DE974876C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zement im Drehrohrofen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zement im DrehrohrofenInfo
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- DE974876C DE974876C DEE7264A DEE0007264A DE974876C DE 974876 C DE974876 C DE 974876C DE E7264 A DEE7264 A DE E7264A DE E0007264 A DEE0007264 A DE E0007264A DE 974876 C DE974876 C DE 974876C
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B7/00—Hydraulic cements
- C04B7/36—Manufacture of hydraulic cements in general
- C04B7/43—Heat treatment, e.g. precalcining, burning, melting; Cooling
- C04B7/44—Burning; Melting
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Description
AUSGEGEBEN AM 18. MAI 1961
E 7264 IVc180 c
Es ist bekannt, bei der Herstellung von Zement gebrannten Kalk zu feuchtem, nicht gemahlenem
Tonmergel zwecks Herstellung einer Zementrohmischung zuzusetzen. Es ist ferner bekannt, einer
nicht vorgebrannten Zementrohmischung aus einem der Portlandzementrohmischung nahestehendem
Naturgestein höherkalkige Anteile vorgebrannt oder vorgebrannt und teilweise gelöscht beizumischen.
Mit diesen Verfahren konnte aber eine erhebliche Senkung des Wärmeaufwands je Kilogramm Klinker
und die angestrebte Leistungssteigerung des Drehrohrofens nicht erreicht werden. Das Gemisch
der Rohstoffe war nämlich während der Vorwärmung CO2-haltigen Abgasen längere Zeit ausgesetzt,
so daß sich das freie CaO teilweise oder ganz mit CO2 zu CaCO3 verband, wobei Wärme frei
wurde, die — da unter der Prozeßtemperatur liegend — minderwertig war und als zusätzliche
Wärme iooVoig verlorenging, während in der Kalzinierzone das in der A^orwärmezone gebildete
CaCO3 erneut unter Aufwendung von Brennstoffwärme
zersetzt werden mußte. Eine nennenswerte Senkung des Wärmeaufwands je Kilogramm Klinker bzw. Leistungssteigerung des Drehrohrofens
war nach diesem Verfahren nicht zu erreichen. Es steht daher auch nicht in Anwendung.
Um das angestrebte Ziel zu erreichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, gebrannten Kalk
oder gebrannten Mergel nur mit erhitzter Luft, die durch Rückgewinnung von fühlbarer Wärme von
Zementklinker gewonnen ist, zu erhitzen und neben anderen Stoffen, die durch die Ofengase erhitzt und
kalziniert wurden, dem Drehrohrofen zuzuführen. Auf diese Weise wird eine Rekarbonisierung des
freien CaO bei der Vorwärmung verhindert. Fer-
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ner wird verhütet, daß sich die Klinkeraustragstemperatur
des Klinkerkühlers wesentlich erhöht, da außer der verminderten Verbrennungsluftmenge
je Kilogramm Klinker noch zusätzliche Luft durch den Klinkerkühler geleitet wird, die nach Erhitzung
zur Vorwärmung des gebrannten Kalks oder gebrannten Mergels dient.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel. In dem Drehrohrofen ι wird das Brenngut gesintert
ίο und der entstandene Zementklinker in der Kühltrommel 2 durch Luft gekühlt. Im Vorwärmer 3
wird Rohstoff, z. B. eine Mischung von Ton- und Kalksteinmehl, erhitzt und kalziniert und im Vorwärmer
4 gebrannter Kalk erhitzt. Durch die isolierte Leitung 5 wird dem Vorwärmer 4 erhitzte
Luft zugeführt und diese Luft vom Gebläse 6 abgesaugt, nachdem sie fühlbare Wärme an den Rohstoff
abgegeben hat. Das heiße Drehrohrofen-Abgas wird durch die Leitung 7 in den Vorwärmer 3 geao
leitet, in dem es fühlbare Wärme an den Rohstoff abgibt und aus dem Vorwärmer 3 vom Gebläse 8
abgesaugt. Es wird so erreicht, daß der Rohstoffteilstrom, der wegen seines Gehalts an freiem rekarbonisierungsfähigem
CaO vor seiner Erhitzung auf hohe Temperaturen nicht oder nur kurze Zeit mit
C O2-haltigen Abgasen in Berührung kommen darf,
unter Ausnutzung sonst verlorengehender Klinkerwärme gesondert von dem Rohstoffteilstrom, der
durch den Vorwärmer 3 in den Drehrohrofen gelangt, erhitzt wird.
Während bei allen heute bekannten Verfahren die Abgasmenge je Kilogramm Rohstoff so groß
ist, daß sie zur Erhitzung des Rohstoffs auf Kalziniertemperatur mehr als ausreicht, wird bei dem
vorgeschlagenen Verfahren infolge der Senkung des
Wärmeaufwands je Kilogramm Klinker die: Abgasmenge je Kilogramm Rohstoff so gering, daß es zu
einem Wärmefehlbedarf in der Vorwärmezone kommt. Durch die Heranziehung von erhitzter Luft
aus dem Klinkerkühler unter Umgehung des Drehrohres wird dieser Fehlbedarf an minderwertiger
Wärme beseitigt; es wird mittelbar über die Luft als Wärmeträger fühlbare Klinkerwärme in fühlbare
Rohstoffwärme, die dem Prozeß wieder zufließt, umgewandelt.
Die Rohstoffströme gelangen durch die Leitungen 9 und 11 in die Vorwärmer 3 und 4 und treten
aus diesen durch die Leitungen 10 und 12 aus. Eine Vereinigung findet erst statt, wenn das durch
die Drehrohrofenabgatfe erhitzte Rohgut etwa die Kalziniertemperatur erreicht hat, wobei zur guten
Durchmischung der Teilchen der beiden Rohstoffströme vor Eintritt in das Drehrohr ein Mischzyklon
oder eine andere geeignete Vorrichtung zur Mischung der Rohstoffströme eingeschaltet werden
kann. Der Mischzyklon oder die sonstige Mischvorrichtung kann entweder vom Drehrohrofen-Abgas
oder erhitzter Luft oder auch von einer Mischung der beiden durchströmt werden.
■Wenn von 100 Teilen CaCO3 in der Rohmischung
50 Teile durch 50 · 0,56 = 28 Teile freies CaO ersetzt werden, sinkt der Wärmeaufwand
auf etwa 500 kcal/kg Klinker. Dadurch wird gegenüber den heutigen Verfahren eine Erhöhung
der Drehofenleistung um etwa 60 bis 100% erreicht, wenn die Wärmeerzeugung je Stunde die
gleiche bleibt wie bisher, und eine noch höhere Leistung, wenn die Wärmeerzeugung je Stunde erhöht
wird. Dadurch verringern sich die Lohn-, Strom- und fixen Kosten je Tonne Klinker im
Drehrohrofenbetrieb erheblich.
Das Drehrohr kann bei dem vorgeschlagenen Verfahren kurz gewählt werden, weil der Rohstoff
im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren schon zu 60 bis 80% entsäuert in das Drehrohr
kommt.
Das Verfahren gibt die Möglichkeit, gewisse Rohstoffe, die heute als unverwertbar auf die Halden
der Kalkwerke gehen, wie z. B. Hydratgrieße (CaO), abgesiebte aschenhaltige feinkörnige Kalke
von koksbeheizten Kalkschachtöfen, kleinstückige Kalksteinsorten, Tonschlämme aus Kalksteinwäschen,
nach vorheriger Trocknung und Vermahlung als Rohstoffe für die Zementherstellung zu
verwerten und dabei einen sehr geringen Wärmeaufwand je Kilogramm Zementklinker zu erreichen.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Zement im Drehrohrofen mit vorgeschalteter Vorwärmeeinrichtung, wobei neben anderen Stoffen auch gebrannter Kalk oder gebrannter Mergel als Rohstoff verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der gebrannte Kalk oder der gebrannte Mergel ausschließlich durch Luft, die im Kühler durch den gebrannten Klinker aufgeheizt wurde, das übrige Rohgut durch die Abgase des Drehrohrofens vorgewärmt bzw. kalziniert wird und die beiden vorbehandelten Rohgutteile erst vereinigt werden, wenn das durch die Drehrohrofen-Abgase erhitzte Rohgut etwa die Kalziniertemperatur erreicht hat.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehrohrofen mit zwei Brenngutvorwärmern (3, 4), z. B. Schwebegaswärmetauschern, ausgerüstet ist, wobei in dem einen (3) Tonmehl, Kalksteinmehl und anderes Rohgut durch Abgase erhitzt und kalziniert wird, während in dem anderen Vorwärmer (4) gebrannter Kalk oder gebrannter Mergel durch erhitzte Luft erwärmt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 535 349, 595 347; schweizerische Patentschriften Nr. 228 396, 465.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509 565/306 9.55 (109 574» 5.61)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE7264A DE974876C (de) | 1953-05-21 | 1953-05-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zement im Drehrohrofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE7264A DE974876C (de) | 1953-05-21 | 1953-05-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zement im Drehrohrofen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE974876C true DE974876C (de) | 1961-05-18 |
Family
ID=7067122
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE7264A Expired DE974876C (de) | 1953-05-21 | 1953-05-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zement im Drehrohrofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE974876C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2420322A1 (de) * | 1973-04-30 | 1974-11-07 | Smidth & Co As F L | Anlage zum brennen von koernigem oder pulverfoermigem material |
FR2416052A1 (fr) * | 1978-02-07 | 1979-08-31 | Tracewski Jean | Procede et installation pour ameliorer le bilan energetique des reactions chimiques entre deux corps solides |
DE3212009A1 (de) * | 1982-03-31 | 1983-10-06 | Krupp Polysius Ag | Verfahren und vorrichtung zur waermebehandlung von feinkoernigem gut |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE535349C (de) * | 1927-06-10 | 1931-10-09 | Oskar Tetens | Verfahren zum Korrigieren einer Zementrohmischung aus einem der Portlandzementrohmischung nahestehenden Naturgestein |
DE595347C (de) * | 1933-07-14 | 1934-04-11 | Ind Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von Portlandzement aus eisenhaltigen Rohstoffen unter gleichzeitiger Gewinnung von Eisen |
CH228396A (de) * | 1942-08-22 | 1943-08-31 | Holderbank Cement | Einrichtung zur Wärmebehandlung von Gut verschiedener Art, insbesondere zum Brennen von Zement, von Erdalkali-Karbonaten, z. B. Kalk, Magnesit und Dolomit. |
CH230465A (de) * | 1942-11-12 | 1944-01-15 | Holderbank Cement | Einrichtung zur Wärmebehandlung von Gut verschiedener Art, insbesondere zum Brennen von Zement, von Erdalkali-Karbonaten, z. B. Kalk, Magnesit, Dolomit und dergleichen. |
-
1953
- 1953-05-21 DE DEE7264A patent/DE974876C/de not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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