DE167900C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei dem durch Patent 167355 geschützten Trommelfilter findet zwar auch schon während des Niederganges der Zellen eine Filtrierwirkung insofern statt, als sich die Zellen und die anschließenden Rohre mit filtriertem Wasser füllen und dabei die entsprechende Menge von Beimengungen sich auf dem Filterorgan absetzt. Da jedoch die in den Zellen und anschließenden Rohren entstehende Wassersäule der äußeren das Gleichgewicht hält, so fehlt es an dem Moment, durch welches die auf dem Filterorgan abgesetzten Massen an ersterem festgehalten werden; es tritt daher leicht der Fall ein, daß die abgesetzten Stoffe wieder von dem Filterorgan abfallen. Auch ist die Filtrierwirkung in quantitativer Beziehung infolge der beschränkten Wassermenge, welche die Zellen und Rohre aufzunehmen imstande sind, nur eine entsprechend geringe.

Diese Mängel sollen nach vorliegender Erfindung dadurch beseitigt werden, daß jedes der an die Trommelzellen angeschlossenen Saugrohre an dem Einmündungsschenkel mit einem Sonderauslaß versehen ist, welcher beim Abstieg des betreffenden Saugrohres geöffnet bleibt, beim Aufstieg jedoch geschlossen wird.

Auf diese Weise wird erreicht, daß die

Flüssigkeit bei ihrem Eintritt in die absteigenden Trommelzellen sofort abfließen kann und so von Anfang an eine volle Ausnutzung des jeweiligen hydrostatischen Druckes erzielt wird, während auf dem hochsteigenden Trommelteil infolge der alsdann eintretenden Schließung des Sonderauslasses die durch die Zellen erzielte Saugwirkung in ungeschwächtem Maße ebenfalls zur Filtration nutzbar gemacht wird, so daß eine wesentlich gesteigerte Gesamtleistung des Trommelfilters bei dauernd festem Haften der abgesetzten Stoffe am Filterorgan herbeigeführt wird.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines solchen Trommelfilters in

Fig. ι in einem Querschnitt, und zwar bei polygonaler Ausbildung der Trommel;

Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Sonderauslasses.

In dem Behälter B dreht sich die an einem oder beiden Enden offene bekannte Filtertrommel A. Die Trommel A ist im dargestellten Falle in bekannter Weise polygonal, und zwar als Zwölf eck ausgebildet; der Umfang derselben wird von den dicht nebeneinander liegenden Leisten d gebildet. Die an den Ecken des Trommelumfanges liegenden Leisten bilden gleichzeitig die Seitenwände der Trommelzellen b, von denen sich jede über eine Polygonseite erstreckt. An der beim Aufstieg der Trommel am tiefsten liegenden Stelle der Zellen sind die Rohre 1, 2, 3 usw. bis 12 angeschlossen. Die Rohre sind im Sinne des Hauptpatentes so an meh-

reren Zellen vorbeigeführt, daß das Auslaufende um ein geeignetes Stück hinter dem Einlaufende zurückliegt. Das freie Ende der Rohre ist wieder knieartig aufgebogen. Die Rohre sind auch hier gleichmäßig über die Länge der Trommel verteilt. Um die Trommel herum ist im dargestellten Falle als Abschluß für die Zellen b ein endloses Filtertuch e gespannt, welches in bekannter Weise einer

ίο Gautschwalze oder sonstigen Abnahmevorrichtung zugeführt ist. Der Abschluß der Zellen kann auch durch ein feines Sieb oder dergl. gebildet werden.

Jedes der Rohre i, 2, 3 usw. ist an seinem oberen Mündungsende mit einem den Erfindungsgegenstand bildenden Stutzen g versehen, in welchem der Ventilsitz f eines Kugelventils angeordnet ist. Die den Ventilkörper bildende Kugel h wird von einem zweckentsprechend gelochten Gehäuse i mit genügendem Spielraum umgeben. Das Gehäuse i ist am Stutzen g befestigt.

Sobald die Rohre 1, 2, 3 usw. bei Drehung der Trommel A mit ihren oberen Enden die senkrechte Trommelachse zu überschreiten beginnen, wird die Ventilkugel h von ihrem Sitz' selbsttätig abgehoben, das Ventil also geöffnet und so durch das Ventil hindurch in unmittelbarer Nähe des Zellenbodens ein Auslaß nach dem Trommelinnern hergestellt. Beim Eintauchen einer Zelle in die Flüssigkeit wird letztere infolge des äußeren hydrostatischen Überdruckes durch das die Trommel umspannende Filterorgan in die Zelle gedrückt und gelangt von hier durch den Stutzen bei geöffnetem Kugelventil zum Austritt, ohne in dem Rohr hochsteigen zu können. Da der die Flüssigkeit durch das Filterorgan treibende Druck mit dem Zellenniedergang beständig zunimmt, ein Gegendruck aber nicht auftreten kann, so wird auch schon auf dem absteigenden Trommelteil eine erhebliche Filtrierwirkung unter Ausnutzung des vollen hydrostatischenDruckes geleistet. Beim Aufstieg der Rohre legt sich die Ventilkugel h, sobald ihr Eigengewicht den Wasserdruck zu überwinden vermag, selbsttätig auf ihren Sitz / und wird durch die nunmehr einsetzende Saugwirkung festgehalten.

Die Filtrierwirkung auf dem aufsteigenden Trommelteil vollzieht sich im Sinne des Hauptpatentes.

Claims (2)

1. Pate nt-An Sprüche:

   i. Eine Ausführungsform des durch Patent 167355 geschützten Trommelfilters zum Reinigen der Abwässer von Papierfabriken, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der an die Trommelzellen (b) angeschlossenen Saugrohre (1, 2, 3 usw.) in der Nähe seiner Anschlußstelle mit einem beim Niedergang der Zellen (b) geöffneten, beim Hochgang derselben jedoch geschlossenen Sonderauslaß (g) versehen ist.
2. 2. Eine Ausführungsform des Trommelfilters nach Patent-Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das abwechselnde Ver- , schließen und Öffnen jedes Sonderauslasses (g) durch ein bei der Trömmeldrehung abwechselnd auf seinen Sitz fallendes bezw. von demselben abfallendes Ventil selbsttätig herbeigeführt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.