DE1645283B2 - Verfahren zur herstellung von polyoxyalkylenglykol-chelaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyoxyalkylenglykol-chelatenInfo
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Description
bindungen läßt sich zeigen durch Messung der elektrischen
Leitfähigkeit des Reaktionsprodukts der PoIycyclohexoseverbindung
und der Polyäthylenglykolverbindung, wobei man findet, daß dieser Wert geringer ist
als die Summe der einzelnen Leitfähigkeitswerte der Einzelbestandteile der Lösung. Die Leitfähigkeitsmessung
einer Dispersion von Guargurami und PoIyoxyäthylenglykol-400,
worin η einen Wert von 8 hat, zeigt die Art dieser Wasserstoffbindungs-Chelatbindung,
die sich bei der Bildung der Verbindung bildet. Der Leitfähigkeitswert eines Gemisches von Guargummi
und Polyäthylenglykol-400, in der keine Chelatverbindung mit Wasserstoffbindungen gebildet ist,
wäre zu erwarten als Summe der Einzelleitfähigkeitswerte für die Einzelbestandteile der Mischung. Überraschenderweise
liegt der tatsächlich bestimmte Wert niedriger als die Summe der getrennten Einzelleitfähigkeitswerte,
woraus sich die Bildung einer Chelatverbindung mit Wasserstoffbindungen ergibt. Die
Messung des elektrischen Widerstands einer 1 %igen Dispersion von Guargummi bei einem pH von 5,5
ergab 1225 Ohm, und der Leitfähigkeitswert dieser Dispersion beträgt 808 Mho · 1Οβ. Der für eine 1 °oige
Dispersion von Polyäthylenglykol-400 bei pH 6,15 bestimmte Wert des elektrischen Widerstands ist 17300
0hm und die Leitfähigkeit dieser Dispersion liegt bei 57.5 Mho · 10*. Wenn diese Verbindungen bei einer
Konzentration einer 1 %igen Dispersion bei einem pH voii 5,95 umgesetzt werden, liegt der Durchschnittswiederstand
bei 1420 ± 30 Ohm und die Durchschnittsleitfähigkeit bei 705 ± 15 Mho · 10β woraus sich die
Bildung einer neuartigen chemischen Verbindung ergibt, da diese Werte kleiner als die Summe der Einzelwerte
sind.
Die gemessenen Leitfähigkeitswerte sind reproduzierbar
und für die gebildete erfindungsgemäße Chelatvcrbindung mit Wasserstoffbindungen charakteristisch.
Bei Verwendung der höher molekularen PoIyäth >lenglykolverbindungen als Reagenzien, beispielsweise
Polyäthylenglykol-4000, worin η einen Wert von
70 bis 85 hat, wird die Verbindung mit Wasserstoffbindungen in geringerem Ausmaß gebildet, so daß der
Wert für die aus Guargummi und Polyäthylenglykol-4000 gewonnene Chelatverbindung 795 Mho · 10β beträgt,
während der Wert für eine einfache Mischung bei 865,5 Mho · 10β liegen würde. Trotz dieser nahe
beieinanderliegenden Werte ist der Unterschied bedeutungsvoll und zeigt die Bildung einer neuartigen
Verbindung.
Zur Herstellung dieser Verbindung wird das gewählte Polycyclohexose-Reagens, beispielsweise Algin,
Pectin, Guargummi, Carboxymethylcellulose, zu der Polyäthylenglykolverbindung hinzugefügt und die
Mischung wird auf eine Temperatur von wenigstens 60° C erwärmt. Das Erwärmen wird unter dauerndem
Rühren während wenigstens Vi Stunde fortgesetzt, so daß man eine gleichmäßige Verteilung der Polycyclohexoseverbindung
in der Polyäthylenglykolverbindung erzielt. Nach Beendigung der gewünschten Erwärmungsdauer
wird das Rühren fortgesetzt, während man die Verbindung abkühlen läßt. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur erhält man eine plastische feste Stoffzusammensetzung, die leicht abgetrennt und/oder
gegebenenfalls zu feineren Teilchen zerkleinert werden kann. Die Stoffzusammensetzung ist in wäßrigen Medien
leicht dispergierbar unter Bildung eines Gels und dient als ausgezeichnetes Träger- oder Lösungsmittel
für Chemikalien.
Das zur Bildung der gewünschten Chelatverbindungen mit Wasserstoffbindungen erforderliche Verhältnis
von Polycyclohexose zu Polyäthylenglykol liegt zwischen 5 bis 40 Gewichtsteilen Polycyclohexose auf 95
bis 60 Gewichtsteile Polyäthylenglykolverbindung. Ein bevorzugter Mischungsbereich der Ausgangsstoffe ist
10 bis 25 Gewichtsteile Polycyclehexose zu 90 bis 75 Gewichtsteilen Polyäthylenglykol. Das Mischungsverhältnis
der zur Herstellung einer Chelatverbindung mit Wasserstoffbindung benutzten Ausgangsstoffe hängt
vom besonderen gewünschten Verwendungszweck des Trägermittels sowie der gewünschten Endhärte ab.
In einen geeigneten Behälter gibt man 400 g Polyäthylenglykol-400
und 600 g Polyäthylenglykol-1000.
Die Mischung wird bis zur vollständigen Lösung auf ungefähr 60cC erwärmt, und dann wird 1 kg
Polyäthylenglykol-400 in kleinen Anteilen zugesetzt. Nach Zugabe des gesamten Polyäthylenglykols und
gleichmäßiger Verteilung der Bestandteile wird die Mischung gerührt, während 200 g Guargummi in
kleinen Anteilen zugefügt werden. Nach Zugabe des gesamten Guargummis wird das Rühren fortgesetzt,
während die keaktionsmischung Y2 Stunde lang auf
ungefähr 6O0C erwärmt wird, wonach man sie auf
Raumtemperatur abkühlen läßt. Beim Abkühlen erhält man einen sahnefarbigen wachsartigen Feststoff, der
einen Schmelzpunkt von 57 bis 59° C hat und in Wasser vollständig dispergierbar ist. Die elektrische Leitfähigkeit
einer 1 %igen Lösung beträgt 785 Mho · 106.
In einen geeigneten Behälter gibt man 700 g Polyäthylenglykol-400 und 300 g Guargummi. Die Mischung
wird unter dauerndem Rühren auf eine Temperatur von 6O0C erwärmt und 1 Std. dabei gehalten.
Nach dieser Zeit wird die Erwärmung unterbrochen und das geschmolzene Material auf Raumtemperatur
abgekühlt. Bei der Abkühlung entsteht eine harte feste Masse mit einem Schmelzpunkt von 61 bis 630C. Eine
Probe von 2 g läßt sich innerhalb 20 Min. in 20 ml Wasser von 37'C vollständig dispergieren. Eine 1 %ige
Dispersion zeigt einen pH von 6,02 und eine Leitfähigkeit von 795 Mho · 106.
An Stelle des in den obigen Beispielen verwendeten Guargummis können in gleichen Gewichtsmengen andere
Polycyclohexoseverbindungen, wie Algin, Pectin und Carboxymethylcellulose, eingesetzt werden. Die
Verfahrensschritte sind die gleichen.
Jedes Polyäthylenglykol der Formel
HOCH2 (CH2OCHj)n CH2OH,
worin η zwischen 3 bis 100 liegt und das Molekulargewicht
zwischen 200 bis 6000 beträgt, kann an Stelle der in den obigen Beispielen I und 2 beschriebenen
Polyäthylenglykolverbindung benutzt werden. Bei Verwendung von Polyäthylenglykolen mit niedrigerem
Molekulargewicht zeigt das Fertigprodukt eine wachsartige Struktur, während bei Verwendung von Polyäthylenglykolen
mit höherem Molekulargewicht seine Struktur kristalliner ist. In allen Fällen hat die Chelatverbindung
mit Wasserstoffbindungen eine Leitfähig-
keit, die geringer ist als die Summe der Einzelleitfäbig- weiterer Zusatzstoffe, damit die Masse bei der Körperkeitswerte
der einzelnen Bestandteile. temperatur zerfällt Pflanzliche Öle und Wachse können
auch, wenn man ihnen nicht geeignete Konservie-
AnwendunesbeisDiell rungsstoffe zusetzt, ranzig werden. Bei Verwendung
Anwendungsbeispieii 5 ^ ofganischen SäureQ ^ bei manchen Patienten
Die nach den Verfahren, wie sie in den Beispielen 1 eine örtliche Reizung auf. Die mit Wasser mischbaren
bis 3 beschrieben wurden, hergestellten Verbindungen Zäpfchengrundstoffe andererseits besitzen gewöhnlich
kennen als Trägerstoffe für radioaktive Chemikalien den Nachteil, hygroskopisch zu sein, was besondere
benutzt werden, um deren besondere Verteilungshöhen Vorkehrungsmaßnahmen bei der Herstellung und Aufin
einem wäßrigen System zu erleichtern. Das Träger- io bewahrung erforderlich macht. Die in manchen dermittel
für radioaktive Verbindungen hat eine wichtige artigen Grundstoffen vorhandenen Wassermengen sind
Aufgabe bei technischen Verfahren, bei denen eine für die Beständigkeit von wasserempfindlichen Wirk-Mischbarkeit
imt Wasser und örtlich erhöhte Konzen- stoffen nachteilig. Schließlich besitzen sowohl die fetttration
gewünscht werden. So kann eine Lösung von artigen als auch die wassermischbaren Zäpfchengrund-1
Teil radioaktiver Verbindung in 100 000 Teilen des 15 stoffe den Nachteil, daß man ihnen Zusatzstoffe beiTrägermittels
benutzt werden, um Wassermischbarkeit fügen muß, um Zäpfchen mit großer Geschwindigkeit
zu erzielen; wegen der vom Trägermittel verliehenen durch Pressen herstellen zu können, ohne daß eine Verhohen
Viskosität wird die radioaktive Lösung jedoch flüssigung oder ein Absetzen eintritt. Auch bei der
nicht durch die ganze Lösung diffundieren und die Zäpfchenherstellung durch Gießen der warmen Flüssig-Konzentration
d.·« rai'naVtiven Materials wird auf ao keit muß man zur Erzielung einer gleichmäßigen Disdiese
Weise örtlich begrenzt. persion des Wirkstoffs Zusatzstoffe zugeben.
Auf ähnliche Weise kann bei Zusatz eines Farbstoffs Demgegenüber besitzen die erfindungsgemäß herzu
einer Lösung dessen Diffusion begrenzt werden, da gestellten Polyalkylenglykol-Chelate wesentliche Vordie
zusätzliche Viskosität des Trägermittels die Ver- teile als Zäpfchengrundlage. Sie lassen sich ohne weiteilung
des Farbstoffs begrenzt, obgleich die Löslich- 25 tere Zusatzstoffe mit den gewünschten pharmakokeitseigenschaften
der erfindungsgemäßen Verbindung logischen Wirkstoffen vermischen und nach allen übdie
volle Farbentwicklung des Farbstoffs gestatten. liehen Verfahren zu Zäpfchen verarbeiten, beispiels-Das
ist von besonderem Wert bei der Verwendung weise durch Spritzpressen oder Gießen, ohne daß sich
eines Farbstoffs für Stoffe, wobei ein wäßriges Medium die Wirkstoffe absetzen oder die Zäpfchen an den
für die Anwendung benutzt wird und eine bestimmte 30 Formen festkleben. Beim Spritzpressen liegt die Verbegrenzte
Fläche gefärbt werden soll. arbeitungstemperatur beispielsweise zwischen Raum-
Eine weitere Anwendung für das erfindungsgemäße temperatur und 50'C. Die Härte des Zäpfchens läßt
Trägermittel liegt auf dem Gebiet der Schmieröle. sich durch geeignete Wahl des Polyalkylenglykol-
Durch Zusatz einer erfindungsgemäßen Verbindung Chelats einstellen, indem man Polvoxyäth\lenglykole
wird das Öl in Gegenwart von Wasser »geliert« und 35 geeigneten Molekulargewichts und im entsprechenden
man erzielt gleichzeitig eine gleichmäßige Verteilung. Gewichtsverhältnis einsetzt, da die Härte direkt vom
Wenn entweder ein Farbstoff oder ein öl mit dem Grad der Chelatisierung durch Wasserstoffbindungen
erfindungsgemäßen Trägermittel vereinigt werden sol- abhängt. Die erfindungsgemäß hergestellten Polyoxy-
len, wird vorzugsweise ein Gewichtsverhältnis von alkylenglykol-Chelate sind physiologisch vollkommen
1 Teil wirksamem Stoff zu 3 Teilen erfindungsgemäßer 40 neutral und ohne Nebenwirkungen; sie verteilen sich
Verbindung angewandt, obgleich der Konzentrations- bei Körpertemperatur im allgemeinen in weniger als
bereich von 1 Teil aktive Verbindung und l/,0 Teil 20 Minuten in geringsten Mengen wäßriger Flüssig-
Trägermittel bis 1 Teil aktive Verbindung auf 100 Teile keiten, da der Grundstoff wegen seiner hydrophilen
Trägermittel reichen kann. Wenn die wirksame Ver- Eigenschaften quillt und die Quellung der Polycyclobindung
dem Trägermittel zugesetzt wird, sollte sich 45 hexose-Bestandteile, die durch Wasserstoffverbindun-
dieser in geschmolzenem Zustand befinden, obgleich gen gebunden sind, die gleichmäßige Verteilung des
er bei der Anwendung sowohl in flüssigem als auch Zäpfchengrundstoffs und des Wirkstoffs erleichtert,
festen Zustand vorliegen kann. Wegen seiner hydrophilen Eigenschaft haftet der
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungs- Zäpfchengrundstoff in einer dünnen Schicht an der
gemäß hergestellten Polyalkylenglykol-Chelate ist fer- 50 Schleimhaut und bringt so den Wirkstoff in innige
ner ihre Verwendung als Grundstoff für medizinische Berührung damit, was die rasche Absorption des
Zäpfchen. Medizinische Zäpfchen dienen bekanntlich Wirkstoffs erleichtert. In dieser Hinsicht zeigten sich
dazu, entweder einen Wirkstoff mit örtlicher, z. B. bei klinischen Versuchen Zäpfchen auf der Grundlage
desinfizierender Wirkung auf die betreffende Schleim- der erfindungsgemäßen Polyalkylenglykol-Chelate solhaut
zu bringen oder einen Wirkstoff durch die reich- 55 chen auf üblichen Zäpfchengrundlagen überlegen,
lieh mit Blut versorgten Schleimhäute unter Umgehung Die erfindungsgemäßen Polyalkylenglykol-Chelate
des Magen-Darmkanals direkt in die Blutbahn zu können als Zäpfcliengrundlage mit den verschiedensten
bringen, so daß er auf den gesamten Körper wirken pharmakologischen Wirkstoffen verarbeitet werden,
kann. Bekannte Zäpfchengrundstoffe sind je nach dem beispielsweise Antibiotika, Sulfonamide, Antiseptika,
betreffenden Wirkstoff und Anwendungszweck ent- 60 Fungizide, Germizide, kontrazeptive Mittel, Hormone,
weder hydrophobe fettartige oder hydrophile wasser- Diuretika, Sedativa, zentralstimulierende Mittel, Anmischbare
Stoffe. Beide Arten von Grundstoffen vvei- algetika, wie Acetylsalicylsäure, Laxativa, Herzalkasen
bestimmte Nachteile auf. Die hydrophoben fettigen loide und Narkotika. Die Wirkstoffe werden der
Grundstoffe können wegen des Verteilungskoeffizien- Zäpfchengrundlage in einer Konzehtration zugesetzt,
ten des Wirkstoffs einen Übergang des Wirkstoffs in 65 die der für eine Behandlung anzuwendenden Gesamtdas
im wesentlichen wäßrige Körpermilieu behindern. dosis, entspricht, da die erfindungsgemäßen PoIy-Außerdem
schmelzen manche Fettstoffe bei der Kör- alkylenglykol-Chelate als Zäpfchengrundlage die pharpertemperatur
nicht und erfordern die Anwesenheit makologische Wirkung in keiner Weise behindern.
Die folgenden Anwendungsbeispiele erläutern die oben beschriebene Verwendung der erfindungsgemäßen
Polyalkylenglykol-Chelate als Zäpfchengrundlage.
Zu 100 g einer nach dem in den Beispielen 1 bis 3
beschriebenen Verfahren hergestellten Verbindung, die auf dem Wasserbad bei einer Temperatur unter 65° C
geschmolzen wurden, gibt man 15 g gepulverter Acetylsalicylsäure, die zuvor bis auf eine Korngröße
von unter 0,125 mm zerkleinert wurde. Die Mischung wird zur Erzielung einer gleichmäßigen Dispersion der
Acetylsalicylsäure gerührt, vom Wasserbad genommen und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Nach
Erstarren der gesamten Mischung wird sie gekühlt und
durch ein Sieb von 2,38 mm Maschenweite gegeben. Das so erhaltene Pulver wird dann in einer Spritzpreßanlage, die mit einer geeigneten Form versehen ist, zu
Zäpfchen von 2 g Gewicht verarbeitet. Falls man die S Zäpfchen durch Warmguß herstellen will, wird die
geschmolzene Masse direkt in die Form gegossen '.nd abkühlen gelassen,
ίο Aus einer Verbindung, die nach einem der Verfahren
der obigen Beispiele 1 bis 3 hergestellt ist, stellt man Zäpfchen von 2 g Gewicht her. Diese Zäpfchen können
als Abführzäpfchen dienen und wirken bei Einführung in das Rektum in sehr kurzer Zeit. Ihre Wirkung isi
is der von bekannten Abführzäpfchen überlegen, wie
durch klinische Versuche nachgewiesen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyoxyalkylen- reiche andere Stoffe und Wirkstoffe, beispielsweise
glykol-Chelaten, dadurch gekennzeich- S Insektizide, Farbstoffe, öle und Harze. Polyäthylennet,
daß man 95 bis 60 Gewichtsteile Polyoxy- glykolverbindungen dispergieren in Wasser zu einer
äthylenglykol der allgemeinen Formel kolloidalen Dispersion. Sie besitzen nicht die Fähig-
wnrw (rvt nru \ γρ λη keit 0^ Eigenschaft, eine Lösung zu »gelieren«, falls
HULH4(LH2ULHs)nLHsUH, gjg nicht jn außerordentlich hohen Konzentrationen
worin η einen Wert von 3 bis 100, entsprechend io verwendet werden, wodurch der im wesentlichen wäß-
einem Molekulargewicht von 200 bis 6000, hat, rige Charakter der Lösung verlorengeht
mit 5 bis 40 Gewichtsteilen Pektin, Polygalacturon- Bestimmte Polycyclohexosederivate, beispielsweise
säure, Algin, Guargummi oder Carboxymethyl- Algin, Pectin, Polygalacturonsäure, Guargummi und
cellulose unter Rühren umsetzt wobei die Tempe- Carboxymethylcellulose besitzen die Eigenschaft, in
ratur auf mindestens 60° C gehalten wird. 15 wäßriger Lösung ein dickes zähes Gel zu bilden. Diese
2. Polyoxyalkylenglykol-Chelate, dadurch ge- kolloidalen Gele lassen sich jedoch nicht als technisches
kennzeichnet, daß sie durch Umsetzen von 95 bis Lösungsmittel oder Träger für chemische Stoffe ver-60
Gewichtsteiien Polyoxyäthylenglykol der allge- wenden. Außerdem sind die durch Hydratation dieser
meinen Formel Stoffe gebildeten Gele nur begrenzt haltbar und unter-
unnu mn r\t-u \ r-u r\u ao liegen der Zersetzung durch Bakterien und Pilze.
HOCH2(CH4OCHs)nCH2OH, β ^ .^ ^ Braunalgen durch verdünntes
worin η einen Wert von 3 bis 100, entsprechend Alkali extrahierte gereinigte Kohlehydratprodukt, ts
einem Molekulargewicht von 200 bis 6000, hat besteht hauptsächlich aus den Natriumsalz von Algin-
mit 5 bis 40 Gewichtsteilen Pektin, Polygalacturon- säure, einer Polyuronsäure, die aus /J-D-Mannuron-
säure, Algin, Guargummi oder Carboxymethyl- 25 säuregruppen zusammengesetzt ist, die so verbunden
cellulose bei einer Temperatur von mindestens sind, daß die Carboxylgruppe jedes Glycoserests frei
6O0C unter Rühren erhalten worden sind. ist, während die Aldehydgruppe durch eine glycosi-
dische Bindung geschützt ist
Pectin ist ein Kohlehydrat, das aus der Innenschale
30 von Citrusfrüchten und Apfelgehäusen erhalten wird
und hauptsächlich aus teilweise methoxylierter PolyGegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur galacturonsäure besteht. Pectin liefert mindestens 7°'o
Herstellung von Polyoxyalkylenglykol-Chelaten, die Methoxylgruppen und mindestens 78 % Galacturonals
Verdünnungs- und Trägermittel für chemische Ver- säure, bezogen auf die wasser- und aschefreie Substanz,
bindungen geeignet sind. Die erhaltenen Verbindungen 35 Guargummi ist ein Galactomannan-Molekül, das
mit Wasserstoffbindungen sind homogene Stoffe mit aus einer langen geraden Kette von D-Mannopyrinosereproduzierbaren
und eigentümlichen Eigenschaften, einheiten mit Nebenketten von jeweils einer D-Galactodie
Vorteile gegenüber bisher als Verdünnungs- und pyrinoseeinheit besteht. Das Durchschnittsmolekular-Trägermittel
benutzten Verbindungen aufweisen. gewicht des Guargummi-Moleküls beträgt 220 000.
Polyoxyäthylenglykol gehört zu der als Glykoläther 40 Carboxymethylcellulose ist das Natriumsalz des
bekannten Klasse chemischer Verbindungen, die in den Polycarboxymethyläthers von Cellulose. Cellulose ist
letzten Jahren als Lösungs- und Trägermittel für ehe- ein polymeres Glycosemolekül und die Carboxymethyl-
mische Verbindungen eine erhebliche technische Be- cellulose hat die besondere Eigenschaft, in wäßriger
deutung gewonnen hat. Die allgemeine Formel dieser kolloidaler Dispersion ein viskoses Gel zu bilden.
Klasse von Glykoläthern ist 45 Es wurde nun gefunden, daß durch Behandlung von
unru im nru \ rn nu Algin' Pectin· Polygalacturonsäure, Guargummi und
HULH8(LMaULH2JnLH2UH, Carboxymethylcellulose mit einem Polyoxyäthylen-
und diese Verbindungen werden im allgemeinen als glykol der Formel
Kondensationspolymere bezeichnet und Polyäthylen- Hnr„ ru nru Λ ru nH
Kondensationspolymere bezeichnet und Polyäthylen- Hnr„ ru nru Λ ru nH
oder Polyoxxäthylenglykole genannt. Da andere GIy- so HOCH2 (LH2OCHa)n LH2UH.
kole außer Äthylenglykol sich ähnlich verhalten, ist worin η 3 bis 100 beträgt, was einem Molekulargewicht
als Klassenbezeichnung für diese Verbindungen der von 200 bis 6000 entspricht, eine Chelatverbindung mit
Name Polyoxyalkylen- oder Polyalkylenglykole einge- Wasserstoffbindungen gebildet wird, die sich als ausführt
worden. Es ist zu bemerken, daß diese Konden- gezeichnetes Lösungsmittel für chemische Verbindunsationspolymeren
bifunktionell sind, d. h. sowohl 55 gen erweist und in Gegenwart von Wasser »geliert«.
Äther- als auch Alkoholbindungen enthalten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch ge-
Polyäthylenglykole werden in der Nomenklatur iden- kennzeichnet, daß man 95 bis 60 Gewichtsteile PoIytifiziert
durch Anfügung einer Zahl an ihren Namen, oxyäthylenglykol der allgemeinen Formel
die das durchschnittliche Molekulargewicht angibt. So HnrH ,„„ orH . ru nH
die das durchschnittliche Molekulargewicht angibt. So HnrH ,„„ orH . ru nH
hat Polyäthylenglykol-400 ein Durchschnittsmoleku- 60 HULH2(LH2ULHj)nLHaUH,
largewicht von ungefähr 400 mit einem Bereich von worin η einen Wert von 3 bis 100, entsprechend einem
380 bis 320, entsprechend einem Wert für η von unge- Molekulargewicht von 200 bis 6000, hat, mit 5 bis
fähr 8 für dieses besondere Polymer. Bis zu einem 40 Gewichtsteilen Pectin, Polygalacturonsäure, Algin,
Wert von η — 15 sind die Polyäthylenglykole bei Guargummi oder Carboxymethylcellulose unter Rüh-Raumtemperatur
flüssig; die Viskosität und der Siede- 65 ren umsetzt, wobei die Temperatur auf mindestens
punkt erhöhen sich mit steigendem Molekulargewicht. 6O0C gehalten wird.
Die höheren Polymeren sind wachsartige Feststoffe, Die Erfindung umfaßt ferner die hergestellten Stoffe.
deren Schmelzpunkt direkt mit steigendem Molekular- Die Bildung der Chelatverbindung mit Wasserstoff-
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