DE1659608A1

DE1659608A1 - Feuerschutztuer mit metallischen Aussenschichten

Info

Publication number: DE1659608A1
Application number: DE19671659608
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dr Breu; Friedhelm Gaertner; Rudolf Dr Gaeth; Bernhard Dr Schmitt; Fritz Dr Stastny
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1967-12-20
Filing date: 1967-12-20
Publication date: 1971-10-21
Also published as: DE1659608B2; GB1240507A; FR1595415A; DE1659608C3; US3566564A

Description

Feuerschutztür mit metallischen Außenschichten

Die handelsübliche feue-rbeständige bzw.·- feuerhemmende Stahl- ^ tür besteht im wesentlichen aus zwei 1,5 mm dicken Feinblechen, die zu einem Türkasten von mindestens etwa 48 mm Gesamtdicke zusammengefalzt sind. In den Türkasten ist eine Dämmstoff schicht, z. B-. aus Mineralfasern oder-gebrannten Kieselgurplatten, eingelegt. Bei der Einwirkung hoher Temperaturen, wie sie. bei einem Brand auftreten, zeigt sich, daß derartige Türkonstruktionen"nur in der Fläche eine hinreichende Widerstandsfähigkeit aufweisen, während an den Händern infolge starken Verzuges des Türkastens beträchtliche

Öffnungen zwischen dem Türblatt und der Zarge e-nt stehen. Durch ~ diese Offnungen treten Hitze, Flammen und Rauchgase in die benachbarten Räume und tragen so zu der Ausbreitung eines Brandes bei. Hierdurch wird die dem Brande abgekehrte überfläche des Türblattes frühzeitig stark erhitzt. Dieser Nachteil tritt besonders dann auf, wenn die Bandseite der Türe einem Brand ausgesetzt ist.

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Die Konstruktion einer mit Hilfe -von metallischen werkstoffen hergestellte Feuerschutztüre, die sich bei Hitzeeinwirkung nicht verzieht, stellt ein bisher noch nicht gelöstes Problem dar.

Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgäbe zugrunde, Feuerschutztüren mit metallischen Außenschichten zu schaffen, die sich bei Hitzeeinwirkung nicht verziehen.

Es wurde nun -gefunden, daß diese Aufgabe bei i'euerschutztüren mit metallischen Außenschichten gelost v/erden kann, wenn innerhalb eines Türblattrahmens· versteifend wirkende Innenlagen angeordnet sind, Rahmen und Innenlagen mit zumindest einer thermisch isolierenden Innenschicht und dann mit der metallischen Außenschicht abgedeckt sind, wobei die Außenschicht mit der ihr benachbarten Innenschicht in der weise verbunden ist, daß der Verbund bei Hitzeeinwirkung aufgehoben wird.

Als metallische Außenschichten kommen Schichten aus Stahlblechen oder Aluminium-Platten infrage. Das Material des Rahmens besteht vorzugsweise aus einem nicht brennbaren Material, z. B.. stäben aus zementgebundenem Asbest. Als versteifend wirkende Innenlagen können die bei Sperrholztüren üblichen Waben oder Stege, die z. B. aus Pappe oder Holzwerkstoffen bestehen, verwendet werden. Die Isolierschichten sollen vorteilhaft neben ihrer isolierenden Wirkung auch eine gute mechanische Festigkeit aufweisen. Hier kommen insbesondere

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die im Handel erhältlichen Platten aus zementgebundenem Asbest in Betracht» Besonders bewährt als Innenschicht hat sich eine Kombination aus- solchen zementgebundenen Asbestplatten mit an sich bekannten Alkalisilikatplatten, die fasern und Wasser enthalten. Diese Alkalisilikat platten haben die Eigenschaft, bei 'Temperaturen oberhalb 250 C zu einer mechanisch stabilen Schicht aufauschäumen, wodurch sie eine hervorragende thermisch isolierende Wirkung annehmen. Diese Platten enthalten, bezogen auf. das in ihnen enthaltene wasserfreie Alkalisilikat, 0,5 bis 60 Gew.^ Fasern jjnd 20, bis 70 Sew.^c/& Wasser. Als Pasermaterial kommt insbesondere Stapelglasseide in Betracht. . - ■ .

Die Verbindung der Außen- und Innenschichten ist erfindungsgemäß so ausgebildet, daß sie bei Hitzeeinwirkung zerstört wird. Hierfür können-praktisch alle Klebstoffe auf organischer Basis verwendet werden, die bei Hitzeeinwirkung plastisch werden oder durch thermische Zersetzung ihre verbindenden Eigenschaften verlieren. Geegnet sind insbesondere organische hochpolymere oder härtbare., reaktionsfähige Verbindungen, wobei insbesondere Epoxidharze hervorzuheben sind.

Anstelle mittels eines Klebstoffes: können die Schichten auch mechanisch, z. B. mit Schrauben, Hieben und; dergleichen,, mitteinander verbunden sein. Schraubest und Hieten sin€ hte;ibei aus niedrig schmelzenden Metallen,- %., B..; Wood;fachen· Metall oder organischen Werkstoffe»;,, die. bei Hitzeeinwirkung schmelzen zersetzt werden, z. B. aus Polyamiden . he^_;es#e?li;t^r^ 109843/02 5 0

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Im Brandfalle verwirft"sich "bei den erfindungsgemäßen Metalltüren lediglich die dem Feuer zugekehrte Metallschicht, -während der übrige Teil der Türe sich nur geringfügig verzieht, so daß Hitze und Flammen nicht auf die nicht beflammte Türseite übertreten können.

Eine erfinüungsgemäße Türe ist in den Figuren 1 und 2 "beispielsweise veranschaulicht. Figur 1 stellt einen senkrechten Schnitt und figur 2 einen Schnitt in Richtung der Linie A-A dar. In beiden figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. * ⁼

Mit 1 ist der Türrahmen-aus z. B. zementgebundenem Asbest bezeichnet. Innerhalb des Rahmens ist eine Innenlage 2, bestehend aus miteinander gekreuzten Stegen aus Hartfaserplatten angeordnet. Schloßverstärkung 3 und Querriegel 4 sind aus dem gleichen Material wie das Rahmenmaterial hergestellt. Rahmen und Innenlage sind mit einer thermisch isolierenden Abdeckplatte 5 aus z. B. zementgebundenem Asbest und einer faserund wasserhaltigen Alkalisilikatplatte 6 abgedeckt. Auf dieser Platte ist mit einem in der Hitze zersetzbaren Kleber eine Abdeckplatte aus Stahlblech befestigt. Die Kanten der Tür sind mit einem U-förmigen Profil 8 aus z. B. Aluminium abgedeckt. Das Türblatt ist in eine Zarge.9 montiert, die mit einem L-Profil 10 aus Metall ausgestattet ist. In dem Profil ist eine: Leiste 11 bestehend aus mehreren Lagen -miteinander verklebter Streifen aus Aluminium und;faser- und wasserhaltigem Alkali-: silikat: eingeklebt. Der; Spalt^: zwischen Türblatt und Zarge wir?d·

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im Brandfall infolge Aufschäumen des Alkalisilikates verschlossen, so daß Hitze und Rauchgase nicht in den vom Brand abgekehrten Raum eindringen können.

Beispiel

Das Türblatt weist eine Gesamtstärke von etwa 4-0 mm, eine Höhe von 1960 mm. und eine Breite von 968 mm auf. Der 20 mm dicke und 70 mm breite Rahmen, der aus Stäben aus zementgebundenem Asbest besteht, ist mit einer 700 mm langen und 70 mm breiten Schloßverstärkung und einem waagrechten Querriegel aus dem gleichen Material versehen. Die Innenlage besteht aus in einem Abstand von 70 mm kreuzweise angeordneten 4 mm dicken und 20 mm hohen Hartfaserplattenstegen.

Der Rahmen und die Innenlage sind beidseitig mit je einer 6 mm starken Platte· aus zementgebundenem Asbest, sowie einer 1,5 mm dicken Natriumsilikatplatte abgedeckt. Die Natriumsilikatplatte weist einen Wassergehalt von 30 Gew.$ auf, das Verhältnis von Na₂0:Si0₂ beträgt 1:3,3; sie enthält ferner 120 g/m² Stapelglasseid'e und 50 g/m Rohrzucker. Sie ist durch ein eingelegtes Maschendrahtnetz mit einer Drahtstärke von 0,5 mm und einem Drahtabstand von 25 mm verstärkt. Die beiden Abdeckplatten sind im Rahmen mit Drahtklammern fixiert. Darüber befindet sich beidseitig je ein 0,5 mm dickes Stahlblech, das mit der Natriumsilikatplatte mittels eines Epoxidharzklebers fest verbunden ist. Die inneren Platten sind ebenfalls zusätzlich mit diesem Kleber verbunden.

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Die Türkanten sind mit einem U-förmigen Profil aus Aluminium (Schenkellängen je 25 mm, Rückenbreite ca. 40 mm, Profildicke 1 mm) überdeckt. Die öffnung zwischen dem Profil und den Stahlblechen ist mit Silikonkautschuk abgedichtet.

In eine Aussparung des Türblattes ist ein Blechkasten eingesetzt, in den ein einfaches Einsteckschloß montiert ist. Ferner ist das Türblatt mit zwei Bändern versehen. Die Bänder bestehen aus einer zweischenkligen Halterung, in die das Türblatt eingeschoben wird. Beide Schenkel v/erden mit je drei durch das"Türblatt gehende Schrauben verbunden.

Als Zarge dient eine handelsübliche Umfassungszarge aus Stahlblech mit einer Falztiefe von 41 mm. Im Zargenfalz wird ein L-förmiges Eisenprofil eingeschweißt, in dessen Vertiefung eine Leiste bestehend aus 3 je 40 mm breiten und 1,5 starken Natriumsilikatstreifen, deren Zusammensetzung den oben beschriebenen Platten entspricht, und zwei dazwischen geklebten 0,1 mm dicken Aluminiumfolien eingeklebt wird.

Bei einem Brandversuch nach DIN 4102, Blatt 2 (September 1965) unter Beflammung der Türe von der Bandseite v/erden in Abhängigkeit von der Prüfzeit die folgenden Ergebnisse erzielt:

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Prüf zeit	Temperatur im Brandraum	Temperatur auf der nicht beflammten Qbe fläche der Tür	1659608 Beobachtungen r- e
10 min	65O⁰C	20⁰C	das brandseitige stahl blech hat sich verworfen
20 min	800⁰C	30⁰C	das Türblatt hat. sich ZY/ischen den Bändern ca. 0,8 cm .verzogen
30 tain	850⁰C	55⁰C	10. bis 30. min
45 min	870⁰C-	85⁰C	die durch Zersetzung des Epoxidharzes gebildeten *-, Gase-dringen in den Brand raum - der Brandschutzum- leimer verschließt die Öffnungen zwischen Tür blatt und Zarge
60 min	93O⁰C	96⁰C	maximaler Verzug des Türblattes 2 cm
95 min	102C⁰C	160⁰C	die nicht beflammte Oberfläche des Türblattes wird leicht wellig
an der oberen schloß- sextigeη Ecke wird !Feuerschein sichtbar - Versuchsende

Claims

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Patentanspruch

Peuerschutztüren mit metallischen Außenschichten, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines Türblattrahmens versteifend wirkende Innenlagen angeordnet sind, Rahmen und Innenlagen mit zumindest einer thermisch isolierenden Innenschicht und dann mit der metallischen Außenschicht abgedeckt sind, wobei die Außenschicht mit der ihr benachbarten Innenschicht in der Weise verbunden ist, daß der Verbund bei Hitzeeinwirkung aufgehoben wird.

Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG-

Zeichn.

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