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Die Erfindung befaßt sich mit dem Isolieren dünner elektrischer Leiter,
insbesondere extrem dünner Kupferleiter, mit Polyäthylen -oder Polypropylen, wie
es beispielsweise in der deutschen Auslegeschrift 1204 723 beschrieben ist.
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An sich ist es üblich, zur Isolierung elektrischer Leiter den zu isolierenden
Leiter mit Hilfe eines Extruders mit dem Kunststoff zu umspritzen. Dieses Verfahren
führt zu Schwierigkeiten, wenn der Durchmesser des zu isolierenden _ Leiters und
damit die Isolierwandstärke einen bestimmten Wert unterschreitet. Beispielsweise'
ist es mit den üblichen Extrudern nur unter -großen Schwierigkeiten möglich, Isolierwandstärken
unter 0,2 mm herzustellen.
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Bei dem in der de' ntsdTien Auslegeschrift 1204 723 beschriebenen
Verfahren wird das Polyäthylen oder das Polypropylen auf den Leiter aus `einer wäßrigallcoholischen
Dispersion-thixotroper Struktur-aufgebracht, die als feste Phase das Polyäthylen-
oder das Polypropylen in feinpulvrigem Zustand enthält und deren Viskosität an der
Austrittsstelle des Leiters aus der Dispersion mechanisch herabgesetzt wird; anschließend
durchläuft der mit einem Überzug aus dem pulverförmigen thermoplastischen Kunststoff
versehene Leiter einen oder mehrere beheizte Öfen, in denen das Dispersionsmittel
entweicht, während das auf dem Leiter verbleibende Pulver sintert und zu einem homogenen
Ü'berzug verschmilzt. Mit diesem bekannten Verfahren können Isolierungen mit einer
Wandstärke im Bereich von 60 bis 250 jm in einem einzigen Durchgang auf den Leiter
aufgebracht werden. Es lassen sich also Isolierungen mit Wandstärken herstellen;.
die: sich-. mii Hilfe -von Extrudern in einer derart dünnen Wandstärke nur mit großem
Aufwand in hinreichendem Maße zentrisch aufspritzen lassen. Besondere Schwierigkeiten
macht in dieser Hinsicht beispielsweise die Isolierung von Kupferdrähten mit 0,3
mm Durchmesser, wie sie für Ortskabeladern benötigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nach einem derartigen -Verfahren
mit Polyäthylen oder Polypropylen isolierte Leiter zu kennzeichnen. ' Die Erfindung
geht aus von einem- Verfahren zum Isolieren dünner elektrischer Leiter, insbesondere
extrem dünner Kupferleiter, mit Polyäthylen oder Polypropylen mit Hilfe einer wäßrig-alkoholischen
Dispersion thixotroper Struktur; die als feste Phase Polyäthylen oder Polypropylen
in feinpulvrigem Zustand enthält und deren Viskösität an der Austrittstelle des
Leiters aus der Dispersion mechanisch herabgesetzt wird, worauf der mit einem Überzug
aus dem Polyäthylen oder Polypropylenpulver versehene Leiter mehrere beheizte Öfen
durchläuft, in denen-4.hspersionsmittel-entweicht, während das auf dem Leiter verbleibende
Pulver sintert und zu einem homogenen Überzug verschmilzt. Gemäß der Erfindung wird
die Isolierung in mehreren Durchläufen auf den Leiter aufgebracht; vor dem letztmaligen
Durchlauf durch die thixotrope Polyäthylen- oder Polypropylendispersion wird der
Leiter beispielsweise durch Aufspritzen mit der Kennzeichnung dienenden Symbolen
versehen. Auf diese Weise wird eine aufwendige Vorbehandlung, wie sie sonst zur
Kennzeichnung von mit apolaren Stoffen wie Polyäthylen oder Polypropylen isolierten
Leitern notwendig ist, vermieden. Das Verfahren nach der Erfindung gewährleistet
eine abriebfeste Kennzeichnung polyäthylen- oder polypropylenisolierter Leiter,
und zwar auch dann, wenn es sich um Leiter dünnen oder extrem dünnen Querschnittes
handelt.
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Wird z. B. die Aderisolierung in zwei Durchläufen hergestellt, so
wird die Kennzeichnung der Ader zwischen dem ersten und dem zweiten Durchlauf vorgenommen.
Die Erfindung macht von der Tatsache Gebrauch, daß bei dem angewendeten Verfahren
unter Verwendung einer thixotropen Polyäthylen-oder Polypropylendispersion die einzelnen
Schichten der Isolierung in verhältnismäßig dünner Stärke aufgebracht werden, so
daß eine einzelne Schicht noch hinreichend durchsichtig oder durchscheinend ist,
um die zur Kennzeichnung der Aderisolierung aufgebrachten Symbole erkennen zulassen.
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Die zur Kennzeichnung der Ader benutzte Druckfarbe oder Farblösung
wird beim Verfahren nach der Erfindung zwischen zwei Schichten aus Polyäthylen oder
Polypropylen eingebracht, so daß die kennzeichnenden Symbole abriebfest auf -der
Isolierung aufgebracht sind. Das Aufbringen der die Kennzeichnung bildenden Symbole,
beispielsweise in Form von Ringen, Punkten, Strichen, Zahlen oder Buchstaben, kann
in an sich bekannter Weise durch Aufsprühen, wobei gegebenenfalls Masken verwendet
werden, oder auch durch Bedrucken, insbesondere mit getränktem Filz enthaltenden
Druckeinrichtungen, durchgeführt werden.
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Soll die zu kennzeichnende Aderisolierung eingefärbt werden, so empfiehlt
es sich, der bei den ersten Durchläufen verwendeten Dispersion ein- entsprechendes
Farbmittel zuzusetzen, während die nach der Kennzeichnung der Aderisolierung beim
letzten Durchlauf verwendete Dispersion farblos oder hellfarben ist.
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Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich besonders für Leiter
mit einer Polyäthylenisolierung. Hierbei kann sowohl Hochdruckpolyäthylen als auch
Niederdruckpolyäthylen in feinpulvriger Form benutzt werden; eine maximale Teilchengröße
von etwa 50 #tm sollte nicht überschritten werden.
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Mit Rücksicht auf den in,. den Ofenzonen erfolgenden thermischen Abbau
empfiehlt es sich, das Polyäthylenpulver mit etwa 0,5 bis 3 % an sich bekannter
Stabilisatoren zu stabilisieren. Zur praktischenDurchführung empfiehlt sich eine
wäßrig-alkoholische Dispersion mit einem Festkörpergehalt von 25 bis 45% Polyäthylen.
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In an sich bekannter Weise empfiehlt es sich weiterhin, dem Dispersionsmittel
Netzmittel in einer Menge von 0,2 bis 5 %, gerechnet auf den Festkörpergehalt der
Dispersion, zuzusetzen, welche die Oberflächen- und Grenzflächenspannung zwischen
dem Dispersionsmittel und dem pulverförmigen Polyäthylen bzw. dem zu isolierenden
elektrischen Leiter herabsetzen. Als Netzmittel können nichtiogene Netzmittel verwendet
werden, damit die elektrischen und dielektrischen Eigenschaften des fertig isolierten
Leiters nicht verschlechtert werden. Als besonders vorteilhaft haben sich Netzmittel
mit einer Polyglycolkette von 5 bis 15 Molekülen Äthylenoxyd erwiesen, die mit Phenolen
veräthert sind; diese Phenole sind mit aliphatischen Seitenketten von C9 bis C12
substitutiert. Statt mit substituierten Phenolen kann die Polyglycolkette auch mit
gesättigten und ungesättigten Fettalkoholen von C8 bis Cl. veräthert sein.
Ferner haben sich als Netzmittel auch Fettsäurepolyglycolester als geeignet erwiesen,
deren
Fettsäure-Komponente aus gesättigten und ungesättigten C8-
bis C.- Carbonsäuren besteht..
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Es ist aber auch möglich, in an sich bekannter Weise ionogene Netzmittel,
beispielsweise Ammoniumverbindungen, zu verwenden, die während des Sinter- und Schmelzprozesses
in den Ofenzonen thermisch zu nichtionogenen Produkten abgebaut werden. Besonders
geeignet hierfür sind die Ammomumsalze der Fett- bzw. Harzsäuren.
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Weiterhin empfiehlt es sich, der thixotropen Polyäthylendispersion
etwa 1 bis 20% höhere aliphatisch verzweigte und urverzweigte Alkohole sowie bekannte
Verdickungsmittel, wie Hydratcellulose, Methylcellulose oder Sojacithin, zuzusetzen.