DE616265C - Verfahren zur Herstellung von Tonerdezement durch Sintern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Tonerdezement durch Sintern

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DE616265C
DE616265C DEM115832D DEM0115832D DE616265C DE 616265 C DE616265 C DE 616265C DE M115832 D DEM115832 D DE M115832D DE M0115832 D DEM0115832 D DE M0115832D DE 616265 C DE616265 C DE 616265C
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DE
Germany
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production
fuel
sintering
calcium aluminate
charge
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Expired
Application number
DEM115832D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Helmut Wendeborn
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GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/32Aluminous cements

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Tonerdezement durch Sintern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Tonerdezement, auch Bauxitzement genannt. Bei der Herstellung dieser Zemente verfährt man bis jetzt in der Weise, daß man die Rohstoffe, in der Hauptsache Bauxit und Kalk, zusammenschmilzt. Dies ist auch der Grund, weswegen man diese Zemente bisher auch Schmelzzemente genannt hat. Die Herstellung' erfolgte meist im Elektroofen, weswegen sie auch noch Elektrozemente oder Elektroschmelzzemente genannt wurden. Die Bestrebungen in der Herstellung der Tonerdezemente zielen daher zur Zeit dahin, den teuren und seltenen Rohstoff Bauxit durch andere Rohstoffe zu ersetzen und an Stelle der Schmelzherstellung die Sinterherstellung zu setzen. So hat man z. B. vorgeschlagen, bei Herstellung von Tonerdezement Hochofenschlacke zuzugeben, um durch diesen billigen Rohstoff eine Streckung zu erzielen. Es sind auch Versuche bekanntgeworden, die darauf hinzielen, den sehr teuren Schmelzvorgang durch einen Sintervorgang zu ersetzen. Einer dieser Versuche geht dahin, die Zementmischung, bestehend aus fein gemahlenem Kalk und Bauxit, 9 bis 1a Stunden lang bei 9oo bis iooo° zu erhitzen. Die Nachteile und die Unwirtschaftlichkeit eines . solchen Verfahrens dürften sich aus diesen kurzen Angaben von selbst ergeben. Geringe Ofenleistungen ergeben sich auch, wenn nach einem anderen bekannten Verfahren die Tonerdezementmischungen im Drehrohrofen nicht gesintert oder geschmolzen, sondern nur entsäuert werden. Die Aluminatbildung, die das Wesen der Tonerdezementherstellung ausmacht, geht nämlich bei Entsäuerungstemperaturen nur langsam vor sich. Auch ist die Berührung der kleinsten Teilchen von Kalk und Tonerde im festen Zustande nicht so innig wie im- flüssigen oder teigigen. Man maßte also die Reaktionszeit bei diesem Verfahren entsprechend verlängern, um zu ersetzen, was an Reaktionsgeschwindigkeit und Vollständigkeit der Durchdringung der Mischungsbestandteile verlorenging. Ein anderes Verfahren besteht darin, daß die Rohmischung aus Kalkstein und Bauxit im Ringofen erhitzt wird. Andere Sinterverfahren, wie sie für die anderen Zemente' bekannt sind, sind bisher auszuführen noch nicht gelungen. Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, daß die Rohmischung aus Kalkstein und Bauxit in der Regel ziemlich unvermittelt schmilzt und daß ein breites Erweichungsgebiet, wie es die Voraussetzung für einen Sintervorgang bildet, fehlt.
  • Die geschilderten Schwierigkeiten führten demgemäß auch immer wieder dazu, daß im großen ganzen bei der Herstellung von Tonerdezementen zu den elektrischen -Öfen zurückgegriffen wurde. Damit wurden die Tonerdezemente, deren vorzügliche und die übrigen Zemente bekanntlich überragende Eigenschalten unbestritten sind, von denjenigen Anwendungsgebieten, bei denen es auf eine billigere, Bauweise ankommt, verdrängt.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Herstellung von Tonerdezement durch Sintern. verhältnismäßig einfach und schnell dadurch gelingt, daß das mit Brennstoff oder brennstoffhaltigem Gut vermischte Rohgut auf einem Verblaserost, z. B. Sinterpfanne oder Wanderrost, in. beim Brennen von Portlandzement bekannter Weise durch Zünden und durch Abbrennen der gezündeten Beschickung mittels eines von oben nach unten oder umgekehrt durch die Beschickung geleiteten Luftstromes erhitzt wird.
  • Nach den bekannten und oben geschilderten Eigenschaften der Tonerdezementrohmischung war dieses Verhalten auf dem verblaserost nicht zu erwarten. Der Verblaserost gilt in der Hüttenkunde allgemein als eine Intensivverbrennungseinrichtung, so daß erwartet werden mußte, daß bei der bekannten Eigenschaft der Tonerdemischung, die infolge der Reaktion zwischen Kalkstein und Bauxit ziemlich unvermittelt schmilzt, ein vorzeitiges Schmelzen und Verschlacken auf dem Verblaserost eintreten müßte. Dies- ist, wie praktische Versuche erwiesen haben, nicht der Fall. Offhnbar verhindern die in großem überschuß durch das Gut gesaugten Luftmengen dieses vorzeitige Schmelzen und machen es möglich, den Sintervorgang im Rahmen des Erweichungsgebietes in der Hand zu behalten. Mit der Erkenntnis nach der Erfindung sind alle Schwierigkeiten, die sich bisher bei der Darstellung der Tonerdezemente ergeben haben, ohne weiteres beseitigt -und auch in wirtschaftlicher Beziehung die Tönerdezemente auf eine Stufe gestellt, die ihrer Verwendung ein weiteres Verwendungsgebiet als bisher sichern.
  • Das auf dem Verblaserost erzeugte Fertiggut besteht aus festen, porösen Klinkern, deren Vermahlung im Gegensatz zu den bisher geschmolzenen Erzeugnissen außerordentlich leicht vonstatten geht. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die außerordentlich feine Ma'hlung, die bisher für die Tonerdezementrohmischungen meist für notwendig gehalten wurde, nicht erforderlich ist. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Ausgangsstoffe, wenn sie ,auf Korngrößen unter 2 bis 3 mm zerkleinert sind,. ein vorzügliches Sintererzeugxiis ergeben. Dieses Sintererzeugniß1 ist im Aufschlußgrad allerdings nicht so gut, wie wenn fein gemahlene Ausgangsstoffe verwendet werden, aber für die Bedürfnisse der Praxis genügt es. Ein ganz wesentlicher Vorteil des Verfahrens liegt sodann noch in dem außerordentlich geringen Brennstoffverbrauch. Bisher beträgt der Brennstoffaufwand bei der Herstellung von Tonerdezement meist ungefähr 50% der Zementausbeute, welche Zahl je nach der verwendeten Vorrichtung auch höher oder etwas tiefer liegen kann. Bei dem Verfahren nach der Erfindung genügt für kalksteinärmere Mischungen ein Brennstoffgehalt von 8 bis i o o/o, während für kalksteinreichere Mischungen man mit einem Gehalt von i o bis i q. % auskommt. Der Brennstoffzuschlag kann dabei in Form billiger Brennstoffe, wie z. B. Koksgries, Feinkies (Pyrit) o. dgl., erfolgen. Hinzu kommen noch die im übrigen an sich bekannten Vorteile der Verblaseroste, wie ununterbrochener Betrieb, große Durchsatzleistungen (bis zu 6oo t je Tag für einen einzelnen Rost), billige Anlage, bequeme Handhabung u. dgl.
  • Bei . Ausführung des Verfahrens ist es zweckmäßig, die Mischung auf Monocalciumaluminat einzustellen. Zur Erhöhung der Porosität und in manchen Fällen zur Verdünnung der kohlensäurehaltigen Bestandteile ist es zweckmäßig, der Mischung ein-en gewissen Gehalt an kleinstückigen Stoffen, wie z. B. Rückgut, Hochofenschlacke o. dgl., in Korngröße von etwa o 'bis z o nun, beizufügen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Tonerdezement durch Sintern, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Brennstoff oder brennstoffhaltigem Gut vermischte Rohgut auf einem Verblaserost, z. B. Sint--rpfanne oder Wanderrost, in beim: Brennen von Portlandzement bekannter Weise durch Zünden und durch Abbrennen der gezündeten Beschickung mittels eines von oben nach unten oder umgekehrt durch die Beschickung geleiteten Luftstromes erhitzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschickung zwecks Erzielung einer höheren Gasdurchlässigkeit und gegebenenfalls zur Verdünnung der kohlensäurehaltigen Bestandteile feinstüchge, indifferente Stoffe, wie z. B. fertiggebranntes Gut, Hochofenschlacke. o. dgl., beigemischt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß als Brennstoff feine sulfidische Stoffe, z. B. Pyrit, allein oder in Mischung mit anderen,kohlenstoffhaltigen Brennstoffen verwendet werden.
DEM115832D 1931-06-23 1931-06-23 Verfahren zur Herstellung von Tonerdezement durch Sintern Expired DE616265C (de)

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DEM115832D DE616265C (de) 1931-06-23 1931-06-23 Verfahren zur Herstellung von Tonerdezement durch Sintern
FR737345D FR737345A (fr) 1931-06-23 1932-05-20 Procédé pour la production de ciment alumineux par agglutination

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FR (1) FR737345A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE936319C (de) * 1949-10-04 1955-12-07 Arno Andreas Vorrichtung zum Brennen von Zement oder aehnlichen Stoffen
FR2439755A1 (fr) * 1978-10-23 1980-05-23 Didier Werke Ag Procede pour produire des clinkers de ciments alumineux

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE936319C (de) * 1949-10-04 1955-12-07 Arno Andreas Vorrichtung zum Brennen von Zement oder aehnlichen Stoffen
FR2439755A1 (fr) * 1978-10-23 1980-05-23 Didier Werke Ag Procede pour produire des clinkers de ciments alumineux

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FR737345A (fr) 1932-12-09

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