DE1645670B2 - Verfahren zur herstellung von in lackloesungsmitteln klare loesungen ergebenden mischpolymerisaten des vinylchlorids - Google Patents
Verfahren zur herstellung von in lackloesungsmitteln klare loesungen ergebenden mischpolymerisaten des vinylchloridsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Art der Schutzkolloide bei der Herstellung von in Lacklösungsmitteln
zu lösenden Thermoplasten durch Suspensionspolymerisation von Gemischen aus Vinylchlorid
und damit mischpolymerisierbaren anderen olefinisch ungesättigten Verbindungen.
Die Herstellung von in Lacklösungsmitteln zu lösender Thermoplasten durch Suspensionspolymerisation,
manchmal auch als »Perlpolymerisation« bezeichnet, von Gemischen aus Vinylchlorid und damit
mischpolymerisierbaren anderen olefinisch ungesättigten Verbindungen, d. h. durch Mischpolymerisation
von Vinylchlorid und damit mischpolyrneris^rbaren anderen Monomeren in wäßriger Dispersion in Gegenwart
von Schutzkolloiden unter Verwendung monomerlöslicher Katalysatoren zu Polymerisatsuspensionen,
die sich nach dem Aufhören der während der Polymerisation zur Aufrechterhaltung der Dispersion
erforderlichen Bewegung rasch absetzen, ist bereits seit beträchtlicher Zeit bekannt. Die Schutzkolloide
haften im allgemeinen sehr fest auf der Oberfläche der Polymerisatteiichen und lassen sich auch durch gründliches
Waschen der Polymerisate mit Wasser nicht vollständig entferner.. Dieser Umstand führt in Verbindung
mit der Tatsache, daß die meist verwendeten Schulzkolloide in den üblicherweise verwendeten
Lacklösungsmitteln nicht löslich sind, häufig zu Trübungen oder zur Bildung von Flocken in den Lösungen
der Polymerisate in den Lacklösungsmitteln. Diese unerwünschten Erscheinungen treten auch dann auf,
wenn wasserlösliche Salze binärer Mischpolymerisate aus Maleinsäureanhydrid und Vinylacetat, Styrol oder
Vinyläthern als Schutzkolloide verwendet werden. Die vorstehend beschriebenen Schutzkolloide haben
außerdem den Nachteil, daß ihre Verwendung in dem bei der Suspensionspolymerisation am häufigsten an-
gewandten Mengenbereich für die Schutzkolloide, nämlich 0,1 bis 0.3 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gewicht der Monomeren, zu sehr grobkörnigen Produkten führt. Erst bei wesentlich höheren Konzentrationen
dieser bekannten Schutzkolloide werden Polymerisate mit befriedigender Formgröße erhalten. Die
Anwendung von Schutzkolloidmengen, die 03 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Monomeren,
wesentlich übersteigt, hat jedoch außer dem höheren Chemikalien-Aufwand den weiteren Nachteil,
daß die Auswaschbarkeit der Schutzkolloide aus den Polymerisaten erschwert wird und dadurch viele
Eigenschaften der Polymerisate, beispielsweise ihre elektrischen Werte beeinträchtigt werden.
Fs ist zwar bekannt, daß durch Unlöslichkeit der
Schutzkolloi·'· in Lacklösungsmitteln bewirkte Trübungen
oder Flockenbildungen durch nach der Polymerisation durchzuführende chemische Unisetzungen,
bei denen die Schutzkolloide in Verbindungen umgewandelt werden, die in Lacklösungsmitteln leicht löslich
sind, vermieden werden körnen. Der mit solchen
Umsetzungen verbundene Aufwand ist jedoch sehr nachteilig.
Durch das ertindungsgemäße Verfahren werden feinkörnige Polymerisate erhalten, die nach üblichem
Waschen mit Wasser ohne nachtragliche chemische Umsetzung k.are Lösungen in Lacklösungsmitteln
ergeben.
Das erfindungsgemäL'e Verfahren zur Herstellung
von in Lacklösungsmitteln k!. e Lösungen ergebenden Mischpolymerisaten durch Suspensionspolymerisation
von Gemischen aus Vinylchlorid und damit misehpolymerisierbaren anderen olefinisch ungesättigten
Verbindungen in wäßriger Dispersion in Gegenwart von Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisaten
als Schutzkolloiden unter Verwendung monomerlöslicher Katalysatoren ist dadurch gekennzeichnet,
daß als Schutzkolloide wasserlösliche Salze von Mischpolymerisaten aus (1) Maleinsäureanhydrid,
(2) Verbindungen der allgemeinen Formel
CH2 = CH X CnH2 „ +,
worin X ein Äthersauerstoffatom odei ein Rest der Formel
— O — C— oder — C — O—
und η eine positive ganze Zahl im Wert von mindestens 4 ist, und (3) Verbindungen der allgemeinen Formel
CH2 = CHR
worin R der Phenylrest oder ein Rest der allgemeinen Formel
-OC111H2111 + 1 oder — O — C —C1nH2 m + I
(m ist jeweils 1, 2 oder 3) ist, verwendet werden. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
können alle Gemische aus Vinylchlorid und damit misehpolymerisierbaren anderen olefinisch ungesättigten
Verbindungen eingesetzt werden, die sich zur Herstellung von in Lacklösungsmittcln löslichen Mischpolymerisaten
des Vinylchlorids eignen. Viele derartige Gemische sind bekannt. Beispiele für Monomere, die
solche Gemische außer Vinylchlorid enthalten, sind Vinylchlorid, Vinylester aliphatischer und cycloaliphatischer
Monocarbonsäuren, insbesondere Vinylacetat, Acrylsäure, Alkylester von olefinisch ungesättigten
Monocarbonsäuren, wie Acrylsäureester, z. B. Methylacrylat, Acrylnitril, Maleinsäure bzw. Maleinsäureanhydrid,
Mono- und Dialkylester von olefinisch unge ütttigicn Dicarbonsäuren, wie Maleinsäuremonomethylester
und Maleinsäuredimethylester, und Vinyläther, wie Vinylisobutyläther. In den Gemischen aus
Vinylchlorid, und damit misehpolymerisierbaren anderen olefinisch ungesättigten Verbindungen, kann
mehr als eine mit Vinylchlorid mischpolymerisierbare andere olefinisch ungesättigte Verbindung vorhanden
sein. Bevorzugt als mit Vinylchlorid mischpolymerisierbare andere olefinisch ungesättigte Verbindungen
ist Vinylacetat, gegebenenfalls im (»'misch mit 5 bis
15 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Vinvlacetats. an Maleinsäureanhydrid. Vorzugsweise
enthalten die Gemische aus Vinylchlorid und damit misehpolymerisierbaren anderen olefinisch ungesättigten
Verbindungen 50 bis 95 Gewichtsprozent, insbesondere
60 bis 85 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren, an Vinylchlorid.
Alle zur Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid verwendbaren, monomerlöslichen Polymerisationskatalysatoren
können auch im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden. Als Beispiele für solche Katalysatoren seien genannt:
Diaeylperoxyde. wie Diacetyl-, Didecanoyl-. Acetylbenzoyl-.
Dilauroyl-. Dibenzoyl- und Bi?-2.4-dichlorbenzoylperoxyd.
Dialkylperoxyde. wie Di-tert.butylperoxyd. Percarbonate, wit. niisopropylperoxydicarbonat.
Percarbonsäureester. wie tert.-Butylperpivalat, gemischte Anhydride von organischen Sulfopersäuren
mit organischen Säuren, wie Acetylcyclohexansulfonylperoxyd. sowie als Polymerisationskatalysatoren
bekannte Azoverbindungen, wie Azobuttersäuredinitril. Es können Gemische solcher Katalysatoren verwendet
werden. Gegebenenfalls können zusätzlich zu den monomerlöslichen Katalysatoren wasserlösliche
Katalysatoren, wie Wasserstoffperoxyd und Kaliumpersulfat verwendet werden. Die Katalysatoren
können in den bei dor Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid üblichen Mengen verwendet
werden. Diese Mengen betragen im allgemeinen 0,00005 bis 3 Gewichtsprozent, meist 0,001 bis 0,3 Gewichtsprozent.
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der zu polymerisierend^ Monomeren.
Das Mengenverhältnis von Wasser zu den zu poly-
merisierenden Monomeren ist nicht entscheidend. Im allgemeinen beträgt der Anteil der zu polymerisierenden
Monomeren 10 bis 60%, insbesondere 20 bis 40%, am Gesamtgewicht von Wasser und Monomeren.
Die Mischpolymerisate, deren wasserlösliche Salze erfindungsgemäß als Schutzkolloide verwendet werden,
bestehen vorzugsweise aus 30 bis 60 Molprozent, insbesondere 45 bis 55 Molprozent, (1) Maleinsäurebzw.
Maleinsäureanhydrid-Einheiten. 1 bis 25 Molprozent, insbesondere 5 bis 15 Molprozent, (2) Polymereinheiten,
die sich von Verbindungen der allgemeinen Formel
f-5 CH2 = CH-X-CnH2n + 1
f-5 CH2 = CH-X-CnH2n + 1
worin X und 11 die oben dafür angegebene Bedeutung
haben, ableiten, und 100 - A, wobei A die Summe der
in den Mischpolymerisaten vorhandenen Molpiozente
an Einheiten (1) und (2) bedeutet, Molprozent (3) Polymereinheiten, die sich von Verbindungen der allgemeinen
Formel
CH2 = CHR
worin R die oben dafür angegebene. Bedeutung hat, ableiten. Vorzugsweise sind niemals mehr Molprozent
an Einheiten (2) als Molprozent an Einheiten (3) vorhanden. Die Reste
CnH2n + 1 und QnH2111 + 1
können jeweils geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise hat π keinen höheren Wert als 28.
Bei der Verbindungen (2) der allgemeinen Formel
CH2 CH-X -CnIl,,,,,
kann es sich um Vinyläther. wie Vin< l-n-Butylälher.
Vinylisobutyläther, Vinyl-2-äthylhexyläther und Vinyl-n-dodecylüther,
um Acrylsäureester, wie n-Butylacrylat. Isobutylacrylat, 2-Äthylhexylacrylat und
n-Dod'cylacrylat oder um Vinylester handeln. Bevorzugt
ais Verbindungen (2) sind Vinylester von gesättigten aliphatischen Monocarbonsäure mit mindestens
5 Kohlenstoffatomen, vor allem von gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen,
die in Alphastellung zur Carboxylgruppe verzweigt sind, wie Pivalinsäure. Wegen ihrer leichten
Zugänglichkeit und weil die damit hergestellten Mischpolymerisate beim erfindungsgemäßen Verfahien
besonders gute Ergebnisse liefern, sind besonders bevorzugt als Verbindungen (2) die Vinylester
von Gemischen gesättigter aliphatischer. in Alphastellung zur Carboxylgruppe verzweigter, mehr
als 8 Kohienstoffatome aufweisender Monocarbonsäuren.
Gemische von Carbonsäuren der vorstehend beschriebenen Art können, wie bekannt, beispielsweise
durch Umsetzung von Monoolefinen, wie Propylen mit Kohlenmonoxyd und Wasser in Gegenwart von
sauren Katalysatoren, wie Bortrifluorid, hergestellt werden.
Bei den Verbindungen (3) der allgemeinen Formel
Bei den Verbindungen (3) der allgemeinen Formel
CH, = CHR
45
kann es sich um Styrol, Vinyläther, nämlich Vinylmethyläther,
Vinyläthyläther, Vinyl-n-propyläther und Vinylisopropyläther, oder um Vinylester, nämlich
Vinylformiat, Vinylacetat und Vinylpropionat, handeln. Bevorzugt als Verbindung (3) ist Vinylacetat.
Als wasserlösliche Salze der Mischpolymerisate aus den Verbindungen (1), (2) und (3) werden zweckmäßig
die Alkalimetall-, insbesondere Natrium-, und Ammoniumsalze verwendet. Besonders zweckmäßig ist die
Verwendung der Ammoniumsalze.
Die Herstellung der Mischpolymerisate aus den Verbindungen (1), (2) und (3) kann nach beliebigen,
für die Herstellung von Maleinsäure- bzw. Maleinsäureanhydrid-Einheiten enthaltenden Additions-Mischpolynierisaten
geeigneten Verfahren erfolgen. Es können z. B. die bekannten Verfahren zur Polymerisation
von Gemischen aus Maleinsäureanhydrid und Vinylacetat angewandt werden, mit der Ausnahme,
daß dabei zusätzlich die Verbindungen (2), beispielsweise Vinylester gesättigter aliphatischer Carbonsäuren,
die in Alphasteüung zur !Carboxylgruppe verzweigt sind und 9 bis 11 Kohlenstoffatome enthalten,
mitverwendet werden. Aus den durch Mischpolymerisation der Verbindungen (i), (2) und (3) hergestellten
Mischpolymerisaten können dann nach den üblichen Verfahren zur Neutralisation von Säuren
bzw. Umwandlung von Säureanhydriden in wasserlösliche Salze die erfindungsgemäß verwendeten
Schutzkolloide hergestellt werden. Bevorzugt erfolgt die Herstellung der Mischpolymerisate aus den Verbindungen
(1), (2) und (3) durch radikalische Fällungspolymerisation unter Verwendung monomerlöslicher
Katalysatoren, für die oben bereits Beispiele angegeben wurden, in gegenüber Maleinsäureanhydrid inerten
Lösungsmitteln, wie aromatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. Benzol.
Die so erhaltenen feinpulvrigen Mischpolymerisate lassen sich leicht in die entsprechenden Alkalimetalloder
Ammoniumsalze überführen, indem man die Mischpolymerisate in wäßrige Lösungen von Alkalimetallhydroxyden,
wie Na lumhydroxyd. oder Ammoniumhydroxyd unter Rühre ·, und leichtem Erwärmen,
z. B. auf 30 bis 60 C, einbringt oder indem man die Mischpolymerisate in Wasser dispTgiert und die
so erhaltene Dispersion mit der berechneten Menge an Aikalimetallhydroxyd oder Ammoniak versetzt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Schutzkolloide werden vorzugsweise in Mengen von 0.1 bis 0.3 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren eingesetzt.
Die gesamte Menge des zu polymerisierenden Gemisches aus Vinylchlorid und damit mischpolymerisierbaren
anderen olefinisch ungesättigten Verbindungen kann bereits zu Beginn der Polymerisation
vorliegen; die Monomeren können aber auch teilweise oder ganz im Gemisch oder getrennt während der
Polymerisation in das Polymerisationsgefäß eindosiert werden.
Der pH-Wert des Polymerisationsansatzes liegt zweckmäßig bei 4 bis 7. Die Polymerisationstemperatur
liegt in dem bei der Suspensionspolymerisation des Vinylchlorids üblichen Bereich, d. h. zweckmäßig bei
0 bis 160 C. insbesondere bei etwa 30 bis 80 C.
Die Polymerisation wird unter dem bei der Suspensionspolymerisation
von Vinylchlorid üblichen Ausmaß der Bewegung zur Aufrechterhaltung der Dispersion
der Monomeren im wäßrigen Medium und vorzugsweise in emaillierten oder mit Edelstahl plattierten
Autoklaven als Polymerisationsgefäßen durchgeführt.
Als Beispiel für Lacklösungsmittel, in denen die errindungsgemi'ß hergestellten Mischpolymerisate des
Vinylchlorids klare Lösungen ergeben, seien genannt: als Lösungsmittel üblicherweise verwendete Ester, wie
Äthylacetat, Methylacetat und Putylacetat, als Lösungsmittel üblicherweise verwendete Ketone, wie
Aceton, Methyläthylketon, Methylpropylketon und Cyclohexanon; Methylenchlorid. Äthylenchlorid, Diacetonalkohol.
Isophoron und Glykolätheracetate. Es können auch Gemische aus Lösungsmitteln verwendet
werden.
Die Lösungen der erfindungsgemäß hergestellten Mischpolymerisate des Vinylchlorids in Lösungsmitteln
köiinen für alle Zwecke verwendet werden, bei denen Lösungen aus Mischpolymerisaten des Vinylchlorids
verwendet werden. Hierzu gehört z. B. die Herstellung von überzügen auf Metallen, wie Eisen,
Aluminium und Kupfer, auf Papier und die Versiegelung von Fußböden. Die Lösungen der erfindungsgemäß
hergestellten Mischpolymerisate des Vinylchlorids in Lacklösungsmitteln eignen sich besonders
gut zur Herstellung von glasklaren Folien nach dem
Gießverfahren und von Fasern nach dem Trockenspinnverfahren.
In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozentsätze jeweils auf das Gewicht.
Beispiel für die Herstellung eines erfindungsgemäß zu verwendenden Schutzkolloids
Ein Gemisch aus
145,0 Teilen Benzol,
39,6 Teilen Vinylacetat,
10,3 Teilen Vinylester eines Gemisches aus gesättigten aliphatischen in Alphastellung
zur Carboxylgruppe verzweigten und 9 bis 11 Kohlenstoffatome aufweisenden
Monocarbonsäuren, '5 50,1 Teilen Maleinsäureanhydrid,
0,08 Teilen Isopropylperoxydicarbonat
wird 45 Stunden auf 35° C erwärmt. Nach dem Abfiltrieren
von Benzol und Trocknen wird das feinpulvrige Polymerisat in Wasser aufgeschlämmt und durch Versetzen
mit Ammoniak in der ursprünglich eingesetzten Menge von Maleinsäureanhydrid äquivalenten Menge
in das wasserlösliche Ammoniumsalz übergeführt.
Beispiel Tür das erfindungsgemäße Verfahren
In einer Reihe von Versuchen, die als Versuche 1 bis 6
bezeichnet werden, wurden Polymerisationen mit den in den folgenden Tabellen I und Ia angegebenen
Schutzkolloiden in den in Tabelle I angegebenen Mengen durchgeführt. (Gewichtsprozent bezogen aul
das Gesamtgewicht der Monomeren.) Die Polymerisation und die Gewinnung der dabei erhaltenen Polymerisate
erfolgte jeweils wie folgt:
In einen mit Edelstahl ausgekleideten Rührautoklav von 400 I Inhalt wurden zunächst 200 kg Lösung des
Schutzkolloids in Wasser und dann 0,5 kg Dilauroylperoxyd gegeben. Nach Absaugen der Luft aus dem
Autoklav wurden in den Autoklav 58 kg Vinylchlorid und 42 kg Vinylacetat eingefüllt. Dann wurde unter
Rühren mit 140 Umdrehungen je Minute 15 Stunden auf 6O0C erwärmt. Der nach dem Entspannen des
Autoklavs auf Normaldruck noch vorhandene Rest von nicht umgesetzten Monomeren wurde durch
Herabsetzung des Druckes im Autoklav auf 0,1 Atmosphären
(abs.) entfernt. Schließlich wurde das Polymerisat abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Versuch | Schutzkolloid |
Nr, | a |
1 | b |
2 | C |
3 | d |
4 | e |
5 | f |
6 | |
0,2 0,2 0,2 0,2 0,1 0,2
Tabelle Ia
Zusammensetzung der Schutzkolloide a bis f
Zusammensetzung der Schutzkolloide a bis f
% Schutzkolloid
Siebrückstand in Gcwichtsprozcn | 0,3 mm | 0.2 mm | t über | |
1.0 mm | 0,5 mm | 1 | 5 | 0.1 mm |
0 | 0 | 3 | 9 | 68 |
0 | 1 | 8 | 7 | 55 |
0 | 0 | 12 | 22 | 39 |
1 | 5 | 7 | 21 | 35 |
2 | 4 | 15 | 33 | 47 |
0 | 2 | 42 |
Schutz | Ammoniumsalz des Misch | Im Mol |
kolloid | polymerisates aus Malein | verhältnis |
a | säure- bzw. Maleinsäure | |
anhydrid-Vinylacetat- und | ||
Vinylester-VE *)-Einheiten | ||
desgl. | ||
desgl. | 10:9: | |
b | desgl. | 8:9: |
C | Vinyllaurat-Einheiten | 4:3: |
d | Vinylpivalat-Einheiten | 3:4:1 |
e | 5:4:1 | |
f | 2:1:1 | |
< 0,1 mm
26
32
46
25
19
8
32
46
25
19
8
Jeweils 20 g der mit den Versuchen 1 bis 6 hergestellten Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und Vinylacetat
wurden in jeweils 80 g Äthylacetat gelöst. Es wurden klare, quallenfreie, d. h. von ungenügend gelösten
und nur stark angequollenen Teilchen freie Lösungen erhalten.
45 Vergleichsversuche
*) »Vinylester VE« ist Abkürzung für Vinylester eines Gemisches
•on gesättigten aliphatischen, in alpha-Stellung zur Carboxylgruppe
verzweigten Carbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen.
In einer Reihe von Vergleichsversuchen, die als Vergleichsversuche 1 bis 3 bezeichnet werden, wurden
Polymerisationen mit den in den folgenden Tabellen Il
so und II a angegebenen, außerhalb der Erfindung liegenden
Schutzkolloiden in den in Tabelle II angegebenen Mengen (Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Monomeren) durchgeführt. Die Polymerisation und die Gewinnung der Polymerisate erfolgten
jeweils wie oben im Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren angegeben, mit der Ausnahme, daß andere
Schutzkolloide als in Tabelle Ia angegeben verwendet wurden.
Vergleichs
versuch |
Schutzkolloid | % Schutzkolloid |
1.0 mm | Siebr | ückstand in Gcwichtsprozcn | 0,2 mm | über | < 0,1 mm |
Nr. | 92 | 0,5 mm | 03 mm | 0 | 0,1 mm | 0 | ||
1 | Va | 0,3 | 16 | 6 | 2 | 3 | 0 | 0 |
2 | Va | 0,5 | 99 | 67 | 13 | 0 | 1 | 0 |
3 | Vb | 0,2 | 1 | 0 | 0 | |||
645 670
Tabellella
Zusammensetzung der Schutzkolloide V a und V b
Zusammensetzung der Schutzkolloide V a und V b
Vü Ammoniumsalz des Mischpolymerisates aus Maleinsäure- bzw. Maleinsäureanhydrid- und
Vinylacetat-Einheiten im Molverliältnis 1:1,
Vb Natriumsalz des Mischpolymerisates aus Maleinsäure-
bzw. Maleinsäureanhydrid- und Styrol-Einheiten im Molverhältnis 1:1.
Wie der Vergleich der Tabelle I mi* Tabelle 11 zeigt,
ergibt das erfindungsgemäße Verfahren Polymerisate, die erheblich feinteiliger sind, als die Polymerisate, die
bei den Verglcichsversuchen erhalten wurden.
Jeweils 20 g der mit den Vergleichsversuchen 1 bis 1 hergestellten Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und
Vinylacetat werden in jeweils 80 g Äthylacetat gelöst Die so erhaltenen Lösungen sind etwas trübe und enthalten
flockige sowie quallige Teilchen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von in Lacklösungsmitteln klare Lösungen ergebenden Mischpolymerisaten
durch Suspensionspolymerisation von Gemischen aus Vinylchlorid und damit mischpolymerisierbaren
anderen olefinisch ungesättigten Verbindungen in wäßriger Dispersion in
Gegenwart von Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisaten als Schutzkolloiden unter Verwendung
monomerlöslicher Katalysatoren, dadurch
gekennzeichnet, daß als Schutzkolloide wasserlösliche Salze von Mischpolymerisaten aus
(1) Maleinsäureanhydrid, (2) Verbindungen der allgemeinen Formel
CH2 = CH-X-CnH2n + 1
worin X ein Äthersauerstoffatom oder ein Rest der Formel
— O — C — oder — C — O —
Il
ο
und π eine positive ganze Zahl in Wert von mindestens 4 ist, und (3) Verbindungen der
allgemeinen Formel
CH2 = CHR
worin R der Phenylrest oder ein Rest der allgemeinen
Formel
-OC111H21n + 1 oder
2ntl
35
(m ist jeweils 1, 2 oder 3) ist, verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schutzkolloide wasserlösliche
Salze von Mischpolymerisaten, bestehend aus
(1) 30 bis 60 Molprozent, Maleinsäure- bzw. Maleinsäureanhydrid-Einheiten,
1 bis 25 Molprozent
(2) Polymereinheiten, die sich von Verbindungen der allgemeinen Formel
CH2 = CH X CnH2n + 1
worin X und η die oben dafür angegebene Bedeutung
haben, ableiten, und als Rest (3) Polymereinheiten, die sich von Verbindungen der allgemeinen
Formel CH2 = CHR
wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat, ableiten, wobei nicht mehr Molprozent Einheiten
(2) als Molprozent Einheiten (3) vorhanden sind, verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schutzkolloide wasserlösliche
Salze von Mischpolymerisaten, bestehend aus (1) 30 bis 60 Molprozent Maleinsäure- bzw.
Maleinsäureanhydrid-Einheiicn, 1 bis 25 Molprozent (2) Polymercinheiten, die sich von Verbindungen
der allgemeinen Foimel
CH2 = CH-X-CnH2n + 1
worin X und η die oben dafür angegebene Bedeutung haben, ableiten und als Rest (3) Vinylacetat-Einheiten, wobei nicht mehr Molprozent Einheiten (2) als Molprozent Vinylacetat-Einheiten vorhanden sind, verwendet werden.
worin X und η die oben dafür angegebene Bedeutung haben, ableiten und als Rest (3) Vinylacetat-Einheiten, wobei nicht mehr Molprozent Einheiten (2) als Molprozent Vinylacetat-Einheiten vorhanden sind, verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Schutzkolloide wasserlösliche
Salze von Mischpolymerisaten, bestehend aus
(1) 30 bis 60 Molprozent Maleinsäure- bzw. Maleinsäureanhydrid-Einheiten.,
1 bis 25 Molprozent
(2) Polymereinheiten, die sich von Vinylestern aliphatischer
Carbonsäuren mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen ableiten, und als Rest (3) Vinylacetat-Einheiten,
wobei nicht mehr Molprozent-Einheiten (2) als Molprozent Vinylacerat-Einheiten vorhanden sind, verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4. dadurch gekennzeichnet, daß als SchutÄolloide wasserlösliche
Salze von Mischpolymerisaten, bestehend aus (1) 30 bis 'J.) Molprozent Maleinsäure- bzw.
Malem^ureanhydrid-Einheiten, 1 bis 25 Molprozent (2) Polymereinheiten, die sich von Vinylestern
gesättigter, aliphatischer in alpha-Stellunp /ur
Carboxylgruppe verzweigter Carbonsäuren ableiten und als Rest (3) Vinylacetat-Einheiten. wobei
nicht mehr Molprozent-Einheiten (2) als Molprozent Vinylacetat-Einheiten vorhanden sind,
verwendet werden.
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1967
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