DE945650C - Verfahren zur Herstellung von als Blutplasmastreckmittel dienenden serologisch vertraeglichen Proteinderivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von als Blutplasmastreckmittel dienenden serologisch vertraeglichen Proteinderivaten

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DE945650C
DE945650C DEK16850A DEK0016850A DE945650C DE 945650 C DE945650 C DE 945650C DE K16850 A DEK16850 A DE K16850A DE K0016850 A DEK0016850 A DE K0016850A DE 945650 C DE945650 C DE 945650C
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Description

  • Verfahren, zur Herstellung von als Blutplasmastreckmittel dienenden serologisch verträglichen Proteinderivaten Die Erfindung betrifft die Herstellung undReinigung von Derivaten von menschlich seralogisch verträglichen Proteinen, insbesondere Gelatine und menschlichen Blutproteinen, wie Serumalbumin, Globulin und Glebin, um sie als Blutplasm,aersatz oder zur Vergrößerung des Blutplasmavolumens geeigneter zu machen.
  • Bekanntlich eignen sich Gelatinelösungen, wenn sie richtig hergestellt, steril, pyrogen- und antigenfrei gemacht und so behandelt sind, daß sie eine verhältnismäßig hohe mittlere Molekulargröße und einen geregelten osmotischen Druck besitzen, zur parenteralen Verabfolgung, um das umlaufende Blutvolumen bei der experimentellen und klinischen Behandlung von Schocken zu regulieren.
  • Vensuch:e, die Eignung von Gelatine als Blutplasmaersatz oder -streckmittel zu verbessern, wurden in zwei Richtungen unternommen: i. Albau des Gelatinemolekiils in Lösung entweder durch Wärme oder durch chemische oder enzymatische, Hydrolyse bis zu einer bestimmten Stufe derart, daß eine 3- bis 6°/oige Lösung bei 21° kein Gel mehr bildet. Die hierdurch erzielte Verringerung der mittleren MolekulargrößederGelatine Ist aber von einer sehr beträchtlichen Verringerung der Retentionspernode bei Injektion in ein intaktes Blutsvstem beigleitet.
  • Die Kupplung von Gelatinemalekülen zu größeren Komplexen durch chemische Behandlung mit Glyoxal und anschließende Oxydation mit Wasserstoffperoxyd zur Erhöhung der Anzahl der ioni-sierberen Gruppen bei einem pH-Wert von 7,3 hatte gewissenErfclg. DieseReaktion läßt sich aber schwer regeln und führt zu einem Präparat, das wahrscheinlich bezüglich der Molekülgröße une gleichmäßiger zusammengesetzt istälsunbehandelte Gelatine.
  • Die Erfindung schlägt nun ,..in Verfahren zur Herstellung stabiler Derivate von menschlich serologisch verträgl-iahen Proteinen aus Gelatine, Serumalbumin, Globulin oder Globin vor, die verbes6@ürte Eigenschaften in ihrer Verwendung als Blutplasmaersatz oder Blutstreckmittel besitzen. Nach diesem Verfahren wird das Verhältnis von freien Amirtto- zu freien Camboxylgruppen verändert, so daß Derivate entstehen, deren isoelektrischer Punkt niedriger liegt als der des Ausgangsproteins, wodurch die kolloide osmotische Funktion derartiger Stoffe bei der Verwendung als'Blutplasmaersatzstoffe verbessert wird.
  • Weiter umfaßt die Erfindung ein Verfahren zum Fraktionieren und Reinigen ausgewählter Fraktionen oder Produkte, die durch Umsetzung menschlich serologisch verträglicher Proteine mit Polycarbonsäureanhydriden oder -chloriden entstehen.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß Anhydride und Chloride gewisser Polyca,rhonsäuren, insbesondere Berns.teinsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid, Itaconsäureamhydrid, Aco@niitsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid, Bernsteinsäurechlorid und Fumarsäurechlorid, mit Gelatine ünd Blutprolteinen zu s.tabflen Derivaten umgesetzt werden können (die auch als Add-iticnsprodukte oder Anlagerungsverbindungen bezeichnet werden können) und die durch Ausnutzung ihrer isoelektrischen Eigenschaften von unerwünschten Reaktionsprodukten abgetrennt werden können. Physiologisch scheint kein Unterschied zwischen den Derivaten der Anhy dride und denen der Chloride zu bestehen.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß man, wenn man mit Gelatine als serologisah verträglichem Material arbeitet, durch entsprechende Auswahl erreichen kann, daß das Material aus Gelatinemolekülen. besteht, die innerhalb eines bestimmten engen mittleren Molekulargrößebereiches fallen, so daß man durch Umsetzung mit PolycarboTisäureanhydriden oder -chloriden Gelatinederivate erhält, die fraktioniert werden können und in einer ,wirksamen onootitschen Konzentration jeden gewünschten Flüssigkeitsgrad besitzen.
  • Geht man von Gelatine eines mittleren Molekulargrößenbereichs von etwa 15 oöo bis 36 ooo aus, so entstehen Additionsprodukte, die durch geei@gnete Fraktionier- und Reinigungsbehandlung von den anderem Reaktionsprodukten abgetrennt und in Form eines pyrogen- und antigenfreien nicht toxischen Materials gewonnen werden können, das als Blutplasmastreckmittel geeignet ist.
  • Es wurde weiterhin gefunden, da.ß die bisher l's@hriebenen Gelatinederivate von Carnbon@säureanhydriden oder -ohtoriden, wie Bernstei.n.säureanhydrid, wechselnde Zusammensetzung und toxische Eigenschaften besitzen, wie durch chemiische-Analyse, das physi@kalisch-chemiische Verhalten: und phystiolegische Reaktionen festgestellt wurde. Diese Produkte enthalten nämlich physiologisah toxische Stoffe, welche aus ihnen nicht ohne Anwendung der hier beschriebenen isoelektrischen Fällungs- und Fraktionierungsbehandlungen entfernt werden können.
  • Im folgenden ist eine allgemeine Beschreibung des Verfahrens zur Herstellung des primären Gelatineadditionsp@rod-ukbes nach der Erfindung (Fraktion I) gegeben, das neue Anwendungsmöglichkeiten hat und sich von den, bisher beschriebenen Gelatinederivaten wesenrtlich unterscheidet.
  • Die Reaktion zwischen Gelatine eines bestimmten Molekulargrößenbereichs und- einem deT genannten Anhydride oder Chloride bann innerhalb -eines pH-Bereichs von 6 bis z2 und eines Temperaturbe-reicihs von 2o bis 4o° durdhgeführt werden. Man kann auf diese Weise eine große Anzahl Gelatinederivate erhalten, die von der jewei;ligen.Molekulargewichtsfraktion der Gelatine und dem Umsetzungsgrad derGelatine mit dem saurenRadikal.abhängen. Aus den Rohprodukten lassen sich die i,so!elektrischen Produkte durch Einsstellen des pli innerhalb eines Bereichs von 2,5 bis 3,5 herausfraktionieren. Bei dem isoelektrischen Punkt des jeweiligen Säureaaihydrid- oder Chloridderivats scheidet sich das entsprechende Produkt als nicht mnisohba.rer Sirup von hoher Dichte in- Form einer scharf abgegrenzten ölartigen Schicht am Boden des Gefäßes ab. Dieses Material wird sorgfältig durch Dekantieren, Zentrifugieren oder im Scheidetrichter von den rniedr igmolekularen Additionsprodukten und unvollständig umgesetzten Fraktionen der ,Gelaüine sowie von den Nichtgelatinestoffen, die gewöhnlich in deT handelsüblichen Gelatine enthalten sind, und von den sauren Nebenprodukten der Reaktion getrennt. Der iisoelektrische Punkt des Additionsprodukts hängt von dem jeweils verwendeten Säure-a#rnhydrid oder -chlorid ab.
  • Diese Fraktion (- Fraktion I -) kann weiter gereinigt werden, indem man sie in destilliertem Wasser bei einem mittels Nafiriumhydroxyd eingestellten PH von 5 bis 8, vo-rzugsweise von q. bis 6 wieder auflöst und-dann wieder ausfällt, indem man die Lösung auf den isoelektrisahen Punkt mit Salzsäure ansäuert und gegebenenfalls Kochsalz zusetzt. Die Reinligungs!behandlung kann erforderlichenfalls wiederholt werden und ist zur Abscheidun@g miedrigmoilekularer Additionsprodukte, unvollständig umgesetzter Produkte und saurer Nebenprodukte von Bedeutung, die bei intravenöser Anwendung anormale pharmakologische und bzw. oder toxische Wirkungen hervorbringen können. An die Wiederausfällung bei dem isoelektrischen Punkt unter Zugabe von Kochsalz kann sich eine weitere Reinigungsbehandlung durch Dialyse gegen Wasser durch halbdurchlässige Membranen, beispielsweise Celluloseacetatfilme, anschließen. Ein anderes Reinigungsverfahren für das -Addition.sprno;dukt ist das Ausfällen von Methylalkohol, Äthylalkohol, IsopräpylalkcAho.l oder Aceton beim isoelektrischen Punkt. Das mit Natriumchlorid ausgefällte Material schließt etwas konzentrierte Kochsalzlösung ein, und diese kann als Ausgangsquelle für das Natriumchlorid dienen, welches zur Herstellung einer fertigen Salzlösung (mit o,9 % Natriumchloridgehalt) des Produkts er-forderlich ist. Ein Überschuß an eingeschlossenem Kochsalz kann durch Dialyse oder anderweitig entfernt werden.
  • Die so fraktionierten endgereinigten Derivate werden schließlich zu, iso,tonischen Lösungen von dem ungefähren pf, des Blutes verarbeitet. Andererseits können sie auch getrocknet und später wieder zu entsprechend eingestellten Lösungen gelöst Nv erden.
  • Die nach der ersten isoelektrischen Ausfällung in der überstehenden Lösung verbleibenden Nebenprodukte wurden einer weiteren Fraktionierung unterworfen, wobei zwei weitere Fraktionen von geringerem Molekulargewicht isoliert wurden, die jedoch andere Eigenschaften aufwiesen als die erste Fraktion.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Add-itionsprodukte haben höhere Molekulargewichte als die angewandte Gelatine. Außerdem sind ihreMoleküle symmetrischer und enthalten ionisierbare Carboxylgruppen, weaw egen der isoelektrische Punkt dieser Derivate beträchtlich unter dem der Gelatine liegt. Zur Z,'erweindung als Blutvo,lumenstreckmitteleignen sie sich deswegen besser, weil sie in dem Blutvaskularsvstem sowohl bei normalem als auch bei experimentell hervorgerufenem Schock besser zurückgehalten werden als nicht modifizierte Gelatine. Außerdem ist die Natur der irnisierbaren Gruppen in dem Additionsprodukt eine ,andere, so daß der wirksame osmfotische Druck bei einem pH von 7,3 wesentlich höher ist als der des Ausgangsmaterials.
  • Die folgenden Merkmale machen die erfindungsgemäßen Additionsprodukte als Bl.utplasmastreckmittel wertvoll: i. Die hohe Symmetrie des Moleküls erhöht die kapillare Retenticn.
  • 2. Die Produkte sind nicht toxisch und deshalb brauchbare kol.loidosmotische Mittel.
  • 3. Die vergrößerte molekulare Symmetrie der schweren isoelektrischen Fraktion verringert die Neigung zur Gelbildunig bei Gefriertemperaturen und bei einem PH von etwa 7,3, wodurch ein günstiger Flüssigkeitsgrad erreicht und einer der Mängel überwunden wird, der gewöhnlicher Gelatine als Plasmaersatz anhaftet, insbesondere bei Massenunfällen, wo die Schockbehandlung häufig im Freien durchgeführt werden muß.
  • q.. Die erhöhte Anzahl ionisierbarer Carboxyleruppen in den fraktionierten Additionsprodukten setzt den isoelektrischen Punkt herab, wodurch der wirksame osm@otische Druck des Derivats bei einem PH von 7,3 erheblich vergrößert wird.
  • Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß hier zum ersten'Mal von den i.soelektrischen Eigenschaften der Reaktionsprodukte Gebrauch gemacht wird, um sie in Fraktionen verschiedener Molekulargrößenbereiche und von verschiedenem Reaktionsgrad mit den Proteinen zu zerlegen.
  • Obwohl es sich als vorteilhaft erwiesen hat, vnon Gelatine auszugehen, die auf ein mittleres Molekulargewicht von 15 000 bis 36 ooo abgebaut ist, läßt sich das Verfahren auch auf nicht abgebaute Gelatine oder Gelatine anderer Molekulargrößenbereiche anwenden. Wenn eine nicht abgebaute Gelatine oder eine Gelatine mit einem größeren Molekulargrößenhereich verwendet wird, entsteht eine halbheterogene Mischung von Derivaten. Infolgedessen wird eine .geringere Ausbeute des gewünschten Additionsprodultts erzielt, und es bedarf dann einer größeren Anzahl von. Reinigungsstufen zur Erzielung eines befriedigenden Produkts. Bei Verwendung von Gelatine eines wesentlich verschiedenen Molekulargrößenbereichs kann eine, entsprechend andere pH-Einstellung erforderlich sein, um den Säuregehalt der Reaktionsmischung auf den isoe.l,ektrisohen Punkt des jeweiligen Additionsprodukts zu bringen.
  • Die Beschreibung der vorliegenden Erfindung bezieht sich in erster Linie auf Gelatine, weil diese kein körpereigener Stoff ist und daher besordere Probleme mit sich bringt, die bei den Blutproteinen nicht auftreten. Beim Arbeiten mit Blutproteinen beginnt das erfindungsgemäße Verfahren natürlich mit der aus dem Blut isolierten Proteinfraktion, ohne daß ein Abbau dieses Proteins erfolgt. Im übrigen ist das Verfahren das gleiche, wie es für Gelatine beschrieben wurde, mit der Ausnahme. daß die i.soelektrischen Punkte der verschiedenen Derivate verschieden sind und diese Derivate sich bei ihren neuen iscelektrischen Punkten schärfer als unlösliche Produkte abscheiden.
  • Serumalbumin eignet sich gut als Blutplasmaersatz oder -streckmittel, da es eine hohe, kolloidosmotische Wirkung besitzt. Die Derivate nach der Erfindung besitzen jedoch niedrigere isoeleektrische Punkte und demgemäß eine verhältnismäßig höhere kolloidosmotische Wirkung in dem physiologischen Bereich.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der neuen Klasse von gereinigten menschlich serologisch verträglichen Proteinderivaten nach der Erfindung. Beis"piel.i 300o ccm einer 6o/oigen Gelatinelösung (i8o g) mit einem mittleren Molekulargewieht von etwa 36 ooo (H,=0,36 bei 55°) wurden bei- 36° gehaIten und durch Zusatz einer konzentrierten Natriumhydroxydlösung auf ein. pl, von 9 eingestellt. 6o g pulverisiertes Bernsteinsäureanhydrid wurden der Gelatinelösung allmählich unter Rühren zugesetzt. Mit. fortschreitender Reaktion wurde das pt, durch weitere Zusätze konzentrierter Natriumhydroxydlösung auf 8,5 bis io gehalten. Nachdem die Zugabe des Bermsteinsäureamhydrids beendet war und keine weitere Änderung des pH mehr eintrat, wurde die Reaktion als beendet angesehen. Die Mischung wurde dann durch Zugabe von 13.2 ccm konzentrierter Salzsäure auf ein PH von 2,7 eingestellt. Nach: einer kurzen Absetzzeit schied sich am Boden des Gefäßes eine nicht mischbare sirupartige Fraktion höher Dichte in Form einer klaren Schicht ab. Die überstehende Flüssigkeit enthielt niedrigmalekulare Stoffe und keaktionsnebehprodukte und wurde abgehebert, worauf die schwere Schicht vollkommen in einem Scheidetrichter abgeschieden wurde. Diese schwere Ülfraktion wurde in :21 destillierten Wassers bei einem pH von 4,5 bis 5,0 gelöst; dann wurde das PH auf 2,5 bis 3,0 eingestellt und das Produkt durch -allmählichen Zusatz von 584 g festem Natriumchlorid ausgefällt, wobei eine etnva 30%ige NaCI-Lösung entstand. Der Niederschlag verteilte sich zunächst als. Dispersion. in der ganzen Lösung und bildete mit steigender Konzentration am -Natri,umohloirid ein flockiges Koagulat, das nach oben stieg. Währemd der Zugabe der letzten Koohsalzmemge muB darauf geachtet werden, -da.B das Salz nicht von dem Koagulat eingeschlossen wird: Die Kochsalz-und Reaktionsprodukte von niedrigerem Molekulargewicht enthaltende Lösung wurde von dem Koagulat abgetrennt, aus welchem die eingesrhlos; seien Tropfen der Kochsalzlösung soweit -wie möglich entfernt wurden.. Eine praktisch vollkommene Entfernung der Kochsalzlösung ist notwendig, um in dem Produkt zu einem Verhältnis, von nicht mehr als i Teil Natriumchlorid auf 3,33 Teile des gereinigten Add iitionsprodukts zu gelangen und in dem endgültigen intravenös anwendbaren Präparat eine isotonische Natriumchloridkonzentration von 0,9°/o, bezogen auf ein 3%iges Gelatine-Bernsteinsäureadditionspradu°kt zu erhalten. Das gereiinigte Produkt wurde dann in sterilem, pyrogemfreiem destilliertem Wasser unter Zusaitz von konzentriertem h'Yatriumhydroxyd aufgelöst, um eine Lösung mit einem PH von 7,0 zu erhalten. Diese wurde werter bei einem pH von 7,3 auf eine endgültige Konzentration von 3 % in isotonischem Natriumchlorid eingestellt. Die Ausbeute an gereinigtem Gelatine -BernsteinsäuzeadditiionspTodukt betrug 1o5 g, was einer 58,311/eigen Ausbeute, bezogen auf die Ausgangsmenge der Gelatine, entspricht. Die Lösung wurde filtriert, in 5oo-ccm-Flaschen eingefüllt und unter einem Dampfdruck von i at 2o Minuten. läng -sterilisiert, worauf sie so fort intravenös angewandt werden konnte. Das Produkt in einer 3%ngemKonzentration in. einer isotonschen Natriumchloridlös.umg gelierte bei etwa io°.
  • Will man eine mehr als 30/aige Lösung des gereinigten Additionsprodukts herstellen, so muB man die Lösung. des mit Natriumchlorid ausgefällten und gewashenen Materials gegen Wässer dialysieren; -um weitere Mengen Natriumchlorid zu ent:-fernen, so daB die endgültige Lösung nicht mehr als 0,9°/o Natriumchlorid enthält. Anstatt des Aussalzems und der Diälyse kann auch eine Ausfällung mit Methylalkohol, Äthylalkohol, Isiopropylalkodwl oder Aceton erfolgen.
  • Beispiel e Die Arbeitswed-se nach Beispiel i wusde mit der Ausnahme wiederholt, daB die Reaktion in einem pH-Bereich von 5,5 bis. 6,5 durchgeführt wurde. Die Reaktionsmischung wurde dann der Fraktionäerungsbehandlung unterworfen, um das gewünschte Adlitiiansprodukt zu erhalten, und dieses wurde wiederholten Reinigungsbehandlungen naäh Beispiel i unterworfen. Die Ausbeute war beträchtlich geringer als im Fall des Beispiels i. Beispiel 3 Das Verfahren nach Beispiel i 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daB das Gelatineausgangismaterial ein mittleres Molekulargewicht von etwa 2oooo besaß (H0=o,i8 bei 55°). Die schwere Fraktion des Additionsprodukts ergab eine Ausbeute von 49,5%, bezogen auf Gelatine. Das gereinigte Additionsprodukt ergab in isotomischem Natriumehlorid eine.3%ige Lösung mit einem PH von 7,3, die noch unterhalb 5° flüssig- war. Beispiel 4 i5oo ocm einer 6°/oigen Lösung von Gelatine (9o g) mit einem mittlerem Malekulargewicht von etwa 2o ooo bis 25 ooo wurden auf eine Temperatur von 13° und mit Natriumhydroxyd auf ein pH.von 9 eingestellt. Dann wurden langsam unter Umrühren 30 g Itaconsäureanhydrid zugesetzt, wobei das pH durch Zugabe von NatriumhydräcZyd im Bereich von 9 bis io gehalten.wurde. Sobald keine weitere Änderung des pu mehr feststellbar war, wurde die Reaktion als -beendet betrachtet und das PH mittels konzentrierter Salzsäure auf 3,5 eingestellt, woben sich beim isoelektrisehen Punkt die schwere Phase abschied. Diese wurde in einem Scheidetrichter abgetrennt und unten- Zugabe von Natriumhydroxyd in 11 destilliertem Wasser bei einem PH von 3.95 gelöst, dann bei einem pH von 3,5 mit Salzsäure wieder ausgefällt. Dieses Produkt ergab eine Ausbeute von 1o2 0/0, bezogen auf das Ausgangsmaterial. Von dem Produkt wurde eine 60/mige Lösung in isatonischem Kochsalz bei einem PH von. 7,3 hergestellt- und in einem Autoklav 2o Minuten lang bei einem Druck von i at mit Dampf behandelt. Diese Lösung war zur intravenösen Anwendung, geeignet. Die 6%ige Lösung bildete nach 18 Stunden langem Stehen bei 5° kein Gel. Beispiel s 15o0 ccm einer 6%igen Lösung von Gedartine (9o g), die ein, mittleres Malekulargewicht von 15 ooo bis 2o ooo besaß (H,='0,14 bis o, i 8 bei 55°), wurden bei Zimmertexnperatur mit N.atriumhydroxyd auf ein PH vom, 9 eingestellt. 30 g CitraconsäuTeanhydrid wurden allmählich unter Umrühren zugegeben, wobei dass pli zwischen 9 und io gehalten wurde. Die Reaktionsmischung wurde dann auf den isoelektrischen Punkt (px 2,78) eingestellt, bei dem sich die schwere Fraktion abschied. Diese wurde in 11 destilliertem Wasser unter Einstellung das pH-Wertes mittels konzentrierter Natronlauge gelöst. Nach dem Ansäuern auf ein pH von 2,78 wurde das Additionsprodukt durch Zugabe von i5o g Natriumchlorid ausgefällt. Eine 6o/aige Lösung des Produkts in isoitonischein Kochsalz bei einem pH von 7,3 bildete nach 18 Stunden bei 5 ° ein Gel. Nach einer zweiten Reinigung in der gleichen Weise wurde das Produkt in konzentrierter wäßriger Lösung bei einem pi von 7 in einem Viskingrohr gegen fließendes Wasser 2 Stunden. lang dialysiert, um den Salzgehalt auf unter o,9 g je 6 g des Gelatineadditionsprodukts herabzusetzen. Beispiel 6 300o ccm einer 60/aigen Lösung von Geil.atine (i So g) mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 20000 (Ho = o,i8) wurden bei 28 bis 37' mit konzentrierter Natriumhydroxydlösung auf ein pH von 9 eingestellt. Dann wurden unter Umrühren allmählich 6o g Bernsteinsäurechlorid zugegeben. Mit dem Fortschreiten der Reaktion wurde das pH durch regelmäßigen Zusatz von konzentrierter NaOH zwischen 8,5 und io gebarten, bis i28-ccm NaOH-Lösung zugegeben waren. Sobald keine weitere Änderung des ph mehr festzustellen war, wurde die Reaktion als beendet betrachtet. Die Mischung wurde dann durch Zugabe von 89 ccm konzentrierter Salzsäure .auf ein pi von 2,3 eingestellt. Die :schwere ölige Fraktion des Gelatinederivats wurde in 1,5 1 destilliertem Wasser gelöst und durch allmähliche Zugabe von 607 g festem N atriumchlorid bei einem pH von 3 ausgefällt. Das gereinigte Produkt wurde dann unter Zusatz von konzentrierter Natriumhydroxydlösung in sterilem, pyrogenfreiem destilliertem Wasser zu einer Lösung vorm PH 7 gelöst. Diese Lösung wurde schließlich zu einer 3'o/oigen Gelatinederivatlösung in einer o,9o/oigen Kochsalzlösung mit einem pli von 7,3 eingestellt. Die Ausbeute betrug 949=5:2,:2%, bezogen auf die Ausgangsmenge der Gelatine. Die Lösung wurde filtriert, in 5oo ccm enthaltende Flaschen abgefüllt und unter einem D.ampfd.ruek von i a!t 2o Minuten lang sterilisiert. Sie was dann für intravenöse Anwendung geeignet. Das Produkt blieb unterhalb 5° flüssig. Beispiel ? 3ooo ccmeiner 6%igen Lösung von Gelatine (i8o g) mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 20 ooo (H0 = o,18) wurden bei 22 bis 30° mit Natriumhydroxydlösung auf ein pH von 9 eingestellt. Dann wurden. langsam unter Umrühren 6o g Fumarsäu.rezhlorid zugegeben. Mit fartschreitender Reaktion wurde das pH durch regelmäßige Zugabe t-on Natronlauge auf 8,5 bis io gehalten, bis insgesamt 133 ccm zugesetzt waren. Sobald keine weitere Änderung des pH mehr festzustellen war, wurde die Mischung mit 8o ccm konzentrierter Salzsäure auf ein pH von 2,5 eingesäuert. Die schwere Ölfraktion wurde in 21 destilliertem Wasser gelöst und die Lösung mit Natriumhydroxy d auf ein pH von 7 eingestellt. Es wurde eine geringe Menge unlöslicher Flocken abfiltrieTt und dann die schwere Fraktion durch allmählichen Zusatz von 6oo g festem Natriumchlorid bei PH 3 ausgefällt. Das, gereinigte Produkt wurde unter Zusatz von. konzentrierter Natronlauge in sterilem, pyrogenfreiem Wasser zu einer Lösung mit einem PH von 7 gelöst. Diese Lösung wurde dann nach der Analyse weiter in o,9%iger Natriumchloridlösung zu einer 3%igen Gelatinederivatlösung mit einem pi von 7,3 gelöst. Die Ausbeute betrug 80 g = 44,4 %, bezogen auf die Ausgangsmenge der Gelatine. Die Lösung wurde filtriert, in 500 ccm fassende Flaschen. abgefüllt und unter einem Dampfdruck von i at 2o Minuten lang- sterilisiert, wonach sie für intravenöse Anwendung geeignet war. Das Prüdukt blieb unterhalb 5° flüssig.
  • Es können auch andere Halogenide der Polycarboms-äuren an Stelle der Chloride zur Herstellung brauchbarer Proteinderivate nach denn obigen Verfahren verwendet werden. Die Reinigung erfolgt in gleicher Weise.
  • Es ist wesentlich, daß Proteinstoffe einer milden Behandlung unterworfen werden,, um .ihre Hydralyse zu vermeiden. Deshalb ist die Anwendung niedriger Temperaturen und kurzer Reaktiomszeifen angezeigt. Für die Reaktion zwischen Gelatine und Säureanhydrid oder -chlorid beträgt die günstigste Zeitdauer io bis 30 Minuten. In dieser Zeit findet kein merklicher Abbau des Proteinmo@le@lcüls statt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE. i. Verfahren zurr Herstellung von serologisch verträglichen :stabilen Proteinderivaten, welche als Blutplasmastre@ckmi.etel in der Humanmedizin verwendet worden können, dadurch gekennzeichnet, daß ein menschlich serologisch verträgliches Protein mit einem Anhydrid oder einem Chlorid einer Polycarbonsäure in einem wäßrigen Medium bei einem pH zwischen 6 und 12 umgesetzt wird, worauf der Säuregehalt der Reaktionsmischung auf ein pi eingestellt wird, das etwa dem isoelektrischen Punkt des Proteinderivats entspricht, um dieses Proteinderivat in Form eines Koagulats auszufällen, -,vorauf dieses von der Reaktionsmischung abgetrennt und weiterverarbeitet wird, üm von ihm unvollkoimmen umgesetztes Protein und nicht koagulierte Reaktionsprodukte abzutrennen..
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das umzusetzende Protein aus Gelatine, aus menschlichem Serumalbumin, Globulin oder aus Blutprotein besteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelatine in an sich be- kannter Weise zunächst auf ein mittleres Mole- kulamgewicht innerhaJb des Bereichs von i5 ooo bis 36 ooo abgebaut wird. q.. Verfahren nach Ansprüeh i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Aashydrid oder Chlorid
    einer Polycarbonsäure Bernsteinsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, AconibsäuTeanhydrid, Maleinsäurean'hydrid, BernsteinsäurechlorM oder Fumarsäurechlorid verwendet wird.
DEK16850A 1952-01-24 1953-01-25 Verfahren zur Herstellung von als Blutplasmastreckmittel dienenden serologisch vertraeglichen Proteinderivaten Expired DE945650C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1118792B (de) * 1958-01-22 1961-12-07 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Blutplasmaersatzmitteln aus Kollagenabbauprodukten
DE2417619A1 (de) * 1973-04-11 1974-10-31 Community Blood Council Plasmaproteinersatzmittel und verfahren zu dessen herstellung

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