DE4334405C2 - Transportvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportvorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.

Derartige Transportvorrichtungen werden beispielsweise bei der Verarbeitung von fließfähigem Material verwendet, das durch Kühlung oder durch Wärmezufuhr in einen verfestigten Zustand überführt werden kann und mit Hilfe einer Aufgabevorrichtung, beispielsweise einer Granuliervorrichtung oder anderer Vorrichtungen, tropfenförmig, streifenförmig oder in Form eines Filmes an einem Aufgabeende auf ein Transportband aufgegeben und an einem Abgabeende von diesem Transportband, beispielsweise durch Abstreifen oder durch Verformen des Transportbandes entfernt werden kann.

Bei der Verarbeitung von schmelzflüssigem Material muß die Transportvorrichtung als Kühlvorrichtung ausgebildet sein, um ein Erstarren des auf das Transportband aufgegebenen Materials zu bewirken, während bei anderen fließfähigen Materialien durch Wärmezufuhr über das Transportband beispielsweise eine Reaktion, eine Polymerisation oder dergleichen ausgelöst und durchgeführt wird, um eine Verfestigung des Materials zu bewirken.

In Abhängigkeit von dem Materialeigenschaften und der Dicke des Materials auf dem Transportband kann eine relativ große Länge des Transportbandes erforderlich sein, um durch Wärmezu- oder Abfuhr eine ausreichende Verfestigung des Materials zu erreichen, damit das Material problemlos von dem Transportband abgestreift werden kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Aufgabevorrichtung, beispielsweise eine Granuliervor­ richtung, eine hohe Betriebsleistung aufweist, d. h. eine große Menge des Materials pro Zeiteinheit verarbeitet. Derartig lange Transportbänder sind nicht nur in ihrer Herstellung kostspielig, sondern benötigen auch einen erheblichen Umfang an Betriebs­ fläche, die in vielen Fällen nicht zur Verfügung steht oder zu kostspielig ist.

Aus der DE-Z.: "Sandvik Anlagen zum Kühlen und Verfestigen", Sandvik Process Systems GmbH, Fellbach/Stuttgart, Veröffent­ lichungsdatum 5/89, ist eine Transportvorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei dem zwei Kühlbänder übereinander angeordnet sind und das zu transportierende Material in Kontakt mit diesen Kühlbändern eingeleitet wird, 50 daß durch die gleichzeitige Beaufschlagung des Materials von beiden Seiten eine höhere Kühlleistung erzielt wird. Die beiden Kühlbänder haben eine geradlinige Transportrichtung.

In der CH 399 303 sind schräg verlaufende Transportbänder beschrieben, zwischen denen das Material transportiert wird.

Der DE 33 22 428 C2 sind zwei Transportbänder zu entnehmen, zwischen denen Ringe mäanderförmig durch ein Reinigungsbad geführt werden.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Transportvorrich­ tung der eingangs genannten Art zu schaffen, die kostengünstig ist und eine geringe Grundfläche sowie eine kürzere Förderlänge beansprucht.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei der Transportvorrichtung gemäß der Lösung wird die Wärme­ übertragung stark vergrößert, da beide Transportbänder von der dem Material abgewandten Seite aus mit gasförmigen oder flüssigen Medien oder auf andere Weise beheizt oder gekühlt werden können, und weiterhin ist es möglich, zumindest einen großen Teil des Transportbereiches vertikal, geneigt oder sogar mäanderförmig zu gestalten, da das zu verarbeitende Material zwischen den beiden Transportbändern eingeklemmt ist und sich nicht von einem Transportband trennen kann. Durch diese Ausge­ staltung der Transportvorrichtung ist eine beträchtliche Einsparung an Betriebsfläche möglich, da in der Höhe zumeist erheblicher Raum kostengünstig zur Verfügung steht.

Weiterhin drückt das weitere Transportband gegen die Oberseite des auf dem ersten Transportband befindlichen Materials, so daß beispielsweise bei tropfen- oder streifenförmig auf das erste Transportband aufgegebenem Material verhindert wird, daß einzelne Materialabschnitte ineinanderlaufen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Transportvorrichtung in Form einer Kühlvorrichtung,

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform der Transportvorrichtung.

In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform der Transportvorrichtung in Form einer Kühlvorrichtung gezeigt, die ein erstes als Kühlband ausgebildetes Transportband 2 aufweist, das um zwei in der gleichen Höhe angeordnete erste und zweite Umlenkeinrichtun­ gen 3, 7 sowie um eine dritte untere Umlenkeinrichtung 8 gelegt ist, so daß das in Richtung des Pfeils U umlaufende Kühlband 2 einer im wesentlichen dreieckförmigen Bahn mit einem ersten im wesentlichen horizontalen Abschnitt 16 und einem unter einem Winkel gegenüber der Horizontalen geneigten Abschnitt 17 folgt.

Benachbart zu der ersten Umlenkeinrichtung 3 ist eine Aufgabeeinrichtung 1 für das zu verarbeitende Material, beispielsweise in Form einer Granuliervorrichtung oder einer anderen Vorrichtung angeordnet, die das zu verarbeitende Material in Form von Tropfen, Streifen oder Filmen auf das erste Kühlband 2 aufgibt, wobei bei der dargestellten Ausführungsform dieses Material in Form von Pastillen 11 auf dem Kühlband 2 abgelegt wird.

Am Ende des horizontalen Abschnittes 16 und im Bereich der in Umlaufrichtung des Kühlbandes 2 auf den Aufgabebereich folgenden zweiten Umlenkeinrichtung 7 ist zu diesem ersten Kühlband 2 ein zweites ebenfalls ein Kühlband bildendes Transportband 5 parallel geführt. Dieses zweite Kühlband 5 läuft um vierte, fünfte und sechste Umlenkeinrichtungen 6, 9 bzw. 10 um, wobei die Führung dieses zweiten Kühlbandes 5 derart ist, daß es sich parallel mit einstellbarem Abstand zu dem ersten Kühlband 2 erstreckt und vorzugsweise dieses erste Kühlband 2 mit den darauf befindlichen Pastillen 11 im Bereich der zweiten Umlenkeinrichtung 7 des ersten Kühlbandes 2 mit umschlingt, so daß selbst bei einem geringen Anhaften der Pastillen 11 auf dem ersten Kühlband 2 eine Trennung dieser Pastillen von dem ersten Kühlband aufgrund der Verformung des Kühlbandes im Bereich der Umlenkeinrichtung 7 verhindert wird.

Da die Pastillen im Bereich des unter einem Winkel angeordneten Abschnittes 17 der beiden Kühlbänder zwischen den Kühlbändern 2, 5 eingeschichtet sind, besteht auch in diesem Bereich keine Gefahr einer Trennung der Pastillen von dem Kühlbändern. Am Ende des unter einem Winkel verlaufenden Abschnittes 17 der beiden Kühlbänder werden die Pastillen mit Hilfe von Abstreifern 18, 19 von den beiden Kühlbändern abgestreift und in einem nur schematisch angedeuteten Sammelbehälter gesammelt.

Beide Kühlbänder 2, 5 sind bei der soweit beschriebenen Ausführungsform mit Kühleinrichtungen 4 versehen, die nur schematisch angedeutet sind und beispielsweise die im Bereich des Abschnittes 16 des ersten Kühlbandes 2 angedeutete Form aufweisen können, d. h. sie weisen Sprühdüsen 14 auf, die einen Wasser- oder Gasstrahl gegen die von den Pastillen 11 abgewandte Seite des Kühlbandes lenken, wobei bei Verwendung eines flüssigen Kühlmediums dies in einer Auffangwanne 15 gesammelt werden kann. Selbstverständlich sind für die Ausgestaltung dieser Kühleinrichtung beliebige, dem Fachmann bekannte Formen verwendbar.

Diese Ausführungsform ist damit zum Abtransport von mit der Aufgabevorrichtung 1 auf das erste Kühlband 2 aufgegebenem schmelzflüssigem Material ausgebildet, d. h. von Material, das bei Temperatur zumindestens zähflüssig ist und dann auf dem Kühlband erstarrt.

Andere mit derartigen Aufgabevorrichtungen zu verarbeitende Materialien sind zunächst fließfähig; durch Wärmezufuhr kann in diesem Material eine Reaktion, eine Polymerisation oder dergleichen hervorgerufen werden, was zu einer Verfestigung des Materials führt. In diesem Fall sind die Transportbänder 2, 5 als Heizbänder ausgebildet und die Kühlvorrichtungen 4 zumindestens über einen Teil der Länge der Abschnitte 16, 17 durch Heizvorrichtungen ersetzt.

In Fig. 1 umschlingt das zweite Kühlband 5 einen Teil der zweiten Umlenkeinrichtung 7 für das erste Kühlband 2. Wenn die Pastillen sehr gut an dem Kühlband anhaften, so daß keine Gefahr einer Trennung zwischen den Pastillen und dem Kühlband aufgrund der Verformung des Kühlbandes besteht, so kann die Umlenkrolle 9 für das zweite Kühlband 5 entfallen und das zweite Kühlband kann direkt ausgehend von der Umlenkeinrichtung 6 in den Bereich 17 der beiden Kühlbänder und dann zur Umlenkeinrichtung 10 geführt werden. Die Länge des horizontalen Abschnittes 16 des ersten Kühlbandes 2 hängt von der Erstarrungsgeschwindigkeit des schmelzflüssigen Materials ab, das in Form der Pastillen 11 oder auch in Form von Streifen oder Filmen auf das Kühlband 2 abgegeben wird. Wenn diese Erstarrungsgeschwindigkeit sehr hoch ist, so kann die Länge des Abschnittes 16 wesentlich verkürzt werden, gegebenenfalls bis zu dem in Fig. 2 dargestellten Extremfall, in dem dieser horizontale Bereich fast auf Null verringert ist.

Durch die beidseitige Kühlung (oder Erwärmung) des Materials zwischen den beiden Transportbändern 2, 5 wird die erforderliche Transportbandlänge stark verkürzt, so daß sich ein verringerter Raumbedarf ergibt.

Dadurch, daß ein Teil der für die Kühlung (oder Erwärmung) erforderlichen Transportbandstrecke bei der Ausführungsform nach Fig. 1 unter einem Winkel zur Vertikalen angeordnet ist und unter dem ersten Abschnitt 16 verläuft, ergibt sich eine weitere Verringerung der horizontalen Abmessungen der gesamten Kühlvorrichtung, so sich eine erhebliche Einsparung an Betriebsfläche ergibt.

Es wäre sogar denkbar, das zweite Transportband 5 so zu führen, daß es auch um die dritte Umlenkeinrichtung 8 des ersten Transportbandes 2 herumläuft und sich über einen Teil des vertikalen Abschnittes des ersten Transportbandes 2 zwischen den Umlenkeinrichtungen 3 und 8 erstreckt, falls die in Fig. 1 dargestellte Länge der ausgenutzten Transportbandabschnitte zu gering ist, um eine ausreichende Kühlung oder Erwärmung des Materials zu erreichen.

Auch eine mäanderförmige Führung der beiden zusammenwirkenden Transportbänder ist möglich.

Wie bereits erwähnt, ist in Fig. 2 eine Ausführungsform der Kühlvorrichtung dargestellt, bei dem das erste Kühlband 22 einen auf ein Minimum verringerten horizontalen Bereich aufweist und direkt um eine obere Umlenkeinrichtung 23 und eine untere Umlenkeinrichtung 28 geführt ist. Das zweite Kühlband 25 ist ebenfalls um eine obere Umlenkeinrichtung 29 und eine untere Umlenkeinrichtung 30 derart geführt, daß die beiden Kühlbänder 24, 25 beide einen vertikalen Abschnitt 27 aufweisen, in dem die beiden Kühlbänder durch einen der gewünschten Höhe der Pastillen 11 entsprechenden Abstand voneinander getrennt sind und durch jeweils an ihren von dem Material abgewandten Außenseiten angeordnete Kühleinrichtungen 24 gekühlt sind. Die beiden Kühlbänder 22, 25 laufen wiederum in Richtung der Pfeile U um.

Die Pastillen durchlaufen nach der Aufgabe aus der nur als Beispiel dargestellten Aufgabevorrichtung in Form einer Granuliervorrichtung 1 einen kurzen Umfangsabschnitt 26 der oberen Umlenkeinrichtung 23, bevor sie mit dem zweiten Kühlband 25 in Eingriff kommen und zwischen diesen beiden Kühlbändern nach unten laufen, wo sie wiederum im Bereich der unteren Umlenkeinrichtungen 28, 30 durch in Fig. 2 nicht dargestellte Abstreifer von den Kühlbändern getrennt werden. Die Ausführungsform nach Fig. 2 eignet sich insbesondere für ein Material, das spontan kristallisiert und eine gute Bandhaftung aufweist. Bei dieser Ausführungsform nach Fig. 2 ist die erforderliche Betriebsfläche für die Kühlvorrichtung auf ein Minimum verringert, wobei die Tatsache ausgenutzt wird, daß in den meisten Betriebs räumen eine relativ große Raumhöhe zur Verfügung steht.

Wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist es auch bei der Ausführungsform nach Fig. 2 möglich, die Kühlvorrichtungen zumindestens über einen Teil der Länge der Abschnitte 27 der Transportbänder 22, 25 durch Heizvorrichtungen zu ersetzen, wenn das zu verarbeitende Material zu seiner Verfestigung zumindestens anfänglich einer Wärmezufuhr bedarf.

Obwohl in den Fig. 1 und 2 lediglich zwei mögliche Arten der Führung der Transportbänder dargestellt sind, ist es zu erkennen, daß durch die parallele Führung der Transportbänder zumindest in bestimmten Bereichen ein nahezu beliebiger Bahnverlauf dieser beiden Transportbänder verwendet werden kann.

Claims (3)

1. Transportvorrichtung zum Abtransport von von einer Aufgabevorrichtung (1), insbesondere einer Granuliervorrichtung, verarbeitetem fließfähigem Material mit einem ersten um Umlenkeinrichtungen umlaufenden Transportband (2; 22), das eine Aufgabestelle aufweist, auf der das Material (11) tropfen-, streifen- oder filmförmig aufgegeben wird, und das ein Abgabeende aufweist, von dem das Material nach Verfestigung abgenommen wird, und mit Temperiereinrichtungen (4; 24) zur Kühlung und/oder Beheizung des ersten Transportbandes (2; 22), zu dessen einem Teil sich nach der Aufgabestelle und vor der Abgabe beabstandet ein synchron zu dem ersten Transportband umlaufendes weiteres Transportband (5; 25) erstreckt, das einen Kontakt des Materials mit den beiden Transportbändern gewährleistet, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand von der Aufgabestelle zur Kontaktstelle des Materials (11) mit dem weiteren Transport­ band (5; 25) aufgrund der bereits erfolgten nur teilweisen Verfestigung des Materials verhindert, daß durch das weitere Transportband (5; 25) einzelne Materialabschnitte ineinanderlau­ fen und daß das Material unter einem Winkel von 90° und mehr zur Transportrichtung des fließfähigen Materials eingeklemmt von beiden Transportbändern (2; 22, 5; 25) transportiert wird.

2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Transportband (5) zumindest einen Teil der Umlenkeinrichtung (7) des ersten Transportbandes (2) umschlingt.

3. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Transportbänder (2; 22/5; 25) einen einstellbaren Abstand voneinander aufweisen.