DE1645780C - Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffe - Google Patents

Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffe

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DE1645780C
DE1645780C DE1645780C DE 1645780 C DE1645780 C DE 1645780C DE 1645780 C DE1645780 C DE 1645780C
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DE
Germany
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fuels
butadiene
fuel
distillate
styrene
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
William Lester Bartlesvil-Ie OkIa. Streets (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Phillips Petroleum Co
Original Assignee
Phillips Petroleum Co
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Description

25
Die Erfindung betrifft Erdöl-Destillate mit einem verbesserten Fließpunkt und/oder verbesserter Widerstandsfähigkeit gegen thermische Zersetzung zu schaffen.
Im allgemeinen sollen flüssige Kohlenwasserstoffe bei niederen Temperaturen fließfähig und/oder pumpfähig sein. Um diese Fließfähigkeit zu erzielen, sind eine Anzahl von Zusätzen zur Anwendung in die-sen flüssigen Kohlenwasserstoffen vorgeschlagen worden. Man fand jedoch, daß nicht alle flüssigen Kohlenwasserstoffe auf derartige Mittel zur Erniedrigung des Fließpunktes ansprechen. Beispielsweise sind Mittel zur Erniedrigung des Fließpunktes, die zur Fließpunkterniedrigung von Schmierölen mit großem Er- folg verwendet werden, häufig bei Verwendung zur Verminderung des Fließpunktes von Destillat-Treibstoffen unwirksam. Tatsächlich versagen sogar solche Erniedrigungsmittel, die erfolgreich bei einigen Destillat-Treibstoffen verwendet wurden, vollständig, wenn sie bei Destillaten aus einer anderen Quelle verwendet werden. Da einige Destillat-Treibstoffe auf die bekannten Mittel zur Erniedrigung des Fließpunktes nicht ansprechen, müssen die im Handel üblichen Anforderungen an den Fließpunkt durch so andere Hilfsmittel erzielt werden, wie dies z. B. durch Vermischen von großen Mengen von Erdölfraktionen mit niedrigen Fließpunkten, die kostspieliger sind, erfolgt. So wird beispielsweise häufig Kerosin zur Verminderung des Fließpunktes von Heizölen und Dieselölen verwendet.
Die erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffe bestehen nun aus Kohlenwasserstoffdestillaten vom Siedebereich des Benzins, der Düsentreibstoffe, Dieseltreibstoffe und der Heizöle und 0,005 bis 0,5 Gewichtsprozent eines statistischen oder Blockpolymerisats aus Butadien und Styrol mit einem Molekulargewicht von 2000 bis 200000 und einem Verhältnis von Butadien zu Styrol von 60:40 bis 90:10, bei dem im wesentlichen alle ölefinischen Doppelbindungen mit Wasserstoff abgesättigt sind.
Gegenstand des deutschen Patents (Offenlegungs-
schrift 1 645 889) sind Motorbrennstoffmischungen, die eine Kohlenwasserstoffmischung im Benzinsiedebereich.und 0,01 bis 0,20 Volumprozent eines PoIyolefinpolymeren öder eines entsprechenden hydrierten Polymeren mit einem Molekulargewicht im Bereich von 500 bis 3500 enthalten, wobei als Ausgangsstoffe zur Herstellung der Polyolefinpolymeren aliphatische Mono- und Diolefine angegeben sind.
Der Zusatz dieser Polymeren soll die schädlichen Ablagerungen auf den Ventilen bzw. Ansauge- und Auspuffschlitzen eines durch Funken gezündeten Viertaktverbrennungsmotors reduzieren.
Die in den erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffen enthaltenen Polymerisate haben hingegen die Aufgabe, den Fließpunkt der verwendeten Kohlenwasserstoffdestillate herabzusetzen.
Des weiteren handelt es sich bei den in den erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffen enthaltenen Polymerisaten um Blockpolymerisate aus Butadien und Styrol, bei denen im wesentlichen alle olefinischen Doppelbindungen mit Wasserstoff abgesättigte, aber die aromatischen Ringe erhalten sind.
Außerdem haben die in den erfiiidungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffen enthaltenen Polymerisate ein Molekulargewicht von 2000 bis 200000.
An Hand von Beispiel 6 der Anmeldung, in dem gezeigt wurde, daß reines Polybutadien-Homopolymerisat keine oder nur eine sehr geringe Fließpunkterniedrigung bewirkt, erscheint es im übrigen fragwürdig, ob die in der obengenannten Offenlegungsschrift angegebenen Polymerisate überhaupt eine Fließpunkterniedrigung hervorrufen könnten.
Es wurde gefunden, daß die in der Erfindung beschriebenen hydrierten Butadien/Styrol-Mischpolymerisate bei einer großen Vielzahl von flüssigen Kohlenwasserstoffen, wie Erdöldestillate, beispielsweise Erdöl-Destillat-Treibstoffen, den Fließpunkt wirkungsvoll verringern.
Durch Verwendung der in den erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffen enthaltenen Zusätze kann ein Teil oder können alle der bisher verwendeten Mittel zur Erniedrigung des Fließpunktes eliminiert werden. So können auf Grund der Erfindung große Mengen von Erdölfraktionen, z. B. Kerosin, für andere bedeutendere Verwendungen abgezweigt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist es, daß die erfindungsgemäßen Destillat-Treibstoffe einen höheren Heizwert und eine höhere Cetanzahl aufweisen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist es, daß die erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffe gegenüber Zersetzung bei der Lagerung stabiler sind. Deshalb verfärben sich diese Treibstoffe bei der Alterung weniger und bilden weniger unlösliche Bestandteile.
Die in den erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffen enthaltenen statistischen oder Blockpolymerisate aus Butadien und Styrol besitzen ein Molekulargewicht vorzugsweise im Bereich von etwa 5000 bis etwa 100 000 und besonders bevorzugt im Bereich von etwa 25 000 bis etwa 50 000. Besonders zufriedenstellende Ergebnisse werden mit einem Mischpolymerisat im Verhältnis Butadien/Styrol von 75:25 erhalten.
Bei dem angegebenen Molekulargewicht des Misch-
Destillat B- FlieBpur
Ohne Zusatz
ikt.ASTMD97-
rait 0,18 Gewich
25 000 MG
S7in°C
Isprozent Zusatz1'
100000 MG
-15 -51 . -51
E -15
-21
-51
-29
-140
-23
F - 9 -26 -21
G -18
-21
-51
-51
-37 .
-51
-15 -40 -23
j -12 -46 -43
J
polymerisate handelt es sich um das durchschnittliche Butadien/Styrol-Mischpolymerisat mit einem Buta-Molekulargewicht Das durchschnittliche Molekular- dien/Styrol-Verhältnis von 75:25 wird in einer Kohgewicht eines spezifischen Butadien/Styrol-Mischpoly- aentration von 0,18 Gewichtsprozent bezogen auf mensats wird nach an sich bekannten Verfahren den Brennstoff, mit einem Molekulargewicht von etwa bestimmt Beispielsweise ist ein besonders geeignetes 5 25 000, und ein solches mit einem Molekulargewicht Verfahren zur Bestimmung des Molekulargewichtes von etwa 100000 zugegeben. Die Fließpunkte des von Mischpolymerisaten im Bereich von 15 000 bis Brennstoffes werden mit und. ohne die Zusätze ge-200000 die Bestimmung mit Hilfe eines Membran- messen. ,
Osmometers. Ein derartiges,Verfahren wird in einem In der folgenden Tabelle werden die Ergebnisse
Bericht von R. E. St eel e et al anläßlich der in 10 gezeigt .
Pittsburgh im März 1963 abgehaltenen Konferenz
über Analytische Chemie und Angewandte Spektro* Tabelle 1
skopie beschrieben. Für Mischpolymerisate, im Bereich von 5000 bis 15 000 sind ebuUioskopische Verfahren geeignet, wie z. B. die von R. L. A r η e 11 et al i5
im Journal of Polymer Science, Teil A, Vol. I, S. 2753
bis 2764 (1963) beschriebenen Methoden. Für Misch- ■
polymerisate mit einem Molekulargewicht unter 5000
sind Verfahren geeignet, bei denen ein Dampfdruck-Osmometer verwendet wird. 20
Die in den erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffen enthaltenen hydrierten Mischpolymerisat können nach irgendeinem an
sich bekannten üblichen Verfahren hergestellt werden.
Beispielsweise kann die Mischung der Monomeren 25
von Butadien/Styrol unter Verwendung von Butyllithium als Katalysator polymerisiert werden. Die '
Hydrierung kann über einem Nickeloctoat/Triäthylaluminium-Katalysatorsystem durchgeführt werden.
In der USA.-Patentschrift 2 864 809 (1958) wird ein 30; - M 75 · 25 Butadien/Styrol hydriertes statistisches Mischpolymeri-Verfahren zur Hydrierung von Butadienpolymerisaten · sat des angegebenen Molekulargewichtes,
beschrieben. Bei den hydrierten Butadien/Styrol-Mischpolymerisaten handelt es sich um Polymerisate,
die ausreichend hydriert wurden, um im wesentlichen
die gesamte olefinische Unsättigung zu entfernen, 35 B e i s ρ i e 1 *2
wobei lediglich die aromatische Unsättigung übrigbleibt. Zur bequemen Handhabung können die oben
beschriebenen Mischpolymerisate in einem Träger, ·; Um noch einen anderen Vorteil der erfindungswie z.B. einem niedrigviskosen Schmieröl, einem ' 'gemäßenKohlenwasserstoffdestillat-Brenn-undTreib-Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Cyclohexan oder 40 stoffe aufzuzeigen, wird eine andere Versuchsserie irgendeinem inerten Verdünnungsmittel, in dem der durchgeführt. Es wird die Fähigkeit der Zusätze Zusatz ausreichend löslich ist, dispergiert sein. Die gezeigt, die Hitzestabilität einer Anzahl von Brenn-Verwendung eines Öles wird bevorzugt, wie bereits stoffmischangen zu verbessern. Dieselben, im Beifrüher angegeben. Der erfindungsgemäße Zusatz zur spiel 1 beschriebenen, beiden hydrierten statistischen Erniedrigung des Fließpunktes wird im allgemeinen 45 Mischpolymerisate werden in einer Konzentration in Mengen im Bereich von etwa 0,005 bis etwa von 0,18 Gewichtsprozent des aktiven Bestandteiles, 0,5 Gewichtsprozent (den Träger ausgenommen), be- bezogen auf das Gewicht des Brennstoffes, auch bei zogen auf das Gewicht des Kraftstoffes zu den Erdöl- diesen Versuchen verwendet.
Destillat-Brennstoffen, hinzugegeben. Zur Dispergie- Bei dem ASTM Farbtest werden die Brennstoffe
rung der Zusätze in den Destillat-Brennstoffen können 50 90 Minuten lang auf 149° C erhitzt. Nach der Erübliche Verfahren verwendet werden. hitzungsperiode werden die Brennstoffe einer Farbr
Zu den Destillat-Brennstoffen, bei denen die Er- bestimmung unterworfen, wobei die zahlenmäßig findung angewendet werden kann, gehören Erdöl- höhere Farbbeurteilung die größere Menge an vorFraktionen oder katalytisch modifizierte Fraktionen handenem Farbstoff angibt.
oder Mischungen daraus, die bei einer Temperatur 55 Bei einem anderen Test der Hitzestabilität werden im Bereich von etwa 21 bis etwa 399°C sieden. Diese die erfindungsgemäßen Brennstoffmischungen dem Brennstoffe umfassen Benzine, wie Flug-, Schiffs- »Nalco 300° F Test« der im Du Pont petroleum La- und Automobilbenzine, Düsentreibstoffe, Dieseltreib- boratory Test Nummer F 21-61 (1962) beschrieben stoffe und Heizöle. wird, unterworfen. Bei dieser Untersuchung wird der
Die erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat- 60 Brennstoff einer Hitzebehandlung unterworfen1 und Brenn- und Treibstoffe können auch andere üblicher- anschließend nitriert, um die Menge und Farbe weise verwendete Zusätze, wie Antioxydantien, Färbe- etwaiger gebildeter unlöslicher Materialien zu bemittel, Mittel zur Verbesserung der Verbrennung und stimmen. Die zahlenmäßig höhere Filterbeurteilung Antiklopfmittel enthalten. gibt größere Mengen vorhandener unlöslicher Stoffe
R " ' 1 1 65 an.
Beispiel 1 Die Ergebnisse der nach diesen beiden Unter-Zu einer Anzahl Erdöl-Destiilat-Brennstoffe werden suchungsmethoden untersuchten Destillat-Brennstoffzwei Zusätze, nämlich ein hydriertes statistisches mischungen werden in Tabelle II gezeigt
Tabelle II
Destillat-Brennstoffmischung Zusatz1) keiner ASTMD 1500-58T nachher Beurteilung
25000 MG Mischpolymerisat Färb-lest L 5,0 des Nalco-
(50-Cetan-Index, 100000 MG Mischpolymerisat vorher 2,5 Filters
Mischung der Destillate keiner 2,0 3,5 15
K A and B) 25000 MG Mischpolymerisat L 2,0 3,5 5
(50-Cetan-Index, 100000 MG. Mischpolymerisat ' L 2,0 2,5 7
Mischung der Destillate keiner . 1,5 2,5 9
L C und D) 25000 MG Mischpolymerisat L 2,0 5,0 4
(50-Cetan-Index, 100000 MG Mischpolymerisat 1,5 2,0 ■ 4
Mischung der Destillate keiner • i,o 2,5 20
M . E und F) 25000 MG Mischpolymerisat 1,0 2,0 5
{50-Cetan-Index, 100000 MG Mischpolymerisat 1,0 L 1,0 7
Mischung der Destillate keiner L 1,0 L 1,5 ' 9
N G und H) 25000 MG Mischpolymerisat L 1,0 L 3,0 3
(50-Cetan-Index, 100000 MG Mischpolymerisat 0,5 L 2,5 5
Mischung der Destillate L 1,5 L 2,5 6
O I und J) L 1,5 4
L 1,5 3
l) 0,18 Gewichtsprozent, bezogen auf den Brennstoff eines 75:25-Butadien/Styrol-statistischen Mischpolymerisats mit dem angegebenen Molekulargewicht
Die Ergebnisse in der vorangehenden Tabelle zeigen ausnahmslos, daß die erfindungsgemäßen Brennstoffmischungen stabilisiert sind, was sowohl für die Verfärbung als auch für die Bildung von unlöslichen Produkten gilt.
Beispiel 3
Die im Beispiel 2 beschriebenen Destillat-Brennstoffmischungen werden im Hinblick auf die Erniedrigung des Fließpunktes unter Verwendung verschiedener Konzentrationen des Zusatzes untersucht. Der Zusatz besteht aus einem hydrierten statistischen Butadien/Styrol-Mischpolymerisat (MG 25000), in dem das Verhältnis Butadien zu Styrol 75:25 beträgt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungsreihen werden in der folgenden Tabelle III gezeigt
Tabelle III
Destillat-
Brennstoff-
roischung
Zusatzmenge
(Gewichts
prozent)
kein Zusatz 0,0225 Hydriertes
St)
MG 2
0,045
statistisches 75:2
rol-Mischpolyme
5 000 (Gewichtspi
0,0675
5-Butadien/
risat
ozent)
0,09
0,135 0,18
K 0C
-18
-12
-18
-21
-15
0C
-18
-26
-26
0C
-34
-12
-21
-46
-46
0C
-26
0C
-48
-15
-43
-51
-48
0C
-'15
0C
-51
-37
-34
-51
-51
L
M
N
O
Die Ergebnisse der vorstehenden Tabelle zeigen, daß die erfindungsgemäßen Destillat-Brennstoffmischungen niedrige Fließpunkte aufweisen. Man sieht, daß einige Destillat-Brennstoffmischungen selbst auf so geringe Mengen wie 0,0225 Gewichtsprozent des Zusatzes, bezogen auf das Gewicht des Brennstoffes, ausgezeichnet ansprechen.
Beispiel 4
Um die Wirksamkeit der Zusätze zur Erniedrigung des Fließpunktes in den erfindungsgemäßen Destillat-Brennstoffen zu zeigen, wird eine andere Versuchsreihe durchgeführt. Diese Versuche ähneln denen der vorhergehenden Beispiele, mit der Ausnahme, daß der verwendete Zusatz ein statistisches Mischpolymerisat mit einem Butadien/Styrol-Verhältnis von ''0:10 ist. Ein derartiges 90:10-Mischpolymerisat mit zwei verschiedenen Molekulargewichten wird untersucht, nämlich 25000 und 100000. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in der folgenden Tabelle gezeigt.
Tabelle IV
Destillal-
Brennstoff-
mischung
Zusatzmenge
(Gewichts
prozent)
kein Zusatz 25.0(X)
0,045
MG (Gewichtsp
0,09
Fließpu
Zusatz: 90: 10-1
hydriertem s
Mischpo
ozent)
0,18
nkl C
iutadien/Styrol-
latistischem
ymerisat
100(XK
0,045
MG (Gewichtsp
0,09
rozent)
0,18
L -18 -18 -18 -26 -12 -15 -18
O -15 -23 -34 -40 -21 -26 -32
M -18 -29 -29 -32
K -18 -18 -21 -26 -18 -18 -23
N -21 -26 -32 -40
Die Ergebnisse der obigen Tabelle zeigen ebenfalls, daß kleine Mengen des Zusatzes erfolgreich den Fließpunkt eines erfindungsgemäßen Destillat-Brennstoffes bedeutsam erniedrigen.
Beispiel 5
Um einige der möglichen Variationen des in den erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffen enthaltenen Zusatzes zu demonstrieren, wird eine Anzahl anderer Versuche durchgeführt. Hydrierte statistische Mischpolymerisate des Butadiens und Styrole mit verschiedenen Molekulargewichten und verschiedenen Anteilen an Butadien
und Styrol werden untersucht. Die Untersuchungen der Erniedrigung des Fließpunktes sind denen der vorhergehenden Beispiele ähnlich, wobei die vorbeschriebenen Destillat-Brennstoffmischungen verwendet werden.
Die Ergebnisse dieser Versuchsreihen werden in Tabelle V gezeigt
Tabelle V
Destillat- MG Zusatz1) ohne Zusatz Fließpunkt (° C) Gewichtsprozent 0,18
Brennstoff-
mischung
10 000 -18 0,045 ■ <-51
K 5000 -18
5000 -18
10 000 -18
10000 -12 -26
L 5000 -12 -12 -29
5000 -12 -15
10 000 -12
10000 . -18 <-51
M 5000 -18 -29
5000 -18
10 000 -18
10000 -21 <-51
N 5 000 -21 -40
5000 -21
10000 -21
10000 -15 <-51
O 5000 -15 -40
5000 -15 ■—
10000 -15
Butadien/Styrol-
Verhältnis
0,09
75:25 <-51
75:25 <-51
90: 10 ' -43
90:10 -40
75 : 25 -18
75 : 25 -21
90:10 -34
90:10 -34
75:25 -46
. 75 :25 -23
90:10· -26
90:10 -23
75:25 <-51
75:25 <-51
90:10 <-51
90:10 -43
75:25 <-51
75:25 <-51
90:10 <-51
90:10 -40
Anmerkung zu Tabelle V
1) Ein statistisches Mischpolymerisat von Butadien und Styrol mit dem angegebenen Molekulargewicht -und dem angegebenen- Butadien/ Styrol-Verhaltnjs.
Die Ergebnisse der obigen Tabelle zeigen, daß das Molekulargewicht und das Butadien/Styrol-Verhältnis bedeutend variiert werden kann, wobei noch ein wirksamer Zusatz zur Erniedrigung des Fließpunktes einer Anzahl verschiedener Destillat-Brennstoffmischungen geschaffen wird.
209636/206
Beispiel 6
Um die Wirksamkeit der Brennstoffzusätze einer Anzahl Brennstoffmischungen, die diese Zusätze enthalten, weiter aufzuzeigen, werden sie dem »Enjay Fluidity Test ELD-48439« (Januar 1964) unterworfen. Bei diesem Test wird eine Probe des behandelten Brennstoffes auf -39° C abgekühlt und anschließend durch eine Verengung fließen lassen. Der Prozentsatz an Brennstoff, der innerhalb von 3 Minuten durch diese Verengung fließt, wird aufgezeichnet. Zu Vergleichszwecken wird ebenfalls ein verbreitet angewendetes handelsübliches Zusatzmittel »Zusatz X«, von dem angenommen wird, daß es sich um ein Mischpolymerisat von Äthylen und Vinylacetat handelt, untersucht
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in der folgenden Tabelle VI gezeigt.
Tabelle Vl
Fluiditäts-Test-Ergebnisse, % Fluß in 3 Minuten bei -39° C
Destillat-
Brennstoff
mischungen
0,09 Gewichtsprozent
Zusatz1)
0,08 Gewichtsprozent
handelsüblicher
Zusatz »X«
K
M
N
O
42
18
75
41
25
12
19
12
ZO
25 Beispiele verwendeten identisch. Wird es in einer Menge von 0,28 Gewichtsprozent im Rohdestillat-Brennstoff B untersucht, so wird der Fließpunkt dieses Bi ".nnstoffes zu —18° C gefunden, was aus den im vorstehenden Absatz angegebenen Gründen als nicht erniedrigt anzusehen ist.
Beispiel 7
Um zu zeigen, daß ein hydriertes einfaches Butadien/ Styrol-Blockmischpolymerisat die Erniedrigung des Fließpunktes eines Destillat-Brennstoffes ebenfalls bewirken kann, wird eine andere Versuchsreihe durchgeführt. Dem Destillat-Brennstoff wird mit einer Menge von 0,18 Gewichtsprozent mit mehreren Variationen eines derartigen hydrierten einfachen Blockmischpolymerisates zugesetzt. Die Ergebnisse der Fließpunktbestimmung dieser Brennstoffe werden in der folgenden Tabelle angegeben:
Tabelle VII
!) Ein 75. ZS-Butadien/Styrol-statistisches Mischpolymerisat (MG 25000).
Die Ergebnisse der obigen Tabelle zeigen verglichen mit den gleichen Brennstoffen, die den handelsüblichen Zusatz enthalten, bei den erfindungsgemäßen Brennstoffmischungen eine wesentliche Verbesserung der Fließfähigkeit Die Brennstoffe ohne Zusatz zeigen selbstverständlich unter diesen Bedingungen überhaupt keinen Fluß.
Es wurden mehrere Untersuchungen durchgeführt, um zu zeigen, daß die in dem erfindungsgemäßen Kohlcnwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffen enthaltenen Zusätze, um wirksam zu sein, Copolymerisate sein müssen und daß sie hydriert sein müssen.
Der weiter oben beschriebene rohe Destillat-Brennstoff B wird mit 0,18 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des rohen Brennstoffes, eines hydrierten Polybutadien-Homopolymerisates mit einem Molekulargewicht von 35000 behandelt Der Fließpunkt dieses Brennstoffes wird als —18° C, verglichen mit -15° C des Brennstoffes ohne Zusatz, gefunden. Den Fließpunkt dieses Brennstoffes kann man als nicht erniedrigt ansehen, da die beiden Temperaturen innerhalb der 3°C-Fehlergrenze des ASTM-Verfahrens liegen. Die selbst bei der relativ hohen Konzentration von 0,18 Gewichtsprozent erzielte geringe Leistung, zeigt ebenfalls, daß ein derartiger Zusatz im wesent-_ liehen unwirksam ist
Bei einem anderen Versuch wird ein statistisches Mischpolymerisat mit einem Molekulargewicht von 25000 und einem Butadien/Styrol-Verhältnis von 75:25 untersucht Dieses Mischpolymerisat ist, abgesehen davon, daß es nicht hydriert ist, im wesentlichen mit dem in einer Anzahl der vorgenannten Destillat-Brennstoff
Zusatz1)
MG
50000
25000
100000
25000
Verhältnis
Butadien'
Styrol
25:75
25:75
75:25
75:25
Fließpunkt (0C)
ohne Zusatz
-15 -15 -15 -15
0,18
Gewichtsprozent
-21 -40 -23 -43
■) Ein hydriertes einfaches Butadien/Styrol-Blockmischpolymerisat mit dem angegeben™ Molekulargewicht und dem Butadien Styrol-Verhällnis.
Im folgenden wird eine Beschreibung einer typischen Herstellung eines hydrierten statistischen Mischpolymerisates mit einem Molekulargewicht von 25 000 und einem Butadien/Styrol-Verhältnis von 75:25 gegeben.
In einen trockenen 770 ein3 Kolben werden 400 g Cyclohexan gegeben, mit Stickstoff gespült, verschlossen, und anschließend werden mit einer Spritze 37,5 g Butadien, 12,5 g Styrol, 0,75 g Tetrahydrofuran und 2,2 Millimol sek.-Butyllithium hinzugegeben. Der Kolben wird 2 Stunden in ein konstantes Temperaturbad dessen Temperatur auf 50eC gehalten wird, gebracht Nach der Umsetzungsperiode wird die das Poly· merisat enthaltende Lösung in einen Hydrierdnickbehälter gegeben, in dem sie 2 Stunden bei erw£ 177° C mit 27 atm absolutem Wasserstoffdruck ii Gegenwart eines Hydrierkatalysators, der aus 12 m Nickeloctoatlösung (die 0,0061 g Nl/ml enthält) un< 5 ml Triäthylaluminium besteht in Kontakt gebraehl
Nach der Untersuchung einer Probe des hydrierte!
Polymerisates durch Infrarot-Absorption zur Sicher stellung der vollständigen Hydrierung der acyclische Unsättigung wird das Cyclohexanverdünnungsmittc
von dem hydrierten Polymerisat abgezogen und durc ein SAE-10-Neutral-öl ersetzt, so daß das Polymeric etwa 10 Gewichtsprozent Lösung in diesem neutrale ölhilfsstoff ausmacht
Einfache Butadien/Styrol-BlockmischpolymKrisai werden nach Verfahren hergestellt, die im wesen liehen mit den weiter oben beschriebenen identisc sind, mit der Ausnahme, daß das Tetrahydrorars weggelassen wird.
II
Die folgende Tabelle enthält eine Beschreibung ') Diesel-Grundstoff ist ein direkt gewonnenes Destileiniger zur Untersuchung der Erfindung verwendeten lat.
Destillate. 2) Leichtes Cyclusöl ist ein Destillat, das beim Cracken
In der folgenden Tabelle bedeutet: erhalten wird.
Destillat-BrennstolT Spezifisches
Gewicht
Viskosität
Centistoke
bei 38 C
Wachsgehalt
Gewichtsprozent
Normalpuraifine
Beginn De
10%
stillation
50%
°c
80%
EP
A Diesel-Grundstoff1)
aus Raffinerie Nr. 1
0,8383 3,57 20,6 173 256 283 298 337
B Leichtes Cyclusöl2)
aus Raffinerie Nr. 1
0,8996 3,32 15,0 227 262 282 299 326
C Diesel-Grundstoff
aus Raffinerie Nr. 2
0,8413 3,41 23,0 218 257 281 296 321
D Leichtes Cyclusöl
aus Raffinerie Nr. 2
0,9007 3,00 14,6 243 261 275 290 317
E Diesel-Grundstoff
aus Raffinerie Nr. 3
0,8285 2,66 23,2 213 243 262 275 299
F Leichtes Cyclusöl
aus Raffinerie Nr. 3
0.8805 3,16 19,6 239 260 279 297 326
G Diesel-Grundstoff
aus Raffinerie Nr. 4
0,8428 19,3 184 230 267 288 322
H Leichtes Cyclusöl
aus Raffinerie Nr. 4
0,8681 14,4 198 234 268 288 321
I Diesel-Grundstoff
aus Raffinerie Nr. 5
0,8319 20,0 213 247 274 293 326
J Leichtes Cyclusöl
aus Raffinerie Nr. 5
O;8817 15,1 2!7 257 ?84 304 329
In allen Beispielen werden die Zusätze zu den Brennstoffen in einer Konzentration von etwa 10 Gewichtsprozent in einem SAE-10-Neutral-öl hinzugegeben. Bei allen in den Beispielen angegebenen Beladungsmengen handelt es sich um Gewichtsprozent des aktiven Bestandteiles, d. h. nur des Polymerisats.
Zu den Destillaten, die in der Erfindung verwendet werden können, gehören die folgenden:
Destillat
40
Benzine
Düsentreibstoffe
Dieseltreibstoffe
Heiz- und Brennöle ...
Hochsiedende Destillat- »Brennstoffe
Sicdcbereich (Beginn—Ende) °C
21 bis
49 bis
177 bis
177 bis
204 bis

Claims (2)

1 Patentansprüche:
1. Kohlenwasserstoffdestillat-Brenn- und Treibstoffe, bestellend aus Kohlenwasserstoffdestillaten S vom Siedebereich des Benzins, der Düsentreibstoffe, Dieseltreibstoffe und der Heizöle und 0,005 bis 0,5 Gewichtsprozent eines statistischen oder Blockpolymerisate aus Butadien und Styrol mit einem Molekulargewicht von 2000 bis 200 000 und einem Verhältnis von Butadien zu Styrol von 60:40. bis 90:10, bei dem im wesentlichen alle olefinischen Doppelbindungen mit Wasserstoff abgesättigt sind und gegebenenfalls bekannten Zusätzen, wie Antioxydantien, Färbemittel, Antiklopfmittel und Mittel zur Verbesserung der Verbrennung.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das statistische oder Blockpolymerisat ein Molekulargewicht im Bereich von 25 000 bis 50 000 besitzt.

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