DE1645025B2 - Verfahren zur herstellung von aethylenmischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aethylenmischpolymerisatenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
R1 O
I Il .
CH, = C — C — N
15 merisat des Äthylens herzustellen, das sehr zäh ist und eine Steifigkeit aufweist, die mindestens gleich
hoch ist wie die von Polyäthylen oder anderen Mischpolymerisaten. Die erfindungsgemäß hergestellten
Mischpolymerisate sollen neben ihrer Steifigkeit und Zähigkeit außerdem eine hohe Transparenz aufweisen.
Gemnß dem beanspruchten Verfahren wird bei
Drücken von 350 bis 4200 at .und Temperaturen von 100 bis 4000C in Gegenwart eines freie Radikale
bildenden Katalysators und gegebenenfalls üblichen Modifikatoren Äthylen copolymerisiert. Das Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß solche Mengen an Monomeren eingesetzt werden, daß das Mischpolymerisat
70 bis 98,8 Molprozent Äthylen, 1 bis 10 Molprozent Acrylnitril und 0,2 bis 20 Molprozent
eines Amids der allgemeinen Formel
20
wobei R1 Wasserstoff und R, ein Isopropyl-,
Phenyl- oder tert.-Butylradikal bedeutet, aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Amid N-Isopropylacrylamid,
N-tert.-Butylacrylamid oder N-Phenylacrylamid
verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 85 bis 98 Molprozent Äthylen, 1 bis
5 Molprozent Acrylnitril und 1 bis 10 Molprozent des Amids verwendet werden.
t ?
CH1 = C-C-N
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten des Äthylens.
Es sind hochmolekulare feste Polymerisate aus Äthylen bekannt, die auf Grund ihrer guten physikalischen
und chemischen Eigenschaften sehr vielseilig verwendbar sind. Die Herstellung kann durch
eine Polymerisation des Äthylens bei einem Druck von 350 bis 4200 at und bei einer Temperatur von 100
bis 400 C sowie in Gegenwart eines Initiators mit freiem Radikal für die Polymerisation erfolgen. Die
Eigenschaften der Polymerisate können bis zu einem gewissen Grad durch eine Änderung der Polymerisationsbedingungen,
durch eine geeignete Wahl verschiedener Initiatoren usw. gesteuert werden.
Eine weitere Beeinflussung der Eigenschaften, wie Dichte, Molekulargewicht, Schmelzindex, Zugfestigkeit
und Oberflächenbeschaffenheit, kann durch die Anwendung von sogenannten Modifikatoren und/
oder eine Polymerisation des Äthylens mit kleinen Mengen von Comonomeren erfolgen. So ist es z. B.
ausderUSA.-Patentschrift2 839 515bekannt,Äthylen
in Beimischung mit einem oder mit mehreren Olefinen, wie Propylen. Buten-1 und ähnlichen Verbindungen
zu polymerisieren. Die hierdurch hergestellten Endprodukte weisen jedoch ein niedriges Molekular- do
gewicht auf und sind zur Herstellung von selbsttragenden Folien und gegen Stoß widerstandsfähigen
Hohlkörpern, wie Flaschen, nicht geeignet, da Festigkeit und Zähigkeit unzureichend sind. Bei anderen
Mischpolymerisaten ist zwar die Zähigkeit zufrieden- (15 stellend, nicht jedoch die Steifigkeit.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein festes Mischpoly\
R,
R,
wobei R1 Wasserstoff und R2 ein Isopropyl-, Phenyl-
oder tert.-Butylradikal bedeutet, aufweist.
Der Gehalt von Äthylen liegt bevorzugt bei 85 bis 98 Molprozent. Der Gehalt an Acrylsäurenitril
liegt vorzugsweise bei 1 bis 5 Molprozent. Der Gehalt an ungesättigtem Amid liegt vorzugsweise bei 1 bis
10 Molprozent.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei einem Druck vorzugsweise von 1400 bis 2450 at durchgeführt.
Die Temperatur beträgt vorzugsweise 130 bis 300 C.
Im allgemeinen beträgt die Konzentration des Katalysators
Q.0005 bis 2%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere im Polymerisationsraum.
Sogenannte Polymerisationsmodifikatoren oder Kettentransferagtnzien können gleichfalls bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren in Anwendungkommen, um bestimmte Eigenschaften der Mischpolymerisate
zu erzielen. Beispiele für derartige Verbindungen sind die folgenden: aliphatische Alkohole mit 1 bis 10,
vorzugsweise 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Methanol, Propanol, Isobutanol, Hexanol und Decanol, aliphatische
gesättigte Ketone mit 3 bis 10. vorzugsweise 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Aceton. Diäthylketon.
Methylisopropylketon u. ä., gesättigte aliphatische Aldehyde mit 1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 5 Kohlenstoffatomen,
wie Formaldehyd, Acetaldehyd. Butyraldehyd u. ä., aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Äthan,
Propan. Cyclohexan u. ä., aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Toluol, Xylol u. ä., chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff u. ä., sowie Wasserstoff.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt
werden. Eine kontinuierliche Arbeitsweise wird jedoch bevorzugt, wobei Äthylen. Acrylsäurenitril. das Ainidcomonomer,der
Initiator und der Modifikator wenn einer benutzt wird — dem Reaktionsgefäß. das unter
geeignetem Druck und geeigneten Temperaiurbedingungcn
gehalten wird, zugeführt werden. Das Mischpolymerisat wird kontinuierlich aus dem Abfluß
des Reaktionsgefäßes abgeschieden. Die Monomere, Initiatoren und Modifikatoren. die nicht an der
Reaktion teilgenommen haben, werden dem Reaktionsraum wieder zugeführt.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dient nachfolgendes Ausfuhrungsbeispiel. Sämtliche prozentualen
Angaben sind, falls nicht ausdrücklich anders angezeigt, Molprozent.
Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei denen Äthylen mit Acrylsäurenitril sowie einem
N-substituierten Acrylamid mischpolymerisiert wurde. Bei jedem Versuch wurde ein Reaktionsgefäß aus
Stahl zusammen mit sämtlichen Zubehörteilen sorgfältig mit Äthylen gereinigt und ausgewaschen, um
sämtliche Spuren von Luft oder Sauerstoff zu entfernen. Die normalerweise gasförmigen Ausgangsstoffe,
wie Äthylen und Propan, das als Modifikator benutzt wurde, wurden dem Reaktionsraum des Reaktionsgefäßes
zugeführt, das bu atmosphärischem Druck eine Temperatur von 130° C aufwies. Die Zuführung
der genannten Ausgangsstoffe wurde bis zur Erzielung eines Druckes von 49 at fortgesetzt. Anschließend
wurde heißes Äthylen in das Reaktionsgefäß gepumpt, bis der Druck den Wert von 525 at
bei einer Temperatur von 13O0C erreichte. Ein mechanisches
Rührwerk im Inneren des Reaktionsgefäßes wurde sodann betätigt, und die normalerweise
flüssigen Ausgangsstoffe — Comonomerlösungen, Benzenlösung von Di-tert.-Butylperoxydinitiator entsprechend
einem Wert von 2,24 10 Mol Peroxyd pro Liter des Reaktionsraumvolumens — wurden
aus einer kleinen kalten Kammer des Reaktionsgefäßes, wo sie frei von Verunreinigungen von Luft
oder Sauerstoff aufbewahrt worden waren, durch Hochdruckäthylen in den Reaktionsraum gedruckt,
bis ein Enddruck von 1400 al bei 13O0C erreicht worden war. Nach der gewünschten Reaktionszeit
wurde der Druck aus dem Reaktionsgefäß abgelassen, und das als Endprodukt vorliegende Mischpolymerisat
konnte entnommen und in seinen physikalischen Eigenschaften bestimmt werden.
Aus der nachfolgenden Tabelle I sind die wesentlichen Reaktionsbedingungen der einzelnen Versuche
zu entnehmen.
Die Tabelle II betrifft die physikalischen Eigenschaften der unter den Bedingungen nach Tabelle I
hergestellten Mischpolymerisate.
Zur Bestimmung des Schmelzindex und der Dichte wurden Verfahren benutzt, die in J. App. Polymer
Sei., 8,839 (1964), und J. Polymer Sei., A-2,1301 (1964),
beschrieben sind. Sämtliche anderen Auswertungen wurden an Hand von 0,5 mm dicken Proben durchgeführt.
Die Schlagfestigkeit bzw. Schlagzähigkeit wurde nach dem Verfahren ASTMD-1822-61 T an
Hand \on S-Proben ermittelt; L-Proben wurden bei niedrigerer Versuchsgeschwindigkeit benutzt.
Mittels einer Instron-Zerreißmaschine wurde die Zugspannung mit einer Geschwindigkeit von 5 cm/Min,
bis zum Bruch der Probe gesteigert. Aus der Spannungsdehnungskurve
wurden der Modul (5% Sekante), die Streckgrenze und die Bruchfestigkeit ermittelt. Die
is Trübung wurde an Hand von 0,5-mm-Probestücken
gemäß dem Verfahren ASTMD-1003-61 ermittelt,
wobei ein niedrigerer Wert einer geringeren Trübheit und somit einer größeren Transparenz entspricht.
Bei sämtlichen Versuchen wurde der Gesamtgehalt des Polymerisats an Stickstoff mittels der Verbrennungsanalyse
bestimmt. Bei den Versuchen 2 bis 6 wurde das benutzte Acrylsäurenitril mit C14 versetzt,
um eine Szintillationszählung zu ermöglichen. Der Amidgehalt wurde aus einer Differenzbildung errechnet.
Aus den Versuchsergebnissen zeigt sich, daß der Widerstand gegen Schlag- und Stoßbeanspruchungen,
die Zähigkeit und die Transparenz und bei höheren Amidkonzentrationen auch die Steifigkeit der Mischpolymerisate
durch eine Zugabe von ungesättigten Amiden zu den üblichen Äthylenacrylsäurenitrilmischpolymerisaten
erhalten werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Mischpolymerisate können allein oder in Mischung mit anderen
thermoplastischen Polymerisaten zur Herstellung von Folien, Formen, Flaschen und ähnlichen Gegenständen
benutzt werden. Füllstoffe, Versteifungsmaterialien, wie Fasern und schäumende Agenzien, können bei gewissen
Anwendungszwecken hinzugegeben werden. Eine wei-
tere Einflußnahme auf die Eigenschaften der Endprodukte ist durch die Zugabe von Stabilisatc/en und
Pigmenten möglich, wodurch z. B. auch völlig verschiedene Formen erzielt werden können.
Tabelle I Zusammensetzung der Ausgangsstoffe
Versuch Nr. |
Äthylen % |
AN*) % |
Amid.% | CH3OH % |
C3H8 % |
Benzol % |
Reaktionszeil (Min.) |
Umsetzung (Gewichts prozent) |
|
Vergleichs- vcrsuch |
H5,4 | 0,1 | N-lsopropyl- 0.2 acrylamid |
0.0 | 14.4 | 0,1 | 56 | 10,1 | |
1 | 84,6 | 0,1 | N-lcrt.-Butyl- 0.6 iicrylamid |
0.6 | 14.4 | 0.1 | 75 | 8.6 | |
-> | 81,8 | 0.1 | N-Phcnylacryhimid 0.2 | 7,0 | 10.4 | 0.1 | 2(H) | 8.0 | |
3 | 82,3 | 0.1 | 2.9 | 14.4 | 0,1 | 102 | 2.3 | ||
*| Acrylonilril. |
Versuch | Polymerisatzusammensetzung. % | AN*) | Amid | Schmelzindex | Dichte | Modui | Streck grenze |
Bruch festigkeit |
Nr. | C2H4 | (dg/Min.) | (gern3) | (kp/cm2) | (kp/cm2) | (kp/cm2) | ||
Vergleichs | 1,4 | |||||||
versuch | 98,6 | 1,3 | 2,0 | 0,7 | .934 | 131 | 141 | 227 |
1 | 96,7 | 1,1 | 5,0 | 4,9 | .932 | 115**) | 110 | 270 |
2 | 93,9 | 3,4 | 4,2 | 7,8 | .932 | 183**) | 134 | 339 |
3 | 92,4 | 13,8 | .975 | 133 | 146 | 232 |
*) Acrylnitril.
**) Wenn der Modul größer ist als die Streckgrenze, muß der Anfangsteil der Spannungsdehnungskurve auf ί
**) Wenn der Modul größer ist als die Streckgrenze, muß der Anfangsteil der Spannungsdehnungskurve auf ί
werden.
***) Nicht gemessen,
dg = Dezigramm.
***) Nicht gemessen,
dg = Dezigramm.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Äthylen-Mischpolymerisaten bei Drücken von 350 bis
4200 at und Temperaturen von 100 bis 4000C in Gegenwart eines freie Radikale bildenden Katalysators
und gegebenenfalls üblichen Modifikatoren, dadurch gekennzeichnet, daß
solche Mengen an Monomeren eingesetzt werden, daß das Mischpolymerisat 70 bis 98,8 Molprozent
Äthylen, 1 bis 10 Molprozent Acrylnitril und 0,2 bis 20 Molprozent eines Amids der allgemeinen
Formel
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US47933265A | 1965-08-12 | 1965-08-12 | |
US47933265 | 1965-08-12 | ||
DEM0070479 | 1966-08-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1645025A1 DE1645025A1 (de) | 1972-01-13 |
DE1645025B2 true DE1645025B2 (de) | 1972-08-17 |
DE1645025C DE1645025C (de) | 1973-03-08 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3507841A (en) | 1970-04-21 |
DE1645025A1 (de) | 1972-01-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |