DE1646372A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Zuendung von Sprengladungen und mit einer solchen Vorrichtung versehene Munition - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Zuendung von Sprengladungen und mit einer solchen Vorrichtung versehene MunitionInfo
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Description
Essen, den 19. Dezember 1967
(29 8/
PATENTANWALT
PATENTANWALT
Dr. Andrejswski
(Am Hanptbahnhof · UdilbuiB)
Töiefoa 25ÖÜ2
Töiefoa 25ÖÜ2
Patentanmeldung der Firma
POUDRERIES REUNIES DE BELGIQUE, Societe Anonyme, Brüssel 1 (Belgien).
145, Rue Royale
"Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Zündung von Sprengladungen, und mit einer solchen Vorrichtung versehene Munition".
Die Erfindung befasst sich mit der besonderen Frage der
Zündung von Sprengladungen unter Steuerung von einer gewissen Zahl von durch äusseren Krafteinwirkungen erzeugten, in einem vorbestimmten
Rhythmus auftretenden Impulsen,
Diese Frage kann sich immer dann ergeben, wenn es erwünscht
ist, dass die durch die «äusseren Krafteinwirkungen zuerfüllenden
Bedingungen, damit die Ladung zur Zündung gebracht wird, im voraus eindeutig festgesetzt werden können.
Ein typisches Beispiel ergibt sich bei der Einrichtung
von Panzerabwehrminen.
Die Fortbewegungsart von Panzerwagen bringt mit sich,
dass man damit rechnen kann, dass die Kraft, womit die Raupenkette
auf die darunterliegende Mine aufdrückt, jeweils einen Impuls erhält, wenn eine Laufrolle vorbeikommt; es ergibt sich also eine
Reihe von aufeinanderfolgenden Druckimpulsen, wobei der Imgulstakt
durch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs bestimmt wird.
Man hat bereits vorgeschlagen, die Wirksamkeit von Minenfeldern zu steigern, indem man das Räumender Minen durch Anwendung
dieses Grundsatzes erheblich erschwert,
Aus technischen Gründen wurde nämlich beim Minensuchen
und -räumen so vorgegangen, dass man das Gelände, das von Minen
befreit werden soll, der Einwirkung von schweren Gegenständen, z.Bsp, in Form eines Netzes, eines Teppichs, einer Platte usw.
oder von Flegeln oder anderen Druck ausübenden Körpern aussetzte. Auch wurden zum Minenräumen bereits kleine Entminungsbomben herangezogen,
welches jedoch ein recht kostbares Verfahren darstellt.
Bei sämtlichen Verfahren tjerden die nötigen, heutzutage
bekannten Sicherheitsmassnahmen getroffen, damit eine möglichst zweckmässige Entminungsarbelt unter Gewährleistung einer möglichst
vollständigen Beschützung des Räumenspersonals stattfinden kann.
Im Allgemeinen ist die Annahme begründet, dass bei dieser
Form von Minenräumung nur einzelne Druckimpulse oder einmal auftretende
Krafteinwirkungen verwendet werden. Macht man das Zünden
der Sprengladung also von zwei oder sogar mehreren nacheinanderfoldenden
Druckimpulsen abhängig, so werden die Minen gegen Minenräumungsarbeiten
der oben beschriebenen Art einwandfrei geschützt.
Mann kann für diesen Zweck natürlich Krafteinwirkungen
sehr unterschiedlicher Art in Betracht ziehen*= Es ist jedoch an erster Stelle wichtig, dass eine möglichst zuverlässige Wirkung
gewährleistet wird; dazu ist es notwendig, dass die vorausgesetzte
Vorrichtung zwangsläufig und mit grosser Betriebssicherheit arbeitet
und dass empfindliche Organe, die die Wirkung ungewiss machen könnten, vermieden werden.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung,
die ohne Beeinträchtigung der sicheren Wirkung In äusserst gedrängter
Form sich derart verwirklichen lässt, dass eine äusserst
genaue Wirkung immer gewährleistet ist.
BAD ORiGJWAL 10.9840/0260
Diese Vorrichtung, welche sich in verschiedenen Formen
gestalten lässt, ist auf einem neuen Verfahren gegründet, das
hauptsächlich darin besteht, dass das Abriegeln, bzw. das Frei-'
geben des pyrotechnischen Systems durch mindestens zwei Organe bzw. Organgruppen gesteuert wird, von denen das (bzw, die) eine
schrittweise nach der Entriegelungsstellung fortschreitet, während
das (die) zweite die Rastzeit nach jedem Schritt des (der) ersten
derart beeinflusst, dass dieses(diese) nach der Anfangsstellung zurückgeführt wird, wenn der Takt einen gewissen kritischen Wert
nicht erreicht j bzw. seinen (ihren) Weg nach der Entriegelungsstellung
fortsetzt, wenn der Takt den kritischen Wert übersteigt.
Die schrittweise Fortbewegung des ersten Organs, bzw. der ersten
Organgruppe, kann eine Rotation, eine gradlinige oder eine gemischte
Bewegung sein. Beide Organe oder Organgruppen werden zusammen
unter dem Einfluss der durch die äussere Krafteinwirkung
erzeugten Druckimpulse bewegt.
Auf Grundlage dieses Verfahrens, das auch einen Gegenstand der Erfindung darstellt, bezieht letztere sich ebenfalls
auf jede Anordnung oder Vorrichtung, die auf Anwendung dieses
Verfahrens beruht, und die grundsätzlich zwei verschiedene Organe,
bzw.Organgruppen, enthält, wobei das eine Organ, bzw. die eine
Organgruppe so eingerichtet ist, dass es (sie) unter Einfluss der durch die äusseren Krafteinwirkungen erzeugten Druckimpulse schritt
-weise nach der Entriegelungsstellung schreitet, während das(die)
zweite Organ (-gruppe) nach jedem Schritt des ersten Organs ( der
ersten Organgruppe) die Rastzeit bestimmt, wobei ferner vorhanden sind: eine Vorrichtung die das (die) zweite Organ (-gruppe) in
die Anfangsstellung zurückzuführen versucht, eine Vorrichtung, die
BAD ORIGINAL
die Rückstellbewegung dieses zweiten Organs (dieser zweiten
Organgruppe) verzögert, und eine mit beiden Organen (Organgruppen)
verkuppelbare Vorrichtung, mittels welcher das (die) zweite Organ (-gruppe) die Freigabe des ersteh Organs (der ersten Organgruppe)
steuern kann.
Die Vorrichtung, die die Verzögerung des zweiten Organs (der zweiten Organgruppe) bewirkt, d.h. welche die Rückstellzeit
bestimmt, ist zum Beispiel eine Hemmung, wie man sie in Uhren
verwendet. Die beiden Organe oder Organgruppen werden zusammen unter Einfluss der= aus den äusseren Krafteinwirkungsn sich ergebenden
Druckimpulsen getrieben und in einer selben Bewegung zugleicherzeit
fortbewegt.
In einer Ausgestaltung, worauf die Erfindung sich jedoch
keineswegs beschränkt, werden diese Organe oder Organgruppen je durch die Zusammenstellung einer Scheibe mit einem Sperrad gebildet,
wobei am Umfang der Scheibe Zähne oder Vorsprünge vorgesehen sind, welche die Vorrichtung zum Verriegeln, bzw. Entriegeln
der erwähnten Organe oder Organgruppen steuern.wobei die letzteren gleichachsig angeordnet sind, während der Schlagbolzen
des Zünders in der Achse dieser Organe bzw. Organgruppen geführt ,
wird.
Das erfindungsmässige Verfahren, wie auch die zur Anwendung dieses Verfahrens in Frage kommenden Vorrichtungen werden
aus der folgenden ausführlichen Beschreibung unter Bezugnahme * auf die beigefügten Zeichnungen klarer hervorgehen; es zeigen:
Abbildung 1 eine Mine mit Zündungssteuervorrichtung gemäss
der Erfindung in Vorderansicht mit Teilschnitt;
Abbildung 2 eine vereinfachte schematische Darstellung
der vornehmsten Teile dieser Zündungssteuervorrichtung gemäss
\1<JW£Ö/.0 2.6 0 BAD ORIGINAL
der Erfindung, in der Ruhestellung;
Abbildung 3 eine vereinfachte Darstellung ähnlich Abbildung
2, nach Empfang des ersten Impulses;
Abbildung 4 eine schematische Darstellung eines Teils
dieser Vorrichtung in einer Zwischen—stellung;
Abbildung 5 eine Darstellung ähnlich Abbildungen 2 und 3,
wobei dieselbe Vorri- citung sich in der werktätigen Stellung befindet,
nachdem eine gewisse Zahl von Impulsen innerhalb der bezüglich des Taktes geltenden Grenzen eingelaufen ist;
Abbildung 6 eine schematische Darstellung einer als Bei- spiel
gewählten praktischen Ausgestaltung einer Zündungssteuervorrichtung
gemäss der Erfindung;
Abbildung 7 eine Vorderansicht in Richtung des Pfeils F7 in Abbildung 6;
Abbildung 8 eine Obenansicht der Vorrichtung gemäss
Abbildungen 6 und 7;
Abbildung 9 eine Ansicht in Richtung des Pfeils F9 in
Abbildung 7;
Abbildungen 10, 11, 12 und 13 Querschnitte gemäss den
Linien X-X, XI-XI, XII-XII bzw. XIII-XIII in Abbildung 6. *
In Abbildung 1 ist als Beispiel eine Mine dargestellt,
wobei durch den herausgeschnittenen Teil A die Stelle ersichtlich
ist, wo die Zündungssteuervorrichtung gemäss der Erfindung
angeordnet ist.
Wie in Abbildungen 1 bis 5 schematisch dargestellt, ent-·
hält die Zündungssteuervorrichtung nach der Erfindung hauptsächlich,
in einem geeigneten (nicht dargestellten) Gehäuse, mindestens eine erste Scheibe 1 mit zwei Zähnen oder Vorsprüngen
j, 109840/0260
16AB372
2-3 am Umfang, mit einer mittleren Öffnung 4 und mit zwei einander
diametral gegenüberliegenden Schlitzen oder Einschnitten 5 und 6, die in die erwähnte mittlere Öffnung 4 einmünden; auf der Unterseite
dieser Scheibe 1 ist ein Sperrad 7 befestigt; ferner enthält
die Vorrichtung eine zweite Scheibe 8, die gleichachsig
zur ersten Scheibe 1 angeordnet ist und einen Zahn oder Vorsprung 9 am Umfang aufweist; diese Scheibe ist, auf der Unterseite mit
einer rohrförmigen Nabe oder Hülse 10 verbunden, worauf ein
Ritzel 11 sitzt, womit ein Verzögerungsgetriebe, z.bsp das dargestellte Hemmungsgetriebe an sich bekannter Bauart 12, dauernd
im Eingriff steht.
Die Hemmung 12 ist im allgemeinen so eingerichtet, dass
man sie zwecks Anpassung der Zündvorrichtung entsprechend der jeweiligen Anwendung einstellen kann. Diese Möglichkeit ist nicht
nur für die einzelnen Minen an sich wichtig, sondern insbesondere
auch im Hin—blick auf das Einrichten eines Minenfeldes, worin
das Sprengen der Minen gemäss einer vorbestimmten Folge stattfinden
soll, damit das Minenfeld möglichst wirksam ist. Diese
zweite Scheibe 8 trägt ein Sperrad 13 auf der Oberseite.
Die beiden Scheiben 1 und 8 unterliegen dauernd der
Einwirkung einer geeigneten Federvorrichtung, welche bestrebt ,, ist, diese Scheiben in die ursprüngliche Ruhe- oder Wartestel- ...,
lung zurückzuziehen und die im dargestellten Beispiel als Zugfeder
14-15 gestaltet ist, die mit einem Ende am Umfang der
entsprechenden Scheibe, und mit dem anderen Ende an einem Festpunkt
16 bzw, 17 des (nicht dargestellten) Gehäuses befestigt
ist.
Zwischen den beiden Sperrädern 7 und 13 ist eine gemein-
10984070260
same Schaltvorrichtung 18 angeordnet, die für beide Sperräder je
ein Treiborgan enthält; im dargestellten Beispiel werden diese
Treibglieder durch die Seitenarme oder Finger 19 und 20 darge- · stellt.
Treibglieder durch die Seitenarme oder Finger 19 und 20 darge- · stellt.
Im Bereich des Umfang der Scheiben 1 und 8 befindet sich
ein abziehbarer Anschlag oder Riegel 21; dieser hat in der Darstellung
die Form einer Pendelstange, die am oberen Ende um eine
Achse 22 verschwenkbar angeordnet ist und die dauernd durch eine Rückstellfeder 2 3 beeinflusst wird, die ebenfalls an einem Festpunkt
2H des (nicht dargestellten) Gestells oder Gehäuses befestigt ist. ™
Auch das gemeinsame Schaltorgan 18-19-20 steht dauernd
unter der Einwirkung einer Rückstellfeder, welche schematisch
bei 25 dargestellt ist, und deren eines Ende in einem Punkt des
erwähnten Schaltorgans angreift, während das andere Ende im vorliegenden Beispiel in einem Festpunkt 26 des Gestells oder Gehäuses (nicht dargestellt) befestigt ist.
unter der Einwirkung einer Rückstellfeder, welche schematisch
bei 25 dargestellt ist, und deren eines Ende in einem Punkt des
erwähnten Schaltorgans angreift, während das andere Ende im vorliegenden Beispiel in einem Festpunkt 26 des Gestells oder Gehäuses (nicht dargestellt) befestigt ist.
Das Zündhütchen oder ähnliche Zündvorrichtung 27 ist in einem quer durch ein Stützorgan 28 hindurchgehenden Kanal untergebracht;
dieses Stützorgan ist um eine zur Hauptachse A-B paral- M
IeI verlaufende Achse 29 verschwenkbar und steht ausserdem
dauerndunter der Einwirkung einer Rückstellfeder 30, deren eines Ende amterwähnten verschwenkbaren Tragorgan 28 angreift, während das andere Federende an einem Festpunkt 31 des (nicht dargestellt ten) Gestells oder Gehäuses befestigt ist; diese Feder ist dauernd bestrebt, das erwähnte Tragorgan 2 8 aus dessen wirksame Stellungzurückzuziehen,
dauerndunter der Einwirkung einer Rückstellfeder 30, deren eines Ende amterwähnten verschwenkbaren Tragorgan 28 angreift, während das andere Federende an einem Festpunkt 31 des (nicht dargestellt ten) Gestells oder Gehäuses befestigt ist; diese Feder ist dauernd bestrebt, das erwähnte Tragorgan 2 8 aus dessen wirksame Stellungzurückzuziehen,
Diese Feder sorgt auch dafür, dass das erwähnte ver-
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schwenkbare Organ 28 dauernd an einem Anschlag 32 anliegt, welcher
mit der erwähnten zweiten Scheibe 8 fest verbunden ist und mit
dieser mitbewegt wird.
Die Vorrichtung wird durch den eigentlichen Schlagbolzen vervollständigt, der im dargestellten Beispiel durch eine unbiegsame
Stange 33 gebildet wird, die am-Oberende einen Querstift
34 trägt; Länge und Querabmessungen dieses Stifts sind
derart gewählt, dass der Stift durch die Schlitze 5-6 in der Scheibe 1 frei nach abwärts gleiten kann, nachdem er in die entsprechende
Winkelstellung verdreht worden ist. Am unteren Ende dieser Stange, unweit von der Spitze 35, sitzt ein Bund 36 worauf eine verhältnismässig kräftige Feder 37 aufdrückt, die
andererseits an der Unterseite des erwähnten Ritzels 11 des Verzögerungsgetriebes
sich abstützt.
Unter dem verschwenkbaren* Organ 28 ist in der Verlängerung des erwähnten Schlagbolzens 33 eine Zwischenladung 38 angeordnet, welche mit der Hauptladung der Mine, deren Zündung durch
die vorliegende Vorrichtung gesteuert werden soll, in Verbindung steht.
Wie man sieht, ist es, damit die Vorrichtung betätigt werden kann, unbedingt notwendig, dass die Schlitze 5-6 sich genau
das ■ unter dem Querstift 3M- befinden und dass/Sündhütchen 27 mit dem
Schlagbolzen 33 in einer Linie liegt. Der Anfangswinkel zwischen
den Schlitzen 5-6 und dem Querstift 34 ist im vorliegenden Beispiel einstellbar. Zu diesem Zweck kann man die Stange =33 mit
einer geeigneten Antriebsvorrichtung Verbinden, mit deren Hilfe
eine Winkelverstellung des Bolzens um dessen Achse herbeigeführt werden kann, ohne dass die Achsialverschiebung dieses Bolzens
i^^jPg4iß/t)2tQ BAD ORIGINAL
dadurch behindertwird. Diese Antriebsvorrichtung kann mit Vorteil
mit einem Ablesekopf mit Skala verbunden sein, der mit einer *
festen Marke am (nicht dargestellten) Gestell oder Gehäuse zusammenwirken kann.
Solche oder ähnliche Einstellmittel mit Ablesemöglichkeit
lassen sich in vierlerlei Gestaltung erdenken, womit man den erwähnten
Anfangswinkel zwischen den Schlitzen 5-6 und dem Querstift 34 im voraus einstellen kann. Diese Einstellung bestimmt
die Zahl der Impulse, die auf die Vorrichtung einwirken müssen,
ehe diese in die wirksame Stellung versetzt wird. Die Rückstellung
der Scheibe 1 mit den Schlitzen 5-6 in die Anfangsstellung
wird durch die verzögerte. Rückstellung der zweiten Scheibe 8 bedingt, und zwar derart, dass wenn der zweite Impuls innerhalb
einer vorbestimmten Zeitdauer eintrifft, die dem höchsten Takt entspricht, worüber die Vorrichtung nicht in Tätigkeit kommen
darf, die erwähnten Schlitze 5-6 die Winkelstellung des Querstiftes 34 nicht erreichen, so dass die Vorrichtung in der unwirksamen
Wartestellung bleibt.
Die Wirkung der in Abbildungen2jbis 5 schematisch dargestellten
Vorrichtung ist also hauptsächlich wie folgt: indem das gemeinsame Drück- oder Schaltorgan 18 auf mechanischem,
elektrischem, magnetischem, hydraulischem Wege oder in anderer
geeigneten Weise z.Bsp. mit dem Kopf T einer Panzerabwehrmine
verbunden, bzw. verkuppelt ist, wird jegliche auf diesen Kopf einwirkende mechanische Krafteinwirkung, über einem vorbestimmten
Mindestwert hinaus, der durch die passiven Widerstände des Steuergetriebes bestimmt wird, auf das erwähnte gemeinsame
Schaltorgan 18 entgegen der Wirkung der Rückstellfeder 25, übertragen werden.
iai84 0/02 60 BAD
Das erwähnte gemeinsame Schaltglied 18 tätigt eine gleichzeitige Verstellung, um Winkelbeträge die in einer gewissen
Beziehung zueinander stehen, der beiden Sperräder 7 und 13, und folglich auch der beiden damit verbundenen Scheiben 1 bzw.
Zwecks Vereinfachung der Darlegung soll angenommen werden, dass die Winkelverstellung bei beiden Sperrädern z.Bsp. 1/8 Umdrehung
beträgt.
In der sich so ergebenden Stellung hat der Anschlag 32 das verschwenkbare Stützglied 28 mitgenommen und um dessen Achse
29 verdreht; die Anordnung ist so gestaltet, dass im gleichen Augenblick, worauf die erwähnte Scheibe 8 nach Verstellung um
1/8 Umdrehung die Raststellung erreicht hat, das Zündhütchen 2 7 im erwähnten Stützglied 28 sich genau in der Achse des Schlagbolzens
33-35 befindet. War also der Apparat so eingestellt, dass
er unter Einwirkung eines einzelnen Impulses in Wirksamkeit treten
kann, d.h. hatte der Anfangswinkel zwischen den diametralverlaufenden Schlitzen 5-6 und dem Querstift 34 den viert von
1+5°, so würde nun das pyrotechnische System freigegeben und die Vorrichtung ausge--lösst. =
Damit das Wirksamwerden der Vorrichtung vom Einlaufen
von zwei aufeinanderfolgenden Impulsen innerhalb einer gewissen
Zeitdauer, zum Beispiel innerhalb einer Sekunde, abhängig sei, braucht man beim Einstellen nur dafür zu sorgen, dass der
Querstift 34 senkrecht, d.h. unter 90°, zu den diametralverlaufenden Schlitzen 5-6 liegt.
Dabei ist es natürlich auch notwendig, dass die verzögerende Wirkung des Hemmungsgetriebes 12 so eingestellt i„st, dass
die zweite Scheibe 8 in einer Sekunde in die Anfangsstellung zu-
rückkehrt. .
Han wird verstehen, dass diese Zeitdauer je;nach den
Erfordernissen durch geeignete Beeinflussung des erwähnten Verzögerungsgetriebes,
im vorliegenden Fall ein Hemmungsgetriebe, jeweils eingestellt werden kann»
In der Voraussetzung dass ein erster Impuls auf das gemeinsame
Schaltglied 18 einwirkt,, doch danach ein zweiter Impuls nicht mehr eintrifft, wirkt das Getriebe in der oben erklärten
Weise. Es geschieht jedoch weiter nichts, da die diametralverlauf
enden Schlitze 5-6-, indem sie nur um 45° verdreht worden sind,
den Querstift 34 noch nicht freigeben können, so dass der Schlagbolzen festgehalten wird.
Indem die untere Scheibe 8 aber verdreht ist, ist der
Sahn oder Vorsprung 9 am Scheibenrand vom Riegel oder Anschlag entfernt, der nun dem Druck der Feder 23 nachgegeben hat und so
in die Bahn von einem der Zähne 2 oder 3-am Umfang der oberen
Scheibe 1 geraten ist. Dadurch wird diese ojjere Scheibe also
festgehalten, und dieser Zustand dauert an, bis die untere Scheibe 8 in ihre Anfängsstellung zurückkehrt. Da die Zeitdauer
des Rücklaufs der unteren Scheibe in diesem Beispiel 1 Sekunde
beträgt, ergibt sieh in dieser Weise, dass die obere Scheibe 1
während höchstens einer Sekunde festgehalten wird.
Daraus ergibt sich ebenfalls, dass, wenn innerhalb dieser
Zeitdauer kein zweiter Impuls auf die Vorrichtung einwirkt, sie
automatisch in die Anfangs- oder Ruhelage zurückgesetzt wird. Tritt ein neuer Impuls erst auf, nachdem seit dem Eintreffen des
ersten Impulses eine Sekunde oder mehr verlaufen ist, so bleibt
der Apparat ebenfalls unwirksmm, da dieses lediglich dazu führt,
1098 4 0/0260
dass die Verdrehung der Schlitze 5-6 nach dem Querstift_ zu jeweils
neu anfängt, ohne dass die Stellung dieses Stifts jemals
erreicht wird.
Wirkt jedoch innerhalb einer Sekunde nach dem Empfang des
ersten Impulses ein zweiter Impuls auf die Vorrichtung ein, so ergibt sich, dass nach dem Anhalten und 'Verriegeln der oberen
Scheibe, nachdem die Schlitze 5-6 bereits eine erste Winkelverdrehung um 45° erfahren haben, das gemeinsame Schaltglied 18
durch den neuen Impuls aufsneue betätigt wird, wodurch die erwähnte
obere Scheibe 1 mit den diametralverlaufenden Schlitzen 5-6 wieder um 45° verdreht wird, so dass diese Schlitze 5-6 nun
in Bezug auf den Querstift 34 ausgerichtet werden.. Da auch das
verschwenkbare Glied 2 8 durch diesen zweiten Impuls wieder in die
Stellung versetzt wird, wobei das Zündhütchen sich genau in der Achse des Schlagbolzens befindet, kann die Vorrichtung nun in
der normalen Weise in Wirkung treten.
Für die Zahl der Impulse, die nötig ist, damit die Vorrichtung
wirksam wird, könnte man auch ein Vielfaches wählen;
zu diesem Zweck braucht man nur die Winkelverstellung der Scheiben 1-8 pro Impuls entsprechend festzusetzen.
Da auch der Takt der Treibimpulse mit Hilfe der Verzögerungsvorrichtung
12 einstellbar ist, ergibt sich im Ganzen also ein Apparat mit sehr biegsamen Regelungsmöglichkeiten, der in
der Praxis im Gebiet des Zündens, insbesondere bei Panzerabwehrminen,
an allen möglichen Wünschen oder Anforderungen gerechtzuwerden imstande ist. .
Die verschiedenen Teile und Glieder sind in den Abbildungen
1 bis 5 nur schematisch oder sogar symbolisch dargestellt,
1098 40/026 0 ^D OH1GINAU
da es innerhalb des Erfindungsrahmens durchaus möglich ist, die
Merkmale der Erfindung in sehr verschiedenen Formen und Anordnungen
zu verkörpern. So kann z.Bsp. die bedingte Freigabe des
pyrotechnischen Systems mit Hilfe verschiedenartiger Organe und Glieder verschiedener Gestaltung herbeigeführt werden, welche
entweder durch Rotation, wie oben beschrieben, durch· gradlinige
Bewegungen oder gemischte Bewegungen, je nach den kinematischen Eigenschaften der zum Einsatz kommenden Getrieben, miteinander in
Übereinstimmung gebracht werden.
Im allgemeinen erweist es sich als möglich, die erfindungs -massige Vorrichtung mit Mindestraumaufwand in äusserst gedrängter
Form zu gestalten, derart, dass sie an der jeweils geeignetsten
und aus Sicherheitsgründen bevorzugten Stelle in der Munition angeordnet werden kann.
Als Beispiel ohne jegliche Einschränkung der Erfindungsweite
ist eine solche sehr gedrängte Aufbauweise in den Abbildungen 6 bis 13 schematisch dargestellt, wobei für entsprechende
Teile dieselben Verweisungsziffern wie in der vorhergehenden Beschreibung
verwendet worden sind.
Für jeden Ausgestaltungstyp ist noch eine grosse Zahl
von Varianten und Abänderungen mögliche, wobei gewisse Glieder
durch andere gleichwertige bzw. mit gleichwertiger Wirkung, oder
in gewissen Fällen, wie z.Bsp, in Bezug auf die Zündvorrichtung,
sogar durchjandersartige Glieder ersetzt werden können. Insbesondere
kann man die Zündvorrichtung mit Zündhütchen 27 und Schlagbolzen
33 durch eine elektrische Kontaktanordnung, eine piezoelektrische
Vorrichtung oder eine magnetische Vorrichtung mit beweglichem Eisenkern ersetzen; im letzteren Fall kann der bewegliche
Kern .pjfeil^^cSshlanboizen 33 verselbigt werden. Bei
10984 0/026
Verwendung eines Solenoids mit Tauchkern kann die Kern^bewegung
zum Erzeugen eines Stroms zum Zünden verwendet werden, oder es
kann das Solenoid durch Schliessen eines Stromkreises erregt und sodann die sich dabei ergebende Achsialbewegung des Tauchkerns
zum Auslösen einer Schlagwirkung verwendet werden.
Im vorhergehenden ist die Zündung im allgemeinen vom Eintreffen mehrerer Impulse und von der zwischen je zwei aufeinanderfolgenden
Impulsen verflossenen Zeit abhängig. Selbstverständlich lässt sich die Erfindung auch in anderer Form auswerten,
wobei man mit einem "System mit kumulativen Impulsen" arbeitet,
wobei die Minen in dieser Hinsicht einstellbar sind, und wobei
die für die Zündung benötigte Impulszahl für die verschiedenen
Minen in einem bestimmten Minenfeld verschieden eingestellt =
werden kann. ■
Diese verschiedenen Mittel gestatten es, innerhalb des
Erfindungsrahmens reichhaltige Programme sehr verschiedener Art
für das Legen von Minenfeldern auszuführen.
Die Erfindung betrifft nicht nur das oben beschriebene
Verfahren an sich, sondern auch sämtliche Vorrichtungen, worin dieses Verwendung findet und jegliche Munition, die mit einer
solchen Vorrichtung ausgestattet bzw. zur Aufnahme einer solchen Vorrichtung besonders eingerichtet ist.
109840/0260
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE >l.U Verfahren zum Steuern der Zündung von Sprengladungen unter Einwirkung einer bestimmten Folge von Impulsen, die in einem vorbestimmten Takt auftreten, dadurch gekennzeichnet, dass das Abriegeln bzw. die Freigabe des pyroteehnisehen Systems durch mindestens zwei Organe oder Organgruppen gesteuert wird, wovon das (die) erste schrittweise nach der Entriegelungsstellung schreitet, während das (die) zweite nach jedem Schritt des (der) ersten eine Rastzeit derart bestimmt, dass wenn der Impulstakt einen gewissen kritischen Wert nicht erreicht, das (die) erwähnte erste Organ (Organgruppe) in die Anfangsstellung zurückgeführt wird, während es (sie) den Weg zur Verriegelungsstellung aber fortsetzen kann, wenn dieser Takt den erwähnten kritischen Wert überschreitet. '2.- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schrittweise Fortbewegung des (der) ersten Organs (Organgruppe) eine Drehbewegung ist.3.— Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schrittweise Fortbewegung des (der) ersten Organs (Organgruppe) eine gradlinige Bewegung ist.4,- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Organe (Organgruppen) zugleicherzeit unter Einwirkung des durch äussere Krafteinwirkung erzeugten Impulses fortbewegt wird.5.- Vorrichtung für die Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie grundsätzlich mindesstens zwei verschiedene Organe, bzw. Organgruppen enthält, wobei das eine Organ, bzw. die eine Organgruppe, so eingerichtet ist,1098AO/0260BAD öF8ö}>äÄtdass es (sie) unter Einfluss der durch die ä'usseren Krafteinwirkungen er zeugten Druckimpulse schrittweise nach der Entriegelungsstellung schreitet, während das (die) zweite Organ (Organgruppe) nach jedem Schritt des ersten Organs (der ersten Organgruppe) die Rastzeit bestimmt,wobei ferner vorhanden sind: eine Vorrichtung (15) die das (die) zweite Organ (Organgruppe) in die Anfangsstellung zurückzuführen versucht; eine Vorrichtung (12) die die Rückstellbewegung dieses zweiten Organs (dieser zweiten Organgruppe) verzögert, und eine mit beiden Organen (Organgruppen) verkuppelbare Vorrichtung (21), mittels welcher das (die) zweite Organ (Organgruppe) die Freigabe zum Rücklauf des ersten Organs (der ersten Organgruppe) steuern kann. ■6.-Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Verzögern, bzw. zur Regelung der Rücklaufdauer des zweiten Organs (eier'zweiten Organgruppe) ein Hemmüngs -getriebe (12) ist, so wie man sie z,Bsp, in Uhren verwendet»7,- Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,, dass das Hemmungsgetriebe |12) der Art wie man sie in Uhren verwendet, ,regelbar .bzw. einstellbar ist, ,8,- Vorrichtung nach einem der Ansprüche S oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Organe oder Örgängruppen zuglei - ■ cherzeit unter Einfluss der durch äussere Krafteinwirkungen erzeugten Impulse schrittweise fortbewegt werden*9.*- Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden unter Einfluss eier durch äussere Krafteinwir3i;ütigen erzeugten Impulse fortbei*egten Organe oder Örgangruppen zuglei··cherzeit jeweils in einer selben Bewegung vorgeschoben werden, 10,- Vorrichtung nach einem der Ansprüche S bis §fBAD ORJGfNAL 109840/0260gekennzeichnet, dass die beiden Organe oder Organgruppen je aus der Zusammenstellung einer Scheibe (1 bzw. 8) mit einem Sperrad (7 bzw. 13) bestehen, wobei die Scheibe an ihrem Umfang Zähne oder VorSprünge (2-3 bzw, 9) aufweist, womit sie die Vorrichtung (21) zum Verriegeln, bzw. zum Freigeben, der erwähnten Organe oder Organgrüppen steuert, welche gleichachsig zueinander angeordnet sind, während der Schlagbolzen (33-35) des Zünders in der gemeinsamen Achse dieser Organe oder Organgruppen geführt wird,11,- Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeihnet, dass die Scheibe (1) des ersten Organs (der ersten Organgruppe) eine mittlere Offung (1O mit zwei darin einmündenden, diametral einander gegenüberliegenden Schlitzen (5-6) aufweist, deren Aufgabe es ist, sich infolge der bedingten schrittweisen Fortbewegung des der erwähnten ersten Organs (Organgruppe) in Bezug auf einen am Schlagbolzen (33) vorgesehenen Anschlag oder Riegel (34) derart auszurichten dass dieser Anschlag durch die Schlitze hindurchgleiten kann.12,- Vorrichtung nach Ansprüchen 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet,' dass die Scheibe (8) des (der) zweiten Organs (Örgangruppe) auf der Unterseite mit einer Nabe oder Hülse (10) verbunden ist, worauf ein Zahnritzel (11) sitzt, das mit einer Verzögerungsvorrichtung (12.) im Eingriff steht, die gestattet die Rücklauf dauer des (der) erwähnten zweiten Organs (Organgrup*- pe) im voraus genau einzustellen,13,- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung zwischen dem Rücklauf des (der) ersten und dem des (der) zweiten Organs (Organgruppe) durch einen verstellbaren Anschlag (21) besorgt wird, der*um eine109840/0260Achse (22) verschwenkbar ist und durch eine Druckfeder (23) an die erwähnten Organe (Organgruppen) angepresst wird, wobei dieser Anschlag durch einen Zahn (9) am Umfang des (der) zweiten Organs (Organgruppe) weggedrückt und sodann aus der Bahn der entsprechenden Zähne oder Vorsprünge (2-3) am Umfang des (der) ersten Organs (Organgruppe) entfernt werden kann.14.- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das (die) zweite Organ (Organgruppe) mit einem beweglichen Träger (28),worin das Zündmittel untergebracht ist, derart verkuppelt ist, dass das letztere in jeder unwirksamen stellung der Vorrichtung ausser der Achse des Schlagbolzens gehalten wird, doch" jedesmal in Bezug auf diese Achse ausgerichtet wird, wenn die beiden Organe (Organgruppen) unter der Einwirkung eines Druckimpulses vorgeschoben werden»15,- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14,dadurch gekennzeichnet, dass sie so eingerichtet ist, dass sie eine vorzugsweise einstellbare Impulshäufung gestattet, wobei die Zündung von dieser Häufung abhängig ist, welche für sämtliche Minen, die in einer prögrammässigen Operation gelegt werden sollen, gleich oder verschieden sein kann.Patentanwalt Dr. Andrej ewski1Θ98Φ0/026 0
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |