DE1645511A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyurethanenInfo
- Publication number
- DE1645511A1 DE1645511A1 DE19661645511 DE1645511A DE1645511A1 DE 1645511 A1 DE1645511 A1 DE 1645511A1 DE 19661645511 DE19661645511 DE 19661645511 DE 1645511 A DE1645511 A DE 1645511A DE 1645511 A1 DE1645511 A1 DE 1645511A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- groups
- reaction
- reaction product
- carbonyl
- carbonyl compound
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G75/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G75/02—Polythioethers
- C08G75/10—Polythioethers from sulfur or sulfur-containing compounds and aldehydes or ketones
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/40—High-molecular-weight compounds
- C08G18/52—Polythioethers
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/40—High-molecular-weight compounds
- C08G18/64—Macromolecular compounds not provided for by groups C08G18/42 - C08G18/63
- C08G18/6453—Macromolecular compounds not provided for by groups C08G18/42 - C08G18/63 having sulfur
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G4/00—Condensation polymers of aldehydes or ketones with polyalcohols; Addition polymers of heterocyclic oxygen compounds containing in the ring at least once the grouping —O—C—O—
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
Priorität: Patentanmeldung Serial
No. 484 122 vom 31 August 1963 in U.S.A.
No. 484 122 vom 31 August 1963 in U.S.A.
Die Erfindung betrifft Polyurethane, die geminale Dithioätherbindungen
kombiniert mit gaminalen Diäther-· und/oder Ätherbin—
düngen enthaltene Diese Polyurethane können in ihrer Struktur
weitgehend vorausbestimmt werden, so daß sie Polymerprodukte
mit ebenfalls weltgehend vorausbestimmbaren chemischen und physikalischen Eigenschaften ergeben. Insbesondere besitzen sie
eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen chemischen Angriff oder Löslichkeit im Vergleich zu ähnlich gebauten Thioäthergruppen enthaltenden Polyurethanen. Andererseits besitzen sie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Kettenspaltung im Vergleich zu entsprechend gebauten Disulfiden.
mit ebenfalls weltgehend vorausbestimmbaren chemischen und physikalischen Eigenschaften ergeben. Insbesondere besitzen sie
eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen chemischen Angriff oder Löslichkeit im Vergleich zu ähnlich gebauten Thioäthergruppen enthaltenden Polyurethanen. Andererseits besitzen sie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Kettenspaltung im Vergleich zu entsprechend gebauten Disulfiden.
Das Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen nach der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mercaptοalkohol
0098217 176 7
mit einer Carbonyl verbindung in Abwesenheit von Wasser und
in Anwesenheit einer starken nicht oxydierenden Säure umsetzt und das Reaktionsprodukt anschließend mit einem Polyisocyanat
umsetzt.
Die erste Verfahrensstufe besteht darin, daß man einen Mercaptoalkohol
der Formel HS-Q-OH mit einer Carbonylverblndung
0
R-C-R1,
R-C-R1,
wie einem Aldehyd oder Keton, umsetzt. Die Gruppe Q ist da—
bei eine organische cAivalente, zwischengeschaltete Gruppe,
die vorzugsweise nicht mit Isocyanat reagiert und beispielsweise aliphatischer, aromatischer, arlicycIischer oder Älkylaromatischer
Natur sein kann. Auch kann diese Gruppe als Substituenten
Halogenatome, Alkylgruppen, Nitrogruppen oder andere
nicht oxydierende chemische Gruppen enthalten, und die Kohlenstoffkette
kann durch olefinische Gruppen oder durch Chalcogenatome,
d.h. Schwefel und/oder Sauerstoff, oder durch Urethangruppen
oder Harnst off gruppen unterbrochen sein. Die Gruppen
R und R1 der Carbonylverbindung sind ähnlich wie Q definiert
, doch sind sie monovalent und können zusätzlich Wasserstoff sein, wie beispielsweise im Formaldehyd. R und R1 können
gleich oder verschieden sein. Die erste Stufe wird vorzugsweise in einem inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt.
Dabei reagieren vorzugsweise die Mercaptangruppen des Mercaptoalkohols
mit der Carbonylverbindung unter Wärmeentwicklung und
bilden Thioacet^ale, in denen die Hydroxylendgruppen jeweils
von den mittigen geminalen Dithioäthergruppen durch die dazwischen·
geschalteten Gruppen Q getrennt sind· Als Nebenprodukt wird da-
009821/1787
bei Wasser gebildet« Die Umsetzung der ersten Stufe erfolgt, bis im wesentlichen alle Mereäptangruppen mit der
Carbony!verbindung reagiert haben, wie beispielsweise zwei
Äquivalente Mercaptan je Äquivalent Carbony!verbindung unter
Bildung eines Äquivalentes Thioacetal und eines Mols
Wasser·
Wenn man in dem Re akt ions gemisch mehr als ein Äquivalent ,
Carbony!Verbindung je zwei Äquivalente Mercaptan einsetzt,
wie z.B. ein Aquivalentverhältnis-SHiC=O wie ^ 2:1, reagiert
nach Umsetzung der Mercaptangruppen die unumgesetzte
Carbonylverbindung mit den Hydroxylgruppen der gebildeten
Thioacetale, bis alle Carbonylverbindung verbraucht .1st
oder das gebildete Polymerprodukt aus dem Reaktionsmedium entfernt wird. Auf diese Weise entstehen Polymere mit aJternierenden
Thioacetal- und Acetalgruppen, d.h. geminalen Dithioäther- und geminalen Diäthergruppen.
Wenn mehr Carbonylverbindung eingesetzt wird als ein Äquivalentverhältnis
von SHxC=O wie <ί 1 11 , bleibt der Überschuß
an Carbony !verbindung in dein Reaktionsgemisch unumgesetzt.
Vorzugsweise,setzt man daher den Mercaptoalkohol mit der Carbony lverbindung in einem Äquivalentverhältnis der Mercaptan»
gruppen zu den Carbonylgruppen von 2:1 bis 1:2 um. Die Reaktionstemperaturen
der ersten Stufe können bei 15 bis 150°C für Reaktionszeiten von etwa 0,5 bis 60 Minuten liegen. Die
Polymerprodukte mit alternierenden geminalen Dithioäthergruppen und geminalen Diäthergruppen besitzen aktiven Wasserstoff
enthaltende reaktive Gruppen, die in der Hauptsache Hydroxylgruppen
sind, z.T. aber auch Mercaptangruppen sein können.
00982 1/1767
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird
bei der ersten Stufe das gebildete Reaktionswasser vorsichtig, beispielsweise durch Verdampfen unter vermindertem Druck
bei Temperaturen von etwa 10 bis 30 C, entfernt, wobei, falls
erforderlich, der Säurekatalysator durch Bildung von unlöslichem
Salz und Abfiltrieren desselben entfernt werden kann.
Die so gebildeten Polymere sind von vorausberechenbarem Molekulargewicht,
da dieses nur von dem Gewicht der zwischengeschalteten
Gruppen Q, der Gruppen R und R* sowie von dem ge-
^ nauen Verhältnis SH/CäO abhängt.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird das in der ersten Verfahrensstufe gebildete Reaktionswasser unter verschärften Bedingungen, bei Temperaturen von
etwa 50 bis 25O°C, entfernt. Dabei tritt eine Kettenverlängerung
der Polymere unter Reaktion von endständigen Hydroxylgruppen und Ausbildung von Athergruppen ein. Die in der ersten Stufe
erhaltenen Polymere können demnach auch alternierende geminale ^ Dithioätherbindungen zwischen geminalen Diätherbindungen und/
oder Atherbindungen enthalten. Außerdem enthalten sie eine Vielzahl
von Gruppen mit aktiven Wasserstoffatomen, wie OH-Gruppen
oder SH-Sruppen, wie durch das Verfahren nach Zerewitinoff bestimmbar
ist (Kohler, J.Amer.Chem.Soc. 4?, Seite 3181 (I927).
Die physikalischen Eigenschaften der Polymere scheinen allgemein
vom Verhältnis der geminalen Diäthergruppen zu den Athergruppen
abzuhängen· Wenn alle Säuerstoffgruppen geminale Diäthergruppen
sind, erhält man gewöhnlich flüssige oder niedrig schmelzende Polymere in einem Molekulargewichtsbereich von etwa 400 bis 10000.
00982Ί/1767
- 5 - ""'■.■■ .
Wenn dagegen alle Sauerstoffgruppen Athergruppen sind, werden
üblicherweise niedrig schmelzende Wachse bis kautschukartige
oder thermoplastische Feststoffe im Molekulargewichtsbereieh von 400 bis über 1000000 gebildet.
Die Mercaptanendgruppen entstehen offenbar durch Kondensation
der Hydroxylgruppe des MercaptoaikohoIs mit einer Hydroxylgruppe
des Polythioacetälmoleküls« Es ist von Interesse, daß der
Me rc apt an ge halt umso geringer, d.h.. der Hydroxylgehalt des erhaltenen
Polymerproduktes umso größer ist, je besser die Reaktionspartner in der ersten Verfahrensstufe miteinander vermischt
sind und je länger die Reaktionszeit in dieser Stufe ist.
Bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens, bei der das
Reaktionswasser zwischen etwa 50 und 250°C entfernt wird, erhält
man Reaktionszeiten von etwa 1 bis 200 Stunden, wobei die
bevorzugte Reaktionstemperatur der Siedepunkt des am niedrigsten siedenden Reaktionspartners oder des inerten organischen Lösungsmittels
oder des azeotropen Gemisches dieser Stoffe mit Wasser
ist. Als inerte Lösungsmittel kommen etwa aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Nonan, Decan, Benzol, Toluol
usw. in Frage»
»r
Cabony!verbindungen, R-C-R1, die in der ersten Stufe des Verfahrens
nach der Erfindung verwendet werden können, haben wenigstens
eine Carbonylgruppe. Die Gruppen R und R1 können Wasserstoff
atome oder organische Gruppen sein, die von Kohlenwasserstoffnatur, nämlich alicyclischerj aliphatischer, aromatischer
oder alkylaromatischer Natur mit etwa 1 bis 25 Kohlenstoffatomen sein können, deren Ketten durch Chalcogenatome, d.h. Sauerstoff
oder Schwefel, oder olefinische Gruppen oder Carbonylgruppen
009821/1767
unterbrochen sein und Alky-, Halogen-, Aryl-» Mercaptan- oder
Hydroxylsubstituenten tragen können» Typische verwendbare Carbonylverbindungen sind Aceton, Formaldehyd, Acetaldehyd,
Benzaldehyd, Glyoxal, Acrolein, Crotonaldehyd, Furfuraldehyd,
CF CHO, CCl CHO, Chlorbenzaldehyd, Dichlorbenzaldehyd, Methyläthylketon,
Diäthyläthermethylketon, Diphenylketon, Arylalkylketon
und Arylmercaptοalky!keton, wobei die Carbonylverbindungen
auch halogensubstituiert sein können. Die bevorzugten
Carbonylverbindungen für die vorliegende Verwendung sind Formaldehyd, Acetaldehyd, Benzaldehyd, Aceton und Methyläthylketon
sowie Gemische derselben.
Die nach dem Verfahren der Erfindung verwendbaren Mercaptoalkohole,
HS-Q-OH, besitzen wenigstens eine Mercaptangruppe und wenigstens eine Hydroxylgruppe; die zwischengeschaltete
Gruppe Q ist ein organischer divalenter Rest » der von Kohlenwasserstoffnatur,
nämlich alicyclischer, aliphatischer, aromatischer oder alkylaromatischer Natur, mit etwa 2 bis 25
Kohlenstoffatomen sein kann, wobei die Ketten dieser Reste durch
Il Chalcogenatome, d„he Sauerstoff oder Schwefel, olefinische
Gruppen oder Carbonylgruppen unterbrochen sein können und daran
hängende Alkyl—, Halogen—, Aryl—, Mercaptan— oder Hydroxylsubstituenten
tragen können. Typische der am meisten gebräuchlichen Mercap*oalkohole sind HS^CH )— OH, HS^Alkyl )-
.2 bis 25 (aryl J-OH, Mercaptocyclobutanol, 3,6-Dimercaptopentamethylenglycol,
Mercaptopropanol, 1 9Z Dihydroxy-J-mercaptopropan.
Der bevor z-ugt.e Mercaptoalkohol ist 2-Mercaptoäthanol»
Es sei festgestellt, daß diese Erfindung in gleicher Weise auch
Cafbony!verbindungen umfaßt, die eine Vielzahl von Carbonyl-
009821/1767
■ ■ - 7 -
gruppen darin enthalten können» d.h. worin die Gruppen R und R1
eine oder mehrere Carbonylgruppen als Teil derselben besitzen, sowie Mercaptοalkohole, die auch eine Vielzahl von Mercaptangruppen
und/oder Hydroxylgruppen darin enthalten.
Verwendbare starke Säuren, die zur Förderung der Kondensation
der Carbony!verbindungen und Mercaptοalkohole und zur Förderung
der Veretherung unter Bildung der vorliegenden neuen Polymere
mit aufeinanderfolgenden alternierenden gerainalen Dithioäthergruppen
und geminalen Diäthergruppen und/oder Äthergruppen
sowie Gruppen mit aktivem Wasserstoff benutzt werden können, sind etwa die konzentrierten nicht oxydierenden starken anorganischen Säuren, wie Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure,
sowie die starken organischen Säuren, wie p-Toluaolchlorsulfon—
säure und Trichloressigsäureo Im allgemeinen können hier nicht
oxydierende starke Säuren^ die einen pIL von etwa 285 oder weniger
besitzen, in katalyt±©et&©n Mesjgen Verwendung finden»
Die Reaktionsprodukte der ersten Verfahrens steife, die geminale
Dithioäthergruppen und ggf. geminale Diäthergruppen und/oder Athergruppen enthalten, werden in der zweiten Verfahrensstufe
mit einem nichtpolymeren Polyisocyanat mit mehreren Isocyanatgruppen umgesetzt. Zur Bildung von Polyurethanen mit Isocyanatendgruppen
verwendet man vorzugsweise ein Verhältnis der Reaktionspartner entsprechend einem Äquivalentverhältnis von
Isocyanatgruppen zu aktiven Wasserstoffatomen von wenigstens
etwa 1,5*1 und vorzugsweise von etwa 1,7*1 bis 3,0:1. Zur
Gewinnung kettenverlängerter und/odeifauervernetzter Polyurethane
dagegen benutzt man vorzugsweise ein Äqü±valentverhält—.
nis von Isocyanatgruppen zu aktiven Wasserstoffatomen von 0,75:1 bis etwa 1,7:U 009821/1767
Zweckmäßigerweise wird die zweite Verfahrensstufe in einer
inerten Umgebung durchgeführt, die - frei von Wasser oder anderen aktiven Wasserstoff enthaltenden Substanzen ist,
zweckmäßigerweise unter einer Inertgasatmosphäre, wie Stick·
stoff. Die Umsetzung der zweiten Stufe erfolgt üblicherweise
bei Temperaturen von 20 bis 150 C, während etwa 10
Minuten bis Zk Stunden.
Geeignete Polyisocyanate, die in der zweiten Stufe des vorliegenden
Verfahrens verwendet werden können, können aliphatischen
aromatischer oder alkylaromatischer Natur sein. Typische verwendbare Polyisocyanate sind die aromatischen Diisocyanate,
wie die Isomeren von Toluoldiisocyanat, m-Phenyldiisocyanat,
4-Chlor-4,3-phenylendiisocyanat, ^,^«-Biphenylendiisocyanat
,unel 1^5-Naphthalindiieocyanat 5 die aliphatischen
Diisocyanate, wie 1,4—Tetramethylendiisocyanat, 1,10-Decamethylendiisocyanat,
1,^-Cyclohexylendiisocyanat und k,4'-Methylenbis-(cyclohexyl-isocyanat);
sowie die Alkylaryldiisocyanate, wie z.B. 4,4lMethylen-bis-(phenylenisocyanat). Die reaktiven
fc Isocyanatgruppen des Vorpolymers können auch in blockierter
oder maskierter Form vorliegen, wie dies der Fall ist, wenn
die Isocyanatgruppen des Vorpolymers mit einem Blockierungsmit—
tel oder Maskierungsmittel umgesetzt sind.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung.
Etwa 2 Mol (I56 g) 2-Mercaptoäthanol, 2 Mol (60 g) trockener
Formalfehyd in Form von Paraformaldehyd, k5 ml Benzol und 0,2
009821/1767
-Q-
ml konzentrierte Schwefelsäure als Katalysator wurden in ein
Reaktionsgefäß gegeben, gerührt, auf Rückflußtemperatur (78 bis 80 C) erhitzt und auf dieser Temperatur etwa 2 Stunden gehalten*
Bei der Veretherung wurde dann das als Reationsnebenprodukt gebdLdete
Wasser durch Azeotropdestillation mit Benzol bei Rückflußtemperatur
entfernte Benzol und andere flüchtige Bestandteile, die zurückblieben, wurden durch Vakuumdestillation entfernt.
Das zurückbleibende flüssige Topfprodukt, hydroxylhaltiges
Poly-^i/äthylen-igem-dithioäther )-feem-diäther )-(ätherj"7-lPolymer
besaß 36,5 Gew.-% Schwefel, 0,24 Gew.-% Mercaptan, 4,19
Gew.-% Hydroxyl und 0,13 Gew.-% Wasser, wie durch Analyse ermittelt
wurde, sowie ein Molekulargewicht von etwa 812, be-zogen
auf den Hydroxylg-ehalt. Die Ausbeute betrug 137 β oder
76 % der Theorie.
Etwa 0,06 Mol (50 g) des wie oben hergestellten hydroxylhaltigen
Poly/äthylen-(gem-dithioäther)-(gem-diäther)-(ätherj7-poly—
mers mit dem Molekulargewicht 800 wurden gleichmäßig mit etwa
0,11 Mol (19,3 g) eines Gemisches der 2,4- und 2,6-Isomeren
von Toluoldiisooyanat im Verhältnis der Isomeren von 4:1 vermischt.
Das Gemisch reagierte an der Luft und bildete einen springenden Urethankautschuk in einer Stunde bei 100 C.
Etwa 2 Mol (159 g) 2-MercaptoäthaAol, 2,1 Mol (63. g) trockener
Formaldehyd in der Form von Paraformaldehyd, 45 ml Benzol und
0,2 ml konzentrierte Schwefelsäure als Katalysator wurden in
ein Reaktionsgefäß gegeben, gerührt, auf Rückflußtemperatur
(73-77 C) erhitzt und auf dieser Temperatur eine Stunde gehal»
ten. Reaktionswasser wurde durch Azeotropdeetillation entfernt·
00982 1 /17 87
Das restliche Topfgemisch wurde durch Zugabe von etwa 5 g
gepulverten Calciumoxyds neutralisiert. Zurückbleibendes
Benzol und andere flüchtige Stoffe wurden durch Destillation bei vermindertem Druck (26 bis 120°C bei 32 bis 35 mm Hg)
entfernt. Der zurückbleibende Topfinhalt wurde dann filtriert,
um Feststoffe zu entfernen und ein wasserklares flüssiges Polymer zu liefern. Bei der Analyse besaß dieses 36,45
Gev,-% Schwefel, 0,029 Gew.-% Mercaptan, 1,58 Gew.-% Hydroxyl
und 0,056 Gew»-$> Wasser sowie ein Molekulargewicht von etwa 2,150,
bezogen auf den Hydroxylgehalt. Die Ausbeute betrug 132 g
oder 72 % der Theorie.
Etwa 0,0^7 Mol (100 g) dieses hergestellten flüssigen Polymers
mit Hydroxylendgruppen und einem Molekulargewicht von 2.000 wurde während 10 Minuten mit 0,1 ml konzentrierter
Schwefelsäure vermischt, um irgendwelches darin zurückgebliebenes Calciumoxyd zu entfernen. Das Gemisch und etwa O,j935
Mol (16,3 g) eines 2,4/2,6-Isomerengemisches im Verhältnis
von 4:1 von Toluoldiisocyanat wurden dann unter Stickstoff
und Rühren während 3 Stunden bei 100 bis 1100C miteinander
umgesetzt. Das erhaltene polymere Disiocyanatprodukt war ein
vor
klares gelbes flüssiges Urethar^olymer, das ziemlich viskos
klares gelbes flüssiges Urethar^olymer, das ziemlich viskos
und nur schwer gießbar war.
Ein Teil des wie oben hergestellten Polyurethans wurde der
Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, zeigte jedoch keine Anzeichen
einer Härtung innerhalb von 24 Stunden bei Raumtemperatur (etwa 270C). Ein Teil des Vorpolymere wurde mit einer kleinen
Menge (etwa 0,1 Gew.-%) des Härtungsbeschleunigers Zinnoctoat
vermischt und ebenfalls der Luftfeuchtigkeit bei Raumtemperatur
ausgesetzt. Innerhalb von 48 Stunden war das Vorpolymer zu
009821/ 1767
einem springenden Ure t hang ummi ausgehärtete Ein anderer
Teil des Vorpolymers wurde mit einer kleinen Menge Zinnoctoat
vermischt und dann als feuchter Film auf das Glas ausgebreitet. Der Film härtete unter dem Einfluß von Luftfeuchtig
keit innerhalb von k Tagen zu einem zähen elastomeren Film
aus· Der Gummifilm wurde dann an der Luft während 5 Stunden
auf 100°C erhitzt und wurde dabei noch zäher.
Etwa 2 Mol (I56 g) 2-Mercaptoäthanol und 1 Mol {kk g) Acetaldehyd
wurden in Gegenwart von 0,2 ml konzentrierter Schwefelsäure
als Katalysator auf 50°0 erhitzt und auf dieser
Temperatur etwa 10 Stunden gehalten, um Dihydroxy-diäthylen-(methyl-gem-dithioäther)
zu bilden· Dann gab man etwa 1*05
Mol (3115 g) Paraformaldehyd und k5 ml Benzol zu dem Topfgemisch
zu, um alternierende geminale Diätherbindungen auszubilden. Die Reaktionspartner wurden langsam auf Rückflußtemperatur,
etwa 7^ C erhitzt, und das Reaktionswasser wurde
gleichzeitig durch Azeotropdestillation mit Benzol entfernt,
um eine Kettenverlängerung mit Ätherbindungen zu erhalten.
Um die Wasserentfernung zu beschleunigen, wurden weitere 25 ml
Benzol zugesetzt, und die Destillation wurde über eine Gesaut —
destillationszeit von 3 Stunden fortgesetzt. Der Topfinhalt
wurde dann bei Raumtemperatur mit 5 g .Cai.ciumo.xyd neutralisiert,
Benzol und die anderen flüchtigen Stoffe, soweit diese noch
zurückgeblieben waren, wurden bei etwa 110 C und bei 35 mm Hg
entfernt. Das resultierende flüssige Topf produkt wurde abfiltriert
und ergab ein klares, hellgelbes flüssiges Polymer, das
bei der Analyse 36*2 Gew.-% Schwefel, 0,01 Gew.-% Mercaptan,
009821/1767
3 »74 Gew.~% Hydroxyl und 0,24 Gew.-% Wasser besaß und ein
Molekulargewicht von etwa 910» bezogen auf den Hydroxylgehalt,
hatte· Man erhielt es in einer Ausbeute von 115 g entsprechend etwa 76 % der Theorie.
Etwa 0,0825 Mol (75 g) dieses hydroxyIhaltigen flüssigen Polymers wurden unter Stickstoff bei 100 - 110°C während drei
Stunden mit etwa 0,167 Mol (28,9 g) eines 2,4«2,6-Isomerengemisches
im Verhältnis 4:1 von Toluoldiisocyanat umgesetzt, um
ein flüssiges Urethanvorpolymer zu erhalten» das eine dunkel-
W braune Farbe und einen süßlichen Geruch ähnlich Acetaldehyd
besaß. Ein Teil des Vorpolymers wurde der Luftfeuchtigkeit
ausgesetzt und härtete innerhalb einer Woche zu einem etwas.
geschäumten Gummi aus.
0 0 9 8 21 /1767
Claims (6)
- Pat ent ansprücheIy Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mercaptoalkohol mit einer Carbonylverbindung in Abwesenheit von Wasser und in Anwesenheit einer starken nicht oxydierenden Säure umsetzt und das dabei erhaltene Reaktionsprodukt anschließend mit einem Polyisocyanat umsetzt o
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Mercaptoalkohol mit der Carbonylverbindung in einem Äquivalentverhältnis der Mercaptangruppen zu den Carbonylgmippen von 2s1 bis 1»2 umsetzt.
- 3ο Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das während der Reaktion gebildete Wasser vorsichtig, vorzugsweise durch Verdampfen bei etwa 10 bis 30 -P unter vermindertem Druck, entfernt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das während der Reaktion gebildete Wasser unter verschärften Bedingungen, vorzugsweise durch Erwärmen auf etwa 50 bis 25O°C, entfernt.
- 5· Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsprodukt von Hereaptοalkohol und Carbonylverbindung mit dem Polyisocyanat in einem Äquivalentverhältnis der Isοcyanatgruppen zu den aktiven Wasserstoffgruppen des Reaktionsproduktes von wenigstens 1,5 11, Vorzugs-009821/1767weise 1,7:1 bis 3,0:1 umsetzt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis k9 dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsprodukt von Mercaptoalkohol und Carbonylverbindung mit dem Polyisocyanat in einem Äquivalentverhältnis der Isocyanatgruppen zu den aktiven Wasserstoffgruppen des Reaktionsproduktes von 0,75 si bis etwa 1,7*1 umsetzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US48412265A | 1965-08-31 | 1965-08-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1645511A1 true DE1645511A1 (de) | 1970-05-21 |
Family
ID=23922837
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661645497 Pending DE1645497B2 (de) | 1965-08-31 | 1966-08-23 | Verfahren zur herstellung von polyacetalen polythioacetaten |
DE19661645511 Pending DE1645511A1 (de) | 1965-08-31 | 1966-08-23 | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661645497 Pending DE1645497B2 (de) | 1965-08-31 | 1966-08-23 | Verfahren zur herstellung von polyacetalen polythioacetaten |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3446775A (de) |
DE (2) | DE1645497B2 (de) |
GB (1) | GB1086977A (de) |
NL (1) | NL6612311A (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3997614A (en) * | 1972-10-25 | 1976-12-14 | Reichhold Chemicals, Inc. | Polythiaformals |
US3997613A (en) * | 1972-10-25 | 1976-12-14 | Reichhold Chemicals, Inc. | Polyacetal and polyketal compositions |
US3997612A (en) * | 1972-10-25 | 1976-12-14 | Reichhold Chemicals, Inc. | Polythiaformal compositions |
CN115894882B (zh) * | 2022-11-04 | 2024-02-27 | 常州瑞杰新材料科技有限公司 | 一种性能优良的含硫醚的液晶聚合物及其制备方法 |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB791854A (en) * | 1954-04-14 | 1958-03-12 | Du Pont | Chemical process and product |
NL284715A (de) * | 1961-10-27 |
-
1965
- 1965-08-31 US US484122A patent/US3446775A/en not_active Expired - Lifetime
-
1966
- 1966-08-23 DE DE19661645497 patent/DE1645497B2/de active Pending
- 1966-08-23 DE DE19661645511 patent/DE1645511A1/de active Pending
- 1966-08-25 GB GB38254/66A patent/GB1086977A/en not_active Expired
- 1966-08-31 NL NL6612311A patent/NL6612311A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1645497B2 (de) | 1972-03-16 |
NL6612311A (de) | 1967-03-01 |
GB1086977A (en) | 1967-10-11 |
US3446775A (en) | 1969-05-27 |
DE1645497A1 (de) | 1970-07-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1072385B (de) | Verfahren zur Herstellung von harzartigen, gegebenenfalls noch löslichen, beim Erwärmen Isocyanatgruppen freisetzenden Polyadditionsprodukten | |
DE1520139B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Harnstoffgruppen enthaltenden Polymeren | |
DE1583521B1 (de) | Massen zum Herstellen von Giessereikernen und -formen | |
EP0220641B1 (de) | Substituierte p,p'-Methylen-bis-aniline | |
DE1046303B (de) | Verfahren zur Herstellung von elastomeren Formkoerpern | |
DE2733657A1 (de) | Sesshafte sulfonylazid-antioxidationsmittel | |
DE3432081A1 (de) | Verfahren zur herstellung von oligomeren polyisocyanaten und ihre verwendung bei der herstellung von polyurethankunststoffen | |
DE1595273A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanprepolymeren | |
DE1645500A1 (de) | Verfahren zur Herstellung haertbarer Polymercaptanaddukte | |
EP0499873B1 (de) | Verwendung von 3,(4)-substituierten Pyrrolidinen als Katalysatoren für das Polyisocyanatpolyadditionsverfahren sowie Verfahren zur Herstellung von Polyurethan(harnstoff)en | |
DE1645511A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen | |
DE2603801A1 (de) | Urethanhaltige polythiole und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE1165268B (de) | Verfahren zur Herstellung von hoehermolekularen Kondensationsprodukten durch Umsetzen von Benzol oder Toluol mit Polyoxymethylenen | |
DE1923225A1 (de) | Polyurethanueberzugsmasse und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE10319242A1 (de) | Ausgangsverbindungen für die Herstellung von Polyurethanen | |
DE912018C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen | |
DE1920759C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gießereiformen und -kernen | |
EP0014855B1 (de) | Bindemittel für Giesserei-Formstoffmischungen | |
DE1300699B (de) | Verfahren zur Herstellung von nitrosoaromatischen Polykondensaten | |
DE1645495A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von polymercaptanhaltigen Polymeren | |
DE3610198A1 (de) | Polyisocyanat-zubereitungen, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihrer verwendung zur herstellung von polyurethan-kunststoffen oder als lufttrocknende beschichtungs- oder klebemittel | |
DE1092002B (de) | Verfahren zur Herstellung von Mono- und Polyurethanen von Halbacetalen und Halbmercaptalen | |
DE880486C (de) | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Produkte | |
EP0003097B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von modifizierten, Sulfonsäurealkylestergruppen aufweisenden Polyisocyanaten und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyadditionsprodukten | |
DE1078321B (de) | Verfahren zur Herstellung von homogenen verformten Elastomeren oder Schaumstoffen |