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Die Erfindung betrifft ein Fertigbau-Wandelement mit einer ersten Betonschalungsplatte, die die Innenseite des Fertigbau-Wandelementes bildet, einer zweiten, äusseren, zur ersten Platte parallel liegenden Betonschalungsplatte, Abstandshaltern, die an den einander zugewandten Innen- flächen der Schalungsplatten angreifen und die Platten miteinander verbinden, und einer Wärme- dämmplatte an der Aussenseite der äusseren Betonschalungsplatte.
Wandelemente mit zwei zueinander parallel liegenden Betonschalungsplatten, die durch Ab- standshalter miteinander verbunden sind, sind aus der DE-OS 2412979 bekannt. Die Abstandshalter bestehen aus angeformten Noppen, eingeleimten Holzklötzchen, Kunststofftellern o. a. Formteilen.
Das Verbinden zwischen den Abstandshaltern und den Schalungsplatten erfolgt durch Klebeschichten.
Für Häuser mit Betonwänden, jedoch nicht aus Fertigelementen, ist es aus der DE-OS 2602479 bekannt, in den Wänden Rohrschlangen zu verlegen, die dann in Beton ausgegossen werden. Durch die Rohrschlangen zirkuliert eine Kühlflüssigkeit, die zum Rückgewinnen von in die Wand eindrin- gender Wärme dient. Aus der DE-PS Nr. 2602479 ist es auch bekannt, Luft durch eine Luftschicht zwischen zwei Fensterscheiben hindurchzuleiten, um so die Wärme im Zwischenraum mitzunehmen und diese rückgewinnen zu können.
Ein Wandaufbau, durch den es möglich ist, in die Wand von einem Raum her eindringende
Wärme abzuleiten, ist auch aus der DE-PS Nr. 2915494 bekannt. Die Wand weist entlang ihrer gan- zen Fläche eine Luftschicht zwischen der Gebäudeaussenwand und einer Vorsatzschale auf. Durch die Luftschicht strömt Luft, die Wärme aufnimmt und diese Wärme einem Wärmetauscher zuführt.
Aus der DE-OS 2242460 ist ein Schalungselement bekannt, bei dem eine Hartschaumplatte zwi- schen einer Holzwolle-Lichtbauplatte und einem Betonkern angeordnet ist. Das bedeutet, dass die
Wärmedämmschicht zwischen der Betonschalungsplatte und dem Betonkern angeordnet ist. Der
DE-OS 2242460 ist kein Hinweis darauf zu entnehmen, dass zwischen Schalungsplatte und Wärme- dämmschicht ein Luftspalt angeordnet werden könnte. Auf die Anordnung eines Luftspaltes kommt es bei der DE-OS 2242460 auch nicht an, da entsprechend der gestellten Aufgabe eine Verbesse- rung der Wärme- und Schalldämmung des Bauelementes insgesamt erreicht werden soll, was durch die (blosse) Anbringung der Wärmedämmplatte bereits erreicht wird.
Bei dem aus der AT-PS Nr. 360209 bekannten Schalkörper befindet sich die Wärmedämmung auf der Aussenseite der Schalungselemente. Auch hier ist kein Spalt zwischen der Wärmedämmung und dem Schalungselement vorhanden, da es entsprechend der gestellten Aufgabe nur darauf ankam, dass der Schalkörper auch nach dem Ausfüllen mit Ortbeton einen erhöhten Wärmewiderstand aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fertigbau-Wandelement anzugeben, das zum Anwenden von Wärmerückgewinnungsverfahren geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Wärmedämmplatte über Abstandshalter mit der äusseren Betonschalungsplatte unter Freilassen einer Luftschicht zwischen ihr und der Aussenfläche der Schalungsplatte verbunden ist. Das erfindungsgemässe Fertigbau-Wandelement weist eine Folge von drei Platten auf, die jeweils durch Abstandshalter voneinander getrennt sind.
Erste Abstandshalter halten zwei Betonschalungsplatten parallel zueinander und zweite, äussere Abstandshalter halten eine Wärmedämmplatte von einer der beiden Betonschalungsplatten beabstandet. Ein derartiges Wandelement ist äusserst leicht, und es kann auf sichere Art und Weise in einer Fabrik passgenau hergestellt werden. Auch können Aussparungen für Türen und Fenster schon im Werk ohne Probleme eingechnitten werden und derartige Elemente eingebaut werden.
Für eine wirkungsvolle Wärmerückgewinnung ist es wesentlich, dass die Luft in der Luftschicht möglichst gleichmässig strömt. Diese Funktion kann beim erfindungsgemässen Wandelement besonders sicher gewährleistet werden, da die Herstellung im Werk unter immer gleichmässigen Bedingungen bei guter Aufsicht erfolgen kann. Die Elemente werden im Werk so gesägt, dass sie beim Zusammenbau an der Baustelle direkt zueinander passen. Kleinere Anpassungen sind auch an Ort und Stelle mit Sägen beliebiger Art leicht möglich. Erst nach dem Anpassen der Teile wird Beton zwischen die beiden Betonschalungsplatten gegossen. Erst dann ist ein weiteres Bearbeiten der Wand mit hohem Aufwand verbunden.
Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass auf der Aussenfläche der äusseren Betonschaltungsplatte eine Schaumstoffplatte angebracht ist, wobei sich die Luftschicht
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zwischen der Aussenfläche der Schaumstoffplatte und der Wärmedämmplatte befindet. Diese Schaum- stoffplatte weist eine solche Stärke auf, dass die Luftschicht nach wie vor zwischen ihr und der
Wärmedämmplatte besteht. Durch diese Massnahme ist die Luftschicht nach beiden Seiten durch Bau- elemente mit hervorragender Wärmedämmung abgeschirmt. Diese Massnahme ermöglicht es, erwärmte
Luft in der Luftschicht zu führen, ohne dass diese Wärme an Wände von Räumen abgibt, die nicht beheizt werden sollen. Dieses Isolieren von Räumen gegen Eindringen von Wärme durch die Wand könnte auch durch eine Isolierung auf der Rauminnenseite der Betonwand erfolgen.
Dann ginge aber die Wärmespeicherfähigkeit der Wand und ihre Temperaturunterschiede ausgleichende Eigenschaft durch ihre relativ gute Wärmeleitfähigkeit verloren.
Eine weitere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass das Verhältnis des Wärmedurchgangskoeffizienten des in bezug auf die Luftschicht zur Innenseite hin liegenden Wandelementteiles zum Durchgangskoeffizienten des in bezug auf die Luftschicht zur Aussenseite hin liegenden Wandelementteiles zwischen 1, 2 : 1 und 2 : 1 liegt. Dies macht es möglich, dass die Luft in der Luftschicht besser Wärme von innen aufnehmen als Wärme nach aussen abgeben kann. Besonders vorteilhaft ist ein Verhältnis von etwa 1, 5 : 1 oder für die Wärmedurchgangswiderstände von 1 : 1, 5.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kennzeichnet sich dadurch aus, dass an Begrenzungen zu Tür- oder Fensteraussparungen an jeder vertikalen Seite der Aussparung eine vertikale Futterleiste zwischen der äusseren Betonschalungsplatte und der Wärmedämmplatte vorgesehen ist, welche Leisten ein Rolladenführungsprofil aufweisen. Dadurch wirkt die Leiste zugleich als Abdichtung für die Luftschicht und als Führung für den Rolladen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine perspektivische, teilweise weggebrochene Ansicht eines Fertigbau-Wandelementes und Fig. 2
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starke Spanplatte gebildete Betonschalungsplatten --11-- auf. Die beiden Schalungsplatten-11werden durch Abstandshalter --12-- in einem gegenseitigen Abstand von 156 mm gehalten. Es sind fünfzehn Abstandshalter --12-- je Quadratmeter Plattenfläche vorhanden. Die Abstandshalter --12-bestehen aus einem Zugstab aus Metall mit beidseitigen Kunststofftellern und sind mit den Scha- lungsplatten --11. 1 und 11. 2-- durch einen Epoxydharzkleber verklebt.
Auf die Aussenfläche --13-- der einen, äusseren Schalungsplatte --11. 2-- sind Schaumstoffplatten --14-- aus Polystyrol mit einer Stärke von 30 mm aufgeklebt. Das Wandelement --10-wird an einem Gebäude so montiert, dass die zweite Schalungsplatte --11. 2-- mit der Schaumstoffplatte --14-- zur Gebäudeaussenseite zeigt, wogegen die andere, erste Schalungsplatte --11. 1-- zur Rauminnenseite weist.
Mit der zweiten Schalungsplatte --11. 2-- sind mittels Schrauben --16-- vertikal ausgerichtete Holzleisten --15-- verbunden. In Fig. l sind zwei horizontale Reihen von Holzleisten --15-dargestellt, die so angeordnet sind, dass die Leisten der oberen Reihe über der Mitte zwischen den Holzleisten --15-- der unteren Reihe stehen. Die Holzleisten --15-- überragen die Schaumstoffplatte --14-- nach aussen. Mit den Holzleisten --15-- ist von aussen her eine Wärmedämmplatte - verschraubt. Die Wärmedämmplatte --17-- besteht aus einer 16 mm starken, als Halteplatte --18-- ausgebildeten Spanplatte und einer auf dieser aufgebrachten Schaumstoffschicht --19-aus Polyurethan von 50 mm Dicke.
Zwischen der Halteplatte --18-- und der Aussenfläche der Schaumstoffplatte --14-- ist durch die als Abstandshalter dienenden Holzleisten --15-- eine Luftschicht --21-- von 30 mm Stärke gebildet, in der Luft 22 strömt, die in zusammengesetztem Zustand des Gebäudes einem Wärmetauscher zugeführt wird.
Bei den angegebenen Abmessungen und Zusammensetzungen der Bauteile weist der von der Luftschicht --21-- zur Innenseite hin liegende Wandelementteil im fertigen Zustand, in dem Beton in den Abstandsraum --23-- zwischen den Schalungsplatten --11. 1 und 11. 2-- gegossen ist, einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0, 76 W/m2 K auf. Der nach aussen liegende Wandelementteil weist dagegen einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0, 51 W/m2 K auf. Das Verhältnis der Wärmedurch-
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: 1.schen Abmessungen der Bauteile eine gute Wärmedämmung und ein gutes Ableiten der Wärme in der Luftschicht --21-- bei geringen Verlusten nach aussen erhalten wird.
Die Abmessungen aller
Bauteile sind nicht auf die Werte des Ausführungsbeispieles beschränkt, sondern werden so ge- wählt, dass jeweils die erforderliche Stabilität unter Einhalten der geforderten Wärmedämmeigen- schaften erzielt ist.
Es ist zu beachten, dass der Grossteil der Wärmedämmung direkt um die Luftschicht --21-- herum erfolgt. So steht die Luftschicht --21-- nicht direkt mit der Schalungsplatte --11. 2-- in
Verbindung, sondern sie ist gegen diese durch die Schaumstoffplatte --14-- abgedichtet. Damit ist der Raum --23-- zwischen den Schalungsplatten --11. 1 und 11. 2-- mit dem eingefüllten Beton im montierten Zustand einem Innenraum eines Gebäudes zugekehrt. Der Beton dient dann als Spei- cher zum gleichmässigen Aufrechterhalten einer Temperatur, sei sie niedrig oder hoch. Der Beton dient mit seiner relativ guten Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu Schaumstoffschichten auch für einen gewissen Temperaturausgleich zwischen Decke und Boden eines Raumes.
Bei gleichen Verhält- nissen der Wärmedurchgangskoeffizienten, wie oben angegeben, wären diese Vorteile nicht erzielt, wenn die Schaumstoffplatte --14-- an der ersten Schalungsplatte also im montierten Zu- stand, zur Innenseite eines Raumes angebracht wäre. Die angegebenen Vorteile wären auch dann nicht in dem Ausmass erzielt, wenn keine Schaumstoffplatte --14-- vorhanden wäre und stattdessen der Raum --23-- und/oder die Stärke der Schalungsplatten --11-- vergrössert wäre, um denselben
Dämmwert wie mit der Platte --14-- zu erhalten.
Erfindungsgemässe Fertigbau-Wandelemente --10-- können mit den soeben angegebenen Abwandlungen hergestellt sein, wodurch aber die besonderen
Vorteile der Anordnung mit der Schaumstoffplatte --14-- an der zweiten äusseren Schalungsplatte - -11. 2--, also die Vorteile der beidseitig abgedichteten Luftschicht --21-- verloren gehen.
Beim Wandelement --10-- gemäss Fig.1 sind die Holzleisten --15-- in vertikaler, versetzter
Anordnung vorhanden. Dies ermöglicht ein Durchstreichen der Luft 22 in der Luftschicht --21-- in horizontaler und in vertikaler Richtung. Um das Durchströmen zu erleichtern, können auch nur einzelne Holzklötze --24--, wie in Fig. 2 dargestellt, vorhanden sein, die Holzleisten --15-- gemäss
Fig. 1 können verkürzt sein, oder es können Formteile aus beliebigem Werkstoff vorhanden sein, die Durchbrechungen aufweisen, um Luft in allen Richtungen durchströmen zu lassen.
Die Schaumstoffplatte --14-- und die Schaumstoffschicht --19-- der Wärmedämmplatte --17-- können aus beliebigen Schaumstoffen bestehen. Polyurethan ist dabei besonders vorteilhaft, da es eine sehr gute Wärmedämmung aufweist. Polystyrol ist dagegen dann vorteilhaft, wenn Platten verarbeitet werden sollen. Beim Aufbau gemäss Fig. 1 ist ein solches Verwenden von Platten von Vorteil, da dann Platten und Holzleisten --15-- problemlos aneinandergereiht werden können.
Die Wärmedämmplatte --17-- kann noch eine Aussenbeschichtung aufweisen, wie einen Grundputz mit Armierungsgewebe, damit Putz besonders einfach aufgebracht werden kann. Die Wärme- dämmplatte --17-- kann auch so beschaffen sein, dass sie nur aus einer plattenförmigen Schaumstoffschicht --19-- besteht, die Halteplatte --18-- also wegfällt. Dadurch ist der Aufbau auf Kosten der Stabilität vereinfacht. Die Wärmedämmplatte --17-- kann statt aus Schaumstoff auch aus andern wärmedämmenden Materialien, z. B. aus Gipsplatten, bestehen.
Die Abstandshalter --12-- zwischen den beiden Schalungsplatten --11. 2 und 11. 1-- können aus beliebigem Werkstoff bestehen und auf beliebige Art und Weise und in beliebiger Anzahl an den Schalungsplatten --11. 2 und 11. 1-- befestigt sein. Wichtig ist, dass die Befestigung dem beim Ausgiessen mit Beton auftretenden Druck standhält, und dass auch die Schalungsplatten --11. 2 und 11. 1-- auf Dauer mit dem Beton im Raum --23-- in Verbindung gehalten werden. Die Schalungsplatten --11. 1 und 11. 2-- so wie auch die Halteplatte --18-- sind vorzugsweise Spanplatten. Derartige Platten sind stabil und billig und sie können auf der Innenseite ohne weitere Vorbereitung tapeziert oder mit Fliesen verkleidet werden.
Beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 verjüngt sich die Schaumstoffplatte --14-- an ihrem unteren Ende, also zum unteren Rand --25-- des Bauelementes --10-- hin. Dadurch verbreitert sich die Luftstromschicht --21-- keilförmig. Wird das Fertigbauelement --10-- dann an der Baustelle auf eine Unterlage mit Luftzuführung aufgesetzt, so ist gewährleistet, dass die Luft gut in die verbreiterte Luftschicht --21-- eindringen kann.
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In ein Wandelement --10-- gemäss Fig. l können schon werkseitig Aussparungen für Fenster und Türen mitsamt Rolladenkästen eingebracht sein. In diesem Fall ist es von Vorteil, die Luft- schicht --21-- an der Grenze zu den Aussparungen durch eine vertikal verlaufende Futterleiste zu begrenzen, die zwischen der zweiten äusseren Schalungsplatte --11. 2-- und der Halteplatte - liegt. Die Futterleiste besteht vorzugsweise aus Holz. Wenn zugleich ein Rolladen montiert ist, so ist es von Vorteil, wenn in der Futterleiste ein Rolladen-Führungsprofil ausgespart ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fertigbau-Wandelement mit einer ersten Betonschalungsplatte, die die Innenseite des Fertig- bau-Wandelementes bildet, einer zweiten, äusseren, zur ersten Platte parallel liegenden Betonscha- lungsplatte, Abstandshaltern, die an den einander zugewandten Innenflächen der Schalungsplatten angreifen und die Platten miteinander verbinden, und einer Wärmedämmplatte an der Aussenseite der äusseren Betonschalungsplatte, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedämmplatte (17) über
Abstandhalter (15) mit der äusseren Betonschalungsplatte (11. 2) unter Freilassen einer Luft- schicht (21) zwischen ihr und der Aussenfläche (13) der Schalungsplatte (11. 2) verbunden ist.