DE1645206C - Verfahren zum Beschleunigen der Epoxid-Polyadduktbildung - Google Patents

Verfahren zum Beschleunigen der Epoxid-Polyadduktbildung

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DE1645206C
DE1645206C DE1645206C DE 1645206 C DE1645206 C DE 1645206C DE 1645206 C DE1645206 C DE 1645206C
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DE
Germany
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polyadduct
epoxy
accelerator
accelerating
melamine
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English (en)
Inventor
Hubert Dr.; Kob Elisabeth Dr.; Bonnemann Arwed; 5868 Letmathe Sauer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ruetgers Germany GmbH
Original Assignee
Ruetgerswerke AG
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Description

Bekanntlich verläuft die Polyadduktbüdung bei Epoxidverbindungen mit mehr als einer Epoxidgruppe pro Molekül durch Umsetzen mit organischen, mehrbasischen Säuren, wie Maleinsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Adipinsäure u. a., sowie mit Säureanhydriden, wie Maleinsäure-, Phthalsäure-, Hexahydrophthalsäure- oder Methylendomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid u. a. selbst bei Anwendung höherer Reaktionstemperaturen sehr langsam.
Es wurden daher schon eine Reihe von reaktionsbeschleunigenden Substanzen als Zusatz für die genannte Adduktbildung vorgeschlagen. Diese bekannten Beschleunigungsmittel haben aber alle den Nachteil, daß sie entweder in den Epoxidverbindungen bei normalen Temperaturen so wenig löslich sind, daß man zu ihrer Auflösung in den Epoxidverbindungen diese auf Temperaturen erhitzen muß, bei denen die Polyadduktbüdung bereits beginnt, oder daß sie, alleine eingesetzt, d. h. in Abwesenheit von Polyadduktbildnern, wie mehrbasischen Säuren oder deren Anhydriden, schon eine Polyadduktbüdung mit den Epoxidverbindungen bewirken. Die mit den bekannten Beschleunigungsmitteln versetzten Epoxidverbindungen haben dann nur noch eine sehr begrenzte, in den meisten Fällen nicht mehr ausreichende Verarbeitungszeit.
Ein idealer Beschleuniger für die Polyadduktbüdung beim Umsetzen von Epoxidverbindungen mit mehrwertigen Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden sollte in den üblichen Epoxidverbindungen leicht löslich sein, und seine beschleunigende Wirkung soüte sich erst bei der Temperatur der beginnenden Polyadduktbüdung, möglichst jedoch erst über 100°C entfalten, er müßte also latent sein.
Es ist zwar bekannt, daß Abkömmlinge des 1,3,5-Triazins, wie z. B. das Melamin, beschleunigend bei höheren Temperaturen auf die Polyadduktbüdung bei Epoxidverbindungen mit Säureanhydriden einwirken.
Auch wurden bereits in einer älteren Anmeldung Alkoxy-, Aroxy- und Alkaroxydiaminotriazine als Beschleuniger Tür die Polyadduktbüdung bei Epoxidverbindungen vorgeschlagen. Die Löslichkeit des Melamins ist hierbei jedoch sehr schlecht, etwas besser ist sie bei den weiteren obengenannten Triazinderivaten. Aber auch bei diesen Verbindungen ist die Löslichkeit für viele Anwendungszwecke noch unzureichend.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Substanzen zu finden, die die Polyadduktbildung beim Umsetzen von Epoxidverbindungen mit mehr als einer Epoxidgruppe pro Molekül mit mehrbasischen, organischen Säuren oder deren Anhydriden in der Wärme beschleunigen, die sich gut in den verwendeten Epoxidverbindungen oder PoIy-
adduktbildnern lösen und die eine latente Wirksamkeit zeigen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Beschleunigen der Polyadduktbüdung beim Umsetzen von Epoxidverbindungen mit mehr als einer
'5 Epoxidgruppe pro Molekül mit mehrbasischen, organischen Säuren oder deren Anhydriden in der Wärme in Gegenwart latenter, aminischer Beschleunigungsmittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Beschleunigungsmittel Reaktionsprodukte, die
durch Umsetzung von Melamin oder Aroxydiaminotriazinen mit Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden im Molverhältnis von 1:1 bis 1:6 bei höheren Temperaturen hergestellt worden sind, in Mengen von 1 bis 20%, berechnet auf die Menge des Gemisches aus Epoxidverbindung und Polyadduktbildner, verwendet werden.
Die genannten Beschleuniger werden erhalten, wenn man Melamin oder Aroxydiaminotriazine mit den für die Adduktbildung mit Epoxidverbindungen übliehen Dicarbonsäuren bzw. Dicarbonsäureanhydriden bei höheren Temperaturen zur Reaktion bringt, so daß Verbindungen vom Typ eines Säureamids entstehen. Entsprechend dem gewählten Molverhältnis und der Art bzw. dem Aufbau der Triazinverbindung bei der Umsetzung mit der Dicarbonsäure bzw. dem Dicarbonsäureanhydrid werden Verbindungen mit unterschiedlichem Amidierungsgrad erhalten. Das Molverhältnis kann in den Grenzen von 1:1 bis 1:6 variiert werden. Die erhaltenen Reaktionsprodukte stellen keine einheitlichen Verbindungen, sondern ein Gemisch von Substanzen verschiedenen Aufbaues dar.
Bei dem Reaktionsprodukt aus 2 Mol Melamin und 3 Mol Hexahydrophthalsäureanhydrid handelt es sich auf Grund der analytischen Untersuchungen in der Hauptsache um folgende Verbindung:
H,C
CH - H2c' HC-
I
CH, ■i N \ 2 0
(I
HC
CH
/
\
CH
NH-C — HC
\
O = H HOOC-
O
Il
H- I
= C
K.
I
Il
— C —HN
/,
N
-N
I
I
C
— H
-COOH — C
\
I
C
^ \
N f
Μ
N
I
N
Il
H2
C
\
Il
C (
I
C
Il
c—
N
H2f
/
C
H2
< r H2
C
" \
CH,
μ
C
H3
Die Reaktion der Triazinverbindung kann mit der Dicarbonsäure bzw. dem -anhydrid erfolgen, die bzw. das bei dem anschließenden Umsetzen der Epoxidverbindung als Polyadduktbildner vorgesehen ist. Die Reaktion kann aber auch ebenso gut mit einer anderen Dicarbonsäure bzw. einem anderen -anhydrid als den zur Adduktbildung benutzten mehrbasischen, organischen Säuren oder deren Anhydriden durchgeführt werden.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Beschleuniger besitzen eine gute Löslichkeit in Epoxidverbindungen und wirken als latente Beschleuniger.
Die besten Arbeitsbedingungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen latenten Beschleuniger bestehen darin, daß man Melamin oder Aroxydiaminotriazin mit der gewählten Menge der Säurekomponente unter Rühren auf 200 bis 2200C so lange erhitzt, bis vollständige Lösung eingetreten ist. Die Reaktion ist danach sogleich entweder durch Abkühlung, besser durch Ausgießen der Schmelze zu unterbrechen, da durch längeres Erhitzen über den Klarpunkt hinaus das Reaktionsprodukt trüb und in den Epoxidverbindungen unlöslich wird.
Man kann aber auch Melamin wie die Triazinverbindungen unter den oben beschriebenen Reaktionsbedingungen in der gesamten Dicarbonsäure- bzw. Dicarbonsäurehvdridmenge, die zur Polyadduktbildung benötigt wird, umsetzen.
Für die Herstellung der erfLidungsgemäß verwendeten Reaktionsprodukte aus Melamin oder Aroxydiamirotriazinen und Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden wird im Rahmen dieser Erfindung kein Schutz beansprucht.
Die nach der ersten Darstellungsweise erhaltenen, beschleunigend wirkenden Reaktionsprodukte werden vor der Adduktbildung entweder in der Epoxidverbindung oder im Polyadduktbildner gelöst. Nach der zweiten Darstellungsweise hat man den Beschleuniger bereits gelöst in dem Polyadduktbildner vorliegen, und Tür den Verarbeiter ergibt sich somit der Vorteil eines »Zweikomponentensystems«.
Die Beschleunigung der Polyadduktbildung ist vom Aufbau und der eingesetzten Menge des Reaktionsbeschleunigers abhängig. Die zuzusetzende Menge liegt je nach Art des verwendeten Polyadduktbildners und je nach der gewünschten Beschleunigung etwa in den Grenzen von 1 bis 20%, vorzugsweise 2 bis 5%, bezogen auf das Gemisch aus Epoxidverbindung und Polyadduktbildner.
Durch den Beschleunigerzusatz werden die mechanischen Eigenschaften der fertigen Formkörper nicht beeinflußt.
Gemische aus Epoxidverbindungen und mehrbasischen, organischen Säuren oder deren Anhydriden, denen erfindungsgemäß die definierten Beschleuniger hinzugefügt wurden, haben bei Raumtemperatur eine Lagerbeständigkeit von mehreren Monaten.
Zur Erläuterung der Erfindung wurden verschiedene der erfindungsgemäß verwendeten Beschleunigungsmittel hergestellt:
Melamin und Phenoxydiaminotriazin wurden mit Methylhexahydrophthalsäure-, Hexahydrophthalsäuren und Phthalsäureanhydrid in verschiedenen Molverhältnissen durch Erhitzen auf 200 bis 22O0C bis zum Klarpunkt zu den beschleunigenden Reaktionsprodukten umgesetzt. Die Wirksamkeit dieser Verbindungen wurde an einem Gemisch aus 100 Teilen finer flüssigen Epoxidverbindung mit einem Epoxid* wert von 0,52 pro 100 g Epoxidverbindung und 44 Teilen Phthalsäureanhydrid durch die Bestimmung der »B-Zeit« geprüft.
Die Bestimmung der »B-Zeit« wurde bei 1600C auf der »B-Zeit-Platte« durchgeführt.
In den nachstehenden Beispielen 1 bis 6 sind die erhaltenen »B-Zeiten« aufgeführt. Zum Vergleich ist jeweils das Ergebnis eines Versuches ohne Beschleunigerzusatz mitangegeben.
Beispiel 1
Beschleuniger: Reaktionsprodukt aus Melamin und Methylhexahydrophthalsäureanhydrid (MH)
Beschleuniger aus 25 MH Beschleuniger B-Zeit
20 Melamin (Mo!) menge I60°C
, (Mol) 0 (%)
0*) 1 0 120'
1,5 2,33 3'49"
2 3,00 3'35"
3 3,7 3'47"
5 5,00 4'49"
7,7 ■ 5'42"
. Beispiel 2
Beschleuniger: Reaktionsprodnkt aus Melamin und Hexahydrophthalsäureanhydrid (H)
Bcschle
4° Melamin
uniger aus Bcschlcunigcr-
menge
B-Zeit
1600C
(Mol) H (Mol) (%)
0*) 0 0 120'
1 1 ■ 2,2 2'38"
45 1 2 3,4 3'50"
1 3 4,7 4'31"
1 6 8,3 5'20"
Beispiel 3
Beschleuniger: Reaktionsprodukt aus Melamin und Phthalsäureanhydrid (PSA)
Beschleuniger aus PSA (Mol) Beschleuniger B-Zeit
I6O°C
Melamin
6σ <Μο|Ι
0 menge
(%)
120'
0*) 1 0 3'51"
1 2 2,2 3'37"
1 3 3,3 3'52"
65 , 4 4,5 4'30"
1 5,7
•l Vergleichsversueh.
Beispiel 4
Beschleuniger: Reaktionsprodukt aus Phenoxy-
diaminotriazin und Methylhexahydrophthalsütire-
anhydrid (MH)
Beschleun
Phenoxy-
diaminotriu/in
(Mol)
IgCT UUS
MH (Mol)
Beschleuniger
menge
(%>
B-Zeit
160 C
0*) 0 0 120'
1 1 2,9 I'll"
1 2 4,3 2'45"
I 3 5,6 3'31"
Beispiel 5
Beschleuniger: Reaktionsprodukt aus Phenoxydiaminotriazin und Hexahydropht'ialsUure-
anhydrid (H)
Beschleuniger aus H (Mol) Bcschlcuniger- B-Zcil
Phenoxy- mcngc 1 OK L·
diaminotriazin 0
(Mol) Ί (%) 120'
0*) 2 0 3Ό0"
1 3 2,9 3'27"
1 4,3 3Ί2"
1 5,3
Beispiel 6
Beschleuniger: Reaktionsprodukt aus Phenoxydiaminotriazin und Phthalsäureanhydrid (PSA)
IO
Beschleuniger aus PSA (Mol) Beschleuniger B-Zeil
menge 160 C
Phenoxy- 0
diuminoiiiazin 2
(Mol) 3 (%l 120'
O*) 0 2'35"
1 4,0 2'51"
1 5,1
*) Vergleichsversuch.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Beschleunigen der Polyadduktbildung beim Umsetzen von Epoxidverbindungen mit mehr als einer Epoxidgruppe pro Molekül mit mehrbasischen, organischen Säuren oder deren Anhydriden in der Wärme in Gegenwart latenter, aminischer Beschleunigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschleunigungsmittel Reaktionsprodukte, die durch Umsetzung von Melamin oder Aroxydiaminotriazinen mit Dicarbonsäuren oder dereu Anhydriden im Molverhältnis von 1:1 bis 1:6 bei höheren Temperaturen hergestellt worden sind, in Mengen von 1 bis 20%, berechnet auf die Menge des Gemisches aus Epoxidverbindung und PoIyadduktbildner, verwendet werden.

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