DE1667746C - Verfahren zur Herstellung von titan freier Phosphorsaure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von titan freier PhosphorsaureInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung zu erhalten, wie dies beispielsweise die USA.-Patent-
von titanfreier Phosphorsäure aus roher, insbesondere schrift 1 929 441 zeigt. In dieser ist ein Verfahren be-
nach dem Naßverfahren gewonnener Phosphorsäure. schrieben, bei dem Phosphatgestein mit 25 bis 93°/oiger
Im allgemeinen bestehen die Verunreinigungen, die Schwefelsäure zersetzt, und ein geeignetes organisches
in Phosphorsäure enthalten sind, welche durch ein 5 Lösungsmittel, beispielsweise Butanol, zum Reaktions-
Naßverfahren gewonnen wurde, aus Eisen, Aluminium, produkt hinzugefügt wird, um die Phosphorsäure als
Titan, Silizium, Fluor, Schwefelsäure u. dgl. Unter flüssige Phase zu extrahieren, und vom Gipsbrei abzu-
den Begriffen Eisen, Aluminium, Titan usw. werden trennen. Bei diesem Verfahren ist die Filtrierbarkeit
auch Verbindungen dieser Metalle verstanden. Diese von Gips durch Hinzufügen des vorgenannten orga-
Verunreinigungen stammen sowohl aus dem als Roh- jo nischen Lösungsmittels zum Reaktionsprodukt erheb-
material verwendeten Phosphatgestein als auch aus lieh verbessert.
der verwendeten Schwefelsäure. Der Gehalt an diesen Es ist auch eine Tatsache, daß durch Lösungsmittel-Verunreinigungen
hängt von der Qualität des Roh- extraktion einige Verunreinigungen der Phosphormaterials
ab. In Tabelle 1 ist ein Beispiel für die Zu- säure, welche durch das Naßverfahren eingeschleppt
sarnmensetzung einer durch ein Naßverfahren gewon- 15 worden sind, z. B. Calcium, entfernt werden können,
nenen Phosphorsäure angegeben, die durch Zerlegung Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
eines Phosphatgesteins mit technisch reiner Schwefel- zugrunde, ein wiikungsvolleres Verfahren zur Hersäure
erhalten wurde. stellung von titanfreier Phosphorsäure aus ioher, ins-
Häufig wird auch die bei der Titandioxyd-Produk- besondere nach dem Naßverfahren gewonnener Phos-
tion abfallende Schwefelsäure, die in großer Menge 20 phorsäure in Vorschlag zu bringen. Diese Aufgabe
Titan als Verunreinigung enthält, für die Zerlegung wurde dadurch gelöst, daß die Säure mit einer Fe3 !-
von Phosphatgestein verwendet. Ionen erzeugenden Verbindung versetzt wird, an-
Die Phosphorsäure, die in einem Naßverfahren schließend mit einem aliphatischen Alkohol mit
unter Verwendung der bei der Titandioxyd-Produktion : 4 bis 6 C-Atomen oder einem Gemisch derartiger Alko-
abfallenden Schwefelsäure erhalten wurde, hat bei- as hole extrahiert wird und nach Trennen der wäßrigen
spielsweise die in Tabelle 2 angegebene Zusammen- Phase von der Extraktionsmittelphase die titanfreie
Setzung. Phosphorsäure aus letzterer durch Strippen mit Was-
Tabellc 1 ser abgeschieden wird.
Es erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn das
Bestandteil P2O5 SO1 Ca TiO2 30 Gewichtsverhältnis von Fe3<
zu TiO2 größer als 20
Gewichtsprozent 31,2 3,15 0,19 0,05 eingestellt wird.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungs-Tabelle 2 form werden der Säure als Fe(II)-Verbindungen
Bestandteil P2O5 SO4 Ca TiO, Fe(ll)-Salze oder FeO oder Eisenpulver zugesetzt und
Gewichtsprozent 30,1 2,80 0,21 0,75" 35 dm Fe4'-Ionen durch Oxydation m Fe^-Ioner. über-
gefuhrt. Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften
Die in Tabelle 1 angeführte, durch ein Naßverfahren Ausführungsform werden der Säure anorganische
gewonnene Phosphorsäure enthält 0,160 Gewichts- Fe(I H)-Salze, Fe(I I)-Salze, Eisenoxyde oder Eisenteile
TiO2 auf 100 Teile P2O5 und in der Mischung, pulver zugegeben. Als aliphatischer Alkohol wird
die in Tabelle 2 wiedergegeben ist, 2,5 Teile TiO2 auf 40 bevorzugterweise n-Butanol verwendet. Bei einer wei-ICO
Teile P2O5. teren äußerst zweckmäßigen Ausgestaltung wird als
Eine titanhaltige Phosphorsäure liefert während der aliphatischer Alkohol Tso-Amylalkohol verwendet.
Konzentration einen Titanphosphatniederschlag oder Bei der Verwendung von Fe(ll)-Salzen, FeO oder
während der Lagerung des Produkts eine weiße Trü- Eisenpulver wird zweckmäßigerweise Luft oder Was-
bung. Es kann auch bei der Herstellung von Phosphat 45 serstoffperoxyd als Oxydationsmittel verwendet,
niedergeschlagen werden. Wegen dieser Nachteile ist Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden
eine im Naßverfahren hergestellte Phosphorsäure für Untersuchungen haben nämlich gezeigt, daß das Ver-
viele Zwecke ungeeignet. halten des Extraktionssystems der zu trennenden Sub-
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es notwendig, stanzen sich in Abhängigkeit von der Art der Verunrei-
daß die Menge an Titan, die in der Phosphorsäure 5« nigung, die zu entfernen ist, ändert. Weiterhin wird der
enthalten ist, kleiner ist als 0,005 Teile auf 100 Teile Verteilungskoeffizient der Verunreinigungen, die zu
P2O5. entfernen sind, von den Extraktionsbedingungen er-
Es ist möglich, das Titan aus einer titanhaltigen heblich beeinflußt.
Phosphorsäure durch Neutralisierung über Einstellen Wegen dieser komplizierten Phänomene bei der Lödes
pH-Wertes oder durch Verdünnung der Säure 55 sungsmittelextraktion war das Verfahren zur Herstelauszufällen,
im ersten Fall wird Titan als gefälltes lung von reiner Phosphorsäure durch Lösungsmittel-Titanphosphat
entfernt, bei letzterem Verfahren als extraktion einer im Naßverfahren erzeugten Phosphor-Titanhydroxyd,
das durch Hydrolyse entsteht. Das säure bisher industriell schwer zu handhaben,
erste Verfahren ist jedoch nur wirksam im Verlauf der Es wurde nun festgestellt, daß es im Prinzip möglich Produktion von Phosphaten und kann nicht angewen- 60 ist, durch Verwendung eines organischen Lösungsdet werden, um gereinigte Phosphorsäure zu erhalten. mittels, welches Phosphorsäure leicht, aber Wasser nur Auch das letztere erscheint nicht industriell anwendbar, in wenigen Teilen und das Titan nicht löst, das Titan da die Säure mit einer großen Menge Wasser verdünnt von der Phosphorsäure zu entfernen. Dabei wird werden muß. Phosphorsäure in die organisch gelöste Phase abge-
erste Verfahren ist jedoch nur wirksam im Verlauf der Es wurde nun festgestellt, daß es im Prinzip möglich Produktion von Phosphaten und kann nicht angewen- 60 ist, durch Verwendung eines organischen Lösungsdet werden, um gereinigte Phosphorsäure zu erhalten. mittels, welches Phosphorsäure leicht, aber Wasser nur Auch das letztere erscheint nicht industriell anwendbar, in wenigen Teilen und das Titan nicht löst, das Titan da die Säure mit einer großen Menge Wasser verdünnt von der Phosphorsäure zu entfernen. Dabei wird werden muß. Phosphorsäure in die organisch gelöste Phase abge-
Auf der anderen Seite sind viele Jahre lang eine 65 trennt, und gleichzeitig wird das Titan in der Wassergroße Zahl von Versuchen gemacht worden, um phase zurückgehalten.
Phosphorsäure aus einer nach einem Naßverfahren Durch weitere Untersuchungen wurde gefunden,
gewonnenen Rohsäure durch Lösungsmittelextraktion daß, je größer die Fähigkeit eines Lösungsmittels ist,
Phosphorsäure zu lösen, desto mehr auch seine Fähigkeit
steigt, Titan zu lösen und umgekehrt. Dies kann am Beispiel eines aliphatischen Alkohols gezeigt werden.
Wenn Hexanol mit 6 Kohlenstoffatomen und Butanol mit 4 Kohlenstoffatomen verglichen werden,
löst das Butanol Phosphorsäure gut, aber die Menge an gelöstem Titan ist ebenfalls groß. Hingegen ist die
Fähigkeit von Hexanol, Phosphorsäure zu lösen, verglichen mit Butanol, nicht so groß, aber die Menge des
gelösten Titans ist ebenfalls gering.
Ein organisches Lösungsmittel, das Phosphorsäure sehr gut löst und Titan nicht, wäre ideal. Ein solches
Lösungsmittel ist bis jetzt noch nicht gefunden worden.
Als Ergebnis weiterer Versuche wurde gefunden, daß der Verteilungskoeffizient von Titan in einem organischen
Lösungsmittel-Wasser-System durch die Anwesenheit von Fe3+ erheblich beeinflußt wird. Das
heißt, es wurde gefunden, daß, wenn Fe3+ zur Zeit der
Lösungsmittelextraktion der Phosphorsäure anwesend ist, das Titan nicht wirkungsvoll in die organische
Phase extrahiert wird. Je größer die Menge der gleichzeitig vorhandenen dreiwertigen Eisenionen ist, desto
stärker wird der Effekt. Diese Feststellung liegt der vorliegenden Erfindung zugrunde. Daher enthält die
wäßrige Phase, die aus der organischen Phase abgetrennt wird, das Titan. Die organische Phase, die die
Phosphorsäure enthält, ist frei von Titan.
Es wurde weiterhin als Ergebnis von Versuchen festgestellt, daß zweiwertiges Eisen im Gegensatz zum
dreiwertigen Eisen keinen derartigen Effekt zeigt. Eine theoretische Erklärung dieses Phänomens ist
schwierig. Es wird angenommen, daß in der Phosphorsäurelösung das Fe3+ und das Titan eine Komplexverbindung
bilden können und daß diese Verbindung sehr schwer in die organische Phase überzuführen ist.
Die Erfindung soll im folgenden noch ausführlicher erläutert werden: Eine dreiwertiges Eisen enthaltende
Verbindung wird vor der Extraktion der aus einem Naßverfahren stammenden Phosphorsäure zugesetzt,
welche Titan enthält. Das Gewichtsverhältnis des Eisens und Titans (berechnet als TiO2) in dieser
Phosphorsäure ist mehr als 20, vorzugsweise 50. Die Menge der hinzugefügten Eisenverbindung hat keine
obere Begrenzung. Als Eisenverbindung können Eisen(l U)-SuIfat, Eisen(lll)-nitrat, Eisen(IU)-chlorid,
Eisen(ill)-oxyde u. dgl. verwendet werden. Auch kann
eine zweiwertige Eisenverbindung oder eine Substanz, z. B. FeO oder Eisenpulver, die ein zweiwertiges Eisenion
bildet, verwendet werden, wenn ein geeignetes Oxydatipnsmittel zugesetzt wird, beispielsweise Wasserstoffperoxyd,
Luft u. dgl. Dadurch wird das zweiwertige Eisenion in ein dreiwertiges Eisenion übergeführt.
Weiterhin wird derselbe Effekt durch Hinzufügen dieser Eisenverbindungen bei der Extraktion erreicht.
'· Dann wird ein organisches Lösungsmittel, das Phosphorsäure gut und Wasser nur zu einigen Teilen
löst, zu der so vorbereiteten Phosphorsäure zugegeben,
ίο und die Extraktion wird ausgeführt. Dann wird die
organische Phase, die die Phosphorsäure enthält, abgetrennt. Das Extraktionsverfahren kann entweder als
einfache Extraktion oder als fortlaufende Gegenstromextraktion ausgeführt werden. Industriell ist das letztere
geeigneter. Durch dieses Verfahren wird die Phosphorsäure in der organischen Phase gelöst; und das Titan
verbleibt in der wäßrigen Phase.
Als organisches Lösungsmittel kann beim erfindungsgemäßen Verfahren ein aliphatischer Alkohol mit
4 bis 6 C-Atomen oder eine Mischung derselben angewandt werden. Jedoch ist die Verwendung von
n-Butanol oder Isoamylalkohol zu bevorzugen, deren
Fähigkeit, Phosphorsäure zu lösen, groß ist (großer Verteilungskoeffizient).
«5 Daraufhin wird die vorbeschriebene Lösungsmittelphase,
die die fast vollständig von Titan freie Phosphorsäure
enthält, durch geeignete Strippmittel, beispielsweise Wasser, in Phosphorsäure und das organische
Lösungsmittel getrennt. Das wiedergewonnene organische Lösungsmittel wird erneut für die Extraktion
der durch ein Naßverfahren gewonnenen rohen Phosphorsäure verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der folgenden Beispiele erläutert werden:
Vergleichsbeispiel 1
Zu 100 ml einer 30gewichtsprozentigen Phosphorsäurelösung
(ausgedrückt als P2O5), die 500 mg/1
Titan (berechnet als TiO2) enthielt, wurden 100 ml eines Extraktionsmittels zugesetzt. Die Mischung
wurde dann 30 Minuten lang bei Raumtemperatur geschüttelt, um die Gleichgewichtseinstellung zu erhalten.
Durch Stehenlassen bildete sich eine Extraktionsphase und eine Wasserphase. Danach wurde die Kon-
zentration der Phosphorsäure und des Titans (berechnet als TiO2) in jeder der beiden Phasen analysiert. Es
wurden die Ergebnisse der Tabelle 3 erhalten. Als Extraktionsmittel wurden verwendet: n-Butanol, Isoamylalkohol,
n-Hexanol und Benzol.
Extraktionsmittel |
Verteilungs
koeffizient der Phosphorsäure K |
Phosphorsäure
konzentrationen in der Extraktionsphase B/l |
Titan
konzentrationen in der Extraktionsphase TiO, (mg/1) |
TiOs/100 P2O, |
n-Butanol | 0,35 0,17 0,09 0,00 |
140 (101)*) 75 (54) 44 (32) <0,l |
83 45 24 0,00 |
0,82 0,83 0.75 |
Isoamylalkohol n-Hexanol |
||||
Benzol |
Phosphorsäurekonzentration in der Extraktionsphase Phosphorsäurekonzentration in der Wasserphase
·) Die in Klammern gesetzten Werte sind die P,O5-Konzentration in Gramm pro Liter.
Aus den Ergebnissen in Tabelle 3 wird klar, daß der Verteilungskoeffizient der Phosphorsäure im Falle des
n-Butanol am größten ist. Er wird kleiner in der Reihe
Isoamylalkohol und n-Hexanol. Die Fähigkeit zur Lösung von Titan wird in der vorgenannten Reihenfolge
ebenfalls kleiner. Demgemäß unterscheidet sich die Menge Titan (berechnet als TiO2) auf 100 Teile
P2O5 in der Extrakttonsphase nicht sehr bei den Lösungsmitteln,
die einen Wert von 0,07 oder darüber aufweisen. Da der Wert von TiO2/100 P2O5, der bei
reiner Phosphorsäure gefordert wird, kleiner als 0,005 ist, kann ein befriedigendes Resultat durch einfache
Lösungsmittelextraktion nicht erhalten werden.
Auch Benzol war ungeeignet als Extraktionsmittel, da es zwar Titan nicht löste, aber auch Phosphorsäure
nur in einer extrem geringen, vernachlässigbaren Menge.
Es wurden 6 Proben zu je 100 ml einer 30gewichtsprozentigen P2O5 Phosphorsäurelösung, die 50 mg/1
Titan (berechnet als TiO2) enthielt, vorbereitet. Von diesen 6 Phosphorsäurelösungen wurde der Probe
Nr. 1 keine Eisenverbindung zugesetzt. Die restlichen fünf wurden mit folgenden Mengen an FeCl3, berechnet
als Fc, versetzt: 0,1 g, 0,25 g, 0,5 g, 1,0 g und 2,0 g. Sie wurden als Proben Nr. 2, 3, 4. 5 und 6 bezeichnet.
Dann wurde n-Butanol in einer Menge von 100 ml zu jeder dieser sechs Proben hinzugefügt und durch
Schütteln in einem Scheidetrichter mit diesen gemischt. Danach wurde die Mischung getrennt in eine Extraktionsphase
und eine Wasserphase. Schließlich wurde die Titankonzentration (berechnet als TiO2) in jeder
der beiden Phasen gemessen und der Verteilungskoeffizient berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
dargestellt.
Probe | Hinzugefügtes Fe3+ | l/K | Fe»+/TiOs |
Nr. | g | l/P». | Gewichtsverhältnis |
1 | 0 | 4,4 | 0 |
2 | 0,1 | 7,3 | 20 |
3 | 0,25 | 11,0 | 50 |
4 | 0,5 | 14,0 | 100 |
5 | 1,0 | 17,0 | 200 |
6 | 2,0 | 28,0 | 400 |
Vergleichsbeispiel 2
Bei einem experimentellen Verfahren, wie es im Beispiel 1 dargestellt ist, wurde eine zweiwertige Eisenverbindung,
FeSO4, an Stelle von FeCl3 verwendet.
Dabei wurden die in der Tabelle 5 dargestellten Ergebnisse erhalten.
Der Wert l/K in der vorstehenden Tabelle drückt das Verhältnis der Titankonzentration in der Wasserphase
zu der Titankonzentration in der Extraktionsphase aus. Er zeigt, daß, je größer der numerische
Wert ist, desto leichter das Titan in der Wasserphase und desto schwerer es in der Extraktionsphase gelöst
wird.
Aus den Ergebnissen in Tabelle 4 wird klar, daß durch das Hinzufügen von Fe3+ der Verteilungskoeffizient des Titans im Butanolphase-Wasserphase-System
stark beeinflußt wird. Es ist weiterhin ersichtlich, daß bei Erhöhung der Fe3+-Menge das Titan um
so schwieriger in der Phosphorsäure zu lösen ist.
Wenn Eisen(lll)-sulfat an Stelle von Eisen(lII)-chlorid
im Beispiel 1 verwendet wird und dieselben Verfahrensschritte durchgeführt werden, erhält man
dieselben Ergebnisse wie im Beispiel 1.
Probe Nr. |
Hinzugefügtes Fe8 *· g |
l/K |
1 | 0 | 4,4 |
2 | 0,1 | 4,3 |
3 | 0,5 | 4,4 |
4 | 1,0 | 4,5 |
5 | 2,0 | 4,6 |
ao Aus den Ergebnissen der Tabelle 5 wird klar, daß bei Anwesenheit von zweiwertigem Eisen bei der
Extraktion der titanhaltigen Phosphorsäure mit n-Butanol als Lösungsmittel, der Verteilungskoeffizient
des Titans nicht beeinflußt wird.
Vergleichsbeispiel 3
5000 ml n-Butanol wurden als Extraktionsmittel zu 1000 ml einer durch Naßverfahren hergestellten Phosphorsäure
hinzugefügt, die eine Zusammensetzung nach Tabelle 6 hatte. Eine mehrstufige Gegenstromextraktion
wurde ausgeführt in einem Extraktionsapparat mit Misch- und Absetzteil. Die erhaltene
Extraktionsphase wurde dann im Gegenstrom mit 1300 ml reinem Wasser in Kontakt gebracht, um die
Phosphorsäure zu gewinnen, die in der Extraktionsphase enthalten war. Dabei wurden 1700 ml einer
wäßrigen Lösung von Phosphorsäure erhalten. Das Verfahren wurde bei Raumtemperatur ausgeführt. Die
Zusammensetzung der wäßrigen Lösung dererhaltenen Phosphorsäure war wie folgt:
P2O6 15,2 Gewichtsprozent
TiO2 0,013 Gewichtsprozent
SlO4 1,04 Gewichtsprozent
Die Menge des Titans (berechnet als TiO2) in der
wäßrigen Lösung der Phosphorsäure war 0,085 Teile auf 100 Teile P2O5. Diese wäßrige Lösung von Phosphorsäure
wurde konzentriert. Sie wies im Verlaufe ihrer Konzentration weiße Trübung auf und war daher
ungeeignet als industrielle Phosphorsäure.
Gewichtsprozent
P2O5
31,2
SO4
Ca
3,15 0,19
TiO, Fe
0,05
Zu 1000 ml durch Naßverfahren hergestellter Phosphorsäurc, wie im Vergleichsbeispiel 3, wurden 21,9 g
Eisen(IIl)-chlorid (FeCl3 · 6H2O) Kristalle hinzugefügt
und darin durch Umrühren während 30 Minuten gelöst. Durch dieses Verfahren wurde ein Gewichts-
verhältnis von Eisen und Titan in der Phosphorsäure- -lösung von 100 erhalten.
Dann wurde mit 5000 ml n-Butanol als Extraktions·
mittel eine mehrstufige Gegenstromextraktion durch· geführt, wobei 5300 ml als Extraktionsphase erhalten
wurden. Diese Extraktionsphase wurde daraufhin im Gegenstrom mit 1300 ml reinem Wasser kontinuierlich behandelt. Dabei wurden 1700 ml einer wäßrigen
Lösung von Phosphorsäure erhalten.
Die Zusammensetzung dieser wäßrigen Lösung von Phosphorsäure war 15,2 ·/, P2O6 und 0,0005 °/0 Titan
(berechnet als TiO2). Dies entspricht 0,0033 Teilen Titan (berechnet als TiOj) auf 100 Teile P2O6.
Die wäßrige Lösung von Phosphorsäure, die so erhalten wurde, wurde konzentriert, um 85°/oige Phos- j
phorsäure zu erhalten. Diese war voll geeignet als industrielle Phosphorsäure und zeigte keinen Niederschlag während der Konzentrationsschritte.
Auf 1000 ml durch Naßverfahren hergestellte Phosphorsäure wurden wie im Vergleichsbeispiel 3 16,1 g
Eisenchlorid (FeCl2 ■ 4H2O Kristalle) hinzugefügt und
darin durch 30 Minuten langes Umrühren gelöst. 15 ml 30"/^gCS H2O2 wurde dann hinzugefügt, um das
zweiwertige Eisen ganz zu oxydieren. Durch diesen Vorgang wurde das zweiwertige Eisen in ein dreiwertiges Eisen umgewandelt. Das Gewichtsverhältnis
von Eisen zu Titan (berechnet als TiO2) in der Phosphorsäure betrug 100.
Daraufhin wurde eine Vielstufen-Gegenstromextraktion mit Isoamylalkohol als Extraktionsmittel in einem
Extraktionsgerät mit Misch- und Absetzteil durchgeführt. Dabei wurden 8400 ml Extraktionsphase erhalten. Anschließend wurde diese Extraktionsphase
kontinuierlich im Gegenstrom mit 1300 ml reinem Wasser behandelt. Dabei wurden 1800 ml einer wäßrigen Lösung von Phosphorsäure erhalten.
Die Zusammensetzung dieser wäßrigen Phosphorsäurelösung war: 14,10J0 P2O5 und 0,0004°/0 Titan
(berechnet als TiO2). Dies entspricht 0,0028 Teilen
Titan (berechnet als TiO2) auf 100 Teile P2O5.
Die wäßrige Lösung von Phosphorsäure, die so erhalten wurde, wurde konzentriert, um 85°/oige Phos-'
phorsäure zu erhalten. Sie war voll für industrielle;
Phosphorsäure geeignet und wies während der Konzentrationsschritte keine Ausfällungen auf.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von titanfreier Phosphorsäure aus roher, insbesondere nach dem
Naßverfahren gewonnener Phosphorsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure mit einer Fe3+-Ionen erzeugenden Verbindung
versetzt wird, anschließend mit einem aliphatischen Alkohol mit 4 bis 6 C-Atomen oder einem
Gemisch derartiger Alkohole extrahiert wird und nach Trennen der wäßrigen Phase von der Extraktionsmittelphase die titanfreie Phosphorsäure
aus letzterer durch Strippen mit Wasser abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Fc8+ zu
TiO2 größer als 20 eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Säure als Fe(II)-Verbindungen
Fe(II)-Salze, FeO oder Eisenpulver zugesetzt werden und die Fe*+-Ionen durch Oxydation in Fe8+-
lonen übergeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Säure anorganische Fe(III)-Salze, Fe(II)-Salze, Eisenoxyde oder
Eisenpulver zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aliphatische Alkohol
n-Butanol ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aliphatische Alkohol IsoAmylalkohol ist.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung von Fe(H)-Salzen, FeO oder Eisenpulver Luft als Oxydationsmittel verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung von Fe(H)-Salzen, FeO oder Eisenpulver Wasserstoffperoxyd
als Oxydationsmittel verwendet wird.
309 629/459
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP7138966 | 1966-10-31 | ||
DET0035156 | 1967-10-31 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1667746B1 DE1667746B1 (de) | 1971-12-23 |
DE1667746C true DE1667746C (de) | 1973-07-19 |
Family
ID=
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