-
Die Erfindung betrifft ein Dämmelement zur Wärmedämmung von Gebäudefassaden, bei dem erste Befestigungsmittel zur werkzeuglosen Befestigung an einem zweiten Dämmelement vorgesehen sind, sowie zweite Befestigungsmittel zur händischen Montage an der Gebäudefassade vorgesehen sind, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
-
Dämmelemente zur Wärmedämmung von Gebäudefassaden im Zuge des Neubaus oder der Sanierung bestehender Fassaden sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Breite Verwendung finden etwa Dämmelemente aus expandiertem Polystyrol („EPS-Platten“), die an Gebäudefassaden befestigt werden und sich für einen unmittelbaren Auftrag eines Außenputzes eignen. Ein Nachteil dieser Dämmelemente sind deren vergleichsweise hohe Kosten. Zudem neigen sie aufgrund ihrer hohen Dichtheit zur Kondensatbildung am und im Dämmelement. Eine Alternative stellt etwa eine Steinwolldämmung dar, die hinsichtlich der Dämmung niedrigere Kosten verursacht, sich aber nicht zum unmittelbaren Auftrag eines Außenputzes eignet. Stattdessen sind zusätzliche Abdeckungen und dergleichen erforderlich, um ein Verputzen der Steinwolldämmung zu ermöglichen. Diese zusätzlichen Arbeitsschritte erhöhen wiederum die Kosten und heben den Kostenvorteil des Dämmmaterials auf.
-
Die
DE 20 2007 018 367 U1 beschreibt ein Fassadenelement mit einem Blechmantel, der das Isoliermaterial wie etwa PU-Schaum oder Isolierwolle umschließt.
-
Die
EP 0 035 817 beschreibt ein Fassadenelement mit zwei Abdeckplatten aus metallischem Material, wobei auf die Vorzüge einer Dampfdichtheit hingewiesen wird.
-
Die
WO 2005/038166 beschreibt ein Fassadenelement bestehend aus einer Isolierplatte und einer daran befestigten Verkleidung, wobei die Isolierplatte aus Polyurethan oder Polystyrol besteht und die Verkleidung aus PVC. Eine solche Fassadenplatte eignet sich zwar zum Auftrag eines Außenputzes, neigt aber aufgrund der hohen Dichtheit zur Kondensatbildung am und im Dämmelement.
-
Die
US 5,090,174 beschreibt ein Verkleidungsbauteil, das nicht der Wärmedämmung dient, sondern eine optisch ansprechende Verkleidung insbesondere um Gebäudeöffnungen wie Türen und Fenster ermöglichen soll. Das Bauteil besteht aus einer dünnen Metall- oder Aluminium-Schicht und einer geschäumten Schicht. Auch dieser Aufbau kann aufgrund der äußeren Metallschicht nicht verputzt werden und eignet sich somit nicht als Putzträger.
-
Die
DE 199 14 936 A1 beschreibt ein Isolierpaneel mit einer wärmedämmenden Schicht, die beidseitig von Deckschalen aus Metall geschützt sind. Auch dieser Aufbau kann somit nicht verputzt werden und eignet sich daher nicht als Putzträger.
-
Die
CN 201883640 U beschreibt ein Wärmedämm- und Lärmschutzelement für den Deckenbereich von Räumen mit einem Schichtaufbau aus einer Vielzahl an Schichten.
-
Die
CN 202164772 U beschreibt eine Verkleidungs- und Brandschutzplatte bestehend aus einer äußeren Metallplatte und einer inneren Aluminiumfolie, zwischen denen ein nichtbrennbares Material angeordnet ist.
-
Die
DE 28 27 837 betrifft eine Platte für die Herstellung der Innenhaut von zweischaligen isolierten Wänden. Die Innenhaut und die Außenhaut bestehen jeweils aus einem Metallblech. Aufgrund der äußeren Metallplatte ist wiederum kein Verputzen möglich.
-
Die
JP 2000230286 schlägt die Verwendung einer plattenförmigen Steinwolle vor, die von einer feuchtigkeitsdichten Folie abgedeckt ist, um auf diese Weise eine Brandschutzplatte bereitzustellen.
-
Es ist somit Ziel der Erfindung ein Dämmelement bereitzustellen, das einerseits einen Kostenvorteil gegenüber bekannten Dämmelementen bietet, und andererseits eine leichte und rasche Montage sowie ein leichtes Verputzen ermöglicht.
-
Diese Ziele werden durch die Merkmale von Anspruch 1 erreicht. Anspruch 1 bezieht sich auf ein Dämmelement zur Wärmedämmung von Gebäudefassaden, bei dem erste Befestigungsmittel zur werkzeuglosen Befestigung an einem zweiten Dämmelement vorgesehen sind, sowie zweite Befestigungsmittel zur händischen Montage an der Gebäudefassade vorgesehen sind. Erfindungsgemäß wird hierbei vorgeschlagen, dass eine als Putzträger für Außenputz ausgeführte Abdeckplatte mit einer fassadenzugewandten Seite und einer fassadenabgewandten Seite vorgesehen ist, wobei die fassadenzugewandte Seite mit von der Abdeckplatte abstehenden Rahmenelementen versehen ist, die mit der Abdeckplatte einen Aufnahmeraum für Dämmmaterial bilden, und die Abdeckplatte und das Dämmmaterial diffusionsoffen ausgeführt sind.
-
Das erfindungsgemäße Dämmelement vereint somit den Vorteil, hinsichtlich des verwendeten Dämmmaterials kaum Einschränkungen zu unterliegen und etwa auch die Verwendung vergleichsweise günstiger, aber nicht-fester Dämmmaterialien wie etwa Steinwolle zu gestatten, da die strukturelle Stabilität durch die Abdeckplatte und die Rahmenelemente gewährleistet wird, und andererseits auch einen Putzträger in Form der Abdeckplatte bereit zu stellen. Die ersten und zweiten Befestigungsmittel ermöglichen ferner einen ziegelsteinartigen Aufbau der Dämmelemente zu einer Dämmwand, wobei die ersten Befestigungsmittel die Dämmelemente zueinander verbinden, und die zweiten Befestigungsmittel eine händische Montage an der Gebäudefassade ermöglichen. Die erfindungsgemäßen Dämmelemente können somit einzeln manuell an einer Tragekonstruktion, z.B. an vormontierte Staffeln, befestigt, etwa eingehängt werden, falls es sich bei den zweiten Befestigungsmitteln um Haken handelt. Die ersten Befestigungsmittel können etwa als Nut-Feder-System ausgeführt sein, sodass die Dämmelemente an der Gebäudefassade eine Dämmwand bilden. Die Nut verläuft dabei vorzugsweise an den oberen und/oder unteren Seitenkanten der Abdeckplatte. Die Abdeckplatten sind erfindungsgemäß diffusionsoffen ausgeführt, also aus einem Material mit einer niedrigen Dampfdiffusions-Widerstandszahl, etwa aus einer Weichfaserplatte. Weichfaserplatten sind weiche, meist leicht poröse Baumaterialplatten aus Holzfasern, die durch unterschiedliche Bindemittel gebunden sind. Als Dämmmaterial können auch alternative Dämmstoffe wie Flachs und dergleichen verwendet werden, sodass das erfindungsgemäße Dämmelement vollständig biologisch abbaubar ist.
-
Die Rahmenelemente sind vorzugsweise als eine Schar zueinander parallel verlaufender Flächenelemente ausgeführt, die in Gebrauchslage bevorzugt senkrecht verlaufen. Dieser rippenförmige Aufbau der Rahmenelemente verringert nicht nur das Gesamtgewicht der Dämmelemente, sondern vereinfacht auch deren Montage an der Gebäudefassade, da lediglich die Abdeckplatten an ihren Kanten annähernd fugenlos aneinander zu fügen sind, nicht aber allfällige Seitenrahmenelemente.
-
Die Erfindung wird in weiterer Folge anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen hierbei die
-
1 eine Vorderansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dämmelements,
-
2 das Dämmelement der 1 von der Seite gesehen,
-
3 das Dämmelement der 1 von oben gesehen,
-
4 eine perspektivische Ansicht des Dämmelements gemäß der 1,
-
5 eine Vorderansicht zweier, an einer Gebäudefassade befestigter Dämmelemente gemäß der Erfindung,
-
6 die Anordnung gemäß der 5 von der Seite gesehen,
-
7 die Anordnung gemäß der 5 von oben gesehen,
-
8 eine perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß der 5, und die
-
9 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Dämmelements, das an einer Gebäusefassade befestigt ist, wobei der Schnitt senkrecht zur Abdeckplatte und vertikal zwischen zwei vertikal verlaufenden Rahmenelementen geführt ist.
-
Zunächst wird auf die 1–4 Bezug genommen, die eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dämmelements zeigen. Das erfindungsgemäße Dämmelement weist eine rechteckförmige Abdeckplatte 1 auf, die vorzugsweise aus einem leichten, diffusionsoffenen Werkstoff gefertigt ist, etwa als Weichfaserplatte. Die Abdeckplatte 1 weist in der gezeigten Ausführungsform einen schichtförmigen Aufbau auf, wobei eine äußere Plattenebene 1a eine innere Plattenebene 1b entlang der oberen und unteren Seitenkante der Abdeckplatte 1 überragt. An der fassadenzugewandten Seite der Abdeckplatte 1 sind, von der Abdeckplatte 1 abstehende Rahmenelemente 2 befestigt, die etwa ebenfalls aus Weichfaserplatten gefertigt sind. In der gezeigten Ausführungsform sind die Rahmenelemente 2 als eine Schar zueinander parallel verlaufender Flächenelemente ausgeführt, die in Gebrauchslage senkrecht verlaufen.
-
Wie insbesondere der 2 entnommen werden kann, entspricht die Höhe der Rahmenelemente 2 jener der äußeren Plattenebene 1a, sodass gemeinsam mit der inneren Plattenebene 1b eine, entlang der oberen Seitenkante verlaufende, obere Nut, sowie eine, entlang der unteren Seitenkante verlaufende, untere Nut gebildet wird, in die etwa eine Verbindungslattung 3 eingefügt werden kann. In der 2 ist etwa eine Verbindungslattung 3 dargestellt, die in die obere Nut eingesetzt wurde und dem Eingriff in eine untere Nut eines anliegenden Dämmelements dient.
-
Wie etwa der 3 entnommen werden kann, überragt die äußere Plattenebene 1a ferner mit einer ihrer seitlichen Seitenkanten die entsprechende Seitenkante der inneren Plattenebene 1b, wobei an der gegenüberliegenden Seitenkante die innere Plattenebene 1b die entsprechende Seitenkante der äußeren Plattenebene 1a überragt. Auf diese Weise ist die Abdeckplatte 1 an ihren seitlichen Seitenkanten stufenförmig ausgeführt, wobei die stufenförmigen Seitenkanten der Abdeckplatten 1 nebeneinander liegender Dämmelemente ineinandergreifen.
-
Die Abdeckplatte 1 und die Rahmenelemente 2 bilden einen Aufnahmeraum für Dämmmaterial 7 (siehe 9; in den 1–8 nicht ersichtlich). Die Ausführung der Rahmenelemente 2 wird dabei auf das verwendete Dämmmaterial 7 abgestimmt sein. In der dargestellten Ausführungsform eignet sich der Aufnahmeraum etwa zur Befestigung von streifenförmig zugeschnittenem Dämmmaterial 7 wie etwa Steinwolle.
-
Die 5–8 zeigen eine Anordnung zweier erfindungsgemäßer Dämmelemente an einer Gebäudefassade 4. An der Gebäudefassade 4 wurde in einem vorangegangenen Arbeitsschritt eine Grundlattung 5 montiert, etwa in Form horizontal verlaufender Staffeln. Ein erfindungsgemäßes Dämmelement kann mithilfe der zweiten Befestigungsmittel, etwa Haken (in den 1–9 nicht ersichtlich), in die Grundlattung 5 eingehängt werden. Die Rahmenelemente 2 weisen hierfür Ausnehmungen 6 in ihren, der Gebäudefassade 4 zugewandten Eckbereichen auf. In die obere Nut der Abdeckplatte 1 kann in weiterer Folge eine Verbindungslattung 3 eingesetzt werden, die in die untere Nut eines darüber angeordneten Dämmelements eingreift und somit als Feder der so gebildeten Nut-Feder-Verbindung dient. Diese Nut-Feder-Verbindung stellt somit eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgesehenen, ersten Befestigungmittel zur werkzeuglosen Befestigung aneinander liegender Dämmelemente dar. Wie unmittelbar aus der 8 ersichtlich ist, kann die gesamte Gebäudefassade 4 auf diese Art und Weise mit aneinander liegenden, ziegelmauerartig zueinander versetzten Dämmelementen abgedeckt werden, die somit eine lückenlose Dämmwand bilden.
-
Die 9 zeigt einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dämmelements, das an einer Gebäudefassade 4 befestigt ist. Das Dämmelement ist in eine Grundlattung 5 eingehängt, wobei das Dämmmaterial 7 der Gebäudefassade 4 zugewandt ist. Das Dämmaterial 7 wird von der Abdeckplatte 1 abgedeckt, wobei in eine obere Nut einer oberen Seitenkante der Abdeckplatte 1 eine Verbindungslattung 3 eingesetzt ist. Das Dämmaterial 7 sowie die Abdeckplatte 1 sind vorzugsweise diffusionsoffen ausgeführt und bieten somit einen geringen Widerstand gegenüber Dampfdiffusion. Die Abdeckplatte 1 eignet sich auf ihrer fassadenabgewandten Seite für den Auftrag eines Außenputzes, der vorzugsweise ebenfalls diffusionsoffen ausgeführt ist.
-
Das erfindungsgemäße Dämmelement lässt sich somit unter Verwendung einer Vielfalt von unterschiedlichem Dämmmaterial 7 fertigen, und kann somit einen Kostenvorteil gegenüber bekannten Dämmelementen bieten. Andererseits kann aufgrund des modulartigen Aufbaus eine einfache und rasche Montage der Dämmelemente erfolgen, die außerdem ohne weitere Arbeitsschritte verputzt werden können.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202007018367 U1 [0003]
- EP 0035817 [0004]
- WO 2005/038166 [0005]
- US 5090174 [0006]
- DE 19914936 A1 [0007]
- CN 201883640 U [0008]
- CN 202164772 U [0009]
- DE 2827837 [0010]
- JP 2000230286 [0011]