DE1646496B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Blähton und Blähschiefer - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Blähton und BlähschieferInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum
gleichmäßigen Erhitzen und Blähen von vorgetrockneten
Tonmaterialien zur Herstellung von Leichtzu-
Zur Herstellung von künstlichen Leichtzuschlag- schlagstoffen, insbesondere Blähton und Blähschiestoffen,
insbesondere auf der Basis von blähfähigen 65 fer, in einem aus Trockenzone und Blähzone beste-Tonen
und Schiefern, werden die Rohmaterialien in henden Drehrohrofen mit Vorfeuerung. Das erfin-Brennöfen
erhitzt und bei Temperaturen zwischen dungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
und 13000C aufgebläht. Die für den Blähvor- daß die Tonmalerialien in der Blähzone des Dreh-
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ofens im Gegenstrom durch die heißen Abgase einer am Auslaufende der Blähzone angeordneten Brennkammer erhitzt und gebläht werden.
Nach dem Verfahren der Erfindung werden die heißen Verbrennungsgase aus der Brennkammer mit
einer genau bestimmten Temperatur auf die blähfähigen Materialien geleitet, so daß eine Temperatur innerhalb
eines geringen Blähtemperaturbe:eiches eingehalten werden kann. Dadurch läßt sich die Wärmebehandlung
der blähfähigen Rohmaterialien sehr genau den Eigenschaften des Ausgangsmaterials anpassen,
und es wird daher ein Zusammenbacken verhindert und auf diese Weise eine gleichmäßigere
Qualität des Leichtzuschlagstoffes mit geringerem Ausschuß und eine wirtschaftlichere Produktion ermöglicht.
Der Abgasaustritt der Brennkammer am Auslaufende der Blähzone ist düsenförmig ausgebildet. Vorzugsweise
ist die Gasaustrittsdüse der Brennkammer beweglich, damit der Gasstrom der Materialbeweaung
in dem Ofen angepaßt werden kann und auf ein bestimmtes Gebiet gelenkt werden kann.
Als besonders günstig hat es sich erwiesen, die blähfähigen Tonmaterialien in der Blähzone zusätzlich
durch direkte Verbrennung, d. h. durch eine in die Blähzone hineinragende Flamme, zu erhitzen.
Diese Flamme kann durch einen in den Ofen gerichteten Brenner erzeugt werden. Die Leistung beider
Heizvorrichtungen, der in den Ofen gerichteten Flamme und der heißen Abgase der Brennkammer,
läßt sich regeln und aufeinander abstimmen, so daß mit Hilfe dieser Kombination aus direkter und indirekter
Verbrennung eine gleichmäßige Heizung der Blähzone erzielt wird.
Vor dem Aufblähen in der Blähzone wird das vorgetrocknete Tonmaterial vorzugsweise auf übliche
Weise durch Erhitzen durch direkte Verbrennung auf eine Temperatur erhitzt, die wenig unterhalb des
Blähtemperaturbereiches liegt. Dadurch wird ein günstiger Wärmeübergang und ein Dichtbrennen an
der Oberfläche hervorgerufen.
Nach einer speziellen Ausführungsform der Erfindung kann man ein gleichmäßigeres Aufblähen des
Tonmaterials erzielen und das Zusammenbacken verhindern, wenn man dem vorgetrockneten gekörnten
Tonmaterial vor dem Blähen fein verteilte Stoffe mit hohem Schmelzpunkt als Trennmittel zusetzt.
Abweichend von dem bisher üblichen Verfahren wird das Trennmittel, das ein hochfeuerfestes Material,
Sand oder Schamotte sein kann, dem zu blähenden Material erst beim Eintritt in die Blähzone zugeführt.
Durch den Zusatz des Trennmittels 7u diesem Zeitpunkt wird die Blähfähigkeit kaum beeinflußt, da
das Trennmittel das fertig getrocknete Tonteilchen nur an der Oberfläche berührt. Der Wärmeverbrauch
ist niedriger, da der Trockenvorgang nicht beeinflußt wird und die Bildung der Komform im Trockenofen
wird nicht nachteilig beeinflußt. Darüber hinaus ist nur ein geringer Verbrauch an Trennmittel vorhanden,
da das Trennmittel nur oberflächlich haftet. Wird als blähfähiges Tonmaterial ein keramisch
aufbereitetes Ausgangsmaterial eingesetzt, können in der Blähzone des Ofens auf Grund der verschiedenen
Körnungsanteile erhebliche Anbackungen und Klumpenbildung auftreten, die dadurch hervorgerufen
ίο werden, daß im Trockenofen eine Granulierung und
Kornbildung stattfindet, die nicht genau zu beeinflussen ist. Bei Verwendung derartiger Materialien wird
als weitere Zusatzmaßnahme eine Trennung des körnigen Tonmaterials in einen feinkörnigen und einen
grobkörnigen Anteil vorgenommen. Zu diesem Zweck werden am Auslauf des Trockenofens mit
Hilfe von siebförmigen Bauelementen die Feinanteile abgesiebt und nur die groben Anteile in die
Blähzone eingeführt. Die Feinteile werden in einer
ao feuerfest ausgemauerten Kammer gesammelt und getrennt
von dem groben Anteil einer Wärmebehandlung in einem zweiten Blähofen unterworfen. Beide
Anteile können anschließend in einem gemeinsamen Kühler nachbehandelt werden. Soll gemäß der Erfin-
»5 dung ein gefärbter Blähton hergestellt werden, ist es
vorteilhaft, die färbenden Stoffe während der Herstellung des Blähtons dem geformten vorgetrockneten
und gegebenenfalls aufgeblähten heißen Tonmaterial zuzusetzen. Sollen färbende Stoffe verwendet
werden, die bei der Temperatur der Blähzonc schmelzen, werden diese Stoffe dem vorgetrockneten
granulierten Tonmaterial vor Eintritt in die B\ähzone zugefügt. Verwendet man färbende Stoffe, die in
einem Temperaturbereich von 600 bis 1100° C
schmelzen, setzt man die färbenden Stoffe dem geblähten Tonmaterial beim Austritt aus der Blähzcne
zu.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung ist in F i g. 1 dar-
gestellt. Darin bedeutet 1 einen mit gekörntem Tonmaterial beschickten Drehrohrofen, 2 eine vor dem
Ofen 1 angeordnete, sowohl in horizontaler, als auch vertikaler Richtung verschiebbare Brennkammer mit
einer in den Ofen 1 gerichteten Gasaustrittsdüse, 3
den Ofenkopf, 4 eine in einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorhandene
Brennerdüse zur Heizung durch direkte Verbrennung und 5 den am Austritt des Ofens 1 angeordneten
Kühlerschacht.
In den F i g. 2 und 3 ist die Brennkammer für die indirekte Beheizung der Blähzone im Querschnitt,
bzw. im Längsschnitt dargestellt. In diesen Figuren bedeutet 6 die drehbare Lagerung der Brennkammer,
7 bzw. 7 ο Spindeln für die Höhenverstellung und 8
den Drehpunkt. Bei 9 ist die Zufuhr des Heizmaterials zur Brennkammer vorgesehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zum gleichmäßigen Erhitzen und Um einen störungsfreien und wirtschaftlichen Be-Blähen
von vorgetrockneten Tonmaterialien zur 5 trieb des Verfahrens in technischen Anlagen zu erHerstellung
von Leichtzuschlagstoffen, insbeson- möglichen, müssen Rohmaterialien eingesetzt werdere
Blähton und Blähschiefer, in einem aus den" die einen sogenannten Blähtemperaturbereich
Trockenzone und Blähzone bestehenden Dreh- besitzen, innerhalb dessen sich beim Blähen
rohrofen mit Vorfeuerung, dadurch ge- Schmelze und blähfähige Gase bilden. Gewisse Tone
kennzeichnet, daß die Tonmaterialien in io weisen einen sehr großen Blähtemperaturbereich auf.
der Blähzone des Drehofens im Gegenstrom z. B. zwischen 1150 und 1250° C. Bei wieder andedurch
die heißen Abgase einer am Auslaufende ren Tonmaterialien kann dieser Temperaturbereich
der Blähzone angeordneten Brennkammer erhitzt jedoch nur etwa 20 bis 30; C betragen. Während es
und gebläht werden. möglich ist, eine innerhalb eines großen Blähtempe-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- l5 raturbereiches von etwa 100° C liegende Temperakennzeichnet,
daß das blähfähige, vorgetrocknete tür durch direkte Verbrennung von Heizmaterialien
Tonmaterial in einem Drehrohrofen durch di- im Ofen verhältnismäßig leicht aufrechtzuerhalten,
rekte Verbrennung auf eine wenig unterhalb des war es bisher kaum möglich, ein Rohmaterial mit ge-Blähtemperaturbereiches
liegende Temperatur er- ringem Blähtemperaturbereich von etwa 20 bis
hitzt wird, bevor es in die Blähzone eintritt. 20 30: C zu blähen, ohne daß erhebliche Zusammeii-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch backungen entstehen und damit ein unbrauchbares
gekennzeichnet, daß die Tonmaterialien in der Material resultiert. Da es durch Beheizung des Mate-Blähzone
zusätzlich durch eine in die Blähzone rialt durch direkte Verbrennung im Drehrohrofen
hineinragende Flamme erhitzt werden. nicht möglich ist, den Wärmeübergang so genau 7.1
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 as kontrollieren, daß ein Zusammenbacken verhindert
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die wird, ist es nach den bekannten Verfahren nicht
Richtung der in die Blähzone gerichteten heißen möglich, blähfähige Rohstoffe mit einem geringen
Abgase der Brennkammer verändert. Blahtemperaturbereich auf wirtschaftliche Weise zu
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch verarbeiten.
gekennzeichnet, daß man die Intensität der 30 Versuche im großtechnischen Betrieb, die Heizung
Flamme und die Zufuhr der heißen Abgase der durch geeignete Brennstoffe, Gasführungen und anBrennkammer
regelt. dere Maßnahmen so zu beeinflussen, daß in der
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Blähzone eine einwandfreie Wärmebehandlung mögbis
5, dadurch gekennzeichnet, daß man die vor- Hch ist, sind bisher fehlgeschlagen.
getrockneten Tonmaterialien vor Eintritt in die 35 Aus der USA.-Patentschrift 2 505 249 ist eine An-Blähzone
in einen grobkörnigen und einen fein- lage zum Blähen von Perlit bekannt, die im wesentlikörnigen
Anteil trennt und beide Anteile getrennt chen aus einem Drehrohr und einem feststehenden
der thermischen Behandlung in der Blähzone un- Brenner besteht, der so beschaffen ist, daß die Perlittenvirft.
teilchen in der Blähzone durch die heißen Abgase ge-
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 4O bläht werden. Diese Anlage wird jedoch im Gleichbis
6, dadurch gekennzeichnet, daß man den ge- strom betrieben. Durch die heißen Verbrennungsgase
körnten Tonmaterialien beim Eintritt in die Bläh- entsteht eine extrem starke Turbulenz, durch die die
zone feinverteilte Stoffe mit hohem Schmelzpunkt leichten Teilchen aufgewirbelt werden und so in
als Trennmittel zusetzt. wiederholten Kontakt mit den heißen Gasen gelan-
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- 45 gen. Dies führt zu unkontrollierbaren, verschiedenen
rens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, beste- Wärmeeinwirkungen auf die leichten und auf die
hend aus einem Drehrohrofen (1) und einer Heiz- schweren Teilchen und damit zum Zusammenbacken
Vorrichtung mit einem Kühlerschacht (5), gc- des zu blähenden Materials, wenn dieses einen nur
kennzeichnet durch eine am Auslaufende der sehr geringen Blähtemperaturbereich, wie viele Bläh-Blähzone
des Ofens (1) in horizontaler und verti- 50 »one und Blähschiefer, aufweist. Ferner sind aus der
kaier Richtung beweglich angeordnete Brenn- deutschen Patentschrift 441554 und der französikammer
(2). scnen Patentschrift 1 059 233 Drehrohröfen mit Vor-
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeich- feuerung bekannt, bei denen vor dem Ofen angeordnet
durch einen in den Ofenkopf (1) gerichteten nete mobile Brenner die Drehrohrofen in der Haupt-Brenner
(4). 55 brennzone mit Verbrennungsgasen beheizen.
10. Vorrichtung nach Anspruchs oder9, da- Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, die
durch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (2) Wärmebehandlung der blähfähigen Rohmaterialien
mit einer Mischdüse für Luft und Brenngase ver- sehr genau dem Blähtemperaturbereich anzupassen,
sehen ist. wenn man für die Heizung spezielle Maßnahmen
60 vorsieht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0054723 | 1967-11-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1646496A1 DE1646496A1 (de) | 1971-07-22 |
DE1646496B2 true DE1646496B2 (de) | 1974-03-07 |
DE1646496C3 DE1646496C3 (de) | 1974-10-31 |
Family
ID=7055992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671646496 Expired DE1646496C3 (de) | 1967-11-30 | 1967-11-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Blähton und Blähschiefer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1646496C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3017288A1 (de) * | 1980-05-06 | 1981-11-12 | Rohrbach Technologie KG Baustofftechnik GmbH & Co, 7460 Balingen | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von blaehton und blaehschiefer |
-
1967
- 1967-11-30 DE DE19671646496 patent/DE1646496C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3017288A1 (de) * | 1980-05-06 | 1981-11-12 | Rohrbach Technologie KG Baustofftechnik GmbH & Co, 7460 Balingen | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von blaehton und blaehschiefer |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1646496C3 (de) | 1974-10-31 |
DE1646496A1 (de) | 1971-07-22 |
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