DE1679963C3 - Vorrichtung zum Steuern der Öffnungsund Schließbewegung der Halsformteile und der Abstreifeinrichtung bei einer Spritzblasmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern der Öffnungsund Schließbewegung der Halsformteile und der Abstreifeinrichtung bei einer SpritzblasmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Steuern der öffnungs- und Schließbewegung der Halsformteile
und der Abstreifeinrichtung bei einer Spritzblasmaschine zum Herstellen von Hohlkörpern aus
thermoplastischem Kunststoff durch Spritzgießen eines Vorformlings in einer Spritzgußform und Blasen des
Vorformlings zum Hohlkörper in einer Blasform mittels eines Druckmittels unter Verwendung desselben
Kernes, wobei Halsformteile zur Ausbildung des Hohlkörperhalses beim Spritzguövorgang, Träger für diese
Halsfuiiiiieile und eine Abstreifplatte vorgesehen und
derart angeordnet sind, daß bei der gegenseitigen Bewegung des den fertigen Hohlkörper tragenden Kernes
und der Blasform in Richtung der Kernlängsachse zum Entfernen des Kernes aus der Blasform nach Beendigung
des Blasvorganges die Abstreifplatte an der Blasform verbleibt und an den Trägern angreift, so daß eine
Relativbewegung in Richtung der Kernlängsachse zwischen Kern und Trägern stattfindet, wobei die Hubbewegung
der Träger begrenzt ist und die Träger sich zur Freigabe des Hohlkörperhalses durch das Zusammenwirken
zur Kernlängsachse geneigter Kern- und Trägerflächen auseinanderbewegea
Aus der US-PS 3 183 552 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, bei welcher der Vorformling in der Spritzblasform
durch eine unter Druck stehende Flüssigkeit zum Hohlkörper ausgebildet wird. Bei dieser bekannten
Anordnung weisen die zur Kernlängsachse geneigten Kern- und Trägerflächen, weiche für die Trennung
der Halsformträger zusammenwirken, geneigte Führungsstifte
auf, welche an den Halsformträgern befestigt und in dem den Kern tragenden Block verschiebbar
angeordnet sind. Durch das Verschieben der Führungsstifte in Schlitzen können hohe Reibungskräfte
und seitliche Kräfte auftreten, welche im Falle eines Widerstandes bei der seitlichen Trennung der beiden
Hälften der Halsform zum Verklemmen und sogar Verbiegen der Führungsstifte führen. Wenn die Führungsstifte
verbogen oder in einer anderen Weise verklemmt werden, kann dies ernsthafte Folgen haben und zu
einer sehr teueren Beschädigung der Formen führen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine verbesserte Vorrichtung der eingangs genannten Art und insbesondere der geneigten Flächen derart zu
schaffen, daß eine mühe- und problemlose Trennung der Halsformhälften sichergestellt wird.
Diese Aufgabe wird durch die in dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebenen Merkmale
gelöst. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen des Unteranspruches.
Nachstehend werden zwei Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung an Hand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 die Seitenansicht eines zwischen die Aufspannpiatten einer herkömmlichen Spritzgußmaschine
eingesetzten Werkzeugs in schematischer Darstellung, F i g. 2 einen waagerechten Schnitt im wesentlichen
entlang einer die Achsen der Kerne und der Formhohlräume enthaltenden Ebene durch das Werkzeug,
F i g. 3 einen senkrechten Schnitt durch das Werkzeug, der zum Teil in einer die Achsen der Spritzgußformhohlräume
enthaltenden Ebene und zum Teil in einer die Achsen der Blasformhohlräume enthaltenden
Ebene verläuft,
F i g. 4 die Ansicht eines Gleitblockes in Richtung des Pfeiles IV in Fi g. 1, ferner Abstreifplatten und
Haisformeinsätze sowie einen Abstreifrahmen,
F i g. 5 die Ansicht eines ortsfesten Blockes in Richtung des Pfeiles V Fig. 1, die Spritzgußformund
Blasformhohlräume trägt,
Fig.6a und 6b zwei Formen der Steuerscheibe, welche
zur Steuerung der Halsformträger verwendet wird und
F i g. 7 eine schematische, teilweise aufgeschnittene Seitenansicht entsprechend F i g. 3 einer anderen
Werkzeugausführungsform, bei der die gleichen Außenabmessungen vorgesehen sind wie auch bei dem
Werkzeug nach den F i g. 2 bis 6, die jedoch zur Herstellung einer größeren Anzahl kleinerer Behälter
dient.
Ein wesentliches Merkmal des Werkzeuges beruht darin, daß es sich um eine vollständige Werkzeugseinheit
mit herkömmlichen Außenabmessungen handelt, welche zwischen die Platten einer herkömmlichen
Spritzgußmaschine für thermoplastische Kunststoffe eingesetzt werden kann. In F i g. 1 ist die ortsfeste Platte
1 der Maschine mit strichpunktierten Linien dargestellt. Sie weist eine Düse 2 auf, durch welche der geschmolzene
thermoplastische Kunststoff in das Werk-
zeug gespritzt wird. Der Kunststoff kommt auf bekannte
Art und Weise von einer beheizten, nicht dargestellten Plastifiziereinrichtung. Der Kunststoff wird durch
die Düse 2, gesteuert durch eine mit dem Maschinenzyklus synchronisierte Zeitgebervorrichtung, eingespritzt
Die bewegliche Platte 3 der Spriugußmaschine ist auf zylindrischen Zugstäben 4 geführt Die horizontale
Bewegung der Platte 3 wird von einer nicht dargestellten,
hydraulischen Kolben/Zylinder-Einheit bewirkt Die Zugstangen 4 Hegen seitlich von dem Werkzeug.
Das mit ausgezogenen Linien dargestellte Werkzeug weist eiwe feststehende Kopfplatte 5 und eine weitere
feststehende Platte 6 auf, welche Spritzgußformen 15 und Blasformen trägt wobei die Platten 5 und 6 zwischen
sich Teile tragen, welche Kanäle und Ventile zur Steuerung des Flusses des thermoplastischen Kunststoffes
aufweisen. Weiterhin weist das Werkzeug eine bewegliche Grundplatte 7 mit Führungen 8 auf, in denen
ein in senkrechter Richtung zur Zeichnungsebene waagerecht hin- und herbeweglicher Gleitblock 9 untergebracht
ist. Dieser Gleitblock 9 trägt Kerne 19, auf denen die Vorformlinge zuerst spritzgegossen und
dann in die Blasformen übergeführt werden.
Weiterhin ist aus F i g. 1 ein Abstreifrahmen 10 ersichtlich, der mit der feststehenden Platte 6 über biegsame
Ketten 11 derart verbunden ist, daß beim Öffnen des Werkzeuges, d. h. bei der Bewegung der Grundplatte
7 nach links, der Rahmen 10 zunächst mitläuft, bis die Ketten 11 gespannt sind und dadurch den Rahmen
10 an einer weiteren Bewegung hindern, während die Grundplatte 7 weiterläuft.
Schließlich zeigt die F i g. I eine lange Hauptführungssäule 12, die aus der Grundplatte 7 nur am oberen
Ende des Werkzeuges hervorragt und in Führungsöffnungen in der feststehenden Platte 6 und der Kopfplatte
5 hineinläuft. Desgleichen zeigt die F i g. 1 eine kurze Führungssäule 13, die aus dem unteren Ende der
Grundplatte 7 hervorragt. Diese Führungssäule 13 trägt, zusammen mit weiteren, nicht dargestellten Führungssäulen,
zur Führung und zum Halten des Rahmens 10 bei, greift jedoch nicht in die feststehende Platte 6
ein. Wenn das Werkzeug vollständig geöffnet ist, liegen diese Fihrungssäulen 13 außerhalb der öffnung zwischen
den Platten 7 und 10 und behindern nicht den freien Fall der fertigen Hohlkörper, wenn diese sich
von den Kernen 19 lösen und aus dem Werkzeug herausfallen.
Das in den F i g. 2 bis 6 dargestellte Werkzeug besitzt vier übereinander angeordnete Formsätze, welche
jeweils aus einer mittleren Spritzgußform 15 sowie aus zwei beidseitig davon angeordneten Blasformen bestehen.
Während die Spritzgußformen 15 aus festen Metallblöcken
bestehen, d. h. nicht geteilt sind (vgl. F i g. 5), ist jede Blasform längs der die Hohlraumachse enthaltenden
senkrechten Ebene geteilt. Die beiden Hälften sind in Einsätzen 16 (F i g. 5) ausgebildet, welche in
senkrecht sich erstreckenden Trägern 17 untergebracht sind, die allen vier Sätzen gemeinsam sind. Diese Träger
17 sind gleitend geführt, und zwar können sie bezüglich der feststehenden Platte 6 in waagerechter
Richtung auf Bahnen gleiten, die zur Maschinenachse geneigt sind und paarweise nach außen divergieren, so
daß sich die Träger 17 in zurückgezogener Stellung in gegenseitigem Kontakt befinden und Hohlräume bilden,
während sie in ihrer ausgefahrenen Stellung getrennt sind und das Abziehen der geblasenen ilohlkörper
von den Kernen 19 ermöglichen. Diese Führungen 18 sind in F i g. 2 dargestellt. Die Mittel, mit denen die
Bewegung zwischen diesen beiden Stellungen bewirkt wird, werden weiter unten beschrieben werden.
Jedem der vier Formsätze sind zwei Kerne 19 (F i g. 4) zugeordnet, die auf dem Gleitblock 9 in
waagerechtem Abstand voneinander angeordnet sind. Der Abstand zwischen den Kernen 19 ist ebenso groß
wie der Abstand zwischen der Spritzgußform 15 und einer der benachbarten Blasformen, ferner kann der
Gleitblock 9 in waagerechter Richtung um diesen Abstand mit Hilfe einer pneumatischen Kolben/Zylinder-Einheit
20 bewegt werden, von welcher ein Teil auf der rechten Seite der F i g. 4 zu sehen ist, ebenso wie der
Träger 21 dafür. In der einen Endstellung des Gleitblokkes
9 sind ein Kern 19 und ein erster Blasformhohlraum aufeinander ausgerichtet ferner liegt der andere Kern
19 in Reihe mit dem Hohlraum der Spritzgußform 15. In der anderen Endstellung ist der erstgenannte Kern
19 auf den Hohlraum der Spritzgußform 15 ausgerichtet während der andere Kern 19 in Reihe mit dem
zweiten Blasformhohlraum liegt. Die Bewegung ist dadurch erleichtert daß der Block 9 von Rollen 9'
(F i g. 3) getragen wird, welche jeweils von dem Außenlaufring eines Radialkugellagers gebildet sind.
Wie aus F i g. 3 ersichtlich, werden die Halsabschnitte der zu erzeugenden Behälter, welche in dem dargestellten Beispiel mit einem Außengewinde versehen
sind, nicht in den stationären Einsätzen 16 gebildet, sondern vielmehr in getrennten Halsformeinsätzen 22.
die in Trägern 23 gehalten sind und sich mit dem be weglichen Teil des Werkzeuges bewegen können. Die
Träger 23 bewegen sich ebenso paarweise voneinander weg wie die Träger 17 für die Formeinsätze, zumindest
dann, wenn die Träger 17 auf die Blasformen ausgerichtet sind, um nämlich die Entfernung der fertigen Hohlkörper
zu ermöglichen. Die Träger 23 sind linear seitlich voneinander weg bzw. aufeinander zu auf Schrauben
24 an der Abstreifplatte 25 beweglich, welche bei geschlossenem Werkzeug auf der Oberfläche des Gleitblocks
9 aufliegt, wobei die Kerne 19 durch sie hindurchragen. Es sind zwei derartige Abstreifplatten 25
vorgesehen, von denen je eine einem Trägerpaar 23 für die Halsform zugeordnet ist.
Die Bewegung der Träger 23 für die Halsform aufeinander zu bzw. voneinander weg wird von Steuerscheiben
26 und 26' gesteuert, die vom oberen Ende und vom unteren Ende der mit den Führungen 8 verbundenen
Grundplatte 7 nach vorne hervorragen. Die Form dieser Steuerscheiben 26 und 26' geht aus den
F i g. 6a und 6b hervor. Die Steuerscheiben 26 weisen jeweils ein Paar sinusförmig gekrümmte Schlitze 27 mit
je einer Steuerfläche 29 auf, die aufeinander zulaufen und sich an einem Punkt vereinigen, durcn den ein
Querschlitz 28 läuft; sie sind ausgerichtet auf die senkrechten Ebenen, welche die Blasformhohlräume enthalten.
Die Scheiben 26' gemäß F 1 g. 6b sind auf der Hohlraum der Spritzgußformen 15 ausgerichtet unc
weisen eine ähnliche Gestalt auf wie die Scheiben 26 Es fehlen lediglich die Innenwandungen der Schlitze 27
so daß sich nur die Steuerflächen 29 ergeben. In diese Steuerscheiben 26 und 26' greifen Stifte 30 am oberer
und unteren Ende der Träger 23 für die Halsform ein.
Federbelastete Kugeln (nicht dargestellt) in de Oberfläche einer jeden Abstreifplatte 25 greifen in fla
ehe Vertiefungen 31 (F i g. 4) in den rückwärügei
Oberflächen der Träger 23 ein und sichern diese dami gegen zufällige seitliche Bewegungen, d. h. gegen all
Bewegungen, die nicht positiv durch die Steuerscheibe 26 und 26' verursacht werden.
Federbelastete Klinken 32 (Fig.3) im Abstreifrahmen
10 hintergreifen Schultern an derjenigen Abstreifplatte 25, die auf die Blasformhohlräume ausgerichtet
ist. Aus Fig.4 ist ersichtlich, daß der Abstreifrahmen
10 Seitenstäbe 33 aufweist, die so gestallet sind, daß sie s die seitliche Bewegung des Gleitblockes 9 und die Zugstäbe
4 der Maschine nicht behindern. Ferner weist der Abstreifrahmen 10 eine obere Stange 34 und eine untere
Stange 35 auf, die mit Bohrungen zur Aufnahme der oberen Hauptführungssäulen 12 und der unteren, kürzereri
Führungssäulen 13 versehen sind, auf welchen der Abstreifrahmen 10 gleitet.
Wenn das Werkzeug sich aus der in F i g. 3 dargestellten geschlossenen Stellung, in welcher die Klinken
32 die eine Abstreifplatte 25 hintergreifen, öffnet, dann bewegen sich Abstreifplatte 25 und Abstreifrahmen 10
zusammen mit der Grundplatte 7 und dem Gleitblock 9 nach links, bis die Ketten 11, die den Rahmen 10 mit
dem Rahmen 36 (F i g. 5) an der Platte 6 verbinden, sich spannen und der Abstreifrahmen 10 sowie eine Abstreifplatte
25 angehalten werden, während die Grundplatte 7. welche die Steuerscheiben 26 und 26' trägt,
zusammen mit der anderen Abstreifplatte 25 weiterläuft. Die Schlitze 27 in den Steuerscheiben 26 bewirken,
daß dasjenige Trägerpaar 23 für die Halsform, welches auf eine Blasformhohlraumreihe ausgerichtet
ist, auseinanderläuft. Das andere Trägerpaar 23, welches den Hohlräumen der Spritzgußformen 15 gegenüberliegt,
bleibt beieinander und dicht am Gleitblock 9.
Sobald das Werkzeug voll geöffnet ist, wird der Gleitblock 9 durch die Kolben/Zylinder-Einheit 20 beiseite
geschoben, so daß diejenigen Träger 23, die zuvor auf eine Steuerscheibe 26 ausgerichtet waren, nunmehr
auf die Steuerscheibe 26" ausgerichtet werden, ferner diejenigen Träger 23, die vorher auf die Steuerscheibe
26' ausgerichtet waren, nunmehr auf die andere Steuerscheibe 26 ausgerichtet werden. Wenn sich das Werkzeug
schließt, dann schließen auch die Steuerflächen 29 an der Scheibe 26' die Träger 23, die dann getrennt
waren. Das andere Trägerpaar 23, welches bereits geschlossen ist. bleibt geschlossen. Aus F i g. 2 geht hervor,
daß die Gleitflächen 37 der Träger 23 geneigt sind und mit geneigten Flächen am Gleitblock 9 zusammenwirken,
so daß eine Keilwirkung erzielt wird, die sicherstellt daß die Träger 23 — und damit die Halsformeinsätze
22 — in der geschlossenen Stellung fest aneinanderliegen.
Nachstehend werden die Mittel für das positive Schließen und öffnen der Blasformhohlräume erläutert.
Aus den F i g. 3. 4 und 5 sind vier Säulen 38 ersichtlich, welche aus dem Gleitblock 9 nach vorne hervorragen,
durch das obere und untere Ende von zwei Paaren von Trägern 23 für die Halsform hindurcMaufen und sich zu
der feststehenden Platte 6 hin erstrecken. Beim Schließen des Werkzeuges treten die Säulen 38, weiche abgerundete
Nasen besitzen, in Bohrungen 39 in den Trägern 17 für die Blasformeinsätze sowie in Augen an der
stationären Platte 6 ein und gewährleisten die genaue Ausrichtung der Spritzguß- bzw. Blasformhohlräume
und der in diese eindringenden Kerne 19 aufeinander. Diese Säulen 38 sind so lang, daß dann, wenn der Gleitblock
9 während der Öffnung des Werkzeuges seine volle seitliche Bewegung nicht vollführt hat so daß die
Kerne 19 nicht auf die Hohlräume ausgerichtet sind, an
den Oberflächen der Träger 17 angreifen, bevor es die
Kerne 19 tun. wodurch ein Schließen des Werkzeuges unmöglich gemacht isi und die verhältnismäßig teuren
Kerne 19 vor einer Zerstörung geschützt sind. Zugleich
sind die Säulen 38 jedoch kurz genug, um in vollgeöffnetem Zustand des Werkzeuges vollständig außerhalb
des Bereiches der Hohlräume zu liegen, so daß sie nicht das freie Auswerfen der fertigen Hohlkörper behindern.
Jede Säule 38 weist in der Nähe ihres freien Endes ein paar waagerechte Querschlitze 40 auf. Im vollständig
geschlossenen Zustand des Werkzeuges greifen in die Querschlitze 40 derjenigen Säulen 38, welche dann
auf die senkrechte Ebene einer der Blasformhohlraumreihen ausgerichtet sind, Klinken 41 am oberen und am
unteren Ende der Träger 17 dieser betreffenden Reihe ein. Beim Öffnen des Werkzeuges ziehen dann die Säulen
38 die Träger 17 nach vorne und öffnen die Blasformen Beim Vorlaufen bewegen sich die von den Führungen
18 (Fig.2) geführten Träger 17 auseinander,
wobei die Klinken 41 seitlich aus den Querschlitzcn 40 hinauslaufen, so daß die Säulen 38 weiter weglaufen
können und die Träger 17 in voll geöffneter Stellung belassen. Beim Schließen des Werkzeuges verbleiben
die Träger 17 normalerweise voll geöffnet, bis sie durch das Angreifen der Oberflächen der Halsformeinsätze
22 an den Oberflächen der Einsätze 16 positiv geschlossen werden. Beim Zusammenschließen gleiten die Klinken
41 in die Querschlitze 40. Die Klinken 41 sind schwenkbar und federbelastet. Sie stellen lediglich
Sicherheitsmaßnahmen dar, welche es ermöglichen, daß die Träger 17 in die geschlossene Stellung bewegt
werden, bevor die Säulen 38 in die Bohrungen 39 eingetreten sind, in welchem Fall die abgerundeten Nasen
der Säulen 38 die Klinken 41 beiseite schieben würden.
Es werden nunmehr die Kerne 19 beschrieben. Sie bestehen aus einem äußeren Mantel und einem in diesen
hineinpassenden, zylindrischen, inneren Körper, der axial verlaufende Kanäle 42 und 43 für den Zu- und
Abfluß eines Temperatursteuermittels aufweist, das durch den Kanal 42 in einen ringförmigen Raum dicht
unter dem Kopf des Kernes und von dort durch mehrere axial verlaufende Nuten 44 {F i g. 2) in der äußeren
Oberfläche des inneren Körpers zu einem weiteren Ringraum und von dort durch den Kanal 43 fließt. Das
Temperatursteuermittel, welches öl. Wasser oder Luft sein kann, strömt durch innere Bohrungen im Gleitblock
9, denen es von einer mit dem Gleitblock über flexible Leitungen verbundenen Quelle zugeführt wird.
Mit dem Temperatursteuermittel soll die Temperatur der Kerne 19 innerhalb der gewünschten engen Grenzen
gehalten werden. Um zu vermeiden, daß das den Gleitblock 9 durchströmende Temperatursteuermittel
thermische Spannungen hervorruft, können die im Gleiibiock 9 vorgesehenen Durchgänge mit einem
Werkstoff geringer Wärmeleitfähigkeit ausgekleidet sein, beispielsweise durch Einsetzen von Röhren aus
Polyamid oder aus anderen Kunststoffen. Desgleichen kann man in den Formhohlraumblöcken ein Temperatursteuermittel
zirkulieren lassen.
Am FuBe weist jeder Kern 19 einen konischen Abschnitt
auf, der in eine gleichfalls konische Bohrung in einem Einsatz in der zugeordneten Abstreifplatte 25
eingreift wodurch die richtige Lage der Abstreifplatte 25 auf dem Kern 19 sichergestellt wird end mittelbar
auch die richtige Stellung der Halsformdnsälze 22 bezüglich des Kernes 19 gewährleistet wird
Im Zentrum des Kernes 19 verläuft die Stange 45 eiaes federbelasteten Ventils, welches die Blasluft™
fahr in das Innere des Vorformlings steuert Der Ventflkopf
liegt im oberen Ende des Kernes 19. Die Druckluft wird durch einen Kanal 46 (F i ε. 21 rm Gleiiblnrk <i ™.
geführt. Die zeitliche Steuerung der öffnung des Ventils
erfolgt über einen Anschlag 47, der etwas aus der rückwärtigen Oberfläche des Gleitblockes 9 hervorragt
und an dem ein Nocken 48 an der Grundplatte 7 (F i g. 2) am Schluß der seitlichen Bewegung des Gleitblockes
9 angreift. Auf diese Weise wird die Luftzufuhr automatisch an jeden Kern 19 angeschlossen, wenn dieser
die Stellung erreicht, in welcher er auf die zugeordnete Blasform ausgerichtet ist. Diese Verbindung erfolgt
jedoch nicht, wenn der Kern 19 auf die Spritzgußform 15 ausgerichtet ist. Die eigentliche Druckluftzufuhr
durch den Kanal 46 wird durch gesonderte, nicht dargestellte Zeitsteuerorgane gesteuert.
Der von der Düse 2 (F i g. 1) kommende thermoplastische Kunststoff tritt durch einen Nippel 49 (F i g. 3)
ein und wird über einen Kanal 50 in einem sogenannten Heißlaufblock 51 auf die vier Einspritzdüsen für die
Spritzgußformen 15 verteilt. Eine weitere Aufgabe der Säulen 38 besteht darin, die Ventile zur Vorbereitung
des Einspritzen von Kunststoff zu öffnen, weswegen die Enden der Säulen 38 in den Bohrungen 39, in welche
sie oberhalb und unterhalb der Spritzgußformreihe eindringen, an Stifen 52 angreifen. Dies geschieht bei
Beendigung der Schließbewegung des Werkzeuges. Die Stifte 52 heben eine Ventilplatte 53 (F i g. 2 und 3)
an, welche ihrerseits Ventilstifte 54 in den einzelnen Düsen zurückzieht und das Eintreten des thermoplastischen
Kunststoffes in die Spritzgußformen 15 erlaubt. Beim öffnen des Werkzeuges läuft die Ventilplatte 53
in ihre Ruhestellung unter der Wirkung von nicht dargestellten Federn zurück, so daß die Ventile unter der
Wirkung der Tellerfedern 55 wieder schließen.
Es sind besondere Maßnahmen getroffen, um das Verbiegen oder Stören der Ausrichtung der Einzeldüsen
infolge der thermischen Ausdehnung des Heißlaufblockes 51 zu verhindern, der zum Aufrechterhalten
des Fließzustandes des Kunststoffes mittels elektrischer Heizpatronen erwärmt werden muß. Einmal ist
der Heißlaufblock 51 lediglich in seinem Mittelpunkt gelagert so daß er sich frei nach oben und nach unten
ausdehnen kann, wobei die axiale Lagerung über an ihm vorgesehene Stifte 56 gegeben ist die mit den Flächen
der Platten 5 und 6 in gleitendem Eingriff stehen. Zum anderen sind die hinteren Enden einer jeden Düse
unabhängig durch eine Platte 57 (F i g. 2) gelagert welche über Schrauben 58 mit der Kopfplatte 5 verbunden
ist. Die vorderen Enden der Düsen sind in der Platte 6 untergebracht sowie in den Metallblöcken der Spritz
gußform 15.
Die Wirkungsweise des in den F i g. 2 bis 6 dargestellten Werkzeuges geht weitgehend aus der vorstehenden
Beschreibung hervor, jedoch dürfte die folgende Zusammenfassung zweckmäßig sein. Es wird von
der vollständig geschlossenen Stellung des Werkzeuges ausgegangen, wie sie in den F i g. 1 bis 3 dargestellt ist.
Zwischen jeder Spritzgußform 15 und dem damit zusammenwirkenden Kern 19 ist gerade ein Vorformling
spritzgegossen worden, und die Einspritzdüsen sind geöffnet Ein vorher gebildeter Vorformling ist in jeder
Form der einen Blasformreihe ausgedehnt worden. Die andere Blasformreihe ist in diesem Augenblick leer, jedoch zur Verhütung von Zerstörungen von einer
Schutzplatte 59 am Gleitblock 9 (F i g. 2) bedeckt
Sobald die Platte 3 (F i g. 1) beginnt sich zum öffnen
des Werkzeuges nach links zu bewegen, schließen die Einspritzdüsen unter der Wirkung der TeHerfedern 55,
da ein Paar der Säulen 38 sich von den Stiften 52 wegbewegt während das andere Paar der Säulen 38 mit
Hilfe der Klinken 41 die Träger 17 der Blasform vorwärts- und auseinanderzieht, bis sie genügend weit getrennt
sind, so daß die Klinken 41 außer Eingriff mit den Säulen 38 kommen. Bei der weiteren öffnungsbewegung
des Werkzeuges verbleiben die neugebildeten Vorformlinge und die neugeblasenen Hohlkörper auf
ihren entsprechenden Kernen 19 und bewegen sich mit ihnen, auf denen sie durch die Halsformeinsätze 22 festgehalten
werden. Dabei läuft der Abstreifrahmen 10
ίο mit den anderen sich bewegenden Teilen 7, 9 und 25
mit Sobald die Ketten 11 sich spannen, bleibt der Abstreifrahmen 10 stehen, damit auch die Abstreifplatte
25 und diejenigen Träger 23 für die Halsformen, welche den Blasformen gegenüberliegen, d. h. die neugeblasenen
Hohlkörper bleiben ebenfalls stehen. Die Kerne 19 laufen weiter zurück, wobei diejenigen, welche die neu
spritzgegossenen Vorformlinge tragen, diese mit sich führen, da die zugehörigen Halsformen und Träger 23
geschlossen bleiben.
Sobald das Werkzeug voll geöffnet ist, haben die durch die Steuerscheiben 26 geöffneten Halsformen die
neugeblasenen Hohlkörper freigegeben und die Kerne 19 sind aus ihnen vollständig herausgefahren, so daß die
Hohlkörper unter der Wirkung der Schwerkraft frei aus dem Werkzeug herausfallen können. Sowohl die
unteren Säulen 38 als auch die kurzen Säulen 13 liegen außerhalb des Bereiches, in welchem die Hohlkörper
herunterfallen, so daß deren Fall nicht behindert wird.
Während das Werkzeug sich in vollgeöffnetem Zustand befindet wird die pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit
20 automatisch betätigt, um den Gleitblock 9 so zu verschieben, daß diejenigen Kerne 19, welche
die neugeformten Vorformlinge tragen, nunmehr auf die vorher leeren Blasformen ausgerichtet sind, während
die anderen, jetzt unbesetzten Kerne 19 in einer Linie mit den Spritzgußformen 15 zu liegen kommen.
Die Luftventile in den die Vorformline tragenden Kernen 19 werden über die Nocken 48 geöffnet. Während
der Querbewegung gleiten die Stifte 30 der geschlossenen Träger 23 auf den die Vorformlinge tragenden
Kernen 19 durch den Querschlitz 28 in den Steuerscheiben 26.
Wenn sich nun die Platte 3 zum Schließen des Werkzeuges vorwärts bewegt dann werden die Halsformen
um die leeren Kerne 19 durch die Wirkung der Steuerflächen 29 an den anderen Steuerscheiben 26' geschlossen.
Ferner läuft die den Kernen 19 zugeordnete Abstreifplatte 25 über die Klinken 32 am Abstreifrahmeti
10, wodurch dieser mitgenommen und mit dem Rest der beweglichen Teile nach rechts bewegt wird. Die
vier Säulen 38 treten in die ihnen zugeordneten Auger in der Platte 6 ein, worauf die Kerne 19 in ihre Hohl
räume hineinlaufen, wobei die in die Blashohlräume eintretenden Kerne 19 die spritzgegossenen Vorformlinge
tragen. Während des letzten Teiles der Schließbe
wegung des Werkzeuges greifen die Träger 23 und ihre Halsformeinsätze 22 an den offenen Trägern 17 unc
Einsätzen 16 an und verschließen sie. Schließlich laufer
die Enden eines Säulenpaares 38 auf die Stifte 52 aul und heben die Ventilplatte 53 an, wodurch neuei
Kunststoff in die Spritzgußformen 15 gelangt Dnrcl nicht dargestellte, getrennte Stenerorgane wird Luft π
das Innere der in den Blasformen befindlichen Vor formline über den Kanal 46 im Gleitblock 9 geleitet
Dieser ganze Zyklus wird kontinuierlich und automa
tisch wiederholt und zwar mit Hilfe von Zeitsteueror ganen und Begreozungsschaltem.
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es lediglich erforderlich, die Spritzgußformen 15, die Einsätze 16 der Blasformen, die Halsformeinsätze 22,
die Kerne 19 und die Ringeinsätze in den Abstreifplatten 25 auszuwechseln. In manchen Fällen brauchen sogar
die Kerne 19 und die Spritzgußformen 15 nicht ausgewechselt zu werden. Ein bestimmtes Werkzeug kann
demnach zur Herstellung einer Vielzahl von Hohlkörpern verschiedener Größe und/oder Gestalt dienen.
Die für den Abstreifrahmen 10 erläuterte Anordnung macht es außerdem leicht, den Zeitablauf des Abstreif-Vorganges
während des Öffnungsteils des Arbeitszyklus zu ändern, und zwar einfach durch entsprechende
Veränderung bzw. Einstellung der Ketten 11 an den Rahmen 36.
Werden Hohlkörper benötigt, welche nicht zu der erwähnten Vielzahl gehören, dann kann — statt ein
Werkzeug größerer oder kleinerer Gesamlabmessungen herzustellen — ein Werkzeug derselben Gesamtabmessungen
verwendet werden, das jedoch eine größere oder kleinere Anzahl an Spritzguß- und Blashohlräumen
aufweist. Werden beispielsweise größere Hohlkörper benötigt, als sie mit dem Vier-Formen-Werkzeug
nach den F i g. 2 und 6 hergestellt werden können, dann kann ein Werkzeug mit denselben Außenabmessungen
hergestellt werden, das jedoch nur drei, zwei
10
oder sogar nur einen Formensatz an Stelle von vier Formensätzen aufweist. Desgleichen kann zum Herstellen
kleinerer Hohlkörper ein Werkzeug nach den F i g. 2 bis 6 verwendet werden, wobei jedoch ein grö-
ßerer Ausstoß dadurch erzielt werden kann, daß die Zahl der Formensätze erhöht wird. In F i g. 7 ist ein
Werkzeug dargestellt, welches dieselben Gesamtabmessungen aufweist wie das Werkzeug nach den
Fi g. 2 bis 6, das jedoch einen Gesamtausstoß von 12
ίο Hohlkörpern je Zyklus vermittelt anstatt von nur vieren.
Bei diesem Werkzeug sind nicht nur sechs Formensätze an Stelle von vier Formensätzen vorgesehen, sondern
es sind darüber hinaus die Formensätze selbst anders bestückt, was allerdings aus der Zeichnung nicht
hervorgeht Jeder Formensatz besteht aus zwei Spritzgußformert 15 und drei Blasformen, welche abwechselnd
angeordnet sind, anstatt nur eine Spritzgußform 15 und zwei beidseitig davon angeordnete Blasformen
aufzuweisen. Dementsprechend sind für jeden Satz vier" Kerne IS anstatt von zwei Kernen 19 vorgesehen, so
daß sich insgesamt 24 Kerne 19 ergeben. Der Arbeitszyklus ist der gleiche, jedoch werden mit dem Werkzeug
nach F i g. 7 je Formensatz und je Zyklus zwei Hohlkörper gefertigt anstatt von einem, wie es mit dem
Werkzeug nach den F i g. 2 und 6 der Fall ist
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Steuern der öffnungs- und Schließbewegung der Halsformteile und der Abstreifeinrichtung
bei einer Spritzblasmaschine zum Herstellen von Hohlkörpern aus thermoplastischem
Kunststoff durch Spritzgießen eines Vorformlings in einer Spritzgußform und Blasen des Vorformlings
zum Hohlkörper in einer Blasform mittels eines Druckmittels unter Verwendung desselben
Kernes, wobei Halsformteile zur Ausbildung des Hohlkörperhalses beim Spritzgußvorgruig, Träger
für diese Halsformteile und eine Abstreifplatte vorgesehen und derart angeordnet sind, daß bei der
gegenseitigen Bewegung des den fertigen Hohlkörper tragenden Kernes und der Blasform in Richtung
der Kernlängsachse zum Entfernen des Kernes aus der Blasform nach Beendigung des Blasvorganges
die Abstreifplatte an der Blasform verbleibt und an den Trägern angreift, so daß eine Relativbewegung
in Richtung der Kernlängsachse zwischen Kern und Trägern stattfindet, wobei die Hubbewegung der
Träger begrenzt ist, und die Träger sich zur Freigabe des Hohlkörperhalses durch das Zusammenwirken
zur Kernlängsachse geneigter Kern- und Trägerflächen auseinanderbewegen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern (19) über eine Grundplatte (7) mit an deren Enden angeordneten
Steuerscheiben (26 und 26') mit daran ausgebildeten Steuerflächen (29) verbunden ist und die Träger (23)
an einander gegenüberliegenden Stirnseiten an den Steuerflächen (29) führbare Stifte (30) aufweisen
und daß die der Blasform zugeordnete Abstreifplatte (25) einen bewegbaren Abstreifrahmen (10) aufweist,
dessen Abstand von der Blasform beim Auseinanderbewegen von Kern (19) und Blasform begrenzbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstreifrahmen (10) mittels Klinken (32) lediglich bei fluchtender Stellung von Kern
(19) und Blasform mit der Abstreifplatte (25) bewegbar ist.
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