CH469775A - Verfahren zur Herstellung von Chelatverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chelatverbindungen

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CH469775A
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Raphael Sackler Raymond
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Raphael Sackler Raymond
Sackler Mortimer David
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G81/00Macromolecular compounds obtained by interreacting polymers in the absence of monomers, e.g. block polymers
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L71/00Compositions of polyethers obtained by reactions forming an ether link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L71/02Polyalkylene oxides

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Description


  



  Verfahren zur Herstellung von Chelatverbindungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Chelatverbindungen, die durch Umsetzung eines   Polyoxyäthylenglykols    mit einer Polycyclohexose, wie Gumguar, Algin, Pectin und Carboxymethylcellulose, unter Wasserstoffbrückenbindung gebildet werden. Die erhaltenen Verbindungen mit Wasserstoff  brückenbindungen    sind homogene Stoffe mit reproduzierbaren und eigentümlichen Eigenschaften, die als Verdünnungs-und Trägermittel Vorteile gegenüber bisher verwendeten Mitteln solcher Art aufweisen.



     Polyoxyäthylenglykol    gehört zu der als Glykoläther bekannten Klasse chemischer Verbindungen, die in den letzten Jahren als Lösungs-und Trägermittel für chemische Verbindungen eine erhebliche technische Bedeutung gewonnen hat. Die allgemeine Formel dieser Klasse von   Glykoläthern    ist    HOCH2-f CHQOCHQ ICH2OH    und diese Verbindungen werden im allgemeinen als Kondensationspolymere bezeichnet und   Polyäthylen-    oder   Polyoxyäthylenglykole    genannt. Da andere Glykole ausser Athylenglykol sich ähnlich verhalten, ist als Klassenbezeichnung für diese Verbindungen der Name Polyoxyalkylen-oder Polyalkylenglykole eingeführt worden. Es ist zu bemerken, dass diese Kondensationspolymeren bifunktionell sind, d. h. sowohl Ather-als auch Alkoholbindungen enthalten.



   Polyäthylenglykole werden in der Nomenklatur identifiziert durch Anfügung einer Zahl an ihren Namen, die das durchschnittliche Molekulargewicht angibt. So hat   Polyäthylenglykol-400    ein Durch  schnittsmolekulargewicht    von ungefähr 400 mit einem Bereich von 380 bis 320, entsprechend einem Wert für n von ungefähr 8 für dieses besondere Polymer. Bis zu einem Wert von n = 15 sind die Polyäthylenglykole bei Raumtemperatur flüssig ; die Viskosität und der Siedepunkt erhöhen sich mit steigendem Molekulargewicht.



  Die höheren Polymeren sind wachsartige Feststoffe, deren Schmelzpunkt direkt mit steigendem Molekulargewicht ansteigt. Diese Verbindungen finden eine breite Verwendung als Weichmacher, Schmiermittel, Konditionierungsmittel Appreturmittel und Träger für zahlreiche andere Stoffe und Wirkstoffe, beispielsweise Insektizide, Farbstoffe, Öle und Harze.   Polyäthylen-    glykolverbindungen dispergieren in Wasser zu einer kolloidalen Dispersion. Sie besitzen nicht die Fähigkeit oder Eigenschaft, eine Lösung zu     gelieren  ,    falls sie nicht in ausserordentlich hohen Konzentrationen verwendet werden, wodurch der im wesentlichen wässrige Charakter der Lösung verlorengeht.



   Bestimmte Polycyclohexosederivate, beispielsweise Algin, Pectin, Guargummi und Carboxymethylcellulose besitzen die Eigenschaft, in wässriger Lösung ein dikkes zähes Gel zu bilden. Diese kolloidalen Gele lassen sich jedoch nicht als technisches Lösungsmittel oder Träger für chemische Stoffe verwenden.   Ausserdem    sind die durch Hydratation dieser Stoffe gebildeten Gele nur begrenzt haltbar und unterliegen der Zersetung durch Bakterien und Pilze.



   Algin ist das aus Braunalgen durch verdünntes Alkali extrahierte gereinigte   Kohlehydratprodukt.    Es besteht hauptsächlich aus dem Natriumsalz von Alginsäure, einer Polyuronsäure, die aus   -D-Mannuronsäu-    regruppen zusammengesetzt ist, die so verbunden sind, das die Carboxylgruppe jedes Glycoserests frei ist, während die Aldehydgruppe durch eine glycosidische Bindung geschützt ist.



   Pectin ist ein Kohlehydrat, das aus der Innenschale von   Citrusfrüchten    und   Apfelgehäusen    erhalten wird und hauptsächlich aus teilweise methoxylierter Polygalacturonsäure besteht. Pectin liefert mindestens 7  /o Methoxylgruppen und mindestens   78 O/o    Galacturonsäure, bezogen auf die wasser-und aschefreie Subtanz.



   Guargummi ist ein   Galactomannan-Molekül,    das aus einer langen geraden Kette von D-Mannopyrinoseeinheiten mit Nebenketten von jeweils einer D  Galactopyrinoseeinheit besteht. Das Durchschnittsmo  lekulargewicht    des Guargummi-Molekuls beträgt 220 000.



   Carboxymethylcellulose ist das Natriumsalz des Polycarboxymethyläthers von Cellulose. Cellulose ist ein polymeres Glycosemolekül und die Carboxymethylcellulose hat dia besondere Eigenschaft, in wässriger kolloidaler Dispersion ein viskoses Gel zu bilden.



   Die oben beschriebenen Mittel haben die gemeinsame Eigenschaft, dass sie   Hexosepolymere    sind und in wässriger Dispersion ein dickes viskoses Gel bilden.



  Andererseits gleichen sie sich auch darin, dass sie von Natur aus ziemlich schlechte Lösungsmittel oder Trägermittel für chemische Verbindungen sind.



   Es wurde nun gefunden, dass durch Behandlung eines Polycyclohexosepolymers, beispielsweise Algin, Pectin, Guargummi und Garboxymethylcellulose, mit einem   Polyoxyäthylenglykol    mit einem Molekulargewicht von 200 bis 6000, d.   h.    in dem der Wert von n in der folgenden Formel    HOCH,-  'HsOCH, -CH20H    3 bis 100 beträgt, eine neue Chelatverbindung mit Wasserstoffbindungen gebildet wird. Diese neue Verbindung erweist sich als ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für chemische Verbindungen und besitzt die Eigenschaft, in Gegenwart von Wasser zu     gelieren  .   



   Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der beschriebenen Chelatverbindungen ist dadurch gekennzeichnet, dass man ein Polyäthylenglykol der Formel
HOCH2-(CH3OCH2)n-CH2OH worin n einen Wert von 3 bis 135 hat, entsprechend einem Molekulargewicht von 200 bis 6000, mit einer Polycyclohexose unter Rühren umsetzt.



   Die Bildung der neuen Chelatverbindung mit Wasserstoffbindungen   lässt    sich zeigen durch Messung der elektrischen Leitfähigkeit des Reaktionsproduktes der Polycyclohexoseverbindung und der   Polyäthylenglykol-    verbindung, wobei man findet, dass dieser Wert geringer ist als die Summe der einzelnen   Leitfähigkeitswerte    der Einzelbestandteile der Lösung. Die   Leitfähigkeits-    messung einer Dispersion von Guargummi und Poly  oxyäthylenglykol-400,    worin n einen Wert von 8 hat, zeigt, dass sich Wasserstoffbrückenbindungen ausgebildet haben.

   Der   Leitfähigkeitswert    eines Gemisches von Guargummi und   Polyäthylenglykol-400,    in der keine Chelatverbindung mit   Wasserstoffbrückenbindungen    gebildet ist, wäre zu erwarten als Summe der Einzel  leitfähigkeitswerte    für Einzelbestandteile der Mischung.



  Überraschenderweise liegt der tatsächlich bestimmte Wert niedriger als die Summe der   Einzelleitfähigkeits-    werte, woraus sich die Bildung einer neuen   Chelatver-    bindung mit Wasserstoffbindungen ergibt. Die Messung des elektrischen Widerstands einer   1      Zeigen    Dispersion von Guargummi bei einem pH von 5, 5 ergab 1125 Ohm, und der   Leitfähigkeitswert    dieser Dispersion beträgt   808    reziproke Ohm X   106.    Der für eine   1  /0ige    Dispersion von   Polyäthylenglykol-400    bei pH 6, 15 bestimmte Wert des elektrischen Widerstands ist 17 300 Ohm und die Leitfähigkeit dieser Dispersion liegt bei 57, 5 X   106 Ohm-,

  .    Wenn diese Verbindungen bei einer Konzentration einer   1  /0igen    Dispersion bei einem pH von 5, 95 umgesetzt werden, liegt der Durchschnittswiderstand bei   1420          30 Ohm und die Durch  schnittsleitfähigkeit    bei   (705 15) X 106 Ohm-',    woraus sich die Bildung einer neuen chemischen Verbindung ergibt, da diese Werte kleiner als die Summe der Einzelwerte sind.



   Die gemessenen   Leitfähigkeitswerte    sind reproduzierbar und für die gebildete neue Chelatverbindung mit Wasserstoffbindungen charakteristisch. Bei Verwendung der höher molekularen   Polyäthylenglykolver-    bindungen als Reagenzien, beispielsweise   Polyäthylen-    glykol-400, worin n einen Wert von 70 bis 85 hat, wird die Verbindung mit Wasserstoffbindungen in geringerem Ausmass gebildet, so dass der Wert für die aus Guargummi und   Polyäthylenglykol-400    gewonnene Chelatverbindung 795 X   106 Ohm¯t beträgt, wäh-    rend der Wert für eine einfache Mischung bei 865,

   5 X   106 Ohm¯t liegen würde.    Trotz dieser nahe beieinanderliegenden Werte ist der Unterschied bedeutungsvoll und zeigt die Bildung einer neuen   Verbin-    dung.



   Zur Herstellung der neuen Verbindung wird das gewählte Polycyclohexose-Reagens, beispielsweise Algin, Pectin, Guargummi, Carboxymethylcellulose, zu der   Polyäthylenglykolverbindung    hinzugefügt, und die Mischung wird vorzugsweise auf eine Temperatur von wenigstens   60  C erwärmt.    Das Erwärmen wird in der Regel unter dauerndem Rühren während wenigstens 1/2 Stunde fortgesetzt, so dass man eine gleichmässige Verteilung der   Polycyclohexoseverbindung    in der Poly  äthylenglykolverbindung    erzielt. Nach Beendigung der gewünschten Erwärmungsdauer wird man das Rühren fortsetzen, während man die Verbindung abkühlen lässt.

   Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur erhält man bei dieser Arbeitsweise eine plastische feste Stoffzusammensetzung, die leicht abgetrennt und/oder gege  benenfalls    zu feineren Teilchen zerkleinert werden kann. Die neue Stoffzusammensetzung ist in wässrigen Medien leicht dispergierbar unter Bildung eines Gels und kann als ausgezeichnetes   Träger-oder    Lösungsmittel für Chemikalien dienen.



   Das zur Bildung der gewünschten Chelatverbindungen mit Wasserstoffbindungen erforderliche Verhältnis von Polycyclohexose zu Polyäthylenglykol kann zwischen 5 bis 40 Gewichtsteilen Polycyclohexose auf 95 bis 60 Gewichtsteile   Polyäthylenglykolverbindung    liegen. Ein bevorzugter Mischungsbereich der Ausgangsstoffe ist 10 bis 25 Gewichtsteile Polycyclohexose zu 90 bis 75 Gewichtsteilen Polyäthylenglykol. Das Mischungsverhältnis der zur Herstellung einer neuen Chelatverbindung mit Wasserstoffbindung benutzten Ausgangsstoffe hängt generell vom besonderen gewünschten Verwendungszweck des   Trägermittels    sowie der gewünschten Endhärte ab.



   Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.



   Beispiel 1
In einen geeigneten Behälter gibt man 400 g Poly äthylenglykol-400 und   600 g Polyäthylenglykol-1000.   



  Die Mischung wird bis zur vollständigen Lösung auf ungefähr 60  C erwärmt und dann wird   1    kg   Polyäthy-      lenglykol-400    in kleinen Anteilen zugesetzt. Nach Zugabe des gesamten   Polyäthylenglykols    und   gleichmässi-    ger Verteilung der Bestandteile wird die Mischung ge rührt, während 200 g Guargummi in kleinen Anteilen zugefügt werden. Nach Zugabe des gesamten Guargummis wird das Rühren fortgesetzt, während die Reaktionsmischung 1/2 Stunde lang auf ungefähr 60  G erwärmt wird, wonach man sie auf Raumtemperatur abkühlen lässt. Beim Abkühlen erhält man einen   sahnefarbigen    Feststoff, der einen Schmelzpunkt von 57 bis 59  C hat und in Wasser vollständig dispergierbar ist.

   Die elektrische Leitfähigkeit einer   1 O/eigen    Lösung beträgt 785 X 106 reziproke Ohm.



   Beispiel 2
In einen geeigneten Behälter gibt man 700 g Poly  äthylenglykol-400    und 300 g Guargummi. Die Mischung wird unter dauerndem Rühren auf eine Temperatur von 60  C erwärmt und   1    Std. dabei gehalten. Nach dieser Zeit wird die Erwärmung unterbrochen und das geschmolzene Material auf Raumtemperatur abgekühlt. Bei der Abkühlung entsteht eine harte feste Masse mit einem Schmelzpunkt von 61 bis   63  C.   



  Eine Probe von 2g lässt sich innerhalb 20 Min. in 20 ml Wasser von   37     C vollständig dispergieren. Eine   1       /oige    Dispersion zeigt einen pH von 6, 02 und eine Leitfähigkeit von   795 X 106 reziproke    Ohm.



   Beispiel 3
Anstelle des in den obigen Beispielen verwendeten Guargummis können in gleichen Gewichtsmengen andere Polycyclohexoseverbindungen, wie Algin, Pectin und Carboxymethylcellulose, eingesetzt werden. Die Verfahrensschritte sind die gleichen.



   Jedes Polyäthylenglykol der Formel
HOCH2-(CH2OCH2)n-CH2OH worin n zwischen 3 und 135 liegt und das Molekulargewicht zwischen 200 bis 6000 beträgt, kann anstelle der in den obigen Beispielen 1 und 2 beschriebenen   Polyäthylenglykolverbindung    benutzt werden. Bei Verwendung von   Polyäthylenglykolen    mit niedrigerem Molekulargewicht zeigt das Fertigprodukt eine wachsartige Struktur, während bei Verwendung von Poly  äthylenglykolen    mit höherem Molekulargewicht seine Struktur kristalliner ist. In allen Fällen hat Chelatverbindung mit Wasserstoffbindungen eine Leitfähigkeit, die geringer ist als die Summe der   Einzelleitfähigkeits-    werte der einzelnen Bestandteile.



   Die nach den Methoden, wie sie in den Beispielen 1 bis 3 beschrieben wurden, hergestellten Verbindungen können als Trägerstoffe für radioaktive Chemikalien benutzt werden, um deren besondere Verteilungshöhen in einem wässrigen System zu erleichtern. Das Trägermittel für radioaktive Verbindungen hat eine wichtige Aufgabe bei technischen Verfahren, bei denen eine Mischbarkeit mit Wasser und örtlich erhöhte Konzentration gewünscht werden.

   So kann eine Lösung von   1    Teil radioaktive Verbindung in 100 000 Teilen des   Trägermittels    benutzt werden, um   Wassermischbar-    keit zu erzielen ; wegen der vom Trägermittel verliehenen hohen Viskosität wird die radioaktive Lösung jedoch nicht durch die ganze Lösung diffundieren und die Konzentration des radioaktiven Materials wird auf diese Weise örtlich begrenzt.



   Auf ähnliche Weise kann bei Zusatz eines Farbstoffs zu einer Lösung dessen Diffusion begrenzt werden, da die zusätzliche Viskosität des   Trägermittels    die Verteilung des Farbstoffs begrenzt, obgleich die   Lös-    lichkeitseigenschaften der neuen Verbindung die volle Farbentwicklung des Farbstoffs gestatten. Das ist von besonderem Wert bei der Verwendung eines Farbstoffs für Stoffe, wobei ein wässriges Medium für die Anwendung benutzt wird und eine bestimmte begrenzte   Flä-    che gefärbt werden soll.



   Eine weitere Anwendung für das neue Trägermittel liegt auf dem Gebiet der   Schmierole.    Durch Zusatz einer erfindungsgemäss erhältlichen Verbindung wird das   61    in Gegenwart von Wasser     geliertp,    und man erzielt gleichzeitig eine   gleichmässige    Verteilung.



   Wenn entweder ein Farbstoff oder ein   O1    mit dem neuen Trägermittel vereinigt werden sollen, wird vorzugsweise ein Gewichtsverhältnis von 1 Teil wirksamem Stoff zu 3 Teilen erfindungsgemäss hergestellter Verbindung angewandt, obgleich der Konzentrationsbereich von 1 Teil aktive Verbindung und 1/10 Teil Trägermittel bis 1 Teil aktive Verbindung auf 100 Teile Trägermittel reichen kann. Wenn die wirksame Verbindung dem Trägermittel zugesetzt wird, sollte sich dieser in geschmolzenem Zustand befinden, obgleich er bei der Anwendung sowohl in flüssigem als auch festen Zustand vorliegen kann.



   Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungs  gemäss    hergestellten Polyalkylenglykol-Chelate ist ferner ihre Verwendung als Grundstoff für medizinische   Zäpfchen.    Medizinische   Zäpfchen    dienen bekanntlich dazu, entweder einen Wirkstoff mit örtlicher, z. B.   des-    infizierender Wirkung auf die betreffende Schleimhaut zu bringen oder einen Wirkstoff durch die reichlich mit Blut versorgten Schleimhäute unter Umgehung des Magen-Darmkanals direkt in die Blutbahn zu bringen, so dass er auf den gesamten Körper wirken kann. Bekannte   Zäpfchengrundstoffe    sind je nach dem betreffenden Wirkstoff und Anwendungszweck entweder hydrophobe fettartige oder hydrophile wassermischbare Stoffe. Beide Arten von Grundstoffen weisen bestimmte Nachteile auf.

   Die hydrophoben fettigen Grundstoffe können wegen des Verteilungskoeffizienten des Wirkstoffs einen Ubergang des Wirkstoffs in das im wesentlichen wässrige Körpermilieu behindern.



  Ausserdem schmelzen manche Fettstoffe bei der Körpertemperatur nicht und erfordern die Anwesenheit weiterer Zusatzstoffe, damit die Masse bei der   Körper-    temperatur zerfällt. Pflanzliche Ole und Wachse können auch, wenn man ihnen nicht geeignete Konservierungsstoffe zusetzt, ranzig werden. Bei Verwendung von organischen Säuren tritt bei manchen Patienten eine örtliche Reizung auf. Die mit Wasser mischbaren   Zäpf-    chengrundstoffe andererseits besitzen gewöhnlich den Nachteil, hygroskopisch zu sein, was besondere Vorkehrungsmassnahmen bei der Herstellung und Aufbewahrung erforderlich macht. Die in manchen derartigen Grundstoffen vorhandenen Wassermengen sind für die Beständigkeit von wasserempfindlichen Wirkstoffen nachteilig.

   Schliesslich besitzen sowohl die fettartigen als auch die wassermischbaren   Zäpfchengrundstoffe    den Nachteil, dass man ihnen Zusatzstoffe beifügen muss, um   Zäpfchen    mit grosser Geschwindigkeit durch Pressen herstellen zu können, ohne dass eine Verflüssigung oder Absetzen eintritt. Auch bei der   Zäpfchen-    herstellung durch Giessen der warmen Flüssigkeit muss man zur Erzielung einer   gleichmässigen    Dispersion des Wirkstoffs Zusatzstoffe zugeben.



   Demgegenüber besitzen die erfindungsgemäss her  gestellten Polyalkylenglykol-Chelate    wesentliche Vorteile als   Zäpfchengrundlage.    Sie lassen sich ohne weitere Zusatzstoffe mit den gewünschten pharmakologischen Wirkstoffen vermischen und nach allen üblichen Verfahren zu   Zäpfchen    verarbeiten, beispielsweise durch Spritzpressen oder Giessen, ohne dass sich die Wirkstoffe absetzen oder die   Zäpfchen    an den Formen festkleben.

   Beim Spritzpressen liegt die Verarbeitungstemperatur beispielsweise zwischen Raumtemperatur und   50  C.    Die Härte des   Zäpfchens      lässt    sich durch geeignete Wahl des Polyalkylenglykol-Chelats einstellen, indem man   Polyoxyäthylenglykole    geeigneten Molekulargewichts und im entsprechenden Gewichtsverhältnis einsetzt, da die Härte direkt vom Grad der Chelatisierung durch Wasserstoffbindungen abhängt.



  Die erfindungsgemäss hergestellten Polyoxyalkylenglykol-Chelate sind physiologisch vollkommen neutral und ohne Nebenwirkungen ; sie verteilen sich bei Körpertemperatur im allgemeinen in weniger als 20 Minuten in geringsten Mengen wässriger Flüssigkeiten, da der Grundstoff wegen seiner hydrophilen Eigenschaften quillt und die Quellung der Polycyclohexose-Bestandteile, die durch Wasserstoffbindungen gebunden sind, die   gleichmässige    Verteilung des   Zäpfchengrundstoffs    und des Wirkstoffs erleichtert. Wegen seiner hydrophilen Eigenschaft haftet der   Zäpfchengrundstoff    in einer dünnen Schicht an der Schleimhaut und bringt so den Wirkstoff in innige Berührung damit, was die rasche Absorption des Wirkstoffs erleichtert.

   In dieser Hinsicht zeigten sich bei klinischen Versuchen   Zäpfchen    auf der Grundlage der neuen   Polyalkylenglykol-Che-    late solchen auf üblichen Zäpfchengrundlagen   überle-    gen.



   Die vorliegenden Polyalkylenglykol-Chelate können als   Zäpfchengrundlage    mit den verschiedensten pharmakologischen Wirkstoffen verarbeitet werden, beispielsweise Antibiotika, Sulfonamide, Antiseptika, Fungizide, Germizide,   kontrazeptive    Mittel, Hormone, Diuretika, Sedativa, zentralstimulierende Mittel, Analgetika, wie Acetylsalicylsäure, Laxativa, Herzalkaloide, und Narkotika. Die Wirkstoffe werden der   Zäpfchen-    grundlage in einer Konzentration zugesetzt, die der für eine Behandlung anzuwendenden Gesamtdosis entspricht, da die Polyalkylenglykol-Chelate als   Zäpfchen-    grundlage die pharmakologische Wirkung in keiner Weise verhindern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Chelatverbindungen aus Polyoxyalkylenglykolen und Polycyclohexosen, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Polyäthylengly- kol der Formel HOCH2--CH20-CH20H worin n einen Wert von 3 bis 135 hat, entsprechend einem Molekulargewicht von 200 bis 6000, mit einer Polycyclohexose unter Rühren umsetzt.
    UNTERANSPRtJCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtsverhältnisse 95 bis 60 Teile Polyäthylenglykol zu 5 bis 40 Teilen Polycyclohexose betragen.
    2. Verfahren nach Patentanspruch oder Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur auf mindestens 60 C gehalten wird.
    3. Verfahren nach Patentanspruch oder Unteran sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Polycyclohexose Pectin verwendet wird.
    4. Verfahren nach Patentanspruch oder Unteran sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Polycyclohexose Algin verwendet wird.
    5. Verfahren nach Patentanspruch oder Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Polycyclohexose Guargummi verwendet wird.
    6. Verfahren nach Patentanspruch oder Unteran sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Polycyclohexose Carboxymethylcellulose verwendet wird.
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