DE168440C

DE168440C - Vorrichtung zum absatzweisen fördern von kornigem gut auf rechteckigen böden oder herden

Info

Publication number: DE168440C
Application number: DE1904168440D
Authority: DE
Inventors: P Ostertag
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1904-08-14
Filing date: 1904-08-14
Publication date: 1906-03-10

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum absatzweisen Bewegen und Fördern von Schüttgut (Kohlen, Erzen u. dgl.) über ebene, rechteckige Böden, beispielsweise über die Herde von Trocken-, Glüh- oder Röstöfen. Die Vorrichtung wird von einem in der Förderrichtung bewegbaren Rahmen gebildet, an dem Schaufeln oder Mitnehmer derart drehbar befestigt sind, daß sie bei Beginn der Förderbewegung zuerst senkrecht zur Plattform gestellt und erst dann, das Gut mitnehmend, voranbewegt werden, vor Beginn der Rückbewegung aber sich zuerst schräg stellen, bevor sie mit ihrem Rahmen in die Anfangslage zurückgeführt werden.

Von älteren, in ähnlicher Weise wirkenden Vorrichtungen unterscheidet sich nun der Erfindungsgegenstand hauptsächlich dadurch, daß der die Schaufeln haltende Rahmen nicht allein eine Hin- und Herbewegung in der Förderrichtung, sondern zugleich eine solche senkrecht zu dem das Gut tragenden Boden erhält, und zwar so, daß das Ganze beim Förderhub gesenkt und bei der Rückbewegung etwas gehoben wird. Hierdurch wird eine grabende Bewegung der Mitnehmer beim Fördern erreicht und zugleich ein Zurückschlagen des Gutes durch die Mitnehmer beim Rückgange mit Sicherheit vermieden.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist die neue Vorrichtung beispielsweise veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Fig. ι die Vorrichtung im Längsschnitt und in der Förderstellung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1,

Fig. 3 die Vorrichtung im Längsschnitt während des Rückganges und

Fig- 4 den Antrieb der Vorrichtung.

Die Plattform 1, auf welcher das Gut in der Pfeilrichtung weiter befördert werden soll, hat hier eine geneigte Lage.

Über der Plattform 1 ist ein Rahmen angeordnet, welcher von zwei Seitenwangen 2 und den diese verbindenden Querstücken 3 gebildet und mit Laufrollen 4 auf Schienen 5 geführt ist. Die Schienen 5 verlaufen· nicht parallel zur Plattform 1, sondern in der Förderrichtung allmählich abfallend, so daß der die Mitnehmer enthaltende Rahmen während seiner Rückwärtsbewegung angehoben und beim Fördergang wieder gesenkt wird. Hierdurch wird eine grabende Bewegung der Mitnehmer erzielt und ein Rückwärtsschleppen des Gutes durch die rückwärts sich bewegenden Mitnehmer vermieden. '

Zwischen den Wangen 3 des Rahmens sind Mitnehmer 6 in regelmäßigen Abständen angeordnet, welche sich über die ganze Breite der Plattform 1 erstrecken und an ihren Enden mittels Zapfen 7 drehbar in den Wangen 2 gehalten sind. An das obere Ende sämtlicher Mitnehmer 6 greift eine gemeinsame Schubstange 8 an, so daß durch Längsbewegung derselben sämtliche Mit-

nehmer 6 gleichzeitig und gleichmäßig gedreht werden. Dabei ist aber die Drehbarkeit der Mitnehmer 6 durch Einwirkung des Anschlagwinkels 9 einerseits und des hinteren Rahmenquerstückes 3 andererseits auf den letzten Mitnehmer 6 so begrenzt, daß sie bei einem Zuge an der Schubstange 8 in der Pfeilrichtung senkrecht zur Plattform gestellt werden, aber diese Stellung nicht überschreiten können (Fig. 1), bei der entgegengesetzten Bewegung der Schubstange dagegen in der in Fig. 3 gezeichneten Schräglage gehalten werden.

Die Schubstange 8 erhält im Ausführungsbeispiele ihre Bewegung durch Vermittlung der Kurbelstange 10 von der auf der Antriebsachse 11 vorgesehenen Kurbelscheibe 12. Diese Einrichtung bewirkt die eingangs bereits erwähnte Arbeitsweise, daß die Mitnehmer 6 sich vor Beginn des Förderhubes zuerst senkrecht zur Plattform 1 einstellen und ebenso vor Beginn der Rückbewegung zuerst die Schräglage annehmen.

Um nun aber die Tätigkeit eines Arbeiters, der mit der Schaufel das Gut auf der Plattform weiter bewegen soll, möglichst genau nachzuahmen, wird nach vorliegender Erfindung der Rahmen 2 nicht parallel zur Plattform hin- und herbewegt, sondern die Führungen 5 sind so gestaltet, daß der Rahmen 2 während der Rückbewegung etwas gehoben und dann während des Förderhubes wieder gesenkt wird, die Mitnehmer 6 also hierbei eine Abwärtsbewegung erhalten. Diese Ausführung hat auch noch den Vorteil, daß ein Rückwartsschleppen des Gutes durch die zurückbewegten Mitnehmer mit Sicherheit vermieden wird.

Diese neue Vorrichtung hat kleinen Weg, kleine Reibung und kleine Abnutzung, folglieh auch kleinen Kraftbedarf. Letzterer wird noch verringert, wenn man, wie auf der Zeichnung, die betreffenden Böden oder Herde schräg anordnet. Die Neigung kann dabei bis in die Nähe des Böschungswinkels angenommen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum absatzweisen Fördern von körnigem Gut (Kohle u. dgl.) auf rechteckigen Böden oder Herden, bei welcher an einem in der Förderrichtung hin- und herbewegten Rahmen drehbare, bei Beginn des Förderhubes sich senkrecht zu dem das Gut tragenden Boden einstellende, vor der Rückbewegung aber eine Schräglage einnehmende Mitnehmer angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die den Rahmen (2, 3) unterstützenden Führungen (5) in der Förderrichtung allmählich abfallend verlaufen, so daß der die Mitnehmer (6) enthaltende Rahmen (2, 3) während seiner Rückwärtsbewegung angehoben und beim Fördergang, wieder gesenkt wird, um eine grabende Bewegung der Mitnehmer (6) zu erzielen und ein Rückwartsschleppen des Gutes durch die rückwärts sich bewegenden Mitnehmer zu vermeiden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.