DE167626C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B5/00—Treatment of metallurgical slag ; Artificial stone from molten metallurgical slag
- C04B5/06—Ingredients, other than water, added to the molten slag or to the granulating medium or before remelting; Treatment with gases or gas generating compounds, e.g. to obtain porous slag
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- Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Verarbeitung von Hochofenschlacke zu Zement, Schlackenwolle, Gläsern, Bausteinen
und dergl. ist in der Mehzahl der Fälle die homogene Auflösung von Zuschlagen
(Kalk, Braunstein, Eisenoxyd, Kieselsäure, Alkalien und dergl.) entweder unbedingt
erforderlich oder doch deshalb sehr erwünscht, weil sich dadurch die Eigenschaften
des Erzeugnisses wesentlich verbessern.
ίο Die für das erwähnte homogene Auflösen bisher ausgeübten und vorgeschlagenen Verfahren
sind sämtlich kostspielig. Die scheinbare Ausnahme, bei der kleinstückige oder gemahlene Zuschläge in die feurigflüssige
Schlacke einfach eingerührt werden, liefert dagegen keine homogene Lösung, sondern
ein mechanisches Gemenge; nur durch ein nochmaliges Einschmelzen mit entsprechendem
Kostenaufwand läßt sich diesem die Homogenität erteilen (vergl. ζ.·Β. die britische
Patentschrift 14010 aus dem Jahre 1884).
Eine solche Arbeitsweise ist aber ebenso teuer wie das direkte Verschmelzen von kalter, stückiger Schlacke mit kalten, grobstückigen
Zuschlägen im Schachtofen.
Die Kostspieligkeit der früheren Verfahren erklärt sich zu einem Teile durch die Verarbeitung
von stückiger, also erkalteter Schlacke, womit deren gesamte Schmelzwärme verloren geht, und zum anderen Teile
durch Benutzung von Herdofen, die infolge hohen Brennstoffverbrauchs, Reparaturen und
Wartung an sich gegenüber Schachtofen teuer sind (vergl. die britische Patentschrift
22004 aus dem Jahre 1892).
Das gleiche gilt auch für ein anderes bekanntes Verfahren, nach welchem der Kalkzuschlag
zuerst für sich, besonders unter Zuführung von Alkalien, in den Zustand einer lösbaren Fritte übergeführt und diese darauf
mit der feurigflüssigen Schlacke in einem zweiten Arbeitsvorgang verschmolzen wird.
Gegenüber den genannten Verfahren unterscheidet sich das vorliegende dadurch, daß
die Schlacke in feurigflüssigem Zustand zur Verwendung kommt, daß die Zuschläge stückig sind und daß als Vorrichtung ein
Schachtofen zur Durchführung des Verfahrens dient.
Beiliegende Zeichnung zeigt eine solche Vorrichtung.
Dieselbe besteht aus einem Schachtofen, in welchen durch die Form A Schlacke fließt.
Durch Trichter B mit Doppelglocken werden Zuschläge und Koks eingefjillt. Bei C tritt
Gebläseluft ein, die den Koks verbrennt. Die Gase steigen im Schachte auf, erhitzen
dabei stark die Zuschläge und entweichen durch Schlitze D in einen Ringkanal E, aus
welchem sie in einen Schornstein oder ins Freie treten, nachdem sie gegebenenfalls
einen Kessel beheizt haben oder für Trockenzwecke und dergl. ihre Wärme abgegeben
haben.
Der Inhalt des Ofens (Zuschläge und Koks) ist vollkommen glühend. Die auftreffende
flüssige Schlacke verteilt sich dann wie ein Schleier zwischen den einzelnen, nach Art
eines Filters wirkenden Stücken, löst die Zuschläge beim Hindurchfließen und tritt bei F
als homogene, angereicherte Schmelze aus. Hierdurch verringert sich der Durchmesser
der stückigen Zuschläge ständig, je mehr sie in die Ebene der Windformen C kommen,
der Koks wird verbrannt, der Inhalt geht also allmählich herunter, und in demselben
Maße werden Zuschläge und Koks nachgefüllt.
Infolge dieser Abwärtsbewegung und des
ίο filterartigen Durchfließens sind die Zuschläge
bei ihrer Ankunft in der Ebene der Windformen C vollständig aufgezehrt, bezw. man
regelt demgemäß die Zusammensetzung der Beschickung.
Als Zuschlag kommt bei der Herstellung von Zement zunächst Kalk, daneben aber
auch Eisenoxyd, Braunstein, Alkalien und dergl. in Betracht. Natur und Menge der
Zuschläge werden je nach der betreffenden Schlacke, deren Zusammensetzung mit dem
erblasenen Roheisen wechselt, den an das jeweilige Erzeugnis (Zement oder ähnliche
hydraulische Bindemittel, Glas, Schlackenwolle, Pflastersteine und dergl.) gestellten
Ansprüchen angepaßt. Diese Anpassung ist aber außerordentlich einfach, und man vermag
dadurch auf billige Weise Erzeugnisse herzustellen, die ohne das Verfahren bei der
betreffenden Schlacke unerreichbar wären.
Außer den eigentlichen Hochofenschlacken lassen sich auch andere Schlacken (z. B. die
beim basischen Flußeisenverfahren fallende Thomasschlacke) oder künstliche Schmelzen
nach dem beschriebenen Verfahren behandeln.
Es ist ferner nicht unbedingt nötig, den Brennstoff (Koks oder Kohle) mit den Zuschlägen
als Beschickung aufzugeben, sondern man kann die erforderliche Wärme auch durch Verbrennen flüssiger bezw. gas- oder
pulverförmiger Brennstoffe, die mit der Luft unten in den Ofen eingeführt werden, beschaffen.
Neben der eigentlichen Lösung der filterartig durchflossenen stückigen Zuschläge
kann auch unter Umständen noch ein Schmelzen der letzteren zum guten Erfolge teilweise beitragen. Will man z. B. eine
Anreicherung an Kieselsäure und Eisenoxyd vornehmen und beschickt die Vorrichtung
mit den entsprechenden stückigen Zuschlägen und Koks gemäß der Beschreibung, dann
bewirkt das Herausbrennen des Koks in der Gegend der Windformen ein dichtes Berühren
der beiden genannten Zuschläge, und diese liefern dann eine leichtflüssige Eisenoxyd-Silikatschmelze,
die sich mit der infolge filterartigen Durchfließens angereicherten Schlacke unterhalb der Formen mischt.
Ein derartiges Zusammenschmelzen der Zuschläge untereinander ist aber nur eine
Nebenerscheinung, während die wesentliche Anreicherung oder Lösung durch Berieseln
der beheizten Stücke mit flüssiger Schlacke ■ erfolgt. Ferner ist ein Verschmelzen der
Zuschläge untereinander auch nur dann möglieh, wenn diese in ihren sauren und basischen
Bestandteilen entsprechend zusammengesetzt sind, so daß z. B. eine ausschließliche
Kalkanreicherung nur die Lösung in flüssiger Schlacke ermöglicht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Lösung fester Zuschläge in flüssiger Schlacke, dadurch gekennzeichnet, daß die filterartig aufgeschichteten Zuschläge gleichzeitig von flüssiger Schlacke durchflossen und von Heizgasen durchströmt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT33941D AT33941B (de) | 1904-07-29 | 1906-02-22 | Verfahren zur Lösung fester Zuschläge in flüssiger Schlacke. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE167626C true DE167626C (de) |
Family
ID=432918
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1904167626D Expired - Lifetime DE167626C (de) | 1904-07-29 | 1904-07-29 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE167626C (de) |
-
1904
- 1904-07-29 DE DE1904167626D patent/DE167626C/de not_active Expired - Lifetime
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