DE16701C - Neuerungen in der Konstruktion von Röhrenkesseln und Kesselfeuerungen - Google Patents
Neuerungen in der Konstruktion von Röhrenkesseln und KesselfeuerungenInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23M—CASINGS, LININGS, WALLS OR DOORS SPECIALLY ADAPTED FOR COMBUSTION CHAMBERS, e.g. FIREBRIDGES; DEVICES FOR DEFLECTING AIR, FLAMES OR COMBUSTION PRODUCTS IN COMBUSTION CHAMBERS; SAFETY ARRANGEMENTS SPECIALLY ADAPTED FOR COMBUSTION APPARATUS; DETAILS OF COMBUSTION CHAMBERS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Hauptzweck dieser Neuerungen ist, Ersparnifs von Feuerungsmaterial zu erzielen,
Rauch zu vermeiden und die Funken und andere Theile der Feuerungsmaterialien, z. B.
die kieselhaltigen Niederschläge beim Verbrennen von Stroh aufzufangen. Die Neuerungen
beziehen sich hauptsächlich auf Locomobilen und Locomotivkessel. Der Haupttheil derselben
kann jedoch' auch auf Schiffs- und horizontale Röhrenkessel angewendet werden.
Fig. ι ist ein Längsschnitt des Kessels, Fig. 2 ein Querschnitt nach 1-2 in Fig. 1, Fig. 3
ein Horizontalschnitt durch den Feuerraum, Fig. 4 eine Ansicht der Rauchkammer.
A ist der Feuerraum, B die Brücke, C der Verbrennungsraum, D D sind die Rauchröhren.
Die Brücke B besteht aus zwei mit Scharnieren versehenen Thüren, welche aus mit feuerfesten
Ziegeln bekleideten Eisenrahmen hergestellt sind. Dieselben können zurückgeschlagen werden,
wie durch die punktirten Linien in Fig. 3 dargestellt ist, um die Enden der Feuerröhren
behufs Reinigens und Reparirens freizulegen. Die Brücke B ragt bis beinahe an die D.ecke
des Feuerraumes. Die Feuerröhren D1 der
obersten Reihe sind dadurch in Luftröhren verwandelt, dafs die kurzen Röhren FF, welche
durch die vordere Wand der Rauchkammer reichen, in deren vordere Enden eingesetzt sind.
Die inneren Enden der Röhren F sind etwas verjüngt, so dafs sie fest in die Röhren D1 eingetrieben
werden können. Die so hergestellten Luftkanäle zwischen dem Rauchkastenende des
Kessels und dem Verbrennungsraum erzeugen einen genügenden Zug. Luft wird durch diese
Röhren eingesogen, mittelst der Rauchgase in der Rauchkammer erhitzt und dem Verbrennungsräume
zugeführt. Vor den äufseren Enden dieser Röhren sind kleine schwingende Regulirthüreny,
Fig: 4 und 5, angebracht, durch welche die Röhren verschlossen werden können, um
das Entweichen von Rauch beim Anzünden des Feuers zu verhindern. Sobald der Feuerraum
warm geworden ist, werden diese Thüren genügend gehoben, um eine entsprechende Zufuhr
von Luft zuzulassen.
Es wird empfohlen, den Dampf- und Wasserraum oberhalb der Feuerbüchse durch ein verticales
Rohr H mit dem Wasserraum unterhalb des Aschkastens zu verbinden. Dies Rohr dient
dazu, eine gute Circulation des Wassers in dem vorderen Theile des Kessels aufrecht zu erhalten
und bildet zugleich eine Stütze für die Decke der Feuerbüchse. Diese Decke ragt über die
gewöhnliche Länge der Feuerkiste hinaus, um den Verbrennungsraum C zu gewinnen. Das
Rohr H kann als Anschlag für die Brückenthüren dienen. Die Rauchkammer ist von einem
Wassermantel umgeben, durch dessen oberen Theil der Schornstein läuft.
Auf diese Weise ist eine gröfsere Heizfläche erzielt, so dafs die Verbrennungsgase den Kessel mit
verhältnifsmäfsig niederer Temperatur verlassen. Eine mit Handgriffen versehene Platte G ist
im Rauchkasten E so angebracht, dafs dieselbe näher an die Rohrplatte oder weiter von derselben
abgerückt werden kann. Diese Platte wird durch Winkeleisen gehalten, welche sich
gegen die beiden Seiten der Kammer anlegen und genügend freien Raum zwischen der Platte
und der Kammerwandung lassen, um die Gase hindurchzulassen, welche hierdurch gezwungen
werden, gegen die Heizflächen des Kessels zu schlagen.
Diese Anordnung des Kessels und der Feuerung ist besonders für leichtes Feuerungsmaterial (wie
Stroh, vegetabilischen Abgang und dergl.) bestimmt, welches zur wirksamen Verbrennung
nicht allein die Anwendung eines Verbrennungsraumes, sondern auch eine Zufuhr heifser Luft
erfordert. Die Querwand im Verbrennungsraum dient dazu, die Heizgase niederzudrücken und
zu verhindern, dafs sie direct in die Feuerzüge eintreten können.
Sollen die Kessel der gewöhnlichen Locomotiven mit Feuerungsmaterial gefeuert werden,
welches beim Verbrennen keine so starken Niederschläge wie z. B. Stroh erzeugt, sondern
langsamer verbrennt und eine gröfsere Rostfläche erfordert, so kann die Brücke entfernt
und die Luftzüge Dx in Feuerzüge verwandelt werden, indem die kleinen Röhren F entfernt
und die äufseren Oeffnungen verschlossen werden.
Um heifse Luft nach dem Verbrennungsraum zu führen, wenden die Erfinder in einigen
Fällen auch die in Fig. 6 gezeigte Anordnung an. Die Luftröhren F werden in die Feuerröhren
D1 eingeführt, so dafs sie von dem Verbrennungsräume
ausgehen und, durch die Feuerröhren und die Rauchkammer hindurchreichend,
aufsen münden. Bei dieser Anordnung kann die Feuerbrücke fortgelassen werden. Sie eignet
sich besonders für Schiffs-, Vertical- oder von aufsen gefeuerte Röhrenkessel.
Fig. 7 ist der Längsschnitt eines Schiffskessels mit den Luftzuführungsröhren. Die heifsen Gase
ziehen über die Brücke B nach hinten in den Verbrennungsraum C und durch die Röhren D
nach der Rauchkammer E zurück. Die Luftröhren F können in eine beliebige Anzahl der
Röhren D eingezogen werden. Um eine concentrische Lage der Röhren F und D1 zu
sichern, können die Röhren F mit Vorsprüngen, Fig. 8, oder mit Schraubenfedern, Fig. 9, versehen
werden. Letztere Anordnung hat den Vortheil, dafs die Feuerröhren beim Herausziehen
der Luftröhren gereinigt werden. Man kann auch die freien Enden der Röhren F so
abflachen und dadurch den Durchmesser in einer Richtung so vergröfsern, dafs derselbe
gleich dem der Röhren Dl wird, wie aus Fig. ι ο
ersichtlich.
Fig. 11 zeigt eine Anordnung, durch welche
eine bessere Mengung der Luft und der Gase im Verbrennungsräume gesichert werden soll.
An dem inneren Ende des Luftrohres ist ein mit Vorsprüngen versehener konischer Stöpsel/"1
angebracht, welcher freien Raum für die ausströmende Luft läfst. Dieser Kegel veranlafst
die Luft, in Form trichterartiger Strahlen aus den Röhren auszutreten.
Die Röhren F können auch durchlocht sein, um Luftstrahlen in die sie umgebenden Feuerröhren
strömen zu lassen.
Claims (2)
1. Die Anwendung von Luftröhren innerhalb der Feuerröhren, derartig, dafs diese, Luftröhren
durch die Rauchkammer ragen und den Verbrennungsraum mit der atmosphärischen Luft in Verbindung bringen und dafs
heifse Luft nach dem Verbrennungsraum unmittelbar oberhalb des Weges, welchen
die Verbrennungsgase von der Feuerbüchse aus nach dem Verbrennungsräume nehmen
müssen, zugeführt wird.
2. Die Anordnung der Feuerbrücke B als Thür, wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt und oben
beschrieben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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