-
Verfahren und Vorrichtung zum Überziehen eines Flächengebildes, insbesondere
einer Papierbahn mit Streichmasse. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung -um Überziehen eines Flächengebildes, insbesondere einer Papierbahn
mit Streichmasse unter Anwendung einer Walzenstreichvorrichtung, bestehend aus in
Lagern angeordneten, miteinander zusammenwirkenden, umlaufenden Walzen, die aneinander
gepreßt werden und deren Abstand zur Einhaltung bestimmter Liniendrucke mittels
an den Lagern angeordneter, verstellbarer Distanzeinrichtung veränderlich ist.
-
Für die Erzeugung eines einwandfreien, gestrichenen Papieren auf einer
Walzenstreichvorrichtung ist die Einhaltung von bestimmten Liniendrucken zwischen
den einzelnen Walzen sehr wichtig. Insbesondere die Liniendrucke zwischen der Auftragswalze,
durch welche die Streiehmassesehicht auf das rapier aufgebracht wird und dem als
Gegenlager dienenden Gegenzylinder sind dabei bestimmend für die Qualität, insbesondere
die Oberflächen?'e der auf das Flächengebilde aufzubringenden Streichmass,-schicht.
Üblicherweise ist dabei die Auftragswalze in ihrer Lage unveränderlich und fest
angeordnet, während der Gegenzylinder mittels seiner verschiebbaren hager ortsveränderlich
angeordnet ist. Auf die verstellbaren hager des Gegenzylinders wirkt ein Druck,
der meist hydraulisch erzeugt wird. Die Höhe dieses Hydraulikdruckes liegt dabei
wesentlich höher als für den gewünschten Liniendruck erforderlich ist.
Der
dadurch erzeugte Kraftüberschuß wird durch an den Lagern angeordnete Distanzeinrichtungen,
die üblicherweise von einer verstellbaren Distanzschraube gebildet werden, direkt
von Lager zu Lager übertragen.
-
Die übliche Methode, um einen gewünschten Liniendruck und somit einen
gleichmäßigen Streichmasseauftrag auch über .lange Zeiten zu gewährleisten, besteht
darin, daß in den geöffneten Spalt zwischen Gegenzylinder und Auftragewalze ein
Kupferband eingebracht wird. Dann wird eine dieser Walzen, beispielsweise der Gegenzylinder,
gegen die Auftragswalze hydraulisch angepreßt. Durch Verdrehen der an Lagern des
Gegenzylinders und der Auftragswalze angeordneten Distanzschrauben, werden diese
zur direkten Anlage aneinander gebracht und zwar mit einer bestimmten Kraft. Nunmehr
wird das Kupferband durch den Walzenspalt hindurchgezogen. Die dazu erforderliche
Kraft wird beispielsweise mittels einer Federwaage gemessen und bildet ein indirektes
Maß für den Liniendruck zwischen Gegenzylinder und Auftragswalze. Durch mehrmaliges
Verstellen der Distanzschrauben und mehrmaliges Hindurchziehen des Kupferbandes
durch den Walzenspalt kann dann der gewünschte Liniendruck eingestellt werden.
-
Diese Arbeitsweise hat den erheblichen Nachteil, daß eine kontinuierliche
Messung und Einhaltung der Liniendrucke
des Betriebes nicht möglich ist. Zur Kontrollierung und Einhaltung des gewünschten
Liniendruckes mußte bisher von Zeit zu Zeit jeweils der Streichvorgang unterbrochen
und die Streichvorrichtung stillgesetzt werden. Hinzu kommen noch a3.18 diejenigen
Nachteile, die mit einer Arbeitsunterbrechung und dem Neuanlaufen einer solchen
Anlage verbunden sind.
-
Ein weiterer Nachteil der bisherigen üblichen Methode besteht ferner
darin, daß eine Veränderung der Liniendrucke auf ein anderes gewünschtes Mali während
des Betriebes ebenfalls niaht ,-mehr vorgenommen werden kann.
Die
Aufgabe der Erfindung bestellt nun darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, bei dem diese Nachteile nicht mehr gegeben
sind, und bei dem die Einhaltung und Einregulierung eines gewünschten Liniendruckes
während des ßtreiclmasseauftrages möglich ist. Dieser Zweck wird nach der Erfindung
erzielt durch ein Verfahren zum überziehen eines Flächengebildes, insbesondere
einer Papie:t,-balin mit itreichmasse unter Anwendung einer Walzenstreichvorrichtung,
besteilend aus in Lagern angeordneten, miteinander zusammenwirkenden, umlaufenden
Walzen, die arte inanier gepreut werfen und deren Abstand zur Einstellung testimmter
Liniendrucke mittels an den Ladern angeordneter, verstellbarer. Distanzeinrichtung
veränderlich ist, das dadurch Cuxennzeicünet ist, daß die auf die Distanzeinrichtungen
wirkende kraft als iröhe für den Liniendruck ermittelt und auf einen jewünschten
Wert einreguliert wird. Durch dieses Verfahren nach der Erfindung ist es möglich,
die Einhaltung eines gewünschten, konstanten Liniendruckes oder die Einregulierung
auf einen gewünschten neuen Liniendruck auch während des Betriebes der Streichvorrichtung
vorzunehmen. Es ist somit keine ünterbebhung des S:.reicäve-rfahrens mit
den dabei auftretenden Nachteilen erforderlich, wie das bitter der Fall war. Weiterhin
kann der Liniendruck nunmehr während des Betriebes durch Beobaelhng der ;ualität
der auf die Papierbahn aufgebrachten Streichmasseschicht und entsprechende Verstellung
der Liniendrucke auf optimale Verhältnisse einbestellt werden.
-
Die Regelung und Einstellung der gewünschten Liniendrucke kann dabei
von Hand erfolgen. Selbstverständlich wird es jedoch bevorzugt, die Messung, Überwachung
und Regelung der Liniendrucke automatisch durchzuführen. Zu diesem Zweck wird nach
einer bevorzugten Ausführungsform die gemessene traft als Impulsgröße für die Verstellung
der Distanüein.ricitung verwendet.
Eine besonders zweckmäßige Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Lagern eines umlaufenden, zusammenarbeitenden Walzenpaares und .den
dazugehörigen Distanzeinrichtungen jeweils ein Druckmesser angeordnet ist. Als Druckmesser
wird dabei vorzugsweise ein elektronischer Druckmesser benutzt.
-
Bei Anwendung einer Walzenstreichvorrichtung, die aus mehreren, miteinander
zusammenarbeitenden Walzenpaaren besteht, ist es zweckmäßig, zwischen den Lagern
sämtlicher Walzenpaare und den dazugehörigen Distanzeinrichtungen jeweils einen
Druck-- -messer anzuordnen. Man erhält dadurch die Möglichkeit, die Liniendrucke
zwischen sämtlichen Walzen der Walzenstreichvorrichtung zu messen, überwachen und
zu regeln.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
der Zeichnung zu entnehmen, die in schematischer Darstellung eine bevorzugte Ausführungsform
als Beispiel zeigt. Die Walzenstreichvorrichtung besteht aus mehreren, miteinander
zusammenwirkenden, umlaufenden Walzen, die beiderseitig in nicht dargestellten Lagern
geführt sind. In den Spalt, der durch die Farbwalze 1 und die Kalibrierwalze 2 gebildet
wird, führt man kontinuierlich Streichmasse zu, so daß ein Streichmassestau 3 in
diesem Spalt aufrechterhalten wird. Durch die in Pfeilrichtung rotierende Farbwalze
1 und Kalibrierwalze 2 wird aus dem Streichmassestau 3 ein Streichmassefilm
von der Farbwalze 1 mitgenommen, dessen Stärke von dem Anpreßdruck zwischen Farbwalze
1 und Kalibrierwalze 2 gestimmt wird.
-
Dieser mitgenommene Streichmassefilm wird dann über die nachfolgenden
Verteilerwalzen 4 und 5 der.luftragswalze 6 zugeführt und von dieser wiederum auf
das Flächengebilde ?, das von einer endlosen Papierbahn gebildet wird, aufgetragen.
Als Gegenlager zu der Auftragswalze 6 dient ein rotierender Gegenzylinder 8, der
von einem verchromten Stahlzylinder gebildet wird. Der Gegenzylinder 8 wird von
zwei Lagern 9 getragen,
die in. senkrechter Richtung zu der Längsachse
des Gegenzylinders 8 verschiebbar angeordnet sind. Die Lager 1o der Auftragewalze
6 dagegen sind feststehend angeordnet. Auf einander gegenüberliegenden Flächen weisen
glas verschiebbare Lager 9 und das feststehend angeordnete hager 1o jeweils eine
als Distanzeinrichtung dienende Distanzschraube 11 bzw. 12 auf. Zwischen der Distanzschraube
11 und dem verschiebbaren Zager 9 ist eine elektronische Druckmeßdose 13 angeordnet.
Auf der der Druckmeßdose 13 gegenüberliegenden Seite des verschiebbaren Lagers
9 befindet sich ein Druckzylinder 14, über den auf das verschiebbare Zager 9 eine
Kraft ausgeübt wird, um den gewünschten M.i.niendruck zwischen dem Gegenzylinder
8 und der Auftragswalze 6 zu erhalten.
-
Zur Einrichtung der Walzenstreichvorrichtung werden die Distanzschrauben
11 und 12 zwischen dem verschiebbaren Lager 9 und dem Lager 1o derart eingestellt,
daß Auftragswalze 6 und Gegenzylinder 8 sich nicht berühren. Hierbei geht die
gesamte,
durch den Druckzylinder 14, der von einem Hydraulikzylinder gebildet
ist, ausgibte Kraft über die Distanzschrauben 11 und 12 und somit über die Druckmeßdose
13. Da die gesamte Kraft über die Druckmeßdose 13 geht, ist der Liniendruck zwischen
dem Gegenzylinder 8 und der Auf tragswalze 6 gleichgu17. Nunmehr werden die Distanzschrauben
11 und 12 soweit verstellt, bis die gewünschte Preßkraft, also der gewünschte Liniendruck
zwischen dem Gegenzylinder 8 und der Auftragewalze 6 eingestellt ist. Diese erstmalige
Einstellung kann nach der oben beschriebenen Methode mit einem Kupferband erfolgen.
Der eingestellte Liniendruck ist dann auf einem Anzeigegerät 15 abzulesen, das mit
der Druckmeßdose 13 verbunden ist.
-
Dieser angezeigte Meßwert entspricht dabei dem durch den Druckzylinder
14 ausgeübten Druck, der reduziert ist um den Anteil der Kraft, der direkt über
die Mäntel des Gegenzylinders 8 und der Auftragswalze 6 geleitet wird. Das Anzeigegerät
15 zeigt somit bei sich nicht berührenden Walzen und angepreßten Lagern dann
die Anzeige Null. Hierbei ist die Kraft in der
elektronischen Druckmeßdo-se
13 gleich loo 96. Bei einem-Druck in
der Walzenberührungszone
wird dieser nunmehr unmittelbar an-
gezeigt, da die in der Druckmeßdose
13 auftretende Kraft gleich loo %-weniger dem Druck in der
Berührungszone zwischen Gegenzylinder 8 und: Auftragawalze_ 6, .also dem
Liniendruck entspricht.
-
Nach einer einmaligen Einstellung erhält man somit
mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtung die Möglichkeit,
den
Druck in der Walzenberührungszone auch während des Be-
triebes
laufend. Au messen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil
liegt ferner darin,
daß der Liniendruck in der Walzenberührungszone ohne Unterbrechung
des Streichvorganges auf einen
anderen gewünschten Wert verändert
werden kann. Diese Verstellung des Liniendruckes kann
dabei durch Verstellung der
Distanzeinrichtungen von Hand
als auch- automatisch erfolgen,
wobei in letzterem Fall die
gemessene Kraft als Impulsgröße für die Verstellung der Distanzeinrichtung
verwendet wird.
Nach der Zeichnung wird die Distanzeinrichtung
von Distanzschraubengebildet. Selbstverständlich könÜen als Distanzeinrichtung
auch Exzenter oder geil verwendet werden. Berner
kann der auf das
verschiebbare Lager 9 ausgeübte Druck ®owohl hydraulisch als auch pneumatisch
erfolgen.
-
Um unerwünschte Schwankungen und Änderungen
des Druckes im Druckzylinder 14 zu kompensieren, ist der Drtäczylnder 14
mit einem Hebel 16 verbunden, der um ein Zager 17 schwenkbar ist. Das freie
Ende des Hebels 16 wirkt auf eine Druckdose 18, durch welche@8chwankungen
des Druckes im Druckzylinder 14 kompensiert werden.