DE1671743C3 - Verfahren zum Herstellen Kleiner kapselartiger alkalischer galvanischer Zellen mit negativer Elektrode aus Zinkpulver - Google Patents
Verfahren zum Herstellen Kleiner kapselartiger alkalischer galvanischer Zellen mit negativer Elektrode aus ZinkpulverInfo
- Publication number
- DE1671743C3 DE1671743C3 DE19671671743 DE1671743A DE1671743C3 DE 1671743 C3 DE1671743 C3 DE 1671743C3 DE 19671671743 DE19671671743 DE 19671671743 DE 1671743 A DE1671743 A DE 1671743A DE 1671743 C3 DE1671743 C3 DE 1671743C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- zinc powder
- electrolyte
- negative electrode
- container part
- separator
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen kleiner kapselartiger alkalischer galvanischer Zellen mit
den Merkmalen des Oberbegriffes des Hauptanspruches.
Es wurden viele Anstrengungen unternommen, um durch Vergrößern der Elektrodenoberfläche die Leistung
galvanischer Zellen zu verbessern und damit das Elektrodenmaterial vollständiger auszunutzen. Zu diesem
Zweck ist vorgeschlagen worden, die negative Elektrode alkalischer galvanischer Zellen aus Metallpulver
wie Zinkpulver herzustellen, wodurch man eine größere wirksame Oberfläche der Elektrode als bei
Elektroden gleicher Größe aus flachem, gewelltem oder gefaltetem Zinkblech erhält. Gemäß US-PS 30 15 681 ist
die negative Elektrode aus Zinkpulver gepreßt und enthält Quecksilber. Bei der aus der US-PS 29 92 215
bekannten Trockenzelle besteht die negative Elektrode aus in einen Stahlbehälter gepreßtem Zinkpulver. Ein
ähnlicher Vorschlag ist aus der US-PS 26 36 062 bekannt Auch bei der aus der US-PS 24 80 839
bekannten alkalischen Primärzelle besteht die Kathode aus einem Preßkörper aus Zinkpulver. Auch ist es
bekannt, dem die Elektrode bildenden aktiven partikelförmigen Material ein Bindemittel wie Kunstharz
beizugeben, um der negativen Elektrode eine gewünschte Festigkeit zu verleihen.
Der Nachteil von aus Metallpulver gepreßten Elektroden besteht darin, daß die wirksame Oberfläche
des Metallpulvers durch den Preßvorgang und das verwendete Bindemittel verringert wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die wirksame Oberfläche der aus Zinkpulver gebildeten
negativen Elektrode kleiner kapselartiger alkalischer galvanischer Zellen zu vergrößern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß dem Hauptanspruch gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung wird das pulverförmige aktive Material der negativen Elektrode kleiner kapselartiger
galvanischer Zellen, wie sie beispielsweise bei Hörgeräten unter der Größenbezeichnung 675 verwendet
werden, nicht zu einer festen Masse oder einem festen Körper verpreßt, ebensowenig wie man Kunstharz als
Bindemittel beimischen muß. Das die negative Elektrode bildende und mit Elektrolyt getränkte lose
Zinkpulver führt zu einer Verbesserung der Hochleistungsabgabe, der Betriebsfähigkeit und auch der
Leistung der Zelle bei niedriger Temperatur.
Das Herstellen und Zusammenbauen galvanischer Zellen mit einer negativen Elektrode aus Zinkpulver,
das mit Elektrolyt getränkt werden muß, ist problematisch. Dieses Problem wird erfindungsgemäß jedoch
einfach und wirkungsvoll dadurch überwunden, daß man den Elektrolyten in zwei Schritten einfüllt Zunächst
wird nur ein kleinerer Tei) der benötigten Gesamtmenge
des Elektrolyten auf das in einem Behälterteil der Zelle befindliche Zinkpulver aufgegeben, um das
Zinkpulver mit Elektrolyt anzufeuchten. Dadurch erhält das lose Zinkpulver eine minimale strukturelle Festigkeit,
die ausreicht, um bei dem weiteren Zusammenbau der Zelle das Zinkpulver mit ausreichender Festigkeit
zusammenzuhalten. Die in das Zinkpulver eindringende Teilmenge des flüssigen Elektrolyten feuchtet das
Zinkpulver aber nicht nur an, sondern verdrängt auch die Luft aus den Hohlräumen zwischen den einzelnen
Pulverpartikeln. Auf die feuchte Oberfläche des angefeuchteten Zinkpulvers wird dann ein absorptionsfähiger
Separator aufgebracht, der an der feuchten Oberfläche haftet und Elektrolyt aus dem Zinkpulver
absorbiert, wodurch er ebenfalls angefeuchtet wird. Daraufhin wird der größere Teil des Elektrolyten auf
den feuchten Separator aufgegeben, d. h. dte für die Aktivierung der Elektrode erforderliche Restmenge des
Elektrolyten. Der bereits angefeuchtete Separator absorbiert die gesamte Restmenge des Elektrolyten
schnell, so daß der Elektrolyt nicht aus dem das Zinkpulver enthaltenden Behälterteil ausspritzt oder
ausläuft. Danach wird auf den Separator die mikroporöse Schicht aufgebracht und der die positive Masse
enthaltende Behälterteil angebracht, woraufhin die Zelle betriebsfertig ist.
In der Zeichnung ist zur Erläuterung der Erfindung eine nach derselben hergestellte galvanische Zelle
dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 eine schaubildliche Draufsicht auf die zusammegebaute
Zelle,
Fig.2 einen senkrechten Schnitt durch den die positive Masse enthaltenden unteren Behälterteil der
galvanischen Zelle in gegenüber F i g. 1 vergrößertem Maßstab,
Fig.3 einen senkrechten Schnitt durch den die
negative Elektrode bildenden oberen Behälterteil der galvanischen Zelle und
Fig.4 einen senkrechten Schnitt durch die aus den Teilen gemäß F i g. 2 und 3 zusammengesetzte kapselartige
alkalische galvanische Zelle.
Fig. 1 zeigt eine typische kleine kapselartige alkalische galvanische Zelle 10 mit einem für die
negative Elektrode vorgesehenen Behälterteil 11, einem die positive Masse enthaltenden Behälterteil 12 und
einem Isolierring 13. Dieser Isolierring 13 greift über die
Außenkante des Behälterteils 11 und isoliert denselben
elektrisch gegenüber dem Behälterteil 12, welcher über den Isolierring gepreßt und umgebördelt ist, um ein
Auslaufen von Elektrolyt zu verhindern.
Die in F i g. 2 dargestellte positive Elektrode 20 weist einen kastenartigen Behälcerteil 21 aus Stahl oder
anderem geeigneten Material und ein depolarisierendes Elektrodenmaterial 22 auf, welches eine oxidierende
Komponente wie Quecksilberoxid, Magnesiumdioxid oder Silberoxid enthält. Dieses Elektrodenmaterial 22
ist zu einer Scheibe oder einer Tablette zusammengepreßt und in den Behälterteil 21 eingelegt, welcher einen
Haltering 23 enthält, der über die aus Elektrodenmaterial 22 bestehende Scheibe übergreift, um diese im
Behälterteil 21 zu halten. ι >
Die in F i g. 3 im einzelnen dargestellte negative Elektrode 30 weist einen doppelten Behälterteil 31 auf,
dessen innerer Teil 32 am äußeren Teil 33 angeschweißt ist. Ein aus Kunstharz bestehender Isolierring 34 ist über
den Rändern der beiden Teile 32 und 33 des doppelten Behälterteils 31 angebracht.
Zum Herstellen der negativen Elektrode wird der mit dem Isolierring 34 versehene doppelte Behälterteil 31
zunächst in einem Lösungsmittel wie Trichloräthylen entfettet und dann an der Luft getrocknet. Dann wird
eine abgemessene Menge Zinkpulver 35 in den mit seiner Öffnung nach oben weisenden Behälterteil 31
eingegeben, wobei vorzugsweise amalgamiertes Zinkpulver mit einem Quecksilberanteil zwischen 1 bis 15
Gew.-% benutzt wird. Die Oberfläche der Zinkpulvermasse wird dann mittels einer Nivellierstange nivelliert,
ohne das Pulver zusammenzudrücken. Anschließend wird das Ganze in Vibration versetzt, um die
Zinkpulvermasse weiter zu nivellieren, wobei darauf geachtet wird, daß dabei kein Zinkpulver verschüttet
wird.
Auf die nivellierte Zinkpulvermasse wird dann ein erster Teil des Alkali-Elektrolyten (Zinkoxid enthaltende
40%ige Kaliumhydroxidlösung) direkt aufgegeben. Hierbei handelt es sich um den kleineren Teil der
Gesamtmenge des für die galvanische Zelle benötigten Elektrolyten. Im allgemeinen ist es vorzusehen, zunächst
etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% der benötigten Gesamtmenge des Elektrolyten aufzugeben.
Als spezielles Beispiel wird in den einen Behälterteil einer kapselartigen alkalischen galvanischen Zelle
(675er Größe) 0,25 bis 0,28 g Zinkpulver eingegeben und
auf dieses Pulver dann etwa 0,035 bis 0,045 g Elektrolyt in einem ersten Schritt direkt aufgegeben. Die für die
galvanische Zelle benötigte Gesamtmenge Elektrolyt beträgt etwa 0,15±O,OO5 g.
Nachdem das Zinkpulver auf diese Weise mit Elektrolyt angefeuchtet worden ist, wird ein gegenüber
dem Elektrolyten beständiger, hochgradig saugfähiger Separator 36 auf das angefeuchtete Zinkpulver aufgelegt.
Der Separator kann aus nicht gewebtem filzartigem i'ellulosematerial wie beispielsweise Baumwollfasern
bestehen. Er wird leicht auf das feuchte Zinkpulver gedruckt und haftet an demselben und saugt
einen kleinen Teil des Elektrolyten aus dem Zinkpulver auf. Dann wird die für die galvanische Zelle benötigte
Restmenge Elektrolyt direkt auf den angefeuchteten Separator aufgegeben. Da der Separator bereits
angefeuchtet ist, wird die Restmenge des Elektrolyten schnell von ihm absorbiert, d. h. es wird keine größere
Zeitspanne zum Einsaugen des Elektrolyten in den Separator und das Zinkpulver benötigt. Dadurch
verhindert man, daß Elektrolyt ausspritzt, was gesehenen
würde, wenn die Gesamtmenge des für die galvanische Zelle benötigten Elektrolyten direkt auf
eine trockenen Separator oder auf eine trockene Zinkpulverschicht aufgegeben würde. Nachdem die
Gesamtmenge Elektrolyt zugegeben wurde und aufgesaugt worden ist, wird eine Abschlußschicht 37 auf den
nassen Separator 36 aufgebracht. Diese Abschlußschichi ist scheibenförmig ausgebildet und besteht aus
mikroporösem Material, beispielsweise regenerierter Zellulose oder regeneriertem Zellstoff oder aus
mikroporösem Kunststoff wie Polyvinylchlorid.
Zum endgültigen Zusammenbau der galvanischen Zelle wird die positive Elektrode 20 umgekehrt und auf
die negative Elektrode 30 aufgesteckt, wobei sorgfältig darauf geachtet wird, daß die Lage der Abschlußschicht
37 nicht gestört wird. Die zusammengebaute kapselartige alkalische galvanische Zelle ist in F i g. 4 im einzelnen
zu erkennen. Diese Zelle wird in einer Schließpresse durch Zusammenpressen oder Umbördeln der Oberkante
41 des Behälterteiles 21, so daß die Oberkante 41 fest gegen den Isolierring 34 gedruckt wird, endgültig
geschlossen.
Die verbesserte Leistungsabgabe und der verbesserte Wirkungsgrad der kapselartigen alkalischen galvanischen
Zelle der vorliegenden Erfindung mit aus losem Zinkpulver gebildeter negativer Elektrode sind im
folgenden Beispiel erläutert:
Es wurden zwei kapselartige alkalische galvanische Zellen (Größe 675) hergestellt, wobei die depolarisierte
positive aktive Masse Quecksilberoxid enthielt und die negative Elektrode amalgamiertes Zinkpulver. Bei einer
der Zellen (Vergleichs2:elle) war das Zinkpulver der negativen Elektrode, wie aus dem Stand der Technik
bekannt, zusammengepreßt, während bei der anderen Zelle das Zinkpulver der negativen Elektrode in loser
Form vorhanden war. Beide Zellen wurden zur Ermittlung ihrer Leistungsfähigkeit bei niedriger Temperatur
untersucht. Die folgenden Werte wurden bei einer kontinuierlichen Entladung bei einem Widerstand
bei 300 Ohm und bei einer Spannung von 0,09 Volt bei einer Temperatur von +3,890C ermittelt:
Durch- Dauer
schnittliche
Spannung
Kapazität
(V)
(Std.) (mAh)
Vergleichszelle | 1,032 | 4,08 | 14,01 |
Erfindungsgemäße | 1,067 | 24 | 85,4 |
Zelle |
Die Überlegenheit einer aus losem Zinkpulver gebildeten negativen Elektrode ist dadurch bei einer bei
niedriger Temperatur vorgenommenen Untersuchung offensichtlich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen kleiner kapselartiger alkalischer galvanischer Zellen, die in einem aus zwei
Teilen zusammengesetzten Behälter gekapselt eine aus Zinkpulver gebildete, mit alkalischem Elektrolyt
getränkte und von einem absorptionsfähigen Separator und einer mikroporösen Schicht abgedeckte
negative Elektrode und eine positive Elektrode ι ο enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß in
den für die negative Elektrode vorgesehenen Behälterteil zunächst loses Zinkpulver eingefüllt, auf
dasselbe dann ein Teil des benötigten Elektrolyten aufgegeben, auf das so angefeuchtete Zinkpulver der
Separator aufgebracht, anschließend der Rest des Elektrolyten auf den Separator aufgegeben und
schließlich auf den feuchten Separator die mikroporöse Schicht aufgebracht wird, bevor man den
Behälteneil der negativen Elektrode mit dem die positive aktive Masse enthaltenden Behälterteil
verbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das lose Zinkpulver in dem für die
negative Elektrode vorgesehenen Behälterteil nivelliert
wird, bevor Elektrolyt zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Zinkpulver zum
Anfeuchten desselben 10 bis 30 Gew.-% der insgesamt benötigten Menge Elektrolyt aufgegeben
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE0033145 | 1967-01-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1671743C3 true DE1671743C3 (de) | 1977-06-08 |
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2356284C2 (de) | Flachzelle oder Flachzellenbatterie | |
DE967708C (de) | Alkalisches Trockenelement | |
DE2137900C3 (de) | Wiederaufladbare, abgedichtete alkalische galvanische Zelle mit einer Zink enthaltenden negativen Elektrode und einem mehrschichtigen Separator | |
DE60021116T2 (de) | Zink/luft-zelle | |
DE1013341B (de) | Staendig gas- und fluessigkeitsdicht verschlossener alkalischer Akkumulator | |
DE2554402B2 (de) | Primärelement | |
DE1069726B (de) | Galvanisches Element für hohe Strombelastungen und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2524774C3 (de) | Negative Kobalt-Elektrode für alkalische Akkumulatoren und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2643248C2 (de) | Alkalische Silberoxidzelle mit einem niedrigen inneren Widerstand | |
DE1905167A1 (de) | Elektrode fuer eine elektrochemische Zelle | |
DE2232153A1 (de) | Mehrschichtiger separator fuer elektrochemische zellen | |
DE2231479B2 (de) | Galvanisches element mit alkalischem elektrolyten und depolarisation durch sauerstoff | |
DE2609300A1 (de) | Batteriezelle | |
DE1671743C3 (de) | Verfahren zum Herstellen Kleiner kapselartiger alkalischer galvanischer Zellen mit negativer Elektrode aus Zinkpulver | |
DE2757583C2 (de) | Galvanische Zelle mit alkalischem Elektrolyten und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2452948A1 (de) | Galvanische zelle | |
DE3810125A1 (de) | Separator aus glasfaservlies | |
DE1671743B2 (de) | Verfahren zum herstellen kleiner kapselartiger alkalischer galvanischer zellen mit negativer elektrode aus zinkpulver | |
DE2205528C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Zinkamalgamelektroden unter Einsatz chloridfreier Säuren | |
CH642197A5 (de) | Silberoxid-primaerelement. | |
DE1191449B (de) | Galvanisches Primaer- oder Sekundaerelement mit insbesondere alkalischem Elektrolyten | |
DE1671745C3 (de) | Galvanisches Element sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE2250187A1 (de) | Bleiakkumulator mit bipolaren elektroden | |
DE2719865C2 (de) | Galvanische Zelle | |
AT215501B (de) | Galvanisches Element für hohe Strombelastungen und Verfahren zu seiner Herstellung |