kernes ermöglicht werden. Zu diesem Zwecke sind die Teile der eigentlichen, die Diamanten tragenden Bohrkrone an halbkreisförmigen Bügeln befestigt, welche um Zapfen drehbar sind. Infolge dieser Ausbildung der Bohrkrone werden sich deren Teile beim Anheben des Bohrers an den erbohrten Kern anpressen, und die Diamanten werden bei der weiteren Drehung des Bohrers den Kern zum großen Teil durchschneiden, so daß dieser leicht abgerissen und, von den umgeklappten Teilen der Bohrkrone unterstützt, zutage gefördert werden kann.

Auf der Zeichnung ist eine Bohrmaschine mit der Bohrkrone gemäß der Erfindung in Fig. ι in einem Längsschnitt veranschaulicht, und zwar befindet sich die Bohrkrone in der Stellung, die sie beim Bohren einnimmt; Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 1, während in Fig. 4 die

Stellung der Teile der Bohrkrone beim Hochziehen des Bohrers dargestellt ist.

Die Bohrkrone besteht aus zwei halbkreisförmigen Bögen q, welche mit ₄dem Bohrrohr k durch Zapfen r drehbar verbunden sind. In den Bögen q sind Segmente s befestigt, in welche die Bohrdiamanten t so eingesetzt sind, daß während des Bohrbetriebes die äußersten Diamanten über den Umfang der Verrohrung d hinausreichen, während die innersten in den Hohlraum des Bohrrohres k ragen. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß einerseits die Verrohrung d leicht nachgeschoben werden kann, andererseits der Kern u bequem im Innern des Bohrrohres Platz hat. Beim Einlassen der Bohrvorrichtung in das Bohrloch haben die beiden Bögen q die in Fig. 4 dargestellte Lage. Beim Auftreffen auf die Bohrsohle spreizen sie sich jedoch auseinander und nehmen die Stellung gemäß Fig. 1 ein, wobei sich die Segmente s gegen das Bohrrohr k legen.

Wird nach der Erbohrung eines Kernes unter Aufrechterhaltung der Bohrbewegung der Bohrer langsam angehoben und gleichzeitig die Verrohrung langsam gesenkt, so drehen sich die Bögen q um ihre Zapfen r und die Bohrdiamanten werden an den Kern u angedrückt, so daß dieser allmählich zum großen Teil abgeschnitten wird. Haben die Bögen die Lage gemäß Fig. 4 erreicht, so kann der Kern leicht abgebrochen und zutage gefördert werden, wobei er auf den Segmenten s ruht.

Der Antrieb des Bohrrohres erfolgt in

bekannter Weise von einem Elektromotor a aus unter Vermittlung einer Zahnradübersetzung e. Um einen kleinen Durchmesser des Führungsrohres zu erlangen, wird der Elektromotor zweckentsprechend, wie üblich, senkrecht gelagert.

Claims

Patent-Anspruch:

Erweiterungsbohrer für Kerngewinnung, ίο dadurch gekennzeichnet, daß zwei die Bohrdiamanten tragende Segmente (s) an halbkreisförmigen Bögen (q) befestigt sind, welche mit dem Bohrrohr durch Zapfen (r.) drehbar verbunden sind, so daß die Segmente beim Hochholen des Bohrers von der Verrohrung gegen den Kern gepreßt werden und einerseits infolge ihrer Drehbewegung den Kern teilweise abschneiden, andererseits dem Kern bei dessen Förderung als Unterstützung dienen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.