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Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten und Stückigmachen von druckpla@tischem,
feinteiligem Gut auf einem Walzwerk Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und
Vorrichtungen zum Verdichten und Stückigmachen von druckplastischem, feinteiligem
Gut auf einem Walzwerk.
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Es ist an sich bekannt, Walzwerke für den bezeichneten Zweck zu verwenden.
Ein Walzwerk zum Verdichten von Salzen ist unter anderem in der deutschen Patentschrift
... (Pat.Anm.K 54 122 IVa/121) beschrieben. Auf derartigen Walzwerken werden vorzugsweise
trockene Salze unter hohem PreBdruck zu SchAlpen sehr hoher Festigkeit verarbeitet.
Die hohe Verformungsarbeit wird dabei in Wärme umgesetzt. Zur Vermeidung einer unzulässigen
Erwärmung der Walzen werden diese mit Wasser gekühlt.
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Xenn Salze mit hbherem Feuchtigkeitsgehalt verarbeitet werden sollen,
liegt der Preßdruck und damit die Wärmeentwicklung wesentlich niedriger, jedoch
sind die Walzenoberflächen durch Korrosion gefährdet, auch ist die Adhäsion so groß,
daß das Gut auf den Walzen haften bleibt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden,
nach dom druokplastisches, feinteiligea Gut auch bei Vorhandensein von Feuchtigkeit
zu SchUlpen mit ausreichender Festigkeit verarbeitet werden kann, ohne daß die Walzen
sich stark erwärmen, duroh
Korrosion angegriffen werden oder Anbackungen
aufweisen. Das Verfahren soll auch Anwendung finden zum Verdichten von Gemischen
verachiedener Stoffe, wie beispielsweise in der Kunstdungerindustrie oder von Stoffen,
bei deren Verarbeitung unter höheren DrUcken chemische Reaktionen eintreten.
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Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß das Gut zwischen zwei endlosen
Bändern durch den Walzenspalt geführt wird. In Ausgestaltung des Lösungsgedankens
ist vorgesehen, eines der Bander 80 ZU führen, daB es als Pörderband in an sich
bekannter Weise wirkt und das zu verarbeitende Gut dem Walzenspalt zuführt. Weiterhin
ist vorgesehen, das Gut zwischen den Bändern nacheinander mehrere Walzenspalte durchlaufen
zu lassen. Während sich das Gut auf einem Band oder auch zwischen zwei Bändern,
d. h. vor oder hinter dem Walzenspalt bzw. zwischen zwei aufeinanderfolgenden Walzenspalten
befindet, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung Wärme und/oder Feuchtigkeit
zugeführt oder entzogen werden.
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Hach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Verdichtung in einer
oder mehreren Stufen zwischen den Walzen, wobei eine Art Versehweißung der Kornoberflächen
eintritt, die zur Bildung von Schtilpen ausreichender Festigkeit führt. Zur weiteren
Erhöhung der Sohülpenfestigkeit wurde vorgesehen, das Gut nach dem Preßvorgang abzulagern.
Hierbei tritt die sogenannte Salzbrüokenbildung, d. h. der Ubergang der freien Feuchtigkeit
in das Kristallwasseraystem sin, was eine beträchtliche Verfestigung der SohUlpen
zur Folge hat und diese zur weiteren Verarbeitung su Granulaten besser geeignet
macht.
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Walzwerke zur Durchführung des Verfahrens sollen erfindungsgemäß durch
zwei endlose, die Walzen umschlingende Bander und Rollen zur Spannung und Führung
der Bänder gekennzeichnet sein. Vorrichtungen an sich bekannter beliebiger Art zur
Erwärmung, KUhlung oder Befeuchtung des vor und/oder hinter einem Walzenspalt auf
einem Band befindlichen Gutes können in Ausgestaltung der ER-findung im Bereich
der Bänder angebracht werden. Da der Preßvorgang bei verhältnismäßig niedrigen Drücken
vor sich geht, können außer Stahl-oder Metallbändern auch solche aus Gummi, Kunststoff
oder einer Kombination geeigneter Stoffe Verwendung finden.
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Die Bander unterbinden eine direkte Berührung des Gutes mit den Walzen
und schützen diese so vor Korrosion. Die bei der Verdichtung freiwerdende Wärme
wird zum Teil von den Bändern aufgenommen und während ihres Umlaufes wieder abgegeben.
Die Erwärmung der Walzen hält sich dabei in geringen Grenzen, so daß eine besondere
Kühlung nicht notwendig ist. Schülpen, die infolge Ad-@ häsion an einem Band haften,
werden am Walzwerksauslauf oder im Bereich der Spann- oder Führungsrollen infolge
Anderung der BandkrUmmung, bei elastomerem Bandmaterial auch infolge elastischer
Verformung der Bandoberfläche, abgeworfen. Besondere Abstreifer, wie bei Feuchtwalzverfahren
üblich, werden nicht benUtigt.
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In den Zeichnungen werden Beispiele für erfindungsgemäße Walzwerke
in schematischer Darstellung gezeigt.
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Fig. 1 zeigt ein Walzwerk mit einem Walzspalt Fig. 2 zeigt ein Walzwerk
mit zwei Walzenspalten.
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Gleiche Bestandteile tragen in beiden Zeichnungen gleiche Bezugsziffern.
Das
zu verarbeitende Gut wird mittels einer Aufgabevorrichtung 1 dem Walzenspalt zugeführt
oder mittels einer ähnlichen Aufgabevorrichtung 2 auf eines der Bänder 3, 4 aufgegeben.
Bei Aufgabe auf ein Band kann in bekannter Weise eine genaue Dosierung und gleichmäßige
ZufUhrung des Gutes erzielt werden. Mittel zur Befeuchtung 5, Erwärmung 6 oder Kiihlung
7 können im Bereich der Bander 3, 4 angebracht werden. Gemäß Fig. 1 fallen die Schülpen
9 ab, nachdem das Gut den Spalt zwischen dem Walzenpaar 9, 10 passiert hat. An den
Bander 3, 4 haftengebliebenes Schülpen werden im Bereich der Spannrollen 11 infolge
starker Xnderung der BandkrUmmung abgeworfen. Vorzugsweise wird ein Stetigförderer
12 vorgesehen, der die Schülpen zur Zwischenlagerung bringt oder ein ausreichendes
Fassungsvermögen hat, um die Schülpen während ihrer Durchlaufzeit auszuhärten. Bei
ihrem Umlauf werden die Bänder 3, 4 über Führungsrollen 13 geführt. Gemäß Fig. 2
durchlauft das Gut zwischen den Bändern 3, 4 zwei Walzenspalte zwischen den Walzenpaaren
14, 15 und 16, 17. Es können auch mehr als zwei Walzenpaare vorgesehen werden, wobei
sich in jedem Fall die Spaltdicke stufenweise vermindert..
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Vorteilhaft ist bei den erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen,
im Gegensatz zu bekannten Granulier-und Pelletisiervorgängen, die kontinuierliche
Arbeitsweise. Weiter ist von großer Bedeutung, daß die Walzen weder durch Korrosion
noch durch Eroaion beansprucht werden, also nicht aus hochwertigem Material bestehen
müssen. Bei der Auswahl des Bandmaterials gibt es weitaus mehr und günstigere Möglichkeiten,
wobei unter vielen anderen auf kunststoffbeschichtete Stahldraht-oder Glasfasergute
hingewisen
sei. Solche Gurte können wegen ihrer strukturierten Oberfläche
den Walzeneinzug verbessern, so daß mit kleinerem Walzendurohmesser gearbeitet werden
kann. Die unter Umstanden größere Adhäsion zwischen Band und Gut ist ohne Nachteil
in Kauf zu nehmen, da anhaftende Schülpen und Gutteilchen durch entsprechende Wahl
der Walzen-und Rollendurchmesser und deren sinngemäße Anordnung, wie beispielsweise
in Fig. 1 gezeigt, sicher abgeworfen werden.
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Weitere Vorteile ergeben sich durch die Auagestaltung eines der Bander
3, 4 als Förderband. Das auf dem Band befindliche Gut kann auf einfache Weise, z.
B. durch Befeuchtung, Bestrahlung oder Belüftung behandelt oder auch zur Nachhärtung
zwischongelagert werden.
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Die erzeugten Schülpen sind von gleichmäßiger Dicke und Festigkeit
und fUr die Zerkleinerung auf gleichmäßige Körnungen sehr gut geeignet.