DE1669095B2 - Wasserlösliche Einbrennlacke - Google Patents
Wasserlösliche EinbrennlackeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft wasserlösliche Einbrennlacke auf der Basis wasserlöslicher Polyester und wasserlöslicher
Aminoplaste bzw. Phenoplaste.
Die bekannten Lackharze auf der Grundlage von Polyestern werden meist in organischen Lösungsmitteln
gelöst verarbeitet. Die bei Verwendung brennbarer organischer Lösungsmittel auftretenden Gefahren
führten zu der Entwicklung von wäßrigen Lacken. Wäßrige Einbrennlacke dieser Art enthalten im allgemeinen
mindestens einen wasserlöslichen Polyester und wasserlösliche Harnstoff- oder Melamin-Formaldehyd-Kondensate.
Die bisher bekannten Produkte genügen noch nicht allen Anforderungen. Hat die Polyesterkomponente
in solchen wäßrigen Einbrennlacken Reste der Phthalsäure, Trimellithsäure oder Pyromellithsäure,
so werden nach dem Lackieren und Einbrennen bei höheren Temperaturen zwar harte und lösungsmittelbeständige
Überzüge erhalten, jedoch ist deren zu geringe Haftung am Metall und die oft nicht ausreichende
Elastizität nachteilig. Es ist schon versucht worden, die Elastizität der Überzüge durch Einbau
von z. B. langkettigen Fettsäuren in die Polyester zu erhöhen. Solche Überzüge neigen jedoch zu einer
schnelleren Vergilbung. Außerdem ist die häufig schwankende Qualität der Naturprodukte von Nachteil,
wenn man bestimmte Lacktypen reproduzierbar einstellen will. Der Einbau von elastizitätssteigernden
Gruppen in die Polyesterkomponente führte weiterhin zu einer Minderung der Härte der Überzüge.
Aufgabe der Erfindung war, verbesserte wäßrige Einbrennlacke für Überzüge zu finden, die bei guter
Elastizität und Haftfestigkeit eine ausreichende Härte aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß Einbrennlacke auf der Basis von wäßrigen Lösungen von
1. weitgehend wasserlöslichen. Carboxyl- und/oder
Carboxylgruppen enthaltenden Polyestern und
2. wasserverdünnbaren Kondensaten aus aminoplast- und/oder phenoplastbildenden Verbindungen und
Formaldehyd besonders vorteilhaft sind, wenn als Polyester solche verwendet werden, die — auf den
Polyester bezogen —
a) 5 bis 35 Moiprozent Reste der Bicyclo-[2,2,2J-oct-T-en^Ao-tetracarbonsäure,
b) 0 bis 20 Molprozent Reste anderer drei- und/ oder vierwertiger Carbonsäuren,
c) 10 bis 50 Molprozent Reste einer aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäure,
»5 d) 0 bis 25 Molprozent Reste eines Alkohols mit mindestens 3 Hydroxylgruppen,
e) 20 bis 70 Molprozent Reste eines aliphatischen zweiwertigen Alkohols sowie
f) gegebenenfalls 0 bis 30 Molprozent Reste einao
wertiger Alkohole und/oder Carbonsäuren
einkondensiert enthalten und deren Carboxylgruppen vollständig oder teilweise mit einer flüchtigen Stickstoffbase
neutralisiert sind.
a5 Für die Erfindung wesentlich sind Polyester, die
Reste der Bicyclo-[2,2,2]-oct-7-en-2,3,5,6-tetracarbonsäure
enthalten. Bevorzugt wird deren Dianhydrid bei der Herstellung der Polyesterkomponente verwendet.
Zweckmäßig verwendet man 5 bis 35, vorzugsweise 10 bis 25 Molprozent dieser Carbonsäure oder ihres
Anhydrids.
Es ist auch möglich, einen Teil, vorteilhafterweise jedoch nicht mehr als 50 Molprozent, dieser Tetracarbonsäure
bzw. des Dianhydrids durch andere drei- und/oder vierwertige Carbonsäuren b, wie Trimellithsäure,
Pyromellithsäure oder deren Anhydride zu ersetzen.
Als Reste der Dicarbonsäuren c, die zweckmäßig in Mengen von 10 bis 50, vorzugsweise von 20 bis
40 Molprozent im Polyester enthalten sind, eignen sich Reste aliphatischer gesättigter Dicarbonsäuren, vorzugsweise
mit 4 bis 10 C-Atomen, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, ferner aliphatische olefinisch
ungesättigte Dicarbonsäuren, vorzugsweise mit 4bis IOC-Atomen, wie Maleinsäure oder Fumarsäure,
ferner cycloaliphatische und/oder aromatische, insbesondere benzolische Dicarbonsäuren, von denen
Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Endomethylentetrahydrophthalsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure und Phthalsäure als bevorzugte Verbindungen
genannt seien. Auch Gemische entsprechender Dicarbonsäuren sind geeignet.
Als Reste von Polyalkoholen d mit mindestens 3 Hydroxylgruppen, die zweckmäßig in Mengen von
0 bis 25, vorzugsweise in Mengen von 3 bis 15 Molprozent, in Polyester enthalten sind, eignen sich beispielsweise
Reste von Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Trisbydroxyäthylisocyanurat oder auch
Gemische dieser Verbindungen. Die Einkondensation
βο steigender Mengen solcher Polyalkohole d gewährleistet
einen zunehmenden Verzweigungsgrad, der für die Erzielung von wasser-, lösungsmittel- und wetterbeständigen
Überzügen wesentlich ist. Als Reste aliphatischer Dialkohole e, die zweck·
mäßig in Mengen von 20 bis 70, vorzugsweise in Mengen von 35 bis 65 Molprozent, im Polyester enthalten
sind, eignen sich beispielsweise Reste von Äthylenglykol, Propylenglykol, Butandiol-1,4, Hexa-
methyienglykol, DiäthylenglykoL Neopentylgklykol,
2,2-Di-(4-hydroxycycIohexyI)-propan, 1,4-Di-hydroxymethyl-cyclohexan
und/oder BatandioI-1,4.
Als gegebenenfalls einwertige Alkohole und/oder einwertige Carbonsäuren f eignen sich beispielsweise
n-Butanol, Pentanol, Benzylalkohol, Palmitinsäure, Ölsäure, Benzoesäure oder Phenylessigsäure. Diese
einwertigen Alkohole und/oder Carbonsäuren werden im allgemeinen in Mengen von 0 bis 30, vorteilhafterweise
5 bis 20 Molprozent mitverwendet.
Das Herstellen der Polyester kann in üblicher Weise, z. B. durcli Schmelzkondensation oder Kondensation
unter azeotropen Bedingungen in ein- oder mehrstufiger Verfahrensweise erfolgen. Zweckmäßig wählt
man das Verhältnis von Carbonsäuren und Alkoholen so, daß ein geringer Hydroxylgruppenüberschuß gegenüber
den Carboxyl- oder Carboxylgruppen vorliegt, wodurch die Wasserlöslichkeit des fertigen Polyesters
gefördert wird. Es hat sich ferner als zweckmäßig erwiesen, wenn die Säurezahl der Polyester zwischen
20 und 70, und die Hydroxylzahl zwischen 30 und 150 liegt. Schließlich ist es im allgemeinen zweckmäßig,
wenn die Polyester ein mittleres Molekulargewicht von 1000 bis 4000 haben. Besonders helle Lacke werden
erhalten, wenn man die Polyesterkondensation in einem Temperaturbereich von 150 bis 200 C und unter inerter
Gasatmosphäre durchführt. Nach beendeter Kondensation wird im allgemeinen der noch warme Polyester
in üblicher Weise durch vollständige oder teilweise Neutralisation mit einer flüchtigen und bevorzugt
wasserverträglichen Stickst off base in wäßrige Lösung
gebracht. Als Base eignen sich vor allem Ammoniak und niedere aliphatische Amine, wie z. B. Trimethylamin,
Dimethyläthanolamin, Triäthylamin, Triäthanolamin oder Diethanolamin. Neben Wasser können
noch wasserverträgliche organische Lösungsmittel in Mengen von 10 bis 50% verwendet werden. Als solche
eignen sich beispielsweise Äthanol, Aceton, Tetrahydrofuran, Dioxan, Butylglykol und Butyldiglykol.
Als wasserverdünnbare Kondensate 2 eignen sich von den für Lacke üblichen Aminoplast- oder Phenolplast-Kondensaten
besonders die Kondensationsprodukte des Formaldehyds mit Harnstoff und insbesondere
die mit Melamin, die auf übliche Weise hergestellt und modifiziert, z. B. vorteilhaft verethert, sein können,
ferner die handelsüblichen wasserverdünnbaren Phenoplast-Kondensate oder Gemische solcher Kondensate.
Die weitgehend wasserlöslichen Polyester und die wasserverdünnbaren Aminoplast- bzw. Phenoplast-Formaldehyd-Kondensate
werden zweckmäßig in Form ihrer wäßrigen Lösungen vereinigt. Bezogen auf Feststoffe, beträgt der Anteil der Aminoplaste- bzw.
Phenoplaste 2 zweckmäßig 10 bis 30%. Der gesamte Bindemittelanteil der wäßrigen Einbrennlacke beträgt
im allgemeinen 20 bis 80. vorzugsweise 40 bis 60 Gewichtsprozent.
Neben den bezeichneten Komponenten können die Einbrennlacke zusätzlich übliche Mengen der bei Einbrennlacken
üblichen Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Pigmente, lösliche Farbstoffe, Stabilisatoren,
Verlaufsmittel od. dgl.
Die Verarbeitung der wäßrigen Einbrennlacke kann nach den üblichen Methoden, beispielsweise durch
Spritzen oder Tauchlackieren erfolgen. Das Einbrennen der Lacke kann bei Temperaturen von 100 bis
2500C, insbesondere 120 bis !900C, und in Abhängigkeit
von der Temperatur in einem Zeilraum von 20 bis 120, insbesondere 30 bis 60 min, erfolgen. Die
wäßrigen Einbrennlacke werden vor allem für Metalloberflächen, insbesondei« von Eisen, Aluminium,
Magnesium oder deren Legierungen, verwendet. Es können aber auch keramisches Material und Kunststoffe,
soweit sie bei den Einbrenntemperaturen formbeständig sind, mit diesen Lacken überzogen werden.
Die mit den erfindungsgemäßen wäßrigen Einbrennlacken erzielten Oberzüge zeichnen sich trotz ihrer
großen Härte und Kratzfestigkeit durch eine gute Haftfestigkeit und hervorragende Elastizität au,- Sie zeigen
ferner den Vorteil einer ausgezeichneten Vergilbungsbeständigkeit und guter Wasser- und Lösungsmittelbeständigkeit.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten.
1040 Teile Neopentylglykol und 157 Teile Trishydroäth\lisocyanurat
werden unter Durchleiten eines
»o schwachen Stickstoffstroms geschmolzen und auf
170 C erhitzt. Nach Zufügen von 496 Teilen Bicyclo-[2,2,2]
- oct - 7 - en - 2,3,5,6 - tetracarbonsäuredianhydrid und 0,5 Teilen Calciumnaphthenat wird so lange auf
170 C erhitzt, bis die Säurezahl des Reaktionsgemische
»5 auf 148 gesunken ist. Nach Zufügen von 522 Teilen
Adipinsäure wird auf 180 C erhitzt und so lange auf dieser Temperatur gehalten, bis eine Säurezahl von
55 erreicht ist. Das noch warme Alkydharz wird zuerst mit Wasser und dann mit N,N-Dimethyl-N-(/ihydroxyäthyO-amin
versetzt, bis eine 60%ige Lösung vom pH 8 erhalten wird.
133 Teile der so erhaltenen Lösung des Polyesters werden mit 20 Teilen des Hexamethyläthers des Hexamethylolmelamins,
50 Teilen Titandioxidpigment und so viel Wasser versetzt, daß der Gesamtfestgehalt des
Gemische 40% beträgt. Nach intensivem Durchmischen wird der Lack auf ein Tiefziehblech gespritzt
und 30 min lang bei 150 C eingebrannt. Es wird ein weißer, glänzender, kratzfester Überzug erhalten;
♦° seine Haftung auf dem Stahlblech, seine Nagelhärte
und seine Wasserfestigkeit sind sehr gut. Bei einer Dicke der Lackierung von 45 μ ist die Elastizität nach
Erichsen 8,9.
391 Teile Neopentylglykol, 104 Teile Trishydroxyäthylisocyanurat,
198 Teile Bicyclo-[2,2,2]-oct-7-en-2,3,5,6-tetracarbonsäuredianhydrid und 2,0 Teile Calciumnaphthenat
werden entsprechend Beispiel 1 bis zu einer Säurezahl von 115 kondensiert und nach
Zusatz von 210 Teilen Adipinsäure und 121 Teiler Tetrahydrophthalsäureanhydrid bei 180 C bis zu einer
Säurezahl von 62 kondensiert. Der so erhaltene Polyester wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, weiterverarbeitet.
Die erhaltenen wasserfesten Lackierungen haben eine sehr gute Haftung auf dem Stahlblech und
zeigen eine sehr gute Nagelhärte. Die Elastizität nach Erichsen ist 9,5 bei einer Dicke der Lackierung νοη40μ.
(j0 Vergleichsversuch zu Beispiel 2
Es wird gemäß Beispiel 2 verfahren, jedoch Bicyclo-[2,2,2]
- oct - 7 - en - 2,3,5,6 - tetracarbonsäuredianhydrid durch die entsprechende molare Menge an Pyromellithsäureanhydrid
ersetzt. Alle übrigen Komponenten bleiben unverändert. Man erhält Einbrennlacke mit
nur mäßiger Haftung auf dem Stahlblech. Die Elastizität der eingebrannten Überzüge nach Erichsen ist 6,4
bei einer Dicke der Lackierung von 36 μ.
Claims (2)
1. weitgehend wasserlöslichen, Carboxyl- und/oder Carboxylgruppen enthaltenden Polyestern und
2. wasserverdünnbaren Kondensaten aus aminoplast-
und/oder phenoplastbildenden Verbindungen und Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyester — auf den Polyester bezogen —
a) 5 bis 35 Molprozent Reste der Bicyclo-[2,2,2]-oct-7-en-2,3,5,6-tetracarbonsäure,
b) 0 bis 20 Molprozent Reste anderer drei- und/oder vierwertiger Carbonsäuren,
c) JO bis 50 Mofprozent Reste einer aliphatischen
oder aromatischen Dicarbonsäure,
d) 0 bis 25 Molprozent Reste eines Alkohols mit mindestens 3 Hydroxylgruppen,
e) 20 bis 70 Molprozent Reste eines aliphatischen zweiwertigen Alkohols sowie
f) gegebenenfalls 0 bis 30 Molprozent Reste einwertiger Alkohole und/oderCarbonsäuren
einkondensiert enthalten und ihre Carboxylgruppen vollständig oder teilweise mit einer flüchtigen
Stickstoff base neutralisiert sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0097008 | 1968-03-09 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1669095A1 DE1669095A1 (de) | 1971-05-06 |
DE1669095B2 true DE1669095B2 (de) | 1975-09-18 |
Family
ID=6989044
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681669095 Granted DE1669095B2 (de) | 1968-03-09 | 1968-03-09 | Wasserlösliche Einbrennlacke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1669095B2 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2439386A1 (de) * | 1973-08-17 | 1975-02-20 | Nitto Electric Ind Co | Waessriger einbrennlack |
DE2439385A1 (de) * | 1973-08-16 | 1975-02-27 | Nitto Electric Ind Co | Waessrige isolierlacke |
DE2506113A1 (de) * | 1974-02-15 | 1975-08-21 | Nitto Electric Ind Co | Waessrige isolierlacke |
DE2824418A1 (de) * | 1977-06-06 | 1978-12-21 | Herberts & Co Gmbh Dr Kurt | Carboxylgruppenhaltiger polyester, verfahren zu seiner herstellung und diesen enthaltendes waessriges ueberzugsmittel |
-
1968
- 1968-03-09 DE DE19681669095 patent/DE1669095B2/de active Granted
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2439385A1 (de) * | 1973-08-16 | 1975-02-27 | Nitto Electric Ind Co | Waessrige isolierlacke |
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DE2506113A1 (de) * | 1974-02-15 | 1975-08-21 | Nitto Electric Ind Co | Waessrige isolierlacke |
DE2824418A1 (de) * | 1977-06-06 | 1978-12-21 | Herberts & Co Gmbh Dr Kurt | Carboxylgruppenhaltiger polyester, verfahren zu seiner herstellung und diesen enthaltendes waessriges ueberzugsmittel |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1669095A1 (de) | 1971-05-06 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |