DE1668575C - Verfahren zur Herstellung von Cumolhydroperoxid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cumolhydroperoxid

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Description

Die Oxydation von Cumol zu Cumolhydrppcroxid hat in den letzten' Jahren eine große technische Bedeutung erlangt. Diese Oxydation und die Herstellung von Phenol und Aceton aus Cumolhydroperoxid gehen auf Arbeiten von Hock und Lang zurück (Berichte der deutschen ehem. Gesellschaft [19441, Bd. 77, S. 257 bis 264). Bei diesem Verfahren wird bekanntlich Cumol mit Sauerstoff oder sauerstolThaltigen Gasen zu dem entsprechenden Hydroperoxid oxydiert. Anschließend wird das Hydroperoxid mit Mineralsiiurcn, wie z.B. Schwefelsäure, in Phenol und Aceton gespalten. An diesen Spaltvorgang schließen sich eine Reihe von Aufarbeitungsstufen an, die hauptsächlich darin bestehen, daß die entstandenen und vorhandenen Stoffe deslillativ getrennt werden.
Bei der Herstellung von Cumolhydroperoxid wird Cumol in flüssigem Zustand bei Temperaturen, die im allgemeinen im Bereich zwischen etwa 40 und 135 C liegen, mit Sauerstoff oder saucrstoffhaltigen Gasen t'.chandcit. Hie;hei hai man im allgemeinen bei diesem Oxydationsvorgang Alkalien zugesetzt. Eist in jüngster Zeit hat man festgestellt, daß d'.e Oxydation bei Gegenwart von Alkalien und ähnlichen stabilisierend wiikenden Substanzen nicht vorteilhaft ist. Die bei einer derartigen Arbeitsweise erhaltenen Oxydationsausbeuten sind im allgemeiner, wesentlich geringer, als sie ohne Zusatz alkalisch reagierender Stoffe erhalten werden. Bei dieser letztgenannicn Arbeitsweise wird in einem pH-Bereich von etwa 3 bis 6 gearbeitet, und zwai ohne Hinzufügung von reaktionsfördernden Zusätzen, wobei man gleichzeitig mit einem Oxydationsmedium arbeitet, das praktisch wasserfrei ist
Bekanntlich ist die Oxydationsausbeute von verschiedenen Faktoren abhängig, wobei insbesondere die Temperatur und die Konzentration an Cumolhydroperoxid im Oxydationsrcaktor eine sehr große Rolle spielen. Andere, die Oxydationsausbeute beeinflussende Faktoren sind: Druck, Verweilzeit, Gefäßmaterial u. a. m.
Die Wirtschaftlichkeit der Phenolsynthese nach dem Cumolverfahren hängt demnach in entscheidendem Maße davon ab, daß eine möglichst hohe Oxydationsausbeute erzielt wird. Dieses ist um so notwendiger, als im weiteren Verlauf des Verfahrens, so z. B. während der Spaltung und der Aufarbeitung des Spaltproduktes, nicht unerhebliche Verluste eintreten.
Zur Beseitigung der bei der Oxydation entstehenden Wärme ist ein Verfahren einschließlich Vorrichtung zur Durchführung der Oxydation von alkylaromatischen oder hydroaromatischen Kohlenwasserstoffen zu Hydroperoxiden bekanntgeworden. Nach d>:.em Verfahren wird in einer komplizierten technischen Vorrichtung die Oxydation der Kohlenwassei stoffe in flüssigem Zustand bei etwa 90 bis 1350C mit Sauerstoff oder sauerstoff haltigen Gasen in Gegenwart von säurebindenden Mitteln durchgeführt und ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Oxydationsprodukt, nachdem es einer Waschbchandlung zur Entfernung der säurebindenden Mittel oder deren Umwandlungsprodukte unterworfen war, zur Beseitigung der bei der Oxydation entstehenden Wärme und zur teilweisen Verdampfung des in ihm enthaltenen Kohlenwasserstoffs unter vermindertem Druck an den Außenwandungen der Oxydationsrohre entlangführt.
Es hat sich herausgestellt, daß die technische
Durchführung dieses Verfahrens außerordentlich
schwierig ist und nicht zu dem erwarteten Nutzen
führt. Durch die nach diesem Verfahren notwendige
Waschbehandlung des Oxydats wird der größte Teil
der im Oxydat befindlichen Wärme bereits abgeführt.
Das Auswaschen der Salze aus dem Oxydat ist
trotz der damit verbundenen erheblichen Wärme-
vcrluste notA-endk, weil ohne diesen Waschvorgang
ίο die Wandungen der Reaktorräume, durch die das Oxydat fließt, in kurzer Zeit so verkrustet werden, daß ein Wärmeübergang kaum möglich ist. Die technische Durchführung dieses Verfahrens war aus diesen und weiteren Gründen nicht möglich.
>5 Auf der Suche nach einem wirtschaftlichen Verfahren zur Verbesserung der Oxydationsausbeute bei der Herstellung von Cumolhydroperoxid unter Verwendung bzw. Weitergabe der bei der Oxydation entstehenden Wärme konnte ein technisch sehr einfaches Verfahren entwickelt werden. Dieses Verfahren führt ?n den höchstmöglichen Oxydationsausbeuten unter optimaler Ausnutzung der bei der Oxydation entstehenden Oxydationswärme.
Das Verfahren besteht darin, daß das Cumol im flüssigen Zustand in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoff haltigen Gasen bei etwa 40 bis 135° C in Abwesenheit von säurebindenden Mitteln oder reaktionsiördcrnden Zusätzen und in praktischer Abwesenheit von Wasser oxydiert wird, wobei die Oxy-
dation nur so weit durchgeführt wird, daß sich höchstens 35°/o des Cumols, jedoch mindestens 5°o in Cumolhydroperoxid umsetzen, weil es aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht zu empfehlen ist, weniger als 51Vo des eingesetzten Cumols umzusetzen, ob-
gleich unter diesen Umständen die Oxydationsausbeute besonders hoch ist. Sie könnte hierbei 95°/o übersteigen. Dieser an sich sehr guten Ausbeute steht entgegen, daß die Wirtschaftlichkeit unter diesen Umstanden in Frage gestellt ist, da mehr als 90°,o des Ausgangseumols abdestilliert werden müssen.
Es wurde nun gefunden, daß man ein solches Vorhaben derart durchführen kann, daß man das auf erhöhter Temperatur befindliche Oxydat, das
*5 einen Cumolhydroperoxidgehalt von 5 bis 35 Vo besitzt, ohne Zwischenbehandlung direkt in eine Apparatur überführt, in der die Druckverhältnisse so gehalten werden, daß ohne zusätzliche Wärmezufuhr nicht umgesetzte Teile an Cumol verdampfen,
wobei die Vakuumbedingungen so gehalten werden, daß praktisch die im Oxydationsreaktor auf Grund der Bildungswärme des erzeugten Cumolhydroperoxids vorhandene Wärmemenge zum Verdampfen von nicht umgesetztem Cumol verwandt wird.
Es konnte festgestellt werden, daß die wirtschaftlichste Arbeitsweise in dem Bereich liegt, in dem das Cumol zu 10 bis 20% in Cumolhydroperoxid umgesetzt wird. In diesem Bereich liegt die Ovvd^msausbeute bei etwa 90 bis 94%, wobei die 94°/oige
Ausbeute einem Oxydat von etwa lOu/o Cumolhydroperoxid entspricht. Hieraus ist ersichtlich, daß bei etwa 10°/o Unterschied an Cumolhydroperoxidkonzentration im Oxydat eine Ausbeutedifferenz von etwa 4°/o auftritt. Das bedeutet im Durchschnitt gleiche Oxydationsbedingungen, vorausgesetzt, daß in dem angegebenen Bereich pro Prozent Cumolhydroperoxidsteigerung eine Ausbeuteminderung von etwa 0,4 °/o eintritt. Diese Angaben gelten für Oxydations-
temperaturen im Bereich von etwa !25 bis 1300C. Sie ändern sich bei Unter- bzw.- Überschreiten dieser Reaktionstemperaturen.
Nach dem vorliegendem Verfahren soll erreicht werden, daß praktisch die gesamte im Gxydat befindliche Wärmemenge, die im wesentlichen der Bildungswärme des gebildeten Cumolhydroperoxids entspricht, durch direkten Wärmeaustausch nutzbar gemacht wird, und zwar in der Form, daß ohne Äusbeuteverluste die Konzentration an Cumolhydroperoxid im Oxydat erhöht wird. Wie bereits ausgeführt, ist die Oxydationsausbeute abhängig von dem Gehalt an Cumolhydroperoxid im Oxydat. So beiiägt die Ausbeute eines Oxydats mit einem Gehalt von etwa 10% Cumolhydroperoxid 93,2 °/o. Die Oxydation wurde bei einer Temperatur von 1300C in Abwesenheit reaktionsfördernd^r Zusätze durchgeführt. Unter diesen Arbeitsbedingungen stellte sich ein pH-Wert von 3,4 ein. Dieses Oxydat wurde ohne Zwischenschaltung eines Waschvorganges direkt in eine Vakuumapparatur eingespeist, bei einem Vakuum von etwa 100 Torr wurde so viel Cumol verdampft, daß das zurückbleibende Produkt etwa 18°/o Cumolhydroperoxid enthielt. In d:esem zurückbleibenden angereicherten Oxydat konnte ebenfalls eine Ausbeute von 93.20Zo festgestellt werden, d. h., dieser beschriebene Vorgang vollzog sich ohne jeglichen Ausbcuteverlust.
Im Gegensat/ dazu steht die Tatsache, daß die Oxydationsausbeute erheblich tiefer liegt, wenn die Oxydation im Reaktor direkt bis auf 180Zo Cumolhydroperoxid durchgeführt wird. Die an einem derartigen Oxydat ermittelte Ausbeute betrug nur 90.411O.
Der erhebliche technische Fortschritt dieses neuen Verfahrens liegt darin, daß es möglich ist. cne Ausbeutesteigerung dadurch zu erzielen, daß die Oxydation in einer Art Zwei-Stufen-System durchgeführt wird. In der ersten Stufe wird der Cumolhydroperoxidgehalt des Oxydats so eingestellt, daß abhängig von der angewandten Oxydationstemperatur eine möglichst hohe Oxydationsausbeute erzielt wird. In der sich direkt anschließenden zweiten Stufe erfolgt die Anreicherung des Cumolhydroperoxidgehaits ohne zusätzliche Wärmezufuhr.
Bei diesem Verfahren ist nun die Tatsache von ganz besonderem Vorteil, daß man im Endeffekt die Bildungswärme des gebildeten Cumolhydroperoxids zur Durchführung der zweiten Verfahrensstufe benutzt Bislang wurde das in der. Oxydationsreaktor gelangende Cumol auf eine Temperatur erhitzt, die in etwa der Reaktionstemperatur im Reaktor entsprach. Diese Maßnahme wurde für notwendig gehalten, um eine gleichmäßige Oxydation zu gewährleisten.
Im Gegensatz hierzu konnte inzwischen ermitteit und festgestellt werden, daß die Oxydation auch so betrieben werden kann, daß man Cumol in den Oxydationsraum einführt, dessen Temperatur wesentlich tiefer liegt als die Reaktionstemperatur. Die Untersuchungen ergaben, daß eine gleichmäßige Oxydation auch dann möglich ist, wenn das in den Reaktor gelangende Cumol nur eine Temperatur aufweist, die in etwa der Außentemperatur entspricht. Bei dieser Arbeitsweise kommt es nur darauf an, wie hoch der Oxydationsgrad und damit die auf Grund der Bildungswärme frei werdende Wärmemenge ist. Der Vorgang kann so dargestellt werden, daß bei höherer Konzentration an Cumolhydroperoxid im Reaktor die pro Volumeinheit sich bildende Oxydatiooswärme größer ist als bei geringeren Gehalten an Cumolhydroperoxid. Die Temperatur des eingespeisten Cumols kann so tief sein, daß quantitativ die gesamte Bildungswärme, die bei der Bildung von Cumolhydroperoxid aus Cumol entsteht, sich dem eingespeisten Cumol mitteilt. Bei einem Cumolhydroperoxidgehalt von etwa 15·/β im Oxydat und einer
Reaktionstemperatur von 1300C kann die Temperatur des einzuspeisenden Cumols bei etwa 50° C liegen. Die Erwärmung von 50 auf 1300C erfolgt im Reaktor durch die bei der Oxydation von Cumol zu Cumolhydroperoxid entstehende Bildungswärme.
,5 Um die bei der Oxydation frei werdende Bildungswärme bei allen Oxydationsbedingungen nutzbar zu machen, wird so verfahren, daß man die gesamte notwendige Cumolmenge in zwei Ströme teilt. Der eine Strom führt »kaltes« Cumol, während über den anderen Strom »warmes« Cumol in den Reaktor gelangen kann. Um nun die gewünschte Reaktionstemperatur im Reaktor aufrechtzuerhalten, wird die Menge an »Kaltcumol« über ein Relais gesteuert, das seine Impulse von einem Temperaturfühler im Reaktor erhält. Auf Grund dieser Steuerung wird bei Anstieg der Reaktionstemperatur automat:sch mehr »Kaltcu.nol« in den Reaktor gefahren. Bei Unterschreitung der gewünschten Reaktionsiemperatur wird automatisch weniger »Kaltcumol« in den Reaktor eingeführt. Das »Warmcumol« kann durch Aufheizen oder durch Wärmeaustausch in der notwendigen Menge erzeugt werden. Vor dem Fnnrut in den Reaktor vereinigen sich die Ströme an »Kalt- und Warmcumol«. Die Durchführung dieser Arbeitsweise in der Fabrikation ergab, dnß der Oxydationsablauf in keiner Weise nachteilig beeinflußt wurde, sondern im Gegensatz zur Erwartung und der bisher bekannten Arbeitswe;sen wesentlich vorteilhafter verlief, und zwar in der Form, daß die Oxydation praktisch störungsfrei und außerordentlich gleichmäßig durchgeführt werden konnte.
Wie schon erwähnt, ist die Tatsache von ganz besonderer Bedeutung, daß die gesamte Bildungswärme im Reaktionsmedium erhalten bleibt und daß de Reaktionswärme in einer zweiten Arbeitsstufe dazu benutzt wird, den Cumoihydroperoxidgehalt im Oxydat 7u erhöhen.
An Hand der Schemazeichnung soll die technische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im einzelnen beschrieben werden.
Bevor das Cumol in das Reaktionsgefäß 1 gelangt, wird es über die Leitungen 2 und 3 in zwei Teilströmc zerlegt. Die Leitung 2 führt als Teilstrom »Kaltcumol«, während in der Leitung 3 über den Wärmeaustauscher 4 die erforderliche Menge an »Warmcumol« hergestellt wird. Vor der Gesamtmessung des Cumols 5 werden die Ströme an »Kaltcumol« und »Warmcumol« vereinigt und gelangen mit einer entsprechenden Mischtemperatur in den
unteren Teil des Reaktionsgefäßes 1. Vor der Einführung in den Reaktor ist ein Thermoelement 6 eingebaut, mit dessen Hilfe die Cumol-Hingan^sicmperatur stets ermittelt werden kann. Im Inneren des Reaktionsgefäßes befindet sich an einer beliebigen
Stelle — im allgemeinen jedoch ungefähr in der Mitte — ein Temperaturfühler 7, über den die im Reaktionsgefäß gewünschte Reaktionstemperatur eingestellt und automatisch geregelt wird. Die Rege-
i Oööb/5
lung erfolgt in der Weise, daß über das Regelventil 8, das im »Kaltcumolstrom« eingebaut ist, die Menge nach Bedarf erhöht bzw. erniedrigt werden kann. Durch diese Maßnahme wird die gesamte Wärmemenge, die bei der Oxydation von Cumol zu Cumolhydroperoxid entsteht, dazu benutzt, das Eintrittscumol und das gesamte Reaktionsgemisch auf die gewünschte Rcaktionstcmpcrntur zu erwärmen. Am oberen Ende läuft das heiße Oxydat über die Leitung 9 kontinuierlich ab und fließt ohne Zwischenschaltung irgendwelcher Waschanlagen bzw. Fördcrpumpen mit dem Druck des Reaktors in ein Vakuumgefäß 10. Das Vakuumgefäß kann Trennböden 11 enthalten, die in beliebiger Form ausgebildet sein können. Die Anzahl dieser Trennböden 11 kann größer als eins sein und ist dadurch begrenzt, daß bei einer Vielzahl derartiger Böden durch auftretende Druckverlusle im unteren Teil dieses Vakuumapparates ein Vakuum von weniger als 150 Torr vorliegen soil. Auch bei der Verwendung von anderen Einbauten ist darauf zu achten, daß im unteren Teil der Apparatur ein entsprechendes Vakuum vorliegt. Das anfallende Reaktionsprodukt verläßt die Vakuumapparatur am unteren Teil über die Leitung 12.
Sollte eine zusätzliche Aufkonzentrierung erwünscht sein, so kann man das Oxydat über die Leitung 13 und einen Wärmeaustauscher 14 leiten. Das verdampfende Cumol wird über die Leitung 15 in den Kondensator 16 geführt und dort kondensiert.
Aus den folgenden Beispielen sind sowohl der technische Fortschritt als auch der damit verbundene wirtschaftliche Nutzen dieses Verfahrens klar ersichtlich.
Versuch 1 a — Erfindungsgemäßes Verfahren
In einem Oxydationsreaktor von 15 m Höhe und einem Durchmesser von 1,5 m werden im Gleichstrom von unten Cumol und Sauerstoff eingeleitet. Die Oxydationstemperatur beträgt 130° C. Der Druck wird am Kopf des Reaktors auf 4 atü eingestellt. Die Oxydation wird ohne Zusatz von säurebindenden Agenzien in praktisch wasserfreiem Medium durchgefühlt. Darüber hinaus werden keinerlei Zusätze gemacht, die reaktionsfördernd sind. Die Oxydation wird so weit durchgeführt, daß der Cumolhydroperoxidgehah im Oxydat i2% beträgt. Es werden kontinuierlich von unten Cumol und Sauerstoff zugeführt, während am oberen Teil des Reaktors kontinuierlich das Oxydat den Reaktor verläßt. In diesem Oxydat wird die Ausbeute zu 92,5% ermittelt.
Das anfallende 12%ige Oxydat wird nun direkt einer Apparatur zugeführt, in der ein Vakuum von 30 bis 40 Torr aufrechterhalten wird. Unter diesen Bedingungen stellt sich eine Temperatur von etwa 60" C ein. Bei dieser Temperatur fällt im unteren Teil der Apparatur cm Reaktionsprodukt an, das einen Cumolhydroperoxidgehalt von 20,5% aufweist Das bedeutet gegenüber dem Ausgangsprodukt cine Konzentrationszunahme von etwas über 70%. Die an diesem Produkt ermittelte Ausbeute entsprach derjenigen des Oxydais und betrug 92^>«/o.
Vcrgleichsversuch 1 h — Bekanntes Verfahren
In dem im Versuch 1 a beschriebenen OxydntinnsreaktoT wurde die Oxydaiinn von Cumol unter den gleichen Arbeitsbedingungen durchgeführt, mit dem Unterschied, daß im Eindzustand der Gehalt an Cumolhydroperoxid bei 20,5% lag. Auch hierbei wurde kontinuierlich gearbeitet, d. h., von unten wurden im Gleichstrom Cumol und Sauerstoff eingeführt, während das Oxydat den Reaktor am oberen Ende verließ. Die analytische Untersuchung ergab eine Ausbeute von 89,5 0Zo.
Gegenüber der Arbeitsweise des neuen Verfahrens
ίο entspricht dies einer Ausbeuteminderung von 3%. Mit anderen Worten ergibt das neue Verfahren die Möglichkeit, bei gleicher Cumolhydropcroxidkonzcntration und ohne zusätzliche Wärmezufuhr eine Ausbeutesteigerung von 3% zu erzielen.
Versuch 2 a — Erfmdungsgemäßes Verfahren
Unter den gleichen Bedingungen, wie unter Versuch 1 a geschildert, wird ein 18%igcs Oxydat hergestellt. Die Oxydationsausbeutc wurde zu 90,4% ermittelt. In der nachgcschaltetcn zweiten Stulc fiel bei einem Vakuum von 30 bis 40 Torr ein Reaktionsprodukt an, das einen Cumolhydroperoxidgehalt von 30,8"/o aufwies. Das bedeutet gegenüber dem Aus-
a5 gangsprodukt eine Konzentrationszunahme von etwas über 70%. Die Ausbeute dieses Produktes betrug 90,4%.
Verglcichsversuch 2 b — Bekanntes Verfahren
Unter den Versuchsbedingungen, wie unter 2 a beschrieben, wurde im Reaktor ein Oxydat hergestellt mit einem Cumolhydroperoxidgehalt von 30,8 %. Die an diesem Produkt ermittelte Ausbeute betrug 85,9 0O.
Nach dem neuen Verfahren konnte dementsprechend eine wesentlich bessere Ausbeute erhalten werden. Sie lag um 4,5 % höher.
Versuch 3 a — Erfindungsgemäßes Verfahren
Die Versuchsapparatur und Versuchsbedingungen entsprechen bis auf Reaktionstemperatur und Konzentration des Oxydats den unter Versuch 1 geschilderten Bedingungen. Die Oxydationstemperatur wurde auf 120° C eingestellt. Die Oxydation wurde so weit durchgeführt, daß die Konzentration ües Cumolhydroperoxid* bei 24,8% lag. unier diesen Bedingungen wurde im Oxydat eine Oxydationsausbeute von 89,5 % ermittelt.
Das anfallende 24.8%ige Oxydat wurde in eine nachgcschallcte Apparatur eingespeist, in der ein Vakuum von 20 bis 35 Torr eingestellt war. Unter diesen Bedingungen fiel im unteren Teil der Apparatur ein Produkt an, das einen Cumolhydroperoxid-
gehalt von 36,0% aufwies und eine Temperatur von etwa 70 C hatte. Die Messung der Ausbeute an diesem 36,0%igen Cumolhydroperoxid ergab, wie beim primären Oxydat, den Wert von 89,5%.
Vcrgleichsversuch 3 b — Bekanntes Verfahren
Unter den im Versuch 3 a beschriebenen Bedingungen wurde im Reaktor ein Oxydat hergestellt, das einen Gehalt von 36,0% Cumolhydroperoxid «5 aufwies. Die ermittelte Ausbeute an diesem Oxydat ergab den Wert von 85,6%.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren errechnet sich ein Ausbeutegewinn von 3,9%.
Versuch 4a - Erfindungsgemäßes Verfahren Vergleichsversuch 5b - Bekanntes Verfahren
w . ι _i '-I. Λ rn^nnUplv*f1inminopn
In der unter Versuch 1 beschriebenen Apparatur wurde bei 1100C ein Oxydat hergestellt, das einen Cumolhydroperoxidgehalt von 29,6% aufwies. An diesem Oxydat wurde eine Oxydationsausbeute von 89,3% ermittelt.
In einer sich an die Oxydation anschließenden Vakuumanlage wurde bei einem Vakuum von 20 bis 35 Torr ein Produkt erhalten, das 39,5% Cumol- ίο hydroperoxid aufwies. Die Temperatur dieses Produktes wurde mit etwa 700C ermittelt. Die an diesem Produkt bestimmte Ausbeute lag bei 89,3%.
Vergleichsversuch 4 b — Bekanntes Verfahren ij
In der gleichen Apparatur und unter den gleichen Versuchsbedingungen wie unter Versuch 4 a wurde ein Oxydat hergestellt, das 39,5% Cumolhydroperoxid aufwies. An diesem Produkt wurde eine Oxy- » dationsausbeute von 85,8 % ermittelt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren errechnet sich ein Ausbeutegewinn von 3,5 %
Versuch 5 a — Erfindungsgemäßes Verfahren Der Versuch wurde in der gleichen Apparatur durchgeführt wie in den vorangegangenen Versuchen beschrieben. Die Oxydationstemperatur wurde bei 104° C eingestellt. Als Oxydationsmittel wurde Luft benutzt. Die Oxydation wurde bis zu einer Cumolhydroperoxidkonzentration von 31,4"/O durchgeführt. Die in diesem Oxydat ermittelte Ausbeute lag bei
89,7 «/β.
Beim Einbringen dieses Oxydats in die ^Vakuuinapparatur wurde bei einem Vakuum von 20 bis 35 Torr ein Produkt erhalten, das einen Cumolhydroperoxidgehalt von 39,8 % aufwies und eine Temperatur von etwa 70n C besaß. Die an diesem Produkt ermittelte Ausbeute betrug ebenfalls 89,7%.
Unter den gleichen Versuchsbedingungen, wie unter Versuch 5 a geschildert, wurde die Oxydation so weit durchgeführt, daß ein Oxydat anfiel, das eine Cumolhydroperoxidkonzentration von 39,8% aufwies. Die an diesem Produkt gemessene Ausbeute lag bei 86,7%.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren trat ein Ausbeutegewinn von 3,0% ein.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Cumolhydroperoxid aus Cumol in flüssigem Zustand mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen bei etwa 40 bis 135° C in Abwesenheit von säurebindenden Mitteln oder reaktionslordernden Zusätzen und in praktischer Abwesenheit von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß das auf erhöhter Temperatur befindliche Oxydat, das einen Gehalt von 5 bis 35 Gewichtsprozent Cumolhydroperoxid besitzt, ohne Zwischenbehandlung direkt in eine Apparatur geführt wird, in der die Druckverhältnisse so gehalten werden, daß ohne zusätzliche Wärmezufuhr nicht umgesetzte Anteile an Cumol verdampfen, wobei die Vakuumbedingungen so gewählt werden, daß praktisch die im Oxydationsreaktor auf Grund der Bildungswärme des erzeugten Cumolhydropcroxids vorhandene Wärmemenge zum Verdampfen von nicht umgesetztem Cumol verwandt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Reaktor gelangende Cumol in der Temperatur so tief gehalten wird, daß die frei werdende Bildungswärme des Hydroperoxids ausreicht, um das Reaktionsgemisch auf die gewünschte Reaktionstemperatur zu erwärmen.
Hierzu 1 Blatt Zeitungen
DE19681668575 1968-01-13 1968-01-13 Verfahren zur Herstellung von Cumolhydroperoxid Expired DE1668575C (de)

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